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InterviewJetzt aber erst mal zu "Lightyears Ahead".


Die Musik ist wie eine Tüte voller verschiedener Bonbons. Vielleicht kommt es deswegen, weil wir jeden Song zu einer anderen Zeit aufgenommen haben. WE reicht von "bluesy old time cosmic rock‘n‘roll” bis hin zum "futuristic cosmic biker rock‘n‘roll”. Die Unterschiede mögen subtiler Art sein, aber, wenn man das Album hört, dann merkt man die Unterschiede ganz deutlich. WE sind bereit zu experimentieren, um in die Tiefen des Rock’n’Roll vorzudringen. Auf jeden Fall ist "Lightyears Ahead” ein Album geworden, auf das wir recht stolz sind.


Wie wichtig sind dabei die Texte?


Sie sind Gedankenspiele und können bedeuten, was immer du meinst, wie immer du sie interpretierst. Es hängt alles von deiner Lebenssituation ab, von deinen Erfahrungen. Die Worte bedeuten unterschiedlichen Leuten Unterschiedliches. Wir lieben es, mit Szenerien zu spielen, egal ob echte oder surreale. Aber da sind immer Farben vorhanden, die du nur zu einer Gesamtkomposition zusammen fügen musst. Ein gutes Beispiel ist da vielleicht "Freak Capital Of The Universe” der 14 Minuten lange Schluss-Song. Im Booklet ist eine Kurzgeschichte abgedruckt, die das Konzept ebenfalls verfolgt ("The Annals Of The Freak Web”). Es geht um Todd Monsoon, den letzten Überlebenden von "Spaceport 22 Benfric”, der die letzte Hochburg der Freaks sucht, "The Freak Capital Of The Universe". Die Story ist auch von Todd geschrieben, er ist nicht nur ein langjähriger Fan der Band, sondern sogar so was wie der spirituelle Anführer. Ob es die "Stadt der Freaks" überhaupt gibt? Das könnt ihr selbst entscheiden!


Nicht ganz in eurer Hand liegt das Lob aus berufenem Munde, zwei Beispiele wie die Herren Goss und Oliveri sind ja bereits genannt.


Das ist natürlich abgefahren, dass die so auf uns stehen. Und wir haben natürlich größten Respekt vor diesen Personen. Wir spielten Konzerte mit ihren Bands und hatten eine gute Zeit - sie wissen, wie man feiert. Skål! Proust! Cheers!


Wie sieht’s denn aktuell mit ner Tour aus?


Wir wollen weitermachen, immer weiter, weitere zehn jahre. Denn jedes Jahr wird WE interessanter, spaßiger. Und ich glaube, wir haben die besten Songs noch vor uns. Wir kommen definitiv im November nach Deutschland, das war das erste Land, wo wir Erfolg hatten. Vor allem in Bielefeld haben wir viele, echte Freunde. Rock on German freaks!!!!!


Seid ihr denn in eurer Heimat nicht so angesagt?


Wir kommen aus Oslo, im Grunde die einzige richtige Stadt Norwegens. Aber die Stadt ist immer noch klein, und so kommen die ganzen verschiedenen Szenen miteinander aus und hängen gemeinsam ab. Und so gibt es keine bestimmten Fan-Basen, man kennt sich eben. Wir sind recht gut mit Turbonegro befreundet, Krisvaag, unser Drummer, hat bei Turbonegro schon auf dem neuen Album getrommelt, Don, unser Gitarrist arbeitete mit Euroboy. Und Gluecifer, Amulet oder Madrugada sind ebenfalls Kumpels. Also, du siehst, wir sind mitten drin in der Szene. Aber richtige Erfolge, die feiert man wohl nicht in Norwegen mit dieser Art von Musik.


Ihr habt eure Szene angesprochen. Existiert denn sowas wie ein Image? Turbonegro leben oder lebten ein "stranges" vor…


Ach naja, es gibt wohl eins, aber ein natürliches, es ist in uns drin. Ich merke es, wenn ich umgezogen auf die Bühne gehe, dann fühle ich irgendwie anders, besser. Und dann gebe ich auch mehr als 100 Prozent. Ich fühle mich in einer Rolle und traue mir Dinge zu, die ich sonst wohl nicht machen würde. Aber man darf es nicht übertreiben, sonst übertüncht es die Musik. Plastik!


Noch mal zurück nach Deutschland. Scheinst ja ein richtiger Fan zu sein


Seit wir das erste Mal hier waren, hat sich unsere Meinung total gewandelt. Es ist ein großes Land mit vielen lokalen Spezialitäten und Besonderheiten. Klar, es gibt immer schwarz und weiß, aber wir haben so viele nette Leute getroffen. Und nur ein paar Arschlöcher. Es ist wie überall: Du musst dich nach "Qualität” umschauen.


Und verglichen mit Norwegen?


Norwegen ist sehr ländlich:viel Natur, Berge, Fjorde, all der Scheiß, den du auf Postkarten findest. Und es ist tatsächlich eindrucksvoll. Wir aber sind aus Olso, und das ist das Leben wohl nicht viel anders als in irgendeiner anderen Stadt in Europa. Ja, wir sind Städter und mögen Abgasgeruch in der Nase und Beton unter den Füßen. Zum Entspannen kann man dann ja mal raus aufs Land fahren.


Review:

Rainbowride

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Gorefest’s "Soul Survivor” meets Lake Of Tears "A Crimson Cosmos” - wenn man die Mucke der einen und das Layout der anderen Band nimmt. Kaptain Sun überraschen mit einem 70er-Jahre-LSD-Cover, welches so manche Band aus der Zeit nicht schöner hinbekommen hätte. Da rechnet man mit Black Sabbath-Mucke, aber nix da! Feiner Death’n’Roll dröhnt aus den Boxen, der vor allem durch den Gesang Andy Wongs an selige Gorefest-Tage erinnert. Deren Fronter hatte ein ähnliche eingängig-growlende Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Kaptain Sun orientieren sich aber nicht nur beim Gesang an der verblichenen holländischen Truppe, sondern haben auch im Songwriting Parallelen aufzuweisen. Gerade die letzten beiden Gorefest-Alben haben die Schweden wohl öfter gehört. Und rocken sich auf "Rainbowride" richtig schön-brachial den Arsch ab. Dürfte allen Anhängern von Entombed, Crack Up oder halt Gorefest gefallen - auch wenn Kaptain Sun noch nicht ganz die Eingängigkeit der Vorbilder erreicht haben. Aber dafür ist das Promo-Foto cooler.

