Ei wie fein! Das doch mal ein feines Machwerk des Brutal Death - Bereiches aus dem Jahre 2003. Die 5 Jungs aus Emden, Ostfriesland, gegründet 1995, haben mit ihrem bislang dritten Fullalbum einen ordentlichen Kracher unter die Leute gebracht. Die "Vaginal Blast" bietet 16 Tracks (plus einen Hidden Track "Shitmaster") brutalsten Geknüppels und Gegrunzes, inspiriert durch Bands wie MORTICIAN und GUT, ein wahrer Ohrenschmaus für Fans und solche die´s noch werden wollen! Schnelle Beats, ab und an was ruhigere Parts, verleihen der "Vaginal Blast" eine gewisse Abwechslung, so zwischen Nackenbruch und Mitgrooven. Wie wir´s recht häufig in diesem Genre haben sind die Tracks schön kurz aber knackig und verlangen der Nackenmuskulatur so einiges ab. Die Instrumente sind gut kombiniert und das Zusammenspiel von MEATKNIFE ist ebenfalls sehr gut. Die Vocals sind sehr fein kehlig und tief, so wie ich´s gern hab! Das einzige was mich von Anfang an an der "Vaginal Blast" so ein bisserl gestört hat, is die etwas "dumpf" geratene Produktion (ob nun Absicht oder nicht), da war die "Brutalized Blowjob" aus dem Jahre 2001 meiner Meinung nach etwas besser. Das Coverartwork ist, wie sooft im Brutal Death Metal, etwas derb und vielleicht auch nicht jedermanns Sache, aber was soll´s? Schließlich geht´s ja um die Musik, nicht um künstlerische Qualitäten auf dem Cover. Und davon mal ab, mir gefällt´s. Alles in allem sind MEATKNIFE eine klasse Band und lohnen sich allemal! Auch Live sollte man sich den ein oder anderen Gig geben, auch da geben die Jungs alles!
Seit ihrer Gründung 1999 hat dieses finnische Quartett um drei Herren und eine sehr begabte Dame bereits 3 Demos abgeliefert. Das vierte Werk, wiederum ein Demo, beinhaltet lediglich zwei Songs. Aber beide Kompositionen sind absolut klasse und Ohrwürmer, wie man sie selten zu Gehör bekommt. Irgendwo im Fahrwasser von WITHIN TEMPTATION (mehr), NIGHTWISH (weniger) und EVANESCENCE rockt die Truppe sanft - melodiös ab und überzeugt mehr als oben genannte "Vorbilder". Mira Warlatscheff versucht sich gar nicht erst als Schiffssirene Marke Tarja, sondern haucht sich elfenmäßig - sanft durch den mit einem klasse Refrain gesegneten Titelsong und das gänsehautverdächtige (ebenfalls mit tollem Chorus ausgestattete) "Big Bang And Black Holes". Unverständlich bleibt, warum die Bande noch keinen Deal einfahren konnte, denn Gothic Rock mit weiblichem Gesang verkauft sich ja mittlerweile ganz passabel. Sollte sich alsbald ein Label lauthals melden und diesen herausragenden Nicht - mehr - ganz - so - Newcomer unter seine Fittiche nehmen, dann können wir uns, falls die Songqualitäten erhalten bleiben, auf einen tollen Longplayer freuen. Bleibt nur zu hoffen, dass hier die Qualität nicht schon wieder ein Garant für ausbleibenden Erfolg sein wird…
UFO haben das neben DEEP PURPLE wohl am Häufigsten wechselnde Line - Up der Rockgeschichte. Schenker rein, Auflösung, Schenker raus, Reunion, Schenker wieder rein, Schenker raus, Auflösung, Reunion, Schenker raus… (Moment, wie kann der zweimal raus sein, wenn er zwischenzeitlich nicht wieder drin war??? - Bei UFO hätte sich niemand ernsthaft über ein solches Phänomen gewundert…!). Also, Michael Schenker (ersetzt durch Vinnie Moore) ist nach dem 2002er Album "Sharks" mal wieder nicht mehr dabei, aber das Resultat klingt trotzdem, auch ohne das UFO - Werbeschild, essentiell und saftig rockend. An der Schießbude ist dafür ein anderer prominenter Name zu verzeichnen, nämlich Jason Bonham, Sohn von John Bonham, seines Zeichens Drummer bei LED ZEPPELIN, der jedoch, wie viele andere seiner Kollegen, seinem ausschweifenden Lebenswandel erlag. So ist nach über 30 Jahren Ufologie die Luft noch nicht raus, auch wenn definitiv keine Rekorde mehr aufgestellt werden. Das ganze Album ist voll von erdigen und urklassischen, aber nicht sonderlich spektakulär rockenden Nummern, die von Altrocker Tommy Newton entsprechend in Szene gesetzt wurden. In dieser Form hätte das Album auch vor 25 Jahren erscheinen können, was viele jüngere Fans zwar abschrecken wird, die Basis dieser Hardrock - Legende jedoch vollends bedienen sollte. Einziges Manko dieser insgesamt gelungenen Scheibe sind die leichten Durchhänger in kompositorischer Hinsicht, denn "Daylight Goes To Town", "The Wild One", der Southern - Rocker "Call Me" oder das coole "Mr. Freeze" sind sehr gut umgesetzt, reißen aber in Sachen Dynamik oder Ohrwurmkompatibilität wahrlich keine Bäume aus. Sehr harmonisch und irgendwie vertraut klingt der raue, der Erdigkeit der Songs angepasste Gesang von Phil Mogg, der einen guten Job macht, aber allzu große Anstrengungen nicht (mehr) erkennen lässt. Grundsätzlich kann man "You Are Here" jedem (im positiven Sinne "altbackenen") Hardrockfan empfehlen, der sich für die Klänge der "guten alten Zeiten" (vor allem in den 70er Jahren) begeistern kann; der Originalitätspreis geht an andere Leute, nicht an UFO. Und das ist gut so!
Punk Legende Guerwitz (BAD RELIGION) leiht sich die Stimme von Querkopf Puciato (THE DILLINGER ESCAPE PLAN) und schnappt sich ein paar andere versierte studioerfahrene Musiker und macht Punkrock. Könnte man zumindest meinen. Alles bis auf letzteres stimmt auch, nur von Punkrock ist hier keine Spur. Von wütenden Texten und einem entsprechenden Flair einmal abgesehen. ERROR machen Break Beat, sie machen Electro, sie spielen mit wüsten Sampleorgien und noisigen Effekten. Und sie scheißen auf schrammelnde Gitarren und klassische Besetzungen. Lassen wir die Kirche aber im Dorf, "Error" ist ganz klar eine leckere EP geworden, die auch optisch durch eine durchsichtige CD fasziniert. Aber ERROR sind auch nur eine Band zwischen ATARI TEENAGE RIOT in einer Streichelzoovariante und PRODIGY mit fehlender Tanzbarkeit. Recht experimentell wirkt "Brains Out", einzig die Beats erhalten eine Struktur im Song. "Burn In Hell" ist dagegen mit fettem Bass konventioneller und durch einen wiederkehrenden Chorus ein kleiner Ohrwurm. Fünf Tracks sind zu wenig um zu erkennen ob die Jungs auch in diesem Genre fit sind. Alltäglich ist ERROR nicht, so recht zünden will die EP aber in meinen Ohren auch noch nicht...