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Goodbye To Dusk Farewell To Dawn

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Auf diese CD war ich schon einigermaßen gespannt - viele Kritiker haben sich ja beinahe schon überschlagen und THE AMBER LIGHT zur neuen Hoffnung des deutschen Artrocks auserkoren. Mehrmals wurde dabei von einem Referenzalbum zu TALK TALK’s "Spirits in Eden" (ein vielleicht künstlerisch anspruchsvolles aber für meinen Geschmack ziemlich monotones und langweiliges Werk!) gesprochen oder gar eine deutliche Seelenverwandschaft zu RADIOHEAD aufgezählt. Nun dies war schon eine große Vorbelastung nach was "Goodbye To Dusk Farewell To Dawn" denn alles klingen sollte - zum Glück kommen diese Querverweise in der Realität nach meiner subjektiven WaHrnehmung nicht so deutlich zum Tragen! Am ehesten könnte man bei diesen wunderbar, beinahe schwebend leichten Soundpassagen mit diesem typischen "Endloverliercharakter" vielleicht noch COLDPLAY als Vergleich heranziehen ansonsten aber steht die Musik schon für sich selbst. THE AMBER LIGHT kommen aus Wiesbaden und schaffen es mit einer beneidenswerten Lässigkeit gleich auf ihrem ersten Fulltime Werk, trotz ihres noch jugendlichen Alters von so um die zwanzig Lenze, bereits einen durchaus eigenen Stil gefunden gefunden zu haben. Sicher, die Jungs sind viel mehr aus den Prog Hochzeiten der 70’er Jahren geprägt und es geht auch noch so richtig analog zu, technischer Schnickschnack oder gar blinde Effekthascherei sucht man hier gottlob vergebens! Trotzdem schafft es die Band irgendwie nicht verstaubt sondern realtiv modern zu klingen, auch wenn dazwischen vielleicht einige (wenige) Längen versteckt sind. Darüber kann allerdings großzügig hinweggesehen werden, wenn solch tolle Songs wie gleich der Opener "A New Atlantis", der sich zunächst fast zerbrechlich mit schlichter Pianobegleitung zu einem furiosen Finale mit einem endlos ins Hirn treffende Gitarrensolo steigert, um dann wieder fast akustisch zerbrechlich auszuklingen, auftauchen. Auch der nächste Track "Tartaros" überzeugt mit großen Gefühlen und nicht nur hier erinnert mich der italienische Sänger Louis Gabbiani mit seiner falsettartigen Stimme irgendwie stark an STEVE HOGARTH (MARILLION zu "Brave"-Zeiten!), genial wie er diesen beinahe himmlischen Refrain durch die akzentuierten Gitarren steuert. Auch dieser Song lebt wie viele Parts der CD vom abwechslungsreichen Mix aus beinahe schon meditativen Parts, die oft nur minimalistisch gespielt und sich oft im Wechsel mit schnelleren und betont lauteren Abschnitten befinden. Für die wahren Proggies wird dann aber wohl "Gangsters" eines der Höhepunkte der CD darstellen, denn hier zelebrieren THE AMBER LIGHT quasi authentischen Prog Rock aus dem Lehrbuch mit typischen Hammondsounds, ein bischen Gefrickel mit viel Rockappeal, Swing & Jazzanleihen, einige schöne Rhythmusvariationen, viele Tempiwechseln und dann sogar mit spanischen Text (!) gesungen. Alllerdings, wäre es nach mir gegangen, der Song nach fünf Minuten hätte lieber hätte beendet werden sollen, denn diese wirklich grausam schrägen Saxophonsolo im Free-Jazz Stil am Schluß ist für mich lediglich "Katzenmusik" und versaut einem fast den Hörgenuß eines ansonsten formidablen Liedes. Der nächste Killertrack "The Drowning Man In My Hands" mit diesem fast ständig präsenten Weltschmerzfeeling, daß aber trotzdem nie klischeehaft wirkt sondern kongenial in Melodien umgesetzt wird, hat sich zu einem meiner Lieblingssongs entwickelt. Die Jungs können aber auch kraftvolle Rocksongs schreiben wie u.a. das dynamische "Hide Inside" wohingegen "Clock Hands Heart eindeutig etwas zu lang geraten aber der zweite Teil der 10 Minuten ist dafür hammermäßig mit spitzenmäßigen bombastischen Chorgesängen gemacht und läßt das Geplänkel vorher ziemlich vergessen. Summasumarum alle Daumen hoch für THE AMBER LIGHT - diese Formation hat hoffentlich eine glorreiche Zukunft vor sich, mit "Goodbye To Dusk Farewell To Dawn" ist hierfür zweifellos ein wichtiger Grundstein gelegt worden! Muß man sich als interessierter Progfan auf jeden Fall mal anhören.

