Review:

Ruin

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Zwei Männer, ein Ziel: düsteren Doom zu erschaffen. NECARE haben sie ihr Kind getauft, was Lateinisch ist und "jemanden mit Vorsatz töten" bedeutet. Jaja, da kommt der gebildete Kerl in mir zum Vorschein. Und das, wo ich doch nicht mal Latein in der Schule hatte hehe. NECARE haben eine gute Idee, eine gute Produktion und viel Zeit. Aber eins haben sie leider nicht: Abwechslung. Ist in dem Genre auch recht schwer, gerade bei schleppender Mucke, aber so ein bisschen hätte es schon sein dürfen. Ihre Labelmates Swallow The Sun haben’s doch vorgemacht, wie eingängig und dem Ohre schmeichelnd Doom sein kann. Aber vielleicht wollen NECARE das auch gar nicht erreichen. Die Stimme von Sänger R.H. hat mir recht gut gefallen und deckt ein breites Spektrum an Emotionen ab, während Kumpel G.C. vor allem mit dem Einsatz der Keys viel für die düstere Atmosphäre tut. Zäh schleppt sich die Pladde dahin und wiederholt oft bekannte Themen. Aber bei mir blieb nicht viel hängen, alles klingt so gleich und recht eintönig. Die Scheibe "rauscht" mehr oder weniger durch, auch wenn das bei dieser Mucke wohl der falsche Ausdruck ist hehe. NECARE haben eine ganz nette Scheibe gemacht, aber in dem Genre gibt es Besseres.

Ruin


Cover - Ruin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 60:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Sombre Light Of Isolation

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Was macht eine Band, wenn sie Probleme mit dem Label hat? Einfach umbenennen und nen guten Anwalt anheuern. THE ETERNAL haben das gemacht, hießen früher mal Cryptal Darkness und waren bei Icon Records. Haben für die auch einige Scheiben gemacht. Aber irgendwas lief dann schief… jetzt heißt die Band eben THE ETERNAL und ist bei Firebox gelandet. "The Sombre Light Of Isolation” ist ihr Debüt bei den Finnen und zeigt ganz klar die Routine der Band auf. Eine Schublade für die Mucke der Aussies zu finden ist recht schwierig, so wirklich passen sie in keine, nicht mal in die Doom-Ecke. Egal, ist es halt atmosphärischer Düstermetal. Vom Start weg setzen die fünf auf treibende Melodien, die genauso rockig wie melancholisch sind und vom akzentuierten Keyboardspiel hervorragend unterstützt werden und lassen mal Vergleiche mit Anathama zu ("The Eternal"). Und dann Einsatz vom Sänger, Marc. Ich brauchte einige Augenblicke, um meinen Mund wieder zuzumachen, denn der Kerl klingt genauso wie der Sänger von Pist.On, einer meiner absoluten Favoritenbands im melancholisch-atmosphärischen Bereich (die sich ja leider nach nur zwei Scheiben aufgelöst haben). Er kann zwar auch anders und singt mal kraftvoll, aber meistens hat er viel Leid und Pathos in der Stimme, womit er zur Mucke paßt wie Arsch auf Eimer. THE ETERNAL ist mit ihrem Debüt ein guter Einstand gelungen, der Fans atmosphärischer Mucke sicher nicht enttäuschen wird!

The Sombre Light Of Isolation


Cover - The Sombre Light Of Isolation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 66:18 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Byzantine

KEINE BIO! www
Review:

