Interview:

Your Shapeless Beauty

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InterviewYOUR SHAPELESS BEAUTY (YSB) ist ja ein ziemliches Namens-Ungetüm.


Wir wollten etwas Persönliches in den Namen legen. Etwas seehr Persönliches. Aber, als Hinweis: Es ist die letzte Erinnerung an jemanden, der vor langen Jahren aus unserem Leben verschwand. Nur die formlose Schönheit ist uns geblieben. Wir wollten auf keinen Fall einen Namen haben, der in unseren Augen keinen Wert hat, keine Bedeutung, keinen Platz in unseren Herzen. Und so kehren wir schon mit dem Namen ein bisschen von unserem Inneren nach Außen. Wir wollen sowieso nicht klingen wie jemand anderes, sei es musikalisch oder eben auf namens-technisch.


Eben jener Name kreuzt ja schon seit 1994 durch die Welt-Geschichte. Mit "My Swan Song" habt ihr schon eure sechste Scheibe am Start. Was macht YSBs Musik denn aus?


Das ist ziemlich schwer. Ich würde es vielleicht als eine Art Doom Metal mit Heavy- und Death-Parts bezeichnen. Klassische Einflüsse und Rock’n’Roll gibt’s auch. Letztlich haben wir innerhalb der Band einen ziemlich breiten Konsens, was unseren Musikgeschmack betrifft. Wir wollen uns auch keinen Sticker auf die CD packen, der dann die Musik plakativ beschreibt. Außerdem können wir auch gar nicht genau sagen, was wir spielen. Wir spielen sicherlich mehr als Metal, es ist einfach Musik, die von Herzen kommt. Was nicht heißen soll, das wir Genies sind, oder exzellente Musiker, wir sind einfach verrückte Leute, die Krach machen.


Wobei Krach nicht ganz das richtige Wort ist, schwebt über YSB doch eher ein Hauch von Melancholie. Schlägt sich das auch in den Texten nieder?


Das ist schon wieder sehr persönlich. Lass es mich so sagen: Letztlich handeln die Texte von tagtäglichen Ereignissen - gute Tage, schlechte Tage. Alles, was Wichtiges passiert, hat natürlich auch seinen Einfluss auf unsere Musik. Die Band ist sicherlich kein Spiel für uns, sie macht uns erst recht nicht reich und berühmt. Aber gerade deswegen bedeutet sie sehr, sehr viel für uns. Ich kann nicht von Drachen und Zaubern quatschen, wenn man tagein tagaus Leute trifft, die einen bescheißen.


Hört sich alles ein wenig traurig an. Seit ihr etwa weinerliche Gothen?


Ach was, wir sind höchstens etwas reserviert. Und wir möchten die Leute für unsere Musik interessieren, nicht für irgendein Image. Wir sind Metaller und wir geben nix drauf, wie wir aussehen oder wirken. Und diesen ganzen Romantik-Schrott hassen wir sogar, weil wir Rocker sind. Romantik und Trauer sind natürlich präsent auf dem Album, aber das kommt vom Leben. Letztlich könnte man YSB sogar als Sekte bezeichnen - hört sich jetzt strange an, aber eine enge Verbundenheit ist für uns der Schlüssel zu unserer Welt.


In ihrer eigenen Welt leben auch eine rechte Wirrköpfe. Was meint ihr dazu?


Seit Jahren stellen wir uns gegen Extreme im Metal-Bereich. Es hat da einfach nix zu suchen, weder noch sonst wo. Wir spielten uns sogar ein bisschen als Prediger auf, schreckten auch vor Gewalt nicht zurück. Das war ein Fehler. Heute lehnen wir Faschismus und Nationalsozialismus aufs Entschiedenste ab, aber auch jede Form des Fanatismus. Gerade hier in Frankreich ist alles total verdorben, rechte Politiker sind viel zu einflussreich und unsere rechte Regierung hat gut zu tun - mit ihrem Business und das heißt Korruption. Für mich bedeutet Metal Protest, wie früher der Punk. Ich kann Nazi-Metaller in keinster Weise verstehen.


Von der Politik zur Musik - erzähl doch mal vom neuen Album.