Goodbye To Dusk Farewell To Dawn


Cover - Goodbye To Dusk Farewell To Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 64:3 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Urkraft

www
Band:

Cumulo Nimbus

www
Band:

Ensign

KEINE BIO! www
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And Love Said No

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Mein Gott, niemand erwartet von einer "Greatest Hits" besonders viel exklusives Material. Man erwartet eben die größten Hits. Und ob man es wahr haben möchte oder nicht: Davon haben HIM eine höllische Menge. Konnte man Anfangs als Insidertipp in erster Linie halberwachsene Abiturientinnen mit "Wicked Game" zum kuscheln bewegen, wurde es nach und nach durchaus schick, auch als Familienvater oder Bravoleser den Finnen zu lauschen. Und natürlich mag heute es als unnötigerweise uncool gelten, den doch sehr poppigen Elan der letzten Alben und entsprechende Omnipräsenz in jeglichen Medien zu würdigen. Aber HIM schreiben catchy Songs, deren Qualitäten auch der einzige doch noch exklusive Song "And Love Said No" in bester Tradition und ähnlichem Gewandt wie die Tracks des letzten Albums unter Beweis stellt. "Solitary Man" erschien dagegen erst jüngst als Vorab Single zu diesem Album und scheint damit wenig exklusiv. Auch als nicht eingefleischter Fan kennt man unbewusst fast jeden der Songs. Wie immer bei Greatest Hits gilt: Wer die Alben hat, kann sich diese CD getrost sparen oder sollte zumindest auf die limitierte 2-CD zurückgreifen. Wer ohnehin nur die bekannten Tracks zwischen "Join Me" und "Wicked Game" hören möchte, kann dies mit dieser CD über eine Stunde lang tun.


Tracklist:

1.And Love Said No

2.Join Me

3.Buried Alive By Love

4.Heartache Every Moment

5.Solitary Man

6.Right Here In My Arms

7.The Funeral Of Hearts

8.In Joy And Sorrow

9.Your Sweet 666

10.Gone With The Sin

11.Wicked Game

12.The Sacrament

13.Close To The Flame

14.Poison Girl

15.Pretending

16.When Love And Death Embrace

And Love Said No


Cover - And Love Said No Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 67:13 ()
Label:
Vertrieb:
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Insider

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Und es geht munter weiter mit der aktuellen italienischen Progressive Welle, denn jetzt kommen die Underdogs von KINGCROW mit ihrem neusten Output "Insider" aus den Startlöchern. Seit dem letzten bei uns besprochenen Werk hat sich übrigends bandintern eine Menge getan u.a. kam ein neuer Bassist Matteo Trinei sowie mit Mauro Gelsomini auch gleich ein neuer Sänger dazu. Sofort nach den ersten Eindrücken dieses Konzeptalbums kann man ohne Zweifel sagen, daß sich die Jungs nochmal enorm gesteigert haben, wenn auch der (jedenfalls mir) stellenweise etwas eindimensionale Klang sowie das holprige Schlagzeug auf der CD ein klein wenig den Spaß raubt, was aber jetzt nicht als so entscheidend anzusehen. Der neue Vocalist gefällt mir ebenfalls besser, da nichts "weinerlich" klingt aber trotzdem ein höchst eigenes Timbre besitzt. Auf "Insider" haben sich Kingcrow so richtig kreativ ausgetobt und innerhalb von sechs Monaten ausgiebiger Vorbereitung eine tragende Geschichte um Verrat & Intrigen zwei Freunde, die hinter ein Regierungsgeheimnis gekommen sind, ausgedacht und musikalisch überzeugend umgesetzt. Zusätzlich wird durch gesprochene Rollen, gelungene Artworkillustrationen und natürlich instrumental Parts eine transparente Story erzählt. Klar, ist nicht ganz neu dass Ganze, denn dies haben ja auch schon vorher viele andere Bands gerade dieses Genres sehr erfolgreich umgesetzt aber KINGCROW gelingt es durch ihren spezifischen Sound sowie die Umsetzung ihrer vielen originellen Ideen durchaus an Größen wie QUEENSRYCHE ("OM") oder frühe FATES WARNING heranzukommen. "Insider" ist daher wirklich ein ordentliches Prog Rock Album geworden, sicher kein neues Meisterwerk aber durchaus mit hervorragenden Momenten versehen. Der talentierte Sänger versteht es sowohl die härteren Parts als auch die etwas theatralisch-epischen Parts überzeugend rüberzubringen und auch die Instrumentenfraktion überzeugt mit vielen Stilelementen zwischen Prog Rock & Metal. Als besondere Anspieltipps müssen ganz klar das kraftvolle "Eyes Of A Betrayer", "Lies" (mit einem gewissen PRIEST Retrotouch!) sowie der gefühlvolle Schluss hier mit dem sprichwörtlichen "Finale" benannt werden. Trotz vieler obligatorischer Breaks sowie Geschwindigkeitsachterbahnen in den verschiedenen Passagen schafft die Band fast völlig ohne selbstbeweihräuchernde Frickelorgien auszukommen und versteht es mit viel songdienlicher Disziplin trotzdem noch frisch und bei allem Konzept nicht zu konstruiert zu klingen. Wir werden den weiteren Weg von KINGCROW daher weiter mit viel Interesse aufmerksam verfolgen.