Rainbowride


Cover - Rainbowride Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:44 ()
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More Than Fear

(Underdog)
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Interview:

Gary Hughes

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InterviewLass uns mal ein wenig über die "Once And Future King”-Alben sprechen. Warum hast Du Dir ausgerechnet die "Arthur"-Sage vorgenommen?



Nun ja, es ist eine sehr schöne Überlieferung, mit der man schon in der Schule konfrontiert wird. Als wir zur Schule gingen, waren die "Arthur"-Legenden ein großer Bestandteil unseres Geschichtsunterrichts. Was ich daran so sehr mag, sind die vielen Grauzonen und die vielen Stellen, an denen die Geschichtsfakten von der Legende abweichen. Sie liefern jede Menge Interpretationsmöglichkeiten für jeden individuellen Typ. Darum mag ich den Gedanken, dass man innerhalb einiger historischer Zeitrahmen und Freiräume an die Fakten gebunden ist, aber andererseits die Spielräume zur Interpretation hat. Das gab mir die Möglichkeit, meine eigene Version zu stricken und meine eigenen Interpretationen zu finden. Und außerdem konnte ich so diese ganzen Hollywood-Klischees und Film-Zitate außen vor lassen und mehr Gewichtung auf den "Battlelord" legen, der versucht, die Völker Britanniens zu vereinen.



Aber es gibt doch schon so viele Versionen der "Arthur"-Saga in der Rockgeschichte. Speziell in der europäischen True Metal-Szene kennen viele schon die "Arthur"-Geschichte.



Ja, das tun sie, aber, wie ich sagte, es gibt so viele verschiedene Interpretationen. Niemand ist sicher, welche die korrekte ist. Der Unterschied war bisher, daß die "Arthur"-Legende oftmals auf historischen Fakten basierte und nun basiert sie auf Legenden oder eben Fiktion. Sie ist, wie ich schon sagte, offen zur Interpretation und ich wollte etwas machen, von dem ich meine, dass es ein wenig näher an der Wahrheit ist.



Könntest Du mir bitte eine kurze Zusammenfassung in wenigen Worten geben? Also von der ganzen Story. Wie siehst Du sie?



Ich denke, dass die "Arthur"-Legende soviel bedeutet wie die Schlacht zwischen Heiden, - und Christentum. Sie handelt von Arthur, König der Briten. Und die Situation war, dass Merlin und Nimue, zwei Charaktere, die Heidenpriester, - und Priesterin waren, die heidnischen Götter wieder zurück nach Britannien bringen wollten. Guineveve war augenscheinlich Christin und hat versucht, das Chistentum nach England zu bringen. Die Römer hatten England gerade verlassen, so etwa 100 Jahre davor, aber sie hatten die Saat des Christentums dort zurückgelassen. Nachdem sie das Land verlassen hatten, war es zur Hälfte geteilt; eine Hälfte war christlich, die andere heidnisch. Dann gab es eben Guinevevre, die um die Zuneigung Arthurs kämpfte und Merlin, der versuchte, die heidnischen Götter zurück nach Britannien zu bringen. Es gibt mehr als einen Handlungsstrang in der "Arthur"-Geschichte und jeder denkt, diese Geschichte lässt sich reduzieren auf das Schwert im Stein und die magische "Lady Of The Lake". Es ist eine fantastische Geschichte, die auf viele Arten absurd ist, aber historisch war Arthur nur ein "Battlelord", der nur versuchte, die Völker Britanniens zu vereinen und der gleichzeitig mit seiner Ehefrau um die christlichen Götter und mit seiner Schwester um den Thron kämpfte. Da ist viel mehr drin als nur das "Schwert im Stein" und diese "Walt Disney-Thematik" von König Arthur. Und das ist genau das, was ich vermitteln will.



Kannst Du mir bitte etwas über die Entstehung dieses Albums sagen? Ich denke mir, es ist schwierig, all die Songs zu komponieren.



Ja, es war sehr schwierig. Und zwar deswegen, weil es nur von einem bestimmten Subjekt handelt. Es funktioniert ganz anders als ein TEN-Album. Jeder Song für sich selbst ist eine Geschichte oder anders: es ist insgesamt eine Geschichte und jeder Song ist eine kleine Sektion davon, der uns eine Kurzgeschichte erzählt. Am Ende kam alles recht einfach zusammen, aber die Separation der Charaktere war das Schwierigste. Ich wollte nicht, dass alle Personen auf dem Album die selbe Stimme haben, sondern ich wollte, dass sie total unterschiedlich klingen. Man soll der Handlung folgen können, ohne das Booklet vor sich liegen zu haben. So habe ich auf Sänger zurückgegriffen, die sich textlich und stimmlich sehr unterscheiden; man nehme nur die drei weiblichen Stimmen. Lana, zum Beispiel, hat eine sehr weiche Stimme, Irene eine sehr kraftvolle, rockorientierte Stimme und Sabine eine eher opernhafte. Sie klingen wirklich sehr verschieden und ich wollte das bei den Männern ebenso haben. Es war insgesamt schon eine Herausforderung.



Wie schwierig ist es, all die ganzen Gastsänger zu bekommen? Ruft man dort an und fragt?



Nun, der schwierigste Teil war, alle gemeinsam unter einen Hut zu bekommen. Es war nicht schwer, sie alle für das Album zu gewinnen, das Problem war, zehn oder elf Sänger innerhalb eines gewissen Zeitrahmens für die Aufnahmen zu bekommen. Eine Situation war zum Beispiel, dass ich gegen Ende der Aufnahmen die Vocals von Harry Hess (HAREM SCAREM) brauchte, aber unglücklicherweise haben ihn eigene Studiotermine davon abgehalten, nach England zu reisen. Daraufhin habe ich ihm Tapes hinübergeschickt nach Kanada, um die Voclas dort aufzunehmen. Aber am Ende war es gut, dass das passierte, denn zur selben Zeit meinte Bob Catley, er habe nur wenige Tage Zeit, um seine Parts hier drüben aufzunehmen und diese beiden Zeiträume haben sich überschnitten. Also, es gab viele Dinge dieser Art, die Probleme machten. Die waren der härteste Teil, aber nicht jedoch, die Sänger zu fragen. Jeder von ihnen wollte gerne auf dem Album singen. Es war eben nur, sie alle dahinzubekommen, damit sie die Aufnahmen innerhalb der vorgegebenen Zeit durchführen konnten.