Wir waren von Mai 2002 bis März 2003 im Dru-Nemeton-Studio und arbeiteten dort mit den unbeschreiblichen Alexis Phelipot (No Return oder Drowning). Wenn wir dort waren, arbeiten wir tagelang, nächtelang –von kalten Nächten und Temperaturen über 40 Grad will ich gar nichts erzählen. Und wenn wir nicht aufgenommen haben, haben wir gefeiert, Parties zu Hause oder in Kneipen, egal. Oder wir halfen uns mit der X-Box aus. Das war eine sehr intensive Zeit mit sehr wenig Schlaf. Wir haben schon einen Monat gebraucht, um nur den Sound der Instrumente zu finden. Ich kann mich noch an Jean Marc erinnern, wir er wie ein Bekloppter auf seine Gitarre ein schrie. Mag sein, dass Alkohol im Spiel war ...


Was erwartet ihr von der neuen Scheibe?


Seit wir begonnen haben, können wir uns eigentlich über gute Reaktion freuen. Viele Leute beschäftigen sich wirklich mit uns, lesen die Texte gründlich und singen unsere Melodien. Klar, die Verkaufszahlen sind nicht riesig (3.000 oder so), aber das ist uns Schwanz. Mit der neuen Scheibe haben wir ein paar ganz gute Reviews geerntet, vielleicht ist es jetzt unsere Zeit, empor zu steigen, wer weiß das schon? Letztlich ist dies die Hauptsache: YSB ist eine große Sache für uns. Wir begannen unsere einzigartige Rock’n’Roll-Story 1994. Jetzt haben wir zwei Mini-CDs, zwei Alben, mehrere Demos und Seven-Inches draußen und wir sind bereit, die Welt zu erobern. Gut, das klappt nicht sofort, schon allein, wenn ich mir unser Pech auf unserer ersten Tour betrachte. Der Tourbus ging in Flammen auf, wir konnten drei oder vier Tage nicht duschen, hatten nichts zu essen, außer fürchterlichen Sandwiches von Autobahn-Tanken. Mit 23 Leuten in einem Bus mit mickrigen Liegen, die man sich auch noch zu zweit teilen musste. In Marseille brachen irgendwelche Menschen auch noch in unseren Ersatz-Bus ein und klauten alles, was nicht niet- und nagelfest war. Diese Liste könnte ich noch beliebig fortsetzen ... Und trotzdem war es eine verdammt gute Zeit. Wir ein Indianer-Stamm vagabundierten wir durch die Lande, alle irgendwie positiv verrückt.


Hört sich an, als könntet ihr es kaum abwarten, wie auf Tournee zu gehen.


Das hoffen wir natürlich, aber im Moment wissen wir nichts. Wir haben ja auch schon ein paar Festivals gespielt, aber im Moment bekommen wir auch in dieser Beziehung keine Angebote. Wir sind wohl nicht bekannt genug.


Was unter Umständen an der Arbeit eures Labels liegen könnte....


Ach, eigentlich laufen die Dinge ganz ordentlich. Na gut, vor allem im Ausland könnte der Vertrieb besser sein. Aber wir arbeiten schon seit Jahren mit Adipocere zusammen und ich kenne Christian ewig. Er ist ein echter Metaller und inzwischen ein wirklicher Freund.


Ihr kennt einen echten Metal-Freak - Glück gehabt! Denn Frankreich ist ja nicht gerade berühmt für seine Metal-Szene.


Wir kommen aus der Nähe von Marseille, also aus Südfrankreich. Aber wir leben aus verschiedenen, natürlich persönlichen Gründen seit drei Jahren in Paris. Die gesamte Band ist hierher gezogen, um zusammen zu bleiben,. Einige Jahre haben wir versucht, uns die Tapes hin- und her zu schicken, aber für ewig hätte das nicht geklappt. In Marseille ist metal-mäßig eben nicht viel drin, das funktioniert in Paris schon besser.


Überhaupt ist Frankreich ziemlich Paris-fokussiert, oder? Erzähl mal von deiner Heimat.


Ja, das stimmt. Natürlich hängen wir schon an unserer Heimat, aber nicht an Paris, sondern eher an der Gegend, aus der wir stammen. Das soll jetzt nicht nationalistisch klingen oder traditionalistisch. Wir sind von allen Klischees entfernt - Baguettes, Froschschenkel und der ganze Mist. Das trifft aber auch auf weite Teile der Jugend zu, denke ich. Unser Land wird regiert von Macht und Korruption. Wenn unser Präsident nicht Präsident wäre, wäre er im Gefängnis. Und in der Musik: Die Radio-Stationen spielen die pure Scheiße. Müssen sie aber auch, denn es gibt ein Gesetz, das sie zwingt, eine bestimmten Prozentsatz französische Musik zu spielen, Chansons und diesen ganzen Schrott. Für Metal gibt’s keinen einzigen Sender, außer einigen lokalen, die dann um Mitternacht herum härtere Musik bringen. Metal hat ein unglaublich schlechtes Image in Frankreich.