Nimby

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Ein absolut positives "Jau!!" möchte man als Kommentar zur neuen Scheibe von FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE herausschreien und so spannt sich gleichzeitig der Bogen ihres genauso betitelten Debütalbums hin zur aktuellen "Nimby" CD. Mittlerweile sind 17 Jahre vergangen, Album Nummer 10 steht zur "Kritik" an und auch hier paßt der Vergleich zu den Anfängen der Hannoveraner, denn die überwiegende Zahl der 15 Songs sind wieder richtig geil rockig geworden. Lange hat man so ein Album vermißt - es scheint fast so als hätten die FURY’S allen unnötigen Ballast abgeworfen, denn auf "Nimby" wirkt die Band quasi wie einem Jungbrunnen entsprungen. Alle Versuche oder besser Bemühungen in der Vergangenheit ihre Musik etwas besonderes oder auch einen gewissen künstlerischen Anspruch zu verleihen bzw. sich weiterzuentwickeln in allen Ehren - hier wurden sie über Bord geschmissen und man ist wieder zu dem ursprünglichen "einfachen" Sound der Band zurückgekehrt. Daher klingen die Fury’s für mich fast wieder so unbekümmert wie auf ihrem Debütalbum, es gibt reihenweise klasse melodische Tracks mit guten Refrains und vor allem die Gitarren kommen so richtig gut rüber. Es gibt wunderbare fast U2 mäßige Gitarrensounds u.a. bei "Goodbye So Long" oder auch typisch Indierockartige Titel die einfach sofort ins Gehör gehen und super Stimmung verbreiten. Neben charakteristischen Fury Hymen wie der tolle Opener "Welcome To The Other World" mit leichten Ethno Einschlag oder "Candle In The Window" gibt es auch kraftvoll düsteres mit "Warchild" oder so ungemein lockeer Songperlen wie das leicht melancholische "Easy Way". Eine tolle Slidegitarren Ballade ist mit "Heroin Of The Flowers" (was ein Titel) vorhanden und bei dem rasanten "V.I.P." zeigt man sich gewohnt ironisch mit viel Augenzwinkern. Das obligatorische Cover fehlt natürlich ebenfalls nicht, diesmal wurde "Protection" von FISHER Z absolut überzeugend neu interpretiert. Kein Fury Werk allerdings auch ohne echten Ausfall, denn das wirklich experimentelle "Creep No. 2" einem schlimm nach orientierungslosen RADIOHEAD "Kid A" Zeiten klingenden Soundbrei, der komplett von einem Billig-Bontempi-Orgel Soundsample getragen wird, hätte man sich lieber verkniffen. O.K. "One Cord Reggae (Do You)" ein Song mit einem verschleppten Reggaerhythmus ist dann schon wieder so abgedreht, das es wieder cool klingt. Dies kann jedoch den absolut positiven Gesamteindruck von "Nimby" nicht entscheidend trüben - für mich eines der besten Alben von Fury insgesamt und zweifellos das stärkste seit "The Hearing And The Sense Of Balance". Die Fans werden es den Jungs um Sänger Kai Wingenfelder sicherlich mit zahlreichen Erscheinen bei der Tour danken, denn auf diese Art Album haben viele Anhänger lange gewartet. Fury rocken (auf Platte) endlich wieder so richtig wie zu besten Zeiten und haben ein abwechslungsreiches Teil abgeliefert ohne sich zu wiederholen. Mir hat die letzte Scheibe mit leichten Abstrichen zwar auch ganz ordentlich gefallen (da gab’s wirklich viel fadere Alben in den letzten Jahren) trotzdem ist "Color Fury" mit der neuen CD nur schwer zu vergleichen. Die Band hat sich diese gewisse Lockerheit wieder zurückerspielt und dabei einfach den Rock’n Roll über vormals recht hohe eigene künstlerisch perfekten Ansprüche an die eigene Musik siegen lassen - und dies war schlicht und einfach richtig.