Soweit ich weiß, ist Bob Catley ein persönlicher Freund von Dir.



Ja, er ist ein toller Typ. Während der Zeit der Aufnahmen wurden wir sehr gute Freunde. Man mag denken, dass er sich verändert habe, seit er mit Magnum im Musikgeschäft weiter oben steht, aber er ist so geblieben, wie er vorher auch war.



Gab es denn auch irgend jemanden, den Du gerne für die Aufnahmen bekommen hättest, der aber ablehnen musste, weil er keine Zeit hatte oder so etwas?



Der einzige Sänger, der für die Aufnahmen nicht zur Verfügung stand, war Kip Winger. Er ist gerade dabei, ein neues WINGER-Album aufzunehmen und es war unmöglich, ihn hineinzubekommen. Jemand, den ich außerdem noch im Auge hatte, war Doro Pesch für die Parts von "Morgana". Aber Doro hatte leider einen Autounfall letztes Jahr kurz vor Weihnachten und es war schlicht unmöglich für sie zu singen. Letztlich habe ich dann in Irene Jansen einen Ersatz gefunden, mit dem ich die Aufnahmen zu Ende bringen konnte. Sie ist zwar noch nicht so bekannt, aber sie hat sehr gut ins Bandgefüge gepasst. Außerdem gibt es den Aspekt, dass zwischen all den bekannten Namen auf dem Album auch einer auftaucht, der noch weitgehend unbekannt ist. Und für diese Tatsache hat sie eine beachtliche Leistung gezeigt; man höre sich nur ihre Gesangsparts über das ganze Album verteilt an. Ich glaube nicht, dass irgendjemand diese Songs besser hätte umsetzen können als sie.



Es gibt eine Sache, die ich nicht verstehe. Beide Alben waren zur selben Zeit fertig, aber warum müssen die Fans sechs Wochen auf den zweiten Teil warten?



Nun, das wurde so entschieden, weil ein solch großes Projekt über mehrere Monate sehr teuer für das Label ist. Ursprünglich sollten die beiden Alben in einem Abstand von neun Monaten erscheinen, aber ich wollte das nicht, weil das erste Album dann nicht mehr "frisch" ist. Es wurde auch überlegt, beide Alben gleichzeitig getrennt zu veröffentlichen wie etwa die beiden "Use Your Illusion"-Alben von GUNS’N’ROSES. Aber das wäre viel zu teuer für die Fans gewesen, denn viele haben schon kaum Geld für das erste Album und dann für beide zusammen... und dann wurde es eben so entschieden, dass beide Alben in kurzem Abstand nacheinander erscheinen, um die Leute mit dem ersten Album schon einmal auf den Geschmack zu bringen. Hinzu kommt, dass die literarische Vorlage so komplex ist, dass die Fans den ersten Teil erst einmal "verdauen" sollen, bevor sie den zweiten zu hören bekommen.



Ihr hättet es auch als Doppel-CD veröffentlichen können, wie es zum Beispiel VIRGIN STEELE zuletzt gemacht haben.



Ja, auch das wäre viel zu teuer für die Fans geworden. Wir hätten einen entsprechenden Preis dafür festlegen müssen und wir wollen die Fans nicht "ausziehen", sondern ihnen die Musik für einen fairen Gegenwert vermitteln. Es sollte eben alles qualitativ aufwendig sein, zum Beispiel wollten wir zwei verschiedene Cover-Artworks haben und das wäre als einzelnes Package nicht möglich gewesen.



Es stimmt schon, dass die beiden Cover-Artworks sehr schön anzusehen sind. Wurden sie am Computer oder per Hand erstellt?



Sie wurden per Hand gezeichnet. Wenn man sich die beiden Cover anschaut, denkt man, dass sie für ihre geringe Größe sehr detailreich geraten sind, aber im Original sind sie acht Fuß lang und vier Fuß hoch. Sie sehen dann natürlich noch fantastischer aus.



Was kannst Du über deine musikalischen Einflüsse sagen?



Oh, ich höre eine ganze Menge klassischer Musik und die großen Rockbands der Vergangenheit, der 60er und 70er Jahre. Aber ich versuche auch, die moderneren Sachen zu hören und auf dem Laufenden zu bleiben. Zur Zeit höre ich zum Beispiel EVANESCENSE und auch METALLICA, die ja, wie Du weißt, ein neues Album draußen haben. (Oh ja, davon haben wir alle schon gehört - Anm. D. Verf.) Ich höre aber auch kommerzielle Musik, also die Sachen, die im Moment im Pop/Rock-Bereich so erscheinen.



Magst Du denn das neue METALLICA-Album?



Ich denke, es geht wieder zurück in die "Bell Tolls"-Ära. Ich bin damit zufrieden und mag die Scheibe. Als sie damals "Load" und "Reload" veröffentlichten, gingen sie unerwarteter Weise einen sehr kommerziellen Weg und nun gehen sie von diesem Weg wieder ab und zurück zu ihren Wurzeln. Und das ist großartig. Ich mag das Album wirklich.



Was sind denn Deine Alltime-Faves? Welche Alben würdest Du als solche bezeichnen?



Oh... ja möglicherweise... DEEP PURPLE - "Come Taste The Band" oder QUEENSRYCHE - "Operation Mindcrime”. Es gibt da viele Scheiben, die in Frage kämen, aber ich mag eben die Klassiker.



Was werden Deine nächsten musikalischen Projekte sein? Ein neues TEN-Album oder möglicherweise noch eine Konzeptscheibe?