Und warum habt ihr euch ausgerechnet dieser Musik verschrieben?


Tja, zwei von uns arbeiten, der Rest probiert, sich mit Musik über Wasser zu halten. Auf jeden Fall sind wir wie Brüder, wir kennen uns schon so sehr lange. Wir verbringen fast unsere gesamte Freizeit zusammen, haben tolle Nächte und sind alles andere als depressive Menschen, die sich in ihren dunklen Kellern einsperren. Klar, wir haben wie wohl jeder Mensch unsere dunklen Momente, aber die verarbeiten wir mit unserer Musik. Das neue Album "My Swan Song" kanalisiert unsere vergangenen zwei Jahre, die zeitweise sehr hart waren. Wir haben geliebte Menschen verloren, wir hatten verdammt harte persönliche Probleme. All das findet sich auf der CD wieder, es ist eine perfekte Abbildung von uns. Wir wollen einfach das sein, was wir sind: Ehrlich, stolz und ehrenhaft. Vielleicht sind wir Utopisten, aber wir leben vielleicht ein bisschen wie James Dean...



Review:

Beyound Inspiration - A Tribute To Uli John Roth

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O.k. wir haben es hier mit einem weiteren Album aus der scheinbar unendlichen Tribute Reihe zu tun, diesmal unter der maßgebenden Federführung bzw. Produktion von ERIC MATTSON (CONDITION RED), der eine stattliche Anzahl ziemlich unbekannter Gitarristen sowie Vokalisten um sich geschart hat, um dem legendären deutschen Saitenhexer ULI JON ROTH zu huldigen. Den meisten dieser Riffakrobaten wird es wohl ähnlich ergehen wie ihrem großen Vorbild selbst, denn auch Roth ist zwar in Musikerkreisen, ob seines unvergleichlichen Stils, bei dem er als einer der ersten die Verbindung zwischen Klassik und Rock suchte, ein anerkanntes Genie aber für die "breite" Masse blieb er bis heute ein völlig Unbekannter. Dabei spielte Roth bis 1977 bei den SCORPIONS (von dieser Phase ist auch ein Track "Pictured Life" auf der CD enthalten), die er dann aber kurz vor dem kommerziellen Durchbruch nach vier Alben verlies, um seine eigene Formation ELECTRIC SUN aufzubauen. Sowohl als Komponist als auch Gitarrist war Uli Roth stets experimentierfreudig, wagte sich oft in musikalisches Neuland vor ohne jedoch seine eigenen Roots wie z.B. Jimmy HENDRIX zu vergessen. Auch auf dem vorleigenden Werk "Beyond Inspiration - A Tribute to Uli JON ROTH" sind diese "Grundlagen" deutlich herauszuhören, wenn auch die beteiligten Musiker (jeder Song ist in einer anderen Besetzung eingespielt) versuchen das ausgesuchte Material, eine Mischung aus Progressiv und 70er Jahre Hard/Artrock, einen moderneren Anstrich zu verpassen, der teilweise sogar in die Metalrichtung abzielt. Die Mehrzahl der Tracks sind richtig gut geworden (ob deren Qualität im Original besser ist entzieht sich größtenteils meiner Kenntnis) aber der Anspruch lag sowieso nicht darin es besser zu machen wie der Meister selbst. Die Interpretationen sollen eine Art Danksagung für die großartige Musik sein. Klar, der Schwerpunkt liegt auf den vielfach mehrstimmigen Gitarren aber keine Angst, es gibt keine allzu starke Selbstbeweihreucherung oder nervige Solos ohne Ende, nein die Melodien sind stets im Vordergrund und die Jungs lassen ihre Gitarren stellenweise richtig schön "singen". Die Produktion ist manchmal etwas holprig geraten, was aber auch an den dumpfen und wenig dynamischen Drums liegt. Bei den Sängern gib es ebenfalls nicht nur positive Beispiele so trifft Torgny Stjaernfelt (wer immer das auch sein mag) bei seiner schrägen Interpretation von "Firewind" selten mal einen richtigen Ton oder Ella Grussner hat einfach zu wenig Timbre in ihrer Stimme, daher klingt "I’ll Be Loving You Always" ziemlich flach und emotionslos. Wirklich gut geworden dagegen sind "Polar Nights" oder "Sails Of Charon" mit Lance King am Mikro sowie die instrumentale "Paganini Paraphrase" zum Schluß. "Beyound Inspiration - A Tribute To Uli JON ROTH" kann zwar abschließend als ein recht solides Album bezeichnet werden, nur frage ich mich ernsthaft - wer das bitteschön soll das kaufen?!