Nimby


Cover - Nimby Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 62:34 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Ballboy

KEINE BIO! www
Band:

Mord

Band:

Sheer Terror

KEINE BIO!
Review:

Metal

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Nachdem MESSIAH’S KISS mit Ihrem hochgelobten Debüt "Prayer For The Dying" anno 2002 mächtig abräumten legen sie nun mit Album Nummer zwei und dem richtunggebenden Albumtitel "Metal" (genial einfach, oder? ;-) nach. Vielleicht einen Tick melodischer als das Debüt zitieren MESSIAH’S KISS auf "Metal" weiterhin die Größen der Achtziger (von Maiden bis Priest) ohne dabei abzukupfern - und haben sich im Vergleich zum Debüt sogar gesteigert. Traditioneller Heavy Metal - hart und rifforientiert, mit Doublebassattacken und ein deutlich nach vorne gehendes Bassspiel prägen den Sound welcher von dem Ausnahmesänger Mike Tirelli (Holy Mother) die Krone aufgesetzt bekommt. Ob der harte Banger "Believer" oder die Hymne "Run And Hide" - MESSIAH’S KISS machen ohne Umschweife genau jenes, was der Albumtitel verspricht - "Metal". Besonders gelungen: das Pseudo-Manowar-Cover "Metal ’til We Die" - hätte auch der Konkurrenz von Majesty gut gestanden - kommt fett aus den Boxen und macht richtig Spaß. Auch die im Duett zwischen Mike Tirelli (der durch alle Tracks hinweg beweist, dass er zur Zeit einer der besten Heavy Metal-Sänger einer deutschen Band ist) und einer bulgarischen Rockröhre namens Amalia eingesungene Ballade "Tears In The Rain" vermeidet gekonnt Plagiatvorwürfe und Kitsch. Die als dreizehnter Song abschließende epische Hymne "The Edge Of Eternity" ist da noch als ein absoluter Tipp zu nennen. Na ja, das als 14. Song angesagte Gebell namens "Dog Idol" hätte man sich aber ruhig sparen können - ansonsten ist wirklich alles im grünen Bereich. Dazu hat das wahrlich geile Coverartwork des Debüts mit dem "Metal"-Cover eine würdige Fortsetzung gefunden. Ausgewogen produziert wurde das Teil von Nikolo Kotzev (Brazen Abbot, Nostradamus), was sich in einem recht warmen Sound äußert, der schon etwas im Gegendsatz zu dem etwas derben Sound des Debüts steht. Was MESSIAH’S KISS da mit Ihrem Zweitwerk abgeliefert haben wird Ihnen mit Sicherheit weitere Freunde und Fans einbringen - und das sollte es auch. Anhören!

