Die neue JBO Single ist da. Und wer die Jungs in Wacken live erleben durfte. Hat ja schon mal einen Plan vom Titelsong dieser Single: "Ich will lärm". Ein geiles Stück Spass könnte man das Ding auch nennen - die Strophen erinnern mit einem Volksmusiktouch sehr stark an "Hose Runter". Metallisch wird es dann im Refrainpart bei dem die Mähnen geschüttelt werden dürfen. So macht Metal Spass und der Text entspricht 100 % iger JBO Manier. Das zweite neue Stück der Single schimpft sich "Wem nutzt das schon" und eben das dachte ich mir auch als ich das Stück zum ersten mal anspielte. Musikalisch erinnert es an modernen Metal mit gehackten Riffings und einem wirklich völlig sinnlosen Text. Doch bereits beim zweiten Durchlauf kommt der "Aha - Effekt" und der Song beginnt zu gefallen. Lieblingsstrophe: "Angela Merkel, reimt sich auf kleines Ferkel...". Anscheinend befinden sich auf der Single noch zwei bisher unveröffentlichjte Live Stücke die ich jedoch auf der mir vorliegenden Promo nicht finden kann. Hoffen wir, daß das neue für September angekündigte Album genauso gut ausfällt wie die Single und dann seh ich wieder Tausende Leute vor der Bühne ne fette Party feiern.
Über 20 Jahre ist es nun her, dass die US Thrash Metal Legende um Bobby Blizz ihren Einstand in der World Of Metal feierten durfte. Es gibt auch wohl keinen Metal Fan, dem der Name nichts sagt: Overkill sind fast schon ein Markenzeichen für packende Liveauftritte und Thrash Metal Scheiben mit Arschtritt Garantie. SPV veröffentlicht jetzt also für einige Fans ein bestimmt schon ersehntes Best Of Doppel Album mit insgesamt 24 Songs. Dummerweise geschah dies jedoch ohne Rücksprache mit der Band selbst, so dass man die Fans sogar auf der offiziellen Bandhomepage vor dem Kauf des Albums warnt. Denn immerhin gilt es ja parallel auch noch die neue Live Scheibe zu erwerben und das kann dann zuammen richtig ins Geld gehen… Jetzt aber zur Musik: passend zum Albumname beginnt der Overkillguß dann mit der Live Version von "Hello From The Gutter". Weitere Songs des Live Albums "Wrecking Your Neck - Live" gibt es dann auch noch: "Powersurge", "Coma", "Elimination", "World Of Hurt", "Skullcrusher" und dem Mitsingopus "Bastard Nation". Klingt ja bis dahin wie eine Neuauflage des genannten Live Album. Dennoch folgen natürlich auch noch echte Studio Songs wie ihr in der am Ende Folgenden Trackliste entnehmen könnt. Im Großen und Ganzen ist "HFTG" ein nettes Best Of Ding welcher für Overkill Quereinsteiger ein hilfreiches Lernmittel sein dürfte. Für die Die Hard Fans hätte man ruhig noch ein paar Specials wie Videoclips oder meinetwegen bisher unveröffentlichte Track drauf packen können. Dafür gibt es das Doppel Album zum Special Price (steht zumindest drauf - also lasst euch beim Kauf nicht übers Ohr hauen)
Die zweite Welle des Schwarz-Wurzel-Eintopfs kommt, steht auffm Booklet. Und ich hab mich einigermaßen gefreut, denn der (leider immer noch aktuelle) "Shining"-Output vom gleichen Label konnte mich seinerzeit mächtig überzeugen. Diese angekritzelten Burschen mit bächtig mösen T-Shirts ("No Future For Democrarcy") verkünden unheilvoll das Ende unserer Tage. Dabei bewegen sie sich musikalisch in der Steinzeit (und das ist gut so...): Minimierte Produktion geht einher mit kryptischer Instrumentierung und sorgt so für den angestrebten Effekt: Kalten, harten Black Metal der alten Schule mit Mut zur unerträglichen Langsamkeit und zum galoppierenden Wahnsinn. Sicherlich zitieren sie die die Altmeister, mutieren aber nicht zum puren Plagiat. Nicht ganz so bööse wie "Shining", dennoch aber eine brauchbare Pladde für die Übriggebliebenen, die Black-Metal noch roh und ursprünglich mögen. Nur lässt mich das Gefühl nicht los, dass die Herren von Label und Band nicht ganz dicht in der Schüssel sind. Immerhin weiß ich aus gut unterrichteter Quelle, dass die Jungs mit der rechten und radikalen Seite nix zu tun haben. Sollen "nur" Misanthrophen sein... Um es mit einem markigen Plattenfirmen-Spruch enden zu lassen: "It is time to let Craft rape you and your beloved ones!"