Beyound Inspiration - A Tribute To Uli John Roth


Cover - Beyound Inspiration - A Tribute To Uli John Roth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 65:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

II

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Ein gelungenes Artwork sowie ein ziemlich cooles Intro a la APOCALYPTICA mit melancholischen Violinenparts so nimmt eigentlich recht ordentlich die neue, nunmehr zweite Scheibe von CONDITION RED, schlicht mit "II" betitelt, ihren Lauf. Tja, aber dann wird auf über 65 Minuten einer dermaßen auf die neoklassische progressive Schiene gekloppt, daß es schon schwer fällt einen roten Faden zu finden. Hier ein Instrumental (u.a. eines mit ziemlich danebenen PHIL COLLIN’S Bläsersounds), dort ein Frickelsolo, viele Noten in hoher Geschwindigkeit und sogar vor einem völlig uninspirierten Drumsolo (die man schon live zu 90%, egal bei welche Band, vergessen kann!) schrecken hier die Macher nicht zurück. Fast ständig diese unbarmherzig, nervigen Läufe von den Keyboards bzw. Gitarren rauf/runter wie in einer Achterbahn u.a. bei "The Eagle’s Return", nur wirklich gute Melodien sind dabei etwas zu rar gesät. Dieses Projekt um Lars Eric Mattsson (Gitarre) und Alexander King an den Keys bewegt sich im weitesten Sinne im Bereich des Progressive Metal aber man hat beim Anhören etwas den Eindruck, daß selbst die gesungenen Stücke oder Parts irgendwie zu stark konstruiert wirken und so mit eingebaut wurden, daß die Stimme fast wie ein Fremdkörper wirkt. Es scheint so, als hätten die Komponisten lieber alles in Instrumental gemacht, denn es wirkt stellenweise wie notdürftig zusammengeschustert. Und schon sind wir beim beim nächsten (wunden) Punkt, der neuen Sängerin Ella Grussner (sie spielt außerdem noch einige schöne Violinenparts auf dem Album), die von ihrem etwas begrenzten Stimmvolumen leider nicht überzeugen kann z.B. bei "Eye Of A Storm", sie klingt in etwa wie BJÖRK auf Metal, nur noch etwas dünner. Wenn sie dann aber mal so richtig aus sich raus gehen "darf", wie etwa bei dem leicht folkig angehauchten "It’s not To Late" kommt sie sogar richtig gut rüber. Weitere Pluspunkte auf dieser CD sind das durchaus gelungene Instrumental "Cycles" mit tollen Fugenstrukturen, die wohl selbst BACH nicht viel besser hinbekommen hätte oder dem wunderbar melancholischen "Time Passes By". Dies reicht allerdings nicht, selbst für den Die Hard Prog Konsumenten, daß die Pladde uneingeschränkt empfohlen werden könnte, da der Gesamteindruck doch etwas zwiespältig ausfällt. Wie gesagt, das Songwriting haut mich insgesamt nicht vom Hocker, da gibt es derzeit einige starke Platten wie u.a. SECTION A "The Seventh Sign" oder auch ERIC NORLANDER mit "Music Maschine" die mit ihren ebenfalls symphonisch geprägten Songs besser zu überzeugen wissen. Daher sollte man bei CONDITION RED am besten selbst mal ein Ohr riskieren.