Metal


Cover - Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Train Of Thought

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Die aktuelle Langrille der Progressive Referenzband schlechthin DREAM THEATER ist ganz zweifellos das härteste Werk, daß die Mannen um Sänger James LaBrie bisher veröffentlicht haben. "Train Of Thought" ist metallastiger denn je ausgefallen, was aber nach den diversen Livegigs der Jungs zuvor, als man gleich ganze Alben von METALLICA oder IRON MAIDEN neu interpretierte, auch wieder nicht so besonders überraschend gewesen sein dürfte. Bereits auf der letzten Doppel-CD "Six Degrees Of Inner Turbulence” war ja eine Seite schon recht heftig ausgefallen. Jetzt im Umkehrschluss allerdings davon auszugehen, daß jetzt, falls einem diese Songs (so wie u.a. auch mir) größtenteils nicht so dolle gefallen haben, die neue Scheibe überhaupt nicht zusagen werden, ist schlichtweg mit einem klaren "Nein" zu beantworten. Warum? Ganz einfach, die Tracks auf "Train Of Thought" sind zwar schon überwiegend heavy aber von ihrer Machart wesentlich besser, da einfach melodischer, als beim Vorgänger - hier wurde vielfach zuwenig songorientiert "gebrettert". Weitere Unterschiede zu früheren Alben sind ein stellenweise leider fast untergehendes bzw. sogar total in den Hintergrund gedrängtes Keyboard von Jordan Rudess - dies wird erst ab der Mitte der CD wieder etwas besser. Auch die sehr aggressiven Vocals, mal verfremdet oder sogar Gesprochen sind gewöhnungsbedürftig aber trotzdem gelungen und passen wunderbar zum rauen Sound der CD. Ebenfalls deutlich aggressiver sowie viel energiegeladener kommen die Gitarrenriffs von John Petrucci’s daher nicht mehr so viele, schnelle Einzelnoten sondern einfach nur fette Licks. Schon der zunächst schleppende Opener, "As I Am" zeigt wohin die Reise geht - dieser Track ist Thrash Metal pur mit einem coolen Refrain. Der nächste Song das 11 ½ minütige "This Dying Soul" schlägt in eine ähnliche Kerbe, wartet mit leicht orientalisch klingenden Parts auf, wobei mir hier aber die ganz große prägnante Hook irgendwie fehlt. "Endless Sacrifice" fängt zunächst an wie eine reine Ballade entwickelt sich dann immer mehr in ein rasant opulentes Werk, beim dem endlich auch mal wieder die Tasten mit originellen Sounds im Einsatz ains sowie auch die Frickelfanatiker der Band auf ihre Kosten kommen. Bei dem recht düsteren "Honor Thy Father" wird riff- sowie aggromäßig wieder eine volle Breitseite abgefeuert, hier ist Headbanging pur angesagt. Es folgt ein kurzes Zwischenspiel mit viel Celloklängen und sanften Keyboards, bei "Vacant" zeigt LaBrie daß er auch noch wunderbare Balladen singen kann. Für mich folgt danach der absolute Höhepunkt des Albums, denn DREAM THEATER hauen uns über 11 Minuten Instrumental (!) Namens "Stream Of Consciousness" um die Ohren, daß mir jedenfalls Tagelang nicht mehr aus dem Sinn ging. Als würdiges Ende folgt dann noch das eher schleppende "In The Name Of God" mit wunderbar melodramatisch aufgebauter Songstruktur, die den Hörer auch dank der klasse Melodielinie nach einer atemberaubenden Fahrt mit "Train Of Thought" wie (fast) immer mit offenem Mund und ungläubigen Staunen über das gerade Gehörte zurücklässt. Ob es sich um ein weiteres Meisterwerk im Sinne der älteren Alben wie "Images & Words" handelt, sei mal dahingestellt und ist wohl Ansichtssache - diese Scheibe ist einfach nur gut und DT waren noch nie so sehr Heavy Metal wie hier.

Train Of Thought


Cover - Train Of Thought Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 69:23 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Death Angel

Band anzeigen
InterviewWas ist denn bei Euch in den letzten 14 Jahren, seit dem Erscheinen des Albums "Act III", alles so passiert?



Oh, nach dem Release des Albums haben wir dafür ein wenig getourt. Wir haben unsere Shows in Europa gespielt und dann… na, dann sind wir eben auseinander gegangen, haha. Nun, danach haben wir uns Zeit genommen, verschiedene Gebiete der Musik zu erkunden, die uns schon immer interessiert hatten und die wir mit DEATH ANGEL nicht umsetzen konnten. Der Rest der Band, also alle außer mir, widmete sich "THE ORGANIZATION" und ich selbst gründete eine Band mit dem Namen "Silver Circus" mit einigen Leuten aus New York und einem Bassisten aus San Francisco. Die ganze Sache dauerte aber nur etwa sechs oder sieben Monate und es klang eher wie ""Velvet Underground" meets "Iggy And The Stooges"". Wir haben aber außer Demos nie etwas veröffentlicht. Dennis hatte noch eine Punk Rock - Band namens "Big Shrimp". Diese ganzen Bandgeschichten sind alle irgendwann im Sande verlaufen und vor etwa vier Jahren… ich bin mir mit dem Zeitraum nicht ganz sicher… rief ich Rob einfach mal an und erzählte ihm, dass ich gerne etwas Musik schreiben wolle. Ich wollte keine Musik in Richtung von DEATH ANGEL schreiben, sondern mehr etwas in Richtung "straighte Rockband". Er hatte auch Lust, ein bisschen zu jammen und war daran interessiert. Daraufhin schrieben wir ein paar Songs und brauchten dafür nur noch einen Drummer. Rob stand zur dieser Zeit noch in Kontakt mit Andy und so hat der dann diesen Job übernommen; es entstand die Band SWARM. Wir haben ein paar EPs veröffentlicht und in den USA getourt, unter Anderem mit JERRY CANTRELL. Nach dieser zweieinhalbmonatigen Tour folgte das "Benefit Thrash Attack" - Festival für Chuck Billy und die Krebsforschung und es war eine gute Gelegenheit, DEATH ANGEL zu reformieren. Wir waren in der Vergangenheit sehr oft darauf angesprochen worden, aber nicht interessiert. Nach der SWARM - Tour hatten wir nur zwei Tage Zeit für ein DEATH ANGEL - Rehearsal und standen am nächsten Tag schon auf der Bühne. Wir hatten dort einen wundervollen Set und ein fantastisches Publikum; die Chemie stimmte und es war eine magische Nacht.