Es wird auf alle Fälle ein neues TEN-Album. Wir sind gerade mitten in den Aufnahmen dazu. Normalerweise benötigen wir für ein TEN-Album zehn bis zwölf Monate, aber durch mein Konzeptalbum, das Zusammenbekommen der ganzen Sänger und die ganzen Aufnahmen liegen wir für das Album jetzt bei ca. 18-20 Monaten. Wir müssen es in Etappen aufnehmen, was für TEN normalerweise ungewöhnlich ist. Wir müssen aus über 50 Songs 14 aussuchen, die wir richtig mögen und wir haben jetzt sieben fertig, die richtig gut klingen. Es ist das erste Album mit Chris Francis, der schon auf "Once And Future King" zu hören ist. So konnte ich es vermeiden, dass er auf dem neuen TEN-Album sein Debüt gibt, da dann wieder Vergleiche mit alten Sachen von uns herangezogen werden. Und so hatte er seinen Einstand schon auf dem Konzeptalbum, was sicher eine Menge Druck von uns nehmen sollte, da man ihn dort schon einmal hören kann. Aber dann wird es auch bald losgehen mit den Promotion-Arbeiten.



Ihr habt wirklich 50!!! Songs für das nächste Album geschrieben?



Ja, es waren um die 50. Wir haben sie natürlich auf eine annehmbare Zahl heruntergeschraubt. Einige Songs haben wir nicht verwendet, weil wir nicht dachten, dass sie fantastisch sind. Wir haben 52-53 Songs reduziert auf etwa 22 und von dort an herunter auf die stärksten 14. Ich bin mit dem neuen Material sehr zufrieden und denke, dass es das bislang beste Album ist, das wir bisher gemacht haben.



Ja, das verleitet mich zu der Frage, wieviele Songs für das "Once And Future King"-Konzept entstanden sind?!



Ich hatte da ein paar Ideen... die Songs, sie waren alle rein musikalischer Natur. Ich hatte sechs oder sieben 90-Minuten-Tapes. Es waren sehr viele Chorus, - Bridge, - oder Strophen-Ideen. Aber verwendet wurde bei weitem nicht alles, Vieles habe ich katalogisiert und archiviert für die Zukunft. Ich habe eine richtige Bibliothek dieser Ideen, aus denen ich die Alben zusammengestellt habe. Es waren sicherlich insgesamt aber aufgerechnet etwa doppelt so viele Songs wie auf den Alben enthalten sind.



Wo kommen diese Ideen denn her? Gehst Du die Straße runter und auf einmal hast Du eine Melodie im Kopf, von der Du begeistert bist? Oder setzt Du Dich hin und konstruierst die Stücke?



Es passiert für gewöhnlich immer da, wo ich gerade bin. Darum trage ich auch immer so ein Diktiergerät mit einer Mikrokassette mit mir herum und darauf nehme ich Text, - oder Melodieideen auf. Dabei kann man im Dunkeln herumrennen oder sonstwas machen, eben gerade dort, wo man ist. Manchmal setze ich mich hin und versuche zu schreiben, aber normalerweise fließen die Ideen am Besten, wenn sie einfach so kommen.



Was hältst Du als alter Rockfan von der JUDAS PRIEST-Reunion?



Das wurde ja schon seit einiger Zeit gemunkelt. Ich denke, der Erfolg von Rob Halfords zwei Soloalben hat eine Menge dazu beigetragen und es stand immer mehr in den Karten, dass das passieren würde. Es ist nur schade für Ripper Owens, denn ich denke, dass er ein fantastischer Sänger ist. Ist er denn schon wieder irgendwo untergekommen?



Ja, er hat das neue ICED EARTH-Album eingesungen und wird wohl auch bei der Band bleiben.



Wenn Halford nun zurückgekehrt ist, bietet ihm eine Band wie ICED EARTH natürlich das perfekte Vehikel, denn sie sind eine ausgezeichnete Band. Ich wünsche Ripper wirklich das Beste, weil ich denke, das er ein großartiger Sänger ist. Es lief ja wie bei Blaze Bayley und IRON MAIDEN, als Bruce Dickinson wiederkam.



Ok. Vielen Dank. Gibt es noch andere Dinge, die Du unseren Lesern oder den Leuten da draußen mitteilen möchtest?



Oh, ich hoffe, sie mögen die "Arthur"-Alben und finden sie erfrischend. Ein Traum von mir ist es zu sehen, was mit den Alben passiert und dass es mir vielleicht irgendwann möglich ist, die "Arthur"-Sache fortzuspinnen, indem ich sie etwa auf der Bühne performe, hoffentlich dann auch mit der Original-Crew. Es gibt da jedes Jahr so ein kleines Festival in England und vielleicht klappt es ja einmal, dass wir es da eine Woche lang aufführen können. Es wird aber vorerst eine Hoffnung bleiben, es einmal auf einer Bühne zu haben. Ich hoffe, sie mögen die Alben und ich weise darauf hin, dass ein neues TEN-Album möglicherweise gegen Ende des Jahres, eventuell aber auch erst im Februar oder März, veröffentlicht und ausgiebig betourt wird. Ich hoffe, wir sehen uns da.



Wie sieht es denn mit einer Tour aus? Wirst Du mit "Once And Future King" touren oder erst wieder mit TEN?



Ich würde schon gerne mit dem Projekt touren, aber das wird nicht passieren, weil es zu teuer wäre, die gesamte Crew zusammenzubekommen. Vielleicht klappt es irgendwann als einmalige Sache ein paar Tage lang in England, Europa oder Japan. Etwas in der Art würde funktionieren, denn man muss ja auch daran denken, dass die anderen Künstler ihre eigenen Sachen ja auch promoten müssen. Es hängt auch davon ab, in wie fern das Label so etwas unterstützen würde, aber das neue TEN-Album wird extensiv betourt. Wir freuen uns schon darauf, endlich wieder "on the road" zu sein.



Wird es dann eine Europa, -oder Worltour oder...?



Es wird eine Worldtour, aber im Moment haben wir noch keine Veröffentlichung in Amerika. Wir sind zwar an einem Label in Amerika dran, aber wenn ich sage "Worldtour", dann wird sich das doch im Endeffekt auf Europa, UK und Japan beschränken. Aber es gibt beim nächsten Album auch einen Release in Russland und sogar in China. Und heute, da Musik ein großes Rad ist und rockige Sachen wieder mehr in die Charts gelangen, bin ich sicher, dass diese Musik etwas zurückkehrt.









