"Crossing All Over", schöne Jugend als selbiger noch mit einstelligem Index daherkam. Und als Bands wie GUANO APES den nationalen Crossover begründeten und mit diesem Sampler ein Sprachrohr fanden. Und seit jeher mutete die Mischung aus bravoumworbener Charttauglichkeit und härteren Szeneacts zumindest interessant an. Die Qualität des Samplers war schon immer recht hoch, die Bookletfarbe dagegen variierte und man findest sich bei der 17. Ausgabe in schnödem grüngrau gewandet. Dass die Durchstarter des Jahres, OOMPH! den Sampler eröffnet war fast klar, dass Bands wie HIM, WIR SIND HELDEN oder NICKELBACK zu finden sind versteht sich fast von selber. Während die erste CD eine ziemliche Punkrockschlagseite hat und einen recht kompletten Überblick über die angesagten Alternative Hits 2003 bietet, finden sich auch überraschenderweise die grade erst warmwerdenen FRANZ FERDINAND mit ihrem Seventies Rock. Und auch das keine Neuerung: Auf CD 2 geht es härter zur Sache. Neben einem wirklich coolen Trio aus THE COOPER TEMPLE CLAUSE, TURBONEGRO und den BACKYARD BABIES, sowie den beiden Newcomern TAPE und EXILIA treten grade die deutschen Hardcorefeger CALIBAN und die Neothrashgötter MACHINE HEAD mit ihrem Material derbe Arsch. Wer nicht alle Alben ohnehin im Schrank stehen hat, findet hier 36 Tracks, die fast jeder kennt, der ab und an in den einschlägigen Dissen rockt. Lediglich LACUNA COILs "Heaven´s A Lie" ist nicht mehr wirklich aktuell und somit fehl am Platz
Tracklist:
CD1:
1. Oomph! - Augen Auf!
2. Die Toten Hosen - Friss Oder Stirb
3. Jet - Are You Gonna Be My Girl
4. Franz Ferdinand - Take Me Out
5. The Rasmus - First Day Of My Life
6. The Ataris - The Boys Of Summer
7. Busted - Crashed The Wedding
8. Die Happy - Big Boy
9. Underwater Circus - Not You
10.Placebo - This Picture
11.Virginia Jetzt - Von Guten Eltern
12.Wir Sind Helden - Denkmal
13.Beatsteaks - Hand In Hand
14.Nickelback - Someday 15.Within Temptation - Running Up That Hill
Ratzingers Liebe zu schicken Digipacks ist szeneweit bekannt. Rudis seltsame Anwandlungen ohnehin auch. Sympathisch gemacht hat ihn das nicht, und wohl auch der Kreativität einen Dämpfer verpasst. Nach der Findungsphase zwischen düsterer Kälte und tanzbarem Mainstreamelectro geht Ratzinger nun wieder beschaulicher zu Werke. Thematisch der selbe Nonsens zwischen Tod und Blut wie immer, schockt zumindest dies heute keinen mehr. Musikalisch dagegen ist man weit weg von den neueren dancefloorschielenden Veröffentlichungen sondern findet sich in recht klar strukturierten, eher ruhigen Electro Gefilden. "March Of Dead" als einer der wenigen aggressiven Tracks, "Our Fatal Longing" mit amüsantem Kinderstimmenintro oder "Scavanger" als Fast-Balade. Aber all das ist nicht neu. Ratzinger kopiert sich selber, lässt jegliche Bissigkeit missen, frönt der limitierenden permanent-Distortion auf den Vocals wie eh und je und wirkt wie ein zahnloses Abbild seiner selbst. Allein durch die zweite CD, vollgepackt mit massig Remixen wird die Sache wieder zum Sammlerstück. Muss man sich ja nicht anhören, macht nämlich optisch genug her.
Tja, jetzt haben wir wohl auch eine deutsche Band, die Amon Amarth Konkurrenz machen kann. FEAR MY THOUGHTS lassen diesen Gedanken beim Opener von "The Great Collapse" eindrucksvoll aufkommen - wenn der Track nicht nach Schweden, Wikingern und Bartbangern klingt, was dann? Doch schon mit dem nächsten Song, "Rituals" weisen FEAR MY THOUGHTS alle Versuche, sie als Amon Amarth-Abklatsch dahinzustellen, weit von sich, klingt der Song doch nach At The Gates plus Hardcore. Metalcore halt. Melodiös, brutal, schwedisch, modern, druckvoll, treibend, energiegeladen. Das ist Metal dem man sich einfach nicht entziehen kann, wenn man auch nur ansatzweise auf harten brutalen Sound steht! Wenn eine Band Songs wie auf "The Great Collapse" schreibt, wird klar, dass sie sich um Schubladen nicht kümmert und einfach nur brutal-melodiöse Mucke machen will, die live sicher ne echte Granate ist. Gerade das Gitarrendoppel kann locker als Reminiszenz an selige ATG-Zeiten durchgehen, auch wenn deren Genialität noch nicht ganz erreicht wird. Aber Scheiben wie "Slaughter Of The Soul" gibt’s ja auch nicht jedes Jahr. Hagmann/Ruf sind aber nicht weit hinter der melodischen Death Metal-Speerspitze Schwedens, was "Sirens Singing" eindrucksvoll beweist und was sich durch die ganze Pladde zieht. Dazu Sänger Matze, der mal wie ein Hardcore-Psycho klingt, mal growlt wie ein Wikinger, aber auch zu schönen cleanen Parts fähig ist. Thumbs up! Über die Rhythmusfraktion muss man kein Wort verlieren, die machen ihren Job effektiv und stopfen jedes noch so kleine Soundloch. FEAR MY THOUGHTS pendeln die gesamte Spielzeit über zwischen Death Metal und Hardcore, ich sach nur Darkest Hour, die machen das ähnlich. "The Great Collapse" ist ein Leckerbissen geworden, der gekonnt Hardcore und Death Metal vereint und daraus einen Klumpen Melodie und Brutalität zieht, der voller Energie steckt und den Hörer einfach nur mitreißt. Wer hier nicht irgendeinen Körperteil bewegt, ist entweder tot oder taub!