Belassen wir es mit der Vergangenheit und konzentrieren uns auf die Gegenwart: was kannst Du mir denn über das neue Album erzählen? Was sind aus Deiner Sicht die Unterschiede zu den alten Werken?



Nun, nach der ganzen Sache mussten wir erstmal zur Ruhe kommen und uns zusammensetzen. Als dann die Frage nach einem neuen Album aufkam, lautete die einstimme Antwort: "Ja!". Dann haben wir uns an neue Songs gemacht, wir wollten damit zurück zu unseren Wurzeln gehen und das Wesentliche unserer drei frühen Alben einfangen. Einerseits wollten wir in die Songstrukturen die Reife von "Act III" einbringen, aber andererseits auch die Dringlichkeit von "The Ultra - Violence". Außerdem sollte das neue Album nicht veraltet klingen, jedoch trotzdem vertraut. Man soll hören, dass DEATH ANGEL auf dieser Platte zu hören sind, etwas andersartig, aber voller Power.



Das Line - Up ist dasselbe wie in alten Tagen? Oder gab es Veränderungen, bzw. einen Austausch?



An der Rhythmusgitarre wurde Gus Pepa ersetzt. Er wollte einfach nicht mehr und hatte zwischenzeitlich auch das Land verlassen. Außerdem hatte er über die Jahre nicht weiter in Bands gespielt und war auch nicht mehr richtig in Form. Wir hatten ihn natürlich gefragt, aber er lehnte ab und wir haben uns gegenseitig alles Gute gewünscht. Ich respektiere das. Daraufhin haben wir ihn durch einen Freund von uns, Ted Aguilar, ersetzt, der uns seit "The Ultra - Violence" - Tagen begleitet. Er hat immer in Bands gespielt und war bei allen DEATH ANGEL - Shows in San Francisco und bei allen THE ORGANIZATION, - SWARM, - und BIG SHRIMP - Gigs dabei. Er war also immer bei der Sache und ist darüber hinaus ein großartiger Gitarrist und ein toller Typ. Er bringt auch frischen Wind in die Band und freut sich riesig.



Er ist also schon seit der Gründung DEATH ANGEL’s im Jahre 1982 dabei?!



Nein, nicht ganz. Ich würde sagen, wir kennen ihn seit etwa 1985.



Wenn man gerade Eure alten Scheiben hört, dann kann man dort Jazz, - und Fusion - Elemente heraushören. In wie fern seid Ihr damit verwandt?



Oh, wir haben unser ganzes Leben lang unterschiedliche Musikstile gehört und versucht, Abwechselung in unsere eigene Musik zu bringen. Ich denke einfach, wir wollten uns selbst als individuelle Musiker beweisen und die Band ist unser Zuhause.



Ihr wurdet ja Zeit Eures Lebens ständig mit METALLICA verglichen. Waren sie denn wichtig für Euch?