Interview:

Dew Scented

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InterviewFangen wir doch mal mit eurem Auftritt in Wacken an. Den fand ich ja sehr cool. Überrascht hat mich, dass morgens um 10 schon so viele Leute da waren.


Wir waren auch ein wenig überrascht, mit der frühen Uhrzeit hatten wir nicht gerechnet. Ich war persönlich super erstaunt, dass so viele Leute vor Ort waren, da das Gelände auch gerade erst aufgemacht hatte. Wir haben im Endeffekt vor fünf- oder sechsmal so viele Leuten gespielt wie wir es uns für die Uhrzeit ausgerechnet hatten. Es waren viele Leute da, die uns zum ersten Mal gesehen hatten und den Namen nur kannten. Wir haben das von vielen Leuten gehört, mit denen wir danach gesprochen und zum Teil das ganze Wochenende abgehangen haben. Wacken ist ja ein sehr internationales Festival und das ist immer gut für die Aufmerksamkeit in anderen Ländern.


Ich hatte das Gefühl, dass viele Leute euch nur von der "Inwards"-Scheibe kannten. Die alten Songs, die ihr gespielt habt, kamen bei weitem nicht so gut an, die kannten wohl einfach weniger Leute.


Genau, ja. Es scheint, als hätte "Inwards" eine Halbzeit für die Band bedeutet hat, als wenn neues Interesse an der Band entstanden ist. Gerade weil auch in manchen Ländern unsere alten Sachen kaum oder gar nicht zu bekommen sind oder wenig beworben wurden. Für viele Leute war es halt so, als ob wir gerade unser Debüt gemacht haben. Wir stehen immer noch 100%ig hinter unseren alten Platten, aber im direkten Vergleicht sieht man halt, dass um "Inwards" herum viel mehr passiert ist und sich durch diese Platte ein neues Interesse für die Band gebildet hat.
Was ich richtig gelungen fand in Wacken, war euer Slayer-Cover ganz am Anfang. So lässig, eine Hand in der Hosentasche, "War Ensemble" runterzocken, war schon cool hehe
Das war eigentlich so auch gar nicht geplant. Wir waren auch erstaunt, dass die Leute das gehört haben, denn eigentlich sollte das nur auf der Bühne zu hörn gewesen sein. Sollte halt ein reiner Line-Check gewesen sein. Da hat uns wohl jemand reingepfuscht *lacht*


War aber trotzdem sehr geil.


Ja, wir haben die "War Ensemble"-Coverversion für die "Inwards" aufgenommen. Und wir schauen halt, wenn ein Konzert gut läuft und die Leute noch einen Song hören wollen, dass wir den halt spielen. Der Song ist halt eine sehr willkommene Wahl, da es ein sehr bekannter Song ist von unserem größten Einfluss als Musiker, insofern paßt das.


Welches sind denn die beiden Bonussongs auf "Impact"? Ich hab gehört, da gibt’s ein Digi mit zwei Songs mehr…


Ja, das Album hat an sich elf Songs. Es gab oder gibt immer noch eine kleine Auflage als Digi, auf der zusätzlich ein neuer Song drauf ist (Songtitel hab ich nicht verstanden - Anm. d. Verf.) und eine Coverversion von Turbonegro’s "Hobbit Motherfucker’s". Sind halt eine coole Band und das ist ein guter Song mit guter Aussage, "my generation sucks". Und wir hatten halt mit der Plattenfirma abgesprochen, dass wir eine Erstauflage mit besonderer Verpackung machen, ein Digipack mit rauem Papier und zwei Bonustracks drauf, um halt den Erstkäufern ein hochwertiges Produkt zu bieten.


Habt ihr nicht Lust, nicht mal ein ganzes Coveralbum zu machen? Ich mein’, das haben Entombed letztens ja auch gemacht, mit der "Sons Of Satan Praise Their Lords".


Weiß ich nicht. Unsere Covers sind meistens 1:1-Umsetzungen von Songs die wir halt cool finden, von Bands die wir respektieren und von Sachen die man halt bei Konzerten gut jammen kann. Ich weiß nicht, ob es notwendig ist, ein ganzes Coveralbum zu machen, aber wenn man unsere ganzen Coversongs zusammen nimmt, dann kommt man schon fast auf eine MCD, auf jeden Fall. Das waren ja Discharge, Overkill, Slayer, Metallica, Turbonegro… Ich denke aber nicht, dass wir die beste Coverband der Welt sind, insofern nutzen wir die Zeit wieder, um neue Songs zu schreiben.


Wie zufrieden seid ihr selber mit der neuen Scheibe, mit "Impact"?


Ich glaube, so zufrieden im Konsens waren wir alle noch nie. Sowohl in Sachen Produktion, wo wir das totale Maximum rausgeholt haben, der Andy Classen hat sich noch mal super gesteigert. Nicht dass wir unzufrieden mit "Inwards" wären, die Platte hat ja super geknallt, aber wir wussten, dass wir durch eine wiederholte Zusammenarbeit da ansetzen können, wo "Inwards" aufgehört hat. Die Produktion hat einen großen Schritt nach vorne gemacht, die Songs sind abwechslungsreicher und haben wieder mehr technische Elemente, was ich sehr cool finde. Die ist in Sachen Songwriting wieder mehr direkter und viel kompromissloser was die Eingängigkeit angeht und die Sons funktionieren live sehr gut. Wir haben das bei den letzten Konzerten gemerkt, dass sie sehr viel Spaß zu spielen machen und haben auch eine ziemlich direkte Wirkung. Mir gefällt die Verpackung sehr gut, mir gefallen die Reaktionen, die wir bisher bekommen und gesehen haben sehr gut, insofern wüsste ich nicht, was besser sein könnte.


Ihr spielt dieses Jahr sehr viel live, wart am Wochenende gerade in Holland, spielt nächstes Wochenende in Salzgitter, habt noch das Westfalenfestival, seit bei der X-Mass-Tour dabei… das ist mehr als letztes Jahr, oder?