Insider


Cover - Insider Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:8 ()
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Vertrieb:
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The Hemingway Solution

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Eigentlich könnte "The Hemingway Solution", der zweite Longplayer der Engländer STEEL RULES DIE, eine richtig gute Platte sein. Nach dem etwas schwachen, weil flachbrüstigen und wenig originellen Opener entwickelt die Band einen druckvollen und atmosphärischen Sound, der irgendwo zwischen Punkrock und melodischem Hardcore liegt und sogar einige Alternative Rock-Elemente enthält. Insgesamt könnte das zwar alles etwas eigenständiger sein - herauszuhören sind vor allem HOT WATER MUSIC, NOFX und RANCID - aber die Songs sind sehr vielseitig und besonders von den Strukturen her gut gemacht.

Wäre da nicht Sänger Richard Robinson, an dessen - wenn auch nicht unmelodiöses - Gebrülle ich mich einfach nicht gewöhnen kann. Ist sicherlich Geschmackssache, aber für mich klingt der Gesang auch noch nach dem dritten Hören nach einer schlechten und nervigen Kopie von KILLING JOKE´s Jaz Coleman. Und dadurch wird für mich das gesamte Album leider nur schwer hörbar.

Allerdings muss ich zugegeben, dass ich mich nach dem letzten Hören dabei ertappte, wie ich den Refrain des letzten Songs vor mich hin pfiff - und die Melodie wollte dann auch eine ganze Weile einfach nicht verschwinden. Ein Händchen für Ohrwürmer haben STEEL RULES DIE also auf jeden Fall...

The Hemingway Solution


Cover - The Hemingway Solution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:39 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Eventide (A)

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
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Anschrift
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Band:

Steel Rules Die

KEINE BIO! www
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Ripped Apart

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TWELVESTEP sind der Beweis, dass junge Bands aus Schweden nicht zwangsläufig Spandexjeans tragen oder Splatterfanatiker sind. Der Fünfer aus Halmstad spielt recht groovigen, modernen Metal, der Einflüsse von Slipknot bis Machine Head nicht von der Hand weisen kann. Doch im Gegensatz zu vielen gesichtslosen Klonen bemühen sich TWELVESTEP um eigene Identität und verfallen nicht in das ausgelutschte Muster der laut/leise-Dynamik (etwas, das ich am sog. New Metal echt hasse). Die drei Songs des Demos sind hauptsächlich im Mid-Tempo unterwegs und leben vor allem von der Stimme Lennarts, der sowohl im cleanen als auch im aggressiven Slipknot-Bereich eine gute Figur macht und durch seine Variabilität dem manchmal vorhersehbaren Songaufbau entgegenwirkt. TWELVESTEP sind eine junge Band, die mit "Ripped Apart" zeigen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Wenn sie noch ein wenig am Songwriting arbeiten und nicht immer mit angezogener Handbremse agieren (das alte Machine Head-Syndrom haha), wird das was.

Ripped Apart


Cover - Ripped Apart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 13:46 ()
Label:
Vertrieb:

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