Kennt noch jemand an "The Rods"? Irgendwie erinnert mich diese Retro-Scheibe komplett an den flotten Dreier aus Nordamerika, nur dass die Herren damals nicht solche Faxen gemacht haben, sondern "ernsthafte" Musik. Im Grunde wird hier jedes, aber auch wirklich jedes Klischee des harten, truen, echten und posenden Metallers verbraten. Damit ihr wisst, wo’s langgeht: Ein gesprochenes Intro im Stile Manowars ganzseitiger Erzählungen leitet das Ding ein ("...to kill the evil ways of pop music...") und dann geht’s ab mit "We Sentence You To Death". Selbst die Unschuldigen! Da werden Beine gespreizt, verrückte Pferde geritten und Leder und Stahl geliebt. So wie’s halt sein soll, das Ganze musikalisch gewürzt mit irgendwas zwischen Euro- und Ami-Metal (mit starker Ausrichtung nach Amiland hin!) von "anno dunnemal" Nicht zu vergessen die obligatorische Halbballade namens "Naughty Nanny" und das Ultra-Cover mit Evil-Satanin in nackt. Jetzt aber das Schlimme: Die Kameraden mit den voll-lustigen Pseudonymen K2, Andy Boss, Dave Bomb kommen mit ihren Aufgaben klar und schreiben teils echte Ohrwürmer für den geneigten Heavy-Metal-Man. Und jetzt noch das Allerschlimmste: Mir gefällt’s. Wobei ich die frauenverachtenden Texte, das peinliche Cover und das blöde Rollenspiel im Booklet natürlich ausklammere. Sowas gehört sich einfach nicht, in echt... Ums im Namen von "The Beauty and The Beast" zu sagen: ..."See them coming, better start running...".
Toto Bergmann ist Schuld. Schuld, dass diese Band nicht größer geworden ist. 20.000 Einheiten setzten die Ruhrpöttler seinerzeit (1985) von ihrer zweiten Scheibe ab. Unvorstellbar heutzutage. Aber die Musik (die Musik!) klingt heute aktuell wie nie zuvor. Vor allem die Thrash-Riffs der Herren Kelch und Fricke täten auch heute noch jeder Band des Genres gut zu Gesichte stehen. Wäre da nur nicht der Kreisch-Kastraten-Gesang des Bergmanns, an dem sich damals die Geister schieden und der mit Erscheinen von "World’s Neurosis" (1988) den Niedergang dieser prima Kapelle einleitete. Wie gesagt, die Songs knallen heute, gerade weil mit aufgemotztem Sound aufgepäppelt, noch mehr. Vielleicht wird’s nicht jeder verstehen, der die Jungs nicht von damals kennt. Die anderen aber, die werden sich erinnern der "guten alten Zeit". Reinhören erste Metaller-Pflicht! Zumal fünf - zugegeben nich so dolle produzierte - Bonus-Tracks (live 1984) den Kauf schmackhaft machen. Darunter tummelt sich auch das noch nie veröffentlichte "Bloody Dance". Also, glaubt nicht dem Dominator, der den "Vengeance Of Hell"-Re-Release" besprach. Bitte nicht....
Na, da haben wir ja was ganz Besonderes: Die drei Damen vom Grill, deren Wagen auch noch in Griechenland steht. Zu bestellen gibt‘s allerdings in erster Linie nur den üblichen Black-Metal-Imbiss, vielleicht zu vergleichen mit "Siebenbürgen" oder ähnlich unspektakulären Mannen vom Fach. Beim Opener "Reign Unfold" rappelt’s ordentlich im Karton, dazu gesellt sich feiner Feeengesang. Damit es nicht allzu sehr an "Cradle" und Konsorten erinnert, gesellen sich ab und an ein paar gotische Elemente hinzu. Oder wie beim Song "Astarte" Sprechgesang a la "Anne Clark". Insgesamt aber bewegen sich die überlangen Songs auf wirklich typischem Niveau der Marke "melodischer Black-Metal", immerhin ab und zu von ein paar Überraschungen unterbrochen. Die Hammond-Orgel bei "Oblivious Darkness" beispielsweise gehört zu den bösen, das ansprechende Instrumental sowie das Titelstück zu den netten. Mit "Crossing The Wounded Mirror Of Death" (supi-dupi Titel) gelingt ein vielversprechender Abschied aus einem zwiespältigen Album. Fazit: Manchmal ist weniger doch mehr: Denn die vielversprechenden Ansätze gehen oftmals in den viel zu langen Songs unter. Da können die hübschen Damen in ihrem Verkaufswagen noch so nett daherkommen...
Ich habe sie jetzt ein paar Mal live gesehen. Und das war nie besonders berauschend. Und in einen Rausch gerate ich nach dem neuen und sechsten Langeisen auch nicht. Das Titelstück beginnt in "normalen" Tempo und knattert dann ordentlich los. Da ist den Jungs wenigstens ein netter Appetitanreger gelungen. INCANTATION wird jederzeit und wenig aufregend dominiert vom amtlichen Gegrunze des Herren Mike Saez. Doch ich will der Scheibe nicht Unrecht tun: Die Jungs bemühen sich um Abwechslung: Da gibt es das schleppende "A Once Holy Throne", das abwechslungsreiche "Crown Of Decayed Salvation" oder das zur Sache gehende "Misanthropic Indulgence". Einen weiteren Höhepunkt bildet sicherlich das neun-minütige und doomig startende "Uprising Heresy", das sich gegen Ende zu einer kleinen Hymne mausert. Dennoch läuft die Scheibe nicht so recht rein ins Ohr, was vielleicht auch am ebenfalls nicht berauschenden Sound liegt. Zu allem Überfluss betuppen die Herren auch noch bei der Spielzeit. In den mehr als 73 Minuten enthalten sind die No-Name-Produkte 12 und 13, die über 25 Minuten lang aus Stille, "evil Gebrummel" und "gar schröcklich Glockengebimmel" bestehen, Soll wohl ein böser Horrorfilm-Soundtrack sein? Vielleicht müssten wir es mal mit "rückwärts abspielen" versuchen? Naja. Insgesamt kein schlechtes Album, aber auch keines, das Gänsehaut verursacht, trotz "gruseligen" Endes.