Nee, eigentlich nicht, wir haben auch das letzte Jahr im Prinzip konstant durchgespielt. Wir waren 14 Tage mit Vader unterwegs in England und Irland, waren mit Cannibal Corpse fünf Wochen unterwegs, waren eine Woche in Frankreich mit No Return, waren eine Woche mit Sodom, Kreator und Destruction unterwegs, dann noch mal in den Staaten, bis wir irgendwann al gesagt haben: "Komm, aufhören, wir müssen langsam mal wieder neue Songs schreiben". *lacht* Letztes Jahr war’s also schon sehr sehr exzessiv, da sieht’s dieses Jahr sogar noch ein wenig humaner aus. Wir sind aber jetzt schon dabei, Tourangebote für 2004 zu sichten und machen jetzt noch die letzten Shows, die anstehen nach den Festivals. Wir haben dann noch die Tour mit Nile, Misery Index, Destruction und den anderen 5000 Bands und hoffen, noch für ein, zwei Shows in die USA rüberzukommen und da dann nächsten Jahr vielleicht noch eine zwei, drei Wochen-Tour dahinter zu schieben. Wir hoffen, dass wir noch mal nach Japan rüberkommen, wo wir seit 2001 nicht mehr waren. Mal schauen, was sich so anbietet, auf jeden Fall ist im Moment ein ganz gutes Interesse an der Band da.


Ihr habt also auch richtig Bock, live zu spielen?


Ja, ich finde, dass gehört dazu. Ein richtig gute Death/Thrash-Band knallt erst dann richtig, wenn man die Platte intus hat und die Band dann live sieht und uns macht das halt Spaß. Das Plattenaufnehmen ist halt die Pflicht und dann kommt halt so die Kür.
Bei euch ist es nicht so, dass ihr nach 200, 300 gespielten Shows sagt: "Ich hab jetzt keinen Bock mehr rauszugehen und immer den gleichen Song zu spielen."?
Nee, ganz sicher nicht. Wir sind ja zum Glück nicht drauf angewiesen, dass wir nur die Songs runternudeln, die wir auf unserer allerersten allerbesten Platte gemacht haben *lacht* Das kann ich nur ganz neutral sagen, dass wir ganz gut damit fahren, dass wir unsere beste Platte der beste Leistung nicht gleich am Anfang gemacht haben und spielen daher keine Songs, die älter sind als drei, vier Jahre, was die Sache natürlich auch frisch und interessant hält. Es macht immer wieder Spaß, egal wie klein der Rahmen ist. Die Mini-Tour in Holland jetzt z.B. war nicht besonders groß von den Zuschauermengen, aber es war halt eine selbstorganisierte Tour mit zwei holländischen Bands. Und das hat sehr viel Spaß gemacht, wenn man sieht dass Leute kommen, weil sie auf die Bands stehen und nicht kommen, weil sie ein Bier trinken wollen oder weil sie sowieso gekommen wären.


Wir haben für deutsche Verhältnisse schon extrem viel in Holland gespielt. Ich denke, dass waren bestimmt 50, 60 Shows da gespielt haben, weil es geographisch ja auch sehr günstig liegt. Letztes Jahr haben wir für unsere Verhältnisse extrem wenig da gespielt, nur sechs oder sieben Shows, von daher lag es nah, direkt nach dem Erscheinen eines neuen Albums mal wieder eine kleine Tour in Holland zu machen.
Wie ist das mit eurem Basser? Ist der nun ganz raus oder hilft euch noch aus? Oder wie?
Ja, schon bei der "Inwards" hat sich gezeigt, dass er mit seiner Zeit nicht mehr hinkommt, insofern hat er schon damals gesagt, dass er einen Gang zurückschalten muss. Er ist schon aus der Band raus, aber nicht im Streit, und spielt ab und zu noch Shows mit uns. So beim Summer Breeze dieses Jahr und spielt jetzt im Oktober ein paar Gigs mit, weil der Alex von Obscenity, der seit knapp einem Jahr unser Basser ist, keine Zeit hat. Wenn sich Termine von uns überschneiden, dann hat für ihn Obscenity Priorität und der Patrick, unser Gründungsmitglied, springt für ihn ein.


Wir suchen zwar einen Basser und haben auch schon mit einigen Leuten geprobt, aber der Richtige war halt noch nicht dabei. Wir hängen auch zwischen Hobby und Profi, da muss man halt mit Abstrichen menschlich damit klarkommen. Es frisst zuviel Zeit, als das es Hobby ist und es wirft zuwenig Geld ab, um davon leben zu können. Alex hat eine sehr gute Einstellung dazu und wird das auch weitermachen, wenn er sich das zeitlich erlauben kann.


Kommen wir doch jetzt mal zu dem neuen Gitarristen bei euch. Wer ist das?


Das ist Hendrik, unser zweiter Gitarrist neben Flo. Er ist direkt nach "Inwards" eingestiegen. Wir haben zwei Jahre lang gesucht und immer mal wieder wechselnde Gitarristen gehabt, was auf Dauer belastend war, denn wir sind nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich ein recht eingefahrenes Team, da müssen wir schon den passenden Deckel finden. Hendrik kam so aus dem Nix, nachdem die Band nach Braunschweig verlagert worden ist, hat mit uns geprobt und sehr schnell menschlich und musikalisch gepasst. Er hat seit der "Inwards" alle Konzerte mitgemacht und bei der neuen Scheibe maßgeblich mitkomponiert und bildet ein sehr gutes Team mit dem Flo zusammen. Wir haben jetzt zwei Songwriter und zwei Sologitarristen in der Hinterhand, die natürlich mehr machen können und auch abwechslungsreichere Sachen spielen. Die Sachen werden jetzt auch so komponiert, dass sie von zwei Gitarren ausgeführt werden können. Ich finde es eigentlich ganz cool, wir sind ein eingespieltes Team und die Platte hat mehr Tiefe und mehr Details. Im Songwriting mit vier offenen Augen an der Gitarre kann man natürlich mehr machen als mit zweien.


Kommen wir noch mal zur Platte zurück. Das Cover finde ich sehr komisch, da hätte ich ein Loch oder einen Bombenkrater erwartet, einen Einschlag eben. Und nicht zwei Typen mit Widderhörnern.