Oh, ja! METALLICA waren sehr, sehr wichtig für uns. Sie waren dafür verantwortlich, dass wir von einer Heavy Metal, - zu einer Thrash - Band wurden. Davor waren wir von Sachen wie den frühen MAIDEN, den frühen SCORPIONS oder MOTÖRHEAD beeinflusst. Wir waren zu der Zeit eher eine "New Wave Of British Heavy Metal" - Band wie vielleicht die TYGERS OF PAN TANG. Aber irgendwann traten wir bei einer Club - Show auf, in der auch METALLICA spielten; sie stiegen auf die Bühne und wir dachten nur: "Mein Gott!!!". Daraufhin haben wir unsere Einflüsse, wie etwa die langen Songs, die MAIDEN machen, um den Sound von METALLICA erweitert und solche Sachen gespielt. Es war definitiv eine Inspiration, eine sehr wichtige Band für uns, aber für den Metal allgemein.



Was hältst Du denn heute von ihnen?



Wir sind immer noch sehr gut mit Kirk befreundet. (Kirk Hammet produzierte 1985 das zweite Demo von DEATH ANGEL - Anm. d. Verf.) Wenn ich aber das neue Album höre, dann ertappe ich mich immer dabei, dass ich auf die Lead - Gitarre warte, haha! Schon dadurch, dass ich Metal - Fan bin, bedeutet mir das so sehr viel. Ich warte immer darauf, dass die Lead - Gitarre einsetzt, weil ich ein großer Fan dieses Instrumentes bin und ich vermisse das einfach, gerade auch, weil ich denke, dass Kirk ein großartiger Lead - Gitarrist ist. Auf der ganzen Platte finden sich tolle Riffs, aber ich vermisse Leads.



Wie haben sich denn die Metal - Szene und die Fans aus Deiner Sicht innerhalb der letzten 15 Jahre verändert?



Oh, mein Gott, da gibt es Einiges! Zum Beispiel besteht die Menge bei den Gigs jetzt aus älteren und jüngeren Leuten. Unsere Fans sind älter geworden, aber speziell bei größeren Shows wie den "No Mercy" - Festivals kann man auch sehr viele junge Leute beobachten. Damals, als wir mit Thrash anfingen, basierte unsere Musik auf purem Ausleben von Gefühlen, es war sehr aggressive Musik. Es war so neu und frisch, die Menge drehte voll durch und es war absolut gewalttätig. Heutzutage gehen die Fans zwar auch gut ab, aber sie sind dabei ausgelassener und "thrashen" nicht mehr so durch die Gegend. Es gibt heute auch viel mehr Festivals und die Leute haben die Möglichkeit, viel variantenreichere Arten von Metal zu erleben. Das ist natürlich besser für die Bewegung im Ganzen.



Ihr spielt ja in diesem Sommer auf mehreren Festivals. Habt Ihr keine Angst, dass Ihr nur vor wenigen Leuten spielen werdet, weil viele Festivalbesucher, gerade die jüngeren, DEATH ANGEL gar nicht mehr kennen?



Nein, davor haben wir keine Angst. Es gibt genug Enthusiasmus bei den Leuten, auch bei den jüngeren. Sie hören vielleicht zurzeit eher Nu Metal, aber diese Bands sind von den frühen Metal - Größen beeinflusst worden. Das wissen auch die Kids und fangen an, sich für die alten Sachen zu interessieren; das ist schon eine Kuriosität. Und wenn ich eine Eigenschaft von DEATH ANGEL nennen kann, dann ist das, dass wir eine absolute Live - Band sind! Wir schaffen es schon, die Menge zum Kochen zu bringen und zwischen uns und dem Publikum entwickelt sich immer eine gewisse Chemie, das ist nicht zu leugnen. Die Kids unter den Metal - Fans, die heute 15 oder 16 sind, erinnern mich an meine Zeit, als ich so alt war. Es ist powervolle Musik und wenn man den Drive und die Energie mag, dann schaffen wir es, mit unserer Emotionalität, unserer Ehrlichkeit und unserem Groove, diese Energie zu transportieren.



Beschränken sich Eure Touraktivitäten dieses Jahr nur auf die Festivals?



Nein, es fängt mit den Festivals an, aber wir werden die Lücken dazwischen mit Club - Shows füllen. Wir haben noch Tourdates außerhalb von Europa, