Zehn Jahre ist es her, da veröffentlichten DEMIGOD ihre erste und einzige Scheibe "SLUMBER OF SULLEN EYES". Die außerordentlich jungen Mucker spielten ein amtliches Death-Metal-Album ein, lösten sich auf und galten folglich als Kult. Und weil der ja bekanntlich nicht tot zu bekommen ist, schmeissen die Finnen jetzt wieder ein Album auf den Markt. Schon eine Dekade zuvor überraschten sie mit großer Eigenständigkeit. Auch heute machen sie nicht das, was Fan erwartet hätte. Denn anstelle eines Todesblei-Nachfolgers "auf Nummer sicher" spielten die Jungs eine außergewöhnlich abwechslungsreiche Scheibe ein. Zu hören gibt’s: Typisches Death-Metal-Riffing (GATES OF LAMENTATION), grunzigen Gesang (MY BLOOD YOUR BLOOD), Thrash-Metal-Elemente in bester ANNIHILATOR-/ OVERKILL-Manier (DERAILED), Mid-Tempo-Power-Metal (CRIMSON TEARS), progressive Einschübe (IN THE MIRRORS), einfachen Heavy Metal (TRAIL OF GUILT) und und und. Was sich hier allerdings anhört, wie eine wahllose Aneinanderreihung aller möglichen Stilarten, funktioniert ganz gut. Wenn Kraft-Metaller oder härtere (aber nicht zu harte) Fan-Vertreter das Album denn öfter hören. An der Produktion der Scheibe und Kompetenz der Herren Musiker gibt’s nix zu mosern. Kult hin oder her: Die Jungs trauen sich was. Warum sie sich aber dann nich‘ einfach umbenannt haben...?
Wollen wir hoffen, dass PETER PAN keinen Regen zum Dynamo nach Holland bringt. Aber eigentlich brauchen wir auch keine Angst zu haben, denn die Eindhovener Schmutz-Roller benutzen ja gar keine Pan-Flöte. Im Gegenteil. Sie rocken und rotzen sich flott durch ihre kurzen Songs, ganz wie’s auch bei Gluecifer und vergleichbaren Kapellen Freude bereitet. Der Bass brezelt, die Gitarren rocken, die Stimme röhrt, so soll R‘n’R sein ("Ihr Affen"). Mal tendieren die "Nicht-zur-WM-Fahrer" mehr zum Punk (AUF DER AXE), mal zu Meister Lemmy (MOTÖRBLOCK) oder zum Rock’n’Roll (BAD YEAR OF ROCK&ROLL). Aber immer sind sie unterwegs mit dem Klump-Fuß auf dem Gaspedal (oder was vielleicht besser passt: "Mit der rechten Hand am Gashahn"). Pils und Zelt und Spaß dabei! Klar, die Produktion könnte etwas druckvoller sein, aber dann macht ihr halt dasselbe mit eurem Lautstärke-Regler: "Ordentlich aufreißen den Knopp." Dann macht euch auch das bisschen Regen nix mehr aus...
Mal wieder was Neues aus "TÄGTGRENs Abyss". Diesmal unter Regie LARS SZÖKEs, Peterle nur als Supervisor und Mixer unterwegs. Die Wurzeln der Norweger liegen bei Bands wie DIMMU BORGIR(Drummer TJODALV) oder OLD MAN'S CHILD (Gitarrist CYRUS). Man möchte also auf ein weitereres skandinavisches Black-und Deather-Metal-Album denken. Doch weit gefehlt. Mir geht einfach eine Band nicht aus dem Kopf, wenn ich die zweite Scheibe SUSPERIAs höre: Und das ist die Bay-Area-Legende TESTAMENT. Zwar bedienen sich ATHERA und Konsorten auch gerne mal am Black-Metal-Schublädchen (Mittelteil von ANGUISH SCREAM...), aber insgesamt haben wir es mit einem Album zu tun, dass Metaller jeglicher Couleur ins Herzen schließen könnten. SUSPERIA verwenden hier und da Heavy-Metal-Elemente à la PRIEST (Anfang von THE BOUNTY HUNTER mit Halford-Scream und "wahren" Riffs), gehen mit gebremsten Schaum zu Werke (THE BITTER MAN), nutzen aber vor allem Thrash-Metal-Riffs (BLEED YOURSELF). Nachdem ich die Band auf der DIMMU-/ IN-FLAMES-TOUR völlig übergangen habe, bin ich doch baff ob dieses Albums. Sie sind nicht schwarz, sie sind nicht weiß, sie sind Metal, und das im besten Sinne.
Sie sind so etwas wie die Underground-Pioniere des Black/Death/Metals im französisch-sprachigen Teil Kanadas. Seit 1995 treiben sie ihr Unwesen und haben seitdem mit Bands wie DESTRUCTION, DIMMU oder KATAKLYSM auf der Bühne gestanden. Und die Erfahrung merkt man ihnen an. KATAKLYSM-Mann JEAN-FRANCOIS DAGENAIS hatte auch bei der Produktion der zweiten APHASIA-Scheibe (dem ersten Full-Length-Album) seine Finger im Spiel. Das hat sich mächtig gelohnt, denn der Sound bewegt sich meilenweit über Eigen-Produktions- oder Demo-Niveau. Die Band beschreibt ihre Musik als eine Mischung aus europäischem Black Metal "Marke Melodisch" und amerikanischem Death-Metal "Marke Technisch". Und damit liegt sie hundertprozentig richtig. Einziger Kritikpunkt: Mit zunehmender Spielzeit nerven die zwar abwechslungsreichen, aber doch sehr extremen Vocals ein wenig. Dennoch: Absolut lohnenswert! ARCANE IN THALASSA wird außer in Kanada von Grind It! Records (Great White North Records) vertrieben. Versucht’s unter: www.gwnrecords.com).
"Das is ja allehand": Bereits ihre zweite Scheibe legen die Norddeutschen mit AFTERLIFE vor. "Allehand" gibt’s auch zu hören, denn die Jungs und das Mädel bieten Black Metal, der die Palette von Bands wie ORPHANAGE (nicht nur wegen der Frauenstimme, zum Beispiel THE UNKNOWN NOTHINGNESS) bis hin zu CRADLE (BURNING PARADISE) abdeckt. Also Black Metal mit (teilweise) weiblichem Gsang und Keyboards, Dennoch lassen die Songs auch bedingt durch die weitestgehend anständige Produktion die nötige Härte nicht vermissen (CREATING THE BATTLE). Durch viele Tempiwechsel schafft es die junge Band, eine durchaus interessante Atmosphäre zu schaffen. Was allerdings die merkwürdigen - sphärischen –- Geräusche am Ende der CD sollen, bleibt mir schleierhaft. Und einige Mängel tun sich auch bei den Vocals auf. Aber Sänger Soaron hat die Band justament verlassen - vielleicht ein weiteres Plus dieses (für Anhänger des kommerzielleren BM) hoffnungsvollen Newcomers.