War uns ein bisschen zu platt *lacht* Der Titel stand als erstes halt fest, der Einschlag ist ja da durch diese Person in zweifacher Darstellung, die sich selber rammt und aufeinander einprallt. Wir denken schon, dass es sehr gut paßt und mir gefällt die Atmosphäre des Covers sehr gut, mit einem sehr knalligen Cover. Vor allem ist die komplette grafische Umsetzung des ganzen Inlays sehr schön.
Die Platte wird auch als Doppel-LP herauskommen, zusammen mit der "Inwards" im Gatefold-Klappcover. Das ist auf meinem Mist gewachsen und etwas, dass mein eigenes Fanherz höher schlagen lässt.
Das finde ich eine sehr coole Aktion, da die beiden Alben zusammen nicht mal zu einem erhöhten Preis zu haben sind, sondern soviel kosten wie eine CD.
Ja, ich hab halt mit NB geredet und gesagt, dass ich eine LP haben möchte, da haste einfach mehr in der Hand, ist einfach klassischer. Und als wir dann hin- und herüberlegt haben, wie wir das machen, ob wir noch einen Bonussong raufpacken, sind wir halt auf die Idee gekommen, die komplette "Inwards" mit reinzupacken. Soweit ich das verstanden habe, wird das in einer 500er Auflage gemacht und die wird relativ schnell weg sein. Wir haben da zwar keine Erfahrung, wir haben so was vorher noch nicht gemacht, können also nicht sagen, wie schnell die weg sein wird.


Die Texte sind wieder recht düster. Kannst du nur über so was schreiben oder gehört das für dich zusammen, mit der Musik?


Nicht zwingendermaßen, aber ich denke mir fällt es auf jeden Fall leichter über schlechte Sachen zu schreiben als über gute. Wenn ich mir vorstelle, dass man eine bestimme Energie und bestimmte Angepisstheit aufbauen sollte, um die Songs so rauszubrüllen, dann wäre es nicht förderlich, wenn ich keine Ahnung, über Schokokekse oder über Liebesfilme schreiben würde. Wenn ich solche Sachen singen sollte, komme ich wahrscheinlich nicht auf die richtige Spur, was das Energielevel angeht. Das macht schon Sinn, dass es um Aggressionen geht.


Was hältst du von politischen Texten? Im Metal gibt’s ja noch viele Leute, die das getrennt halten und das nicht machen wollen…


Wir sind jetzt keine Partei oder so oder parteiergreifend, was die Richtung der Texte angeht. Wir äußern aber durchaus unsere Meinung, da sind viele kritische Sachen drin, vor allem soziale Sachen. Wobei sozial natürlich politisch heißt. So ist z.B. "Cities Of The Dead" ein suggerierter Pazifistensong, sehr brutal und negativ geschrieben. Der Song handelt eigentlich davon, dass wir als Menschen ganz schön schizophrene Charaktere haben, dafür, dass wir unsere Zeit, Energie und Geld reinstecken, unsere Zivilisation aufzubauen und Technologie zu entwickeln, um dann doch wieder alles in ein paar Sekunden zu zerstören. Wenn man sich die Kriegsführung der letzten Jahre anguckt, ist das schon erschreckend. Da wird über menschliche Leben und Schicksale entschieden, nur um ein sozioökonomisches System neu zu erfrischen. Das das so funktionieren muss, ist schon eine schräge Sache. Ich glaube nicht, dass wir uns das vor ein paar tausend Jahren so gedacht haben.
Wenn man die Augen aufhält, sieht man als interessierter Mensch genug, über das man Texte schreiben kann. Und Pegasus, Schwerter und Drachen sind nichts, was mich in meinem privaten Leben berührt.


Stichwort Internet: Was hältst du von der ganzen Raubkopierdiskussion? Die ganzen Plattenfirmen jammern, dass ihre Umsätze verloren gehen und sie keine Bands mehr produzieren können, weil sie keine Kohle mehr haben…


Das ist eine Tatsache, ich meine, dass sieht man auch, es gibt z.B. immer weniger spezialisierte Plattenläden. Und Labels, die einfach weniger Material haben. Hat aber auch damit zu tun, dass es immer mehr Veröffentlichungen gibt. Das ist einfach eine Verkettung unglücklicher Umstände. Ich sehe das Internet eher als Promo-Plattform, wenn man es schlau benutzt. Vielleicht entdecken Leute dadurch erst unsere Band. Mich persönlich stört es bisher nur am Rande, was Dew-Scented angeht. Ich merke im direkten Gespräch mit den Leuten, dass sie erst übers Internet von unserer Band was mitbekommen haben, über freien MP3-Download merken, dass ihnen die Mucke gefällt und sie sich die Platte kaufen. Was mich stört sind Leute, die die Arbeit nicht sehen, die hinter einer guten Produktion und guter Verpackung steckt, die einfach nur aus Lust am Zerstören von Kunst komplette Alben ins Internet stellen.


Ich denke, es liegt auch daran, dass soviel auf die Leute eingeschwemmt, dass es so viele One-Hit-Wonder gibt, wodurch Musik nur noch als Nebenbeiprodukt wahrgenommen wird.


Ja, ich denke, dass der Gedanke, dass Musik etwas Exklusives ist, verloren gegangen ist bei vielen Leuten. Jeder kann Musik mit einfachen Mitteln machen und veröffentlichen. Das sollte aber nichts an der Einstellung der Fans ändern, Bands zu unterstützen, die sie mögen. Ich würde es sehr schade finden, wenn mir 100 000 Leute eine Email schicken, wie toll unsere Platte ist und wir nur 1000 verkaufen. Ich bin nicht auf das Geld aus, ich will nur, dass die Kette weiterhin funktioniert. Ich hab vor 10 Jahren angefangen Musik zu machen und wenn das noch zehn Jahre funktioniert, wäre es echt klasse. Und wenn es irgendwann des Geldes wegen nicht mehr klappt, wäre das sehr traurig.

(hier gab leider mein Band den Geist auf, was ich während des Interviews nicht bemerkte. So bleibt leider der Rest des Gesprächs über die Geschichte Dew-Scented und Tourleben verschollen. Wird aber nachgeholt - Anm. des Verf.)