II


Cover - II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Gaia

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Die Spanier von MÄGO DE OZ sind recht fleißige Leutchen, servieren sie uns doch innerhalb von 14 Monaten schon das dritte Werk. Das Neuste nennt sich "Gaia" (aus der griechischen Mythologie - "die Mutter Erde") und schließt nahtlos an die starken Vorgänger an - Folk Metal - eingängig, melodisch und mit genügend Raum für Gitarre auf der einen und Violine, Flöte und anderen Folkelementen auf der anderen Seite. Mit der gar nicht mal so üblen instrumentalen Einleitung "Obertura MDXX" (ich mag an sich keine Intros) und dem über 11-minütigen Titeltrack "Gaia" startet das Teil echt souverän. "Gaia" ist ein überlanger Song der nie langweilig wird und fast alles vereint, was MÄGO DE OZ ausmacht: ruhiger Start, wuchtiger von Gitarren begleiteter Übergang zum eigentlichen Song und folkigen Instrumentalpassagen welche geradezu zum mithüpfen auffordern. Das nachfolgende "La Conquista" ist dann schon eher ein schneller Rocksong, bei welchem vor allem der Einsatz einer Deep Purple-mäßigen Hammondorgel noch für zusätzliche Aha-Effekte sorgt. Die fast poppige Mitsinghymne "La Costa Del Silencio" welche mit ihrem hypereingängigen Refrain gar nicht mehr raus aus dem Ohr will ist ein weiterer Höhepunkt des durchweg gelungenen Silberlings. Und danach schlägt "El Arbol De La Noche Triste" in die gleiche Kerbe - Ausfälle gibt’s hier keine zu verbuchen. Die Balladen "Si Te Vas" und "La Rosa De La Los Vientos" gewinnen durch spanische Texte (natürlich - was auch sonst!) noch zusätzlich an Intensität und versetzen uns Mitteleuropäer in eine (wie immer auch geartete) sehnsüchtige Stimmung. Und auch die beiden reinen Instrumentalstücke sind tanzbare Nummern ersten Grades. Nach wie vor ein (wenn an sich auch zu vernachlässigendes) Problemchen bei MÄGO DE OZ ist die Tatsache, dass José Martínez Arroyo’s (gen. José "Black Pie") Stimme, welche bei den überwiegend im Midtempo gesungenen Parts und bei Balladen hervorragend passt, bei den schnelleren und "lauteren" Passagen doch an und zu etwas überschlägt. Das kann dann doch schon mal für ein kurzes Heben der Augenbrauen sorgen - vermag aber den positiven Gesamteindruck nur minimal zu trüben. Und ob man dann den Ausflug in fast schon progig zu nennende Gefilde am Ende des wiederum 11-minütigen Schlußtracks "La Vengaza De Gaia" unbedingt gebraucht hätte ist wohl eher Geschmackssache. Aber eigentlich bietet der Rausschmeißer noch mal einen klasse Querschnitt durch das Album und rundet 70 Minuten ab, welche einen automatisch die Repeat-Taste drücken lassen. Folkige Klänge, deren Wurzeln hörbar im metallenen Bereich der Achtziger liegen - MÄGO DE OZ machen auch auf "Gaia" keine Geheimnis daraus, dass sie wohl desöfteren die alten Heroen vergangener Tage auf dem heimischen Player rotieren lassen. Für alle mit einem offenem Ohr für eine gelungene Mischung aus Metal und Folk ist "Gaia" ein Pflichterwerb - und die spanischen Lyrics setzten dem Ganzen dann noch das sogenannte Sahnehäubchen auf - passt und Tipp. Und noch einen Tipp - wer ein bisschen des spanischen mächtig ist: die Homepage der Band ist echt gut gemacht.

Gaia


Cover - Gaia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 72:41 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Condition Red

KEINE BIO!
Review:

The Agony Scene

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"The Agony Scene” ist das Debütalbum von –Überraschung- THE AGONY SCENE. Diese kommen aus Oklahoma, sind amerikanisch und klingen äußerst schwedisch, was mir sehr spanisch vorkommt. Die Band ist ohrenscheinlich mehr vom aufstrebenden Elchtod als von diversen Trends jenseits des Teiches inspiriert und klingt über weite Strecken wie ARCH ENEMY, ohne deren Klasse jemals auch nur zu streifen. Zwar bewegt sich der melodische Death Metal der Jungs auf solidem Boden, aber Bäume ausreißen werden sie mit diesem Album nicht. Dafür klingt alles zu austauschbar und gleichförmig und echte "Hits" kann man auch keine ausmachen. Am Meisten stört mich jedoch das nervige Gekeife von Sänger Michael Williams, der tönt wie ein defekter Keilriemen oder wie jemand, den man unterhalb der Gürtellinie mit einer Rohrzange abhält, was für "The Agony Scene" weiterhin Abzüge in der B-Note bedeutet. Zwar hat die Coverversion von "Paint It Black" damit dann doch seine Reize, aber herausragend ist sie auch nicht. Wie gesagt: das Album ist solide, aber unspektakuläre Hausmannskost, nicht mehr und nicht weniger. Ob das heutzutage aber für eine Kaufempfehlung reicht, müsst Ihr selbst entscheiden.