Review:

3 H Vorm K

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Wer den Opener seines Albums "Sneuarg Sed Lemmestorb", oder alternativ "Brotsemmel Des Grauens" nennt, kann nicht alle Tassen im Schrank haben. Und richtig, man ist das ein ums andere Mal kurz davor zu meinen, KNORKATOR hätten sich umbenannt. Das bereits 2000 erschienene Album "3 H Vorm K", verwurstet also sozusagen eine Band, die ihrer Seite Stile anderer Bands verwurstet. Womit ihr Schaffen in der Schnittmenge von RAMMSTEIN und fäkalhumoristischen bis banal-platten Texten definiert wäre. "Götz Eckrug" oder "Hab Scheiße Geredet" klingen bei den Vocals und der Intonation der Worte sehr ähnlich wie KNORKATORS Alf Ator. Teilweise kann man Schmunzeln, teilweise strengen die plumpen Verse auch reichlich an, zumal immer mit dem größten Löffel serviert wird. An einigen Stellen sind die harten und direkten Texte wenig massenkompatibel. Wirklich gefallen tun die schönen Melodien und der Anspruch das ganze mal nicht zu verbissen zu sehen. Was nicht gefällt, ist die Eintönigkeit der Stilmittel, hier gibt’s definitiv Nachholbedarf! Noch ein paar Nachhilfestunden beim erwähntem Lehrmeister und Vorbild dürften den Klassenerhalt aber sichern. Wirklich rocken tut solche Musik ohnehin nur live.

3 H Vorm K


Cover - 3 H Vorm K Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 53:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sickening Soresight

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Legacy aus dem Odenwald (die nichts mit dem großen Print-Mag zu tun haben) sind eine der Bands, bei denen man sich wundert, warum die noch bei keinem Label gelandet sind? Da wird so viel Schrott auf diversen Labels rausgebracht und gepusht, aber eine talentierte Band wie Legacy steht immer noch ohne Plattendeal da. Ätzend! Legacy existieren seit zehn Jahren und haben bisher zwei Alben auf die Leute losgelassen - sind mir zwar unbekannt, sollen aber dem aktuellen Output in Sachen Qualität in nichts nachstehen. "Sickening Soresight" ist also das dritte Release des Quintetts und bietet groovigen Death Metal voller frischer Ideen und Brutalität. Vom Grundding sind Legacy an amerikanischen Bands angelehnt, aber oft schimmern Göteborg-Anleihen durch (gerade bei den Saitenzupfern) und dezente Thrash-Anleihen durch. Man merkt den Jungs ihre Dekade Erfahrung an, alle sind fit und haben mit Sam einen erstklassigen Grunzer, der in seinen besten Momenten mit Chris Barnes locker mithalten kann. Die Jungs können dazu noch groovende, abwechslungsreiche Songs schreiben, die immer richtig aufs Mett hauen. S muss es sein! Wäre die Produktion nicht so dumpf, wäre die Mini ein richtiger Knaller, so leidet der Hörgenuss ein wenig. Aber mit Label-Unterstützung wird’s besser werden. Bis dahin macht nen Fünfer locker und zieht euch die MCD, ihr werdet’s nicht bereuen!

Sickening Soresight


Cover - Sickening Soresight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 21:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Antidote

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Es ihren Anhängern einfach zu machen, haben sich MOONSPELL nie auf die Kappe geschrieben. Es scheint eher Programm zu sein, mit jedem Album zu verwirren und einen Schritt in eine bislang unbekannte Richtung zu machen. Eine für MOONSPELL unbekannte Richtung versteht sich. Nachdem "The Butterfly Effect" mit reichlich elektronischen Ausflügen und "Darkness And Hope" mit doch sehr schmusig poppigen Allüren wirkten ein bisschen wie das Schwimmen mit dem Strom. "The Antidote" ist anders. Man kann eine Art Best Of dessen darin entdecken, was die Portugiesen in ihrer nunmehr zehnjährigen Kariere erarbeitet haben. Das Songwriting hat etwas vom bis dato originellsten Album "Sin/Pecado" abbekommen. Ließ dieses aber den roten Faden vermissen, so liegt der beim Konzeptalbum "The Antidote" auf der Hand, nicht nur weil die Themen auf den Novellen eines einzigen Autors basieren. Bei allem Anspruch, fehlt eines den Songs aber gänzlich, womit wir beim "Darkness And Hope" Eindruck wären: Eine einzige, unerwartete Wendung, die den Hörer aufhorchen lässt. Mit unglaublicher Präzision frickeln die Gitarren, werden Melodien aufgebaut und Spannungen aus dem Nichts erschaffen. Aber sie schaffen es nicht, Überraschungen aufkommen zu lassen. Und so ist die düstere Atmosphäre zwar einmal mehr erdrückend dicht und die Strukturen abwechslungsreich, aber alles bleibt vorhersehbar. "Irreligious" schließlich stand Pate für die wieder zu vernehmende Härte, die grade beim Opener "In And Above Men" fast Back To The Roots Euphorie aufkommen lässt. Ein zweites "Opium", "Mephisto" oder "Vampiria" gibt es bei "The Antidote" aber auch nach langem Suchen nicht zu entdecken. Der Gesang Ribeiros klang nie vielseitiger als hier, einige unterschiedliche Effekte und Tonlagen, Flüstern und Brüllen lassen es wie mehrere Sänger erscheinen. Den ohnehin nicht für ihre Livequalitäten bekannten Protugiesen wird dies live Kopfschmerzen bereiten, durch die gute Produktion macht es hier aber Spaß. Leider gibt es gegen Ende des Albums auch Titel, die durch plätschernde, nennen wir es im Vergleich mal Belanglosigkeit, auffallen und nicht gegen die starken Anfangstitel ankommen können. Und wie manches südländisches Obst wird dieses MOONSPELL Album sicher nachreifen, blutleer sind sie auch nach 10 Jahren nicht. Die den Texten zugrunde liegenden Novellen von José Luís Peixoto liegen dem limitierten Digipack als Buch bei.

The Antidote


Cover - The Antidote Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:33 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Pronther

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