The Agony Scene


Cover - The Agony Scene Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dead At Dawn

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Bereits die fünfte Veröffentlichung der Remscheider liegt vor, allerdings ließen sich für die "Dead At Dawn" gleich fünf Jahre Zeit. Zu hören gibt´s vier Songs, die mich vom Feeling her an die Bay Area der mittleren Phase erinneren - Vio-Lence oder Forbidden seien mal als Vergleich genannt. Die Wurzeln der Bergischen liegen also im Thrash, die Band verwendet aber durchaus Zutaten anderer Metal-Sparten. Vor allem der Gesang, den sich der hauptamtliche Sänger Harald und Teilzeit-Schreihals und ansonsten Klampfer Marco teilen, zeigt sich variabel und reicht von Black-Metal-beeinflusstem Gekeife über klaren Power-Metal/Thrash-Gesang bis hin zum ultra-tiefen Gekeife. Musikalisch wird der staubtrockene Thrash gerne angereichert mit Power-Epic-Metal mit US-Ausrichtung, was alles zusammen eine recht interessante Mischung ergibt, die den selbst genannten Schubladen-Begriff "Brutal Power Metal" durchaus rechtfertigt. Ein ordentliches Album (bei professioneller Aufmachung inklusive Texten) einer Band, der man die 13jährige Erfahrung durchaus anmerkt. Lediglich der Drum-Sound hätte etwas fetter sein können. Interessenten wenden sich an Jens Butzbach, Unterreinshagen 47, 42857 Remscheid, info@obnoxious.de .

Dead At Dawn


Cover - Dead At Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 21:14 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Agony Scene

www
Band:

Eat No Fish

KEINE BIO! www
Review:

Results May Vary

()

Wenn ich meine CDs nach der Coverfarbe sortieren würde, hätte ich jetzt wenigstens etwas für das Fach "grün". Grausig soweit. Aber wir hören ja die Musik und sehen sie nicht. Nur leider lässt der "Parental Advisory" Sticker im Zusammenhang mit Herrn Durst wenig Gutes vermuten. Denn textlich wird von einigen wenigstens durchschnittlichen Ausnahmen abgesehen, hippes Phrasendreschen geübt. Aber ganz ehrlich: Die Texte von LIMP BIZKIT interessieren hoffentlich sowieso Keinen. Und Dursts Stimme ist ähnlich nichtssagend wie eh und je, über weite Strecken jedenfalls. Deswegen holt er sich auch tolle Kerle ins Boot. Snoop Dog darf unglaublich überflüssige Gehhilfe für Fred leisten und Hiphoppiges mit ihm probieren. Banaler kann man Beats nicht mit platten Vocals mischen und das wird nur vom ähnlich wenig inspirierenden "Phenomenon" übertroffen. Die schwärzesten Schafe sind damit aber ausgemacht. Es gibt einen Haufen typischer LIMP BIZKIT Songs, die so oder so ähnlich auch auf dem letzten Album "Chocolate Starfish And The Hot Dog Flavored Water" hätten stehen können. Wenngleich hier kein Song eindeutig den alleinigen Anspruch des Tanzflächenfüllers innehat. Bewährtes, aufgewärmt, nett, amerikanischer Crossover/New Metal eben mit tiefen Gitarren, tanzbaren Rhythmen und bellendem Fred. Aber, und jetzt kommt die Überraschung, zumindest für mich: Bei den ruhigeren Tracks wirkt er in meinen Ohren das erste mal so, dass ich ihn ernst nehmen kann. "Build A Bridge" hat eine gar wunderschöne Melodie, das THE WHO Cover "Behind Blue Eyes" klingt unerwartet entspannt. Wenn sich der Herr unter der roten Kappe sein lächerliches Benehmen abgewöhnt, würde mir das Album ganz subjektiv vielleicht besser gefallen. Aber dann würde niemand mehr über ihn reden, denn dafür ist dieses Album eigentlich viel zu unspektakulär ausgefallen.

Results May Vary


Cover - Results May Vary Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 68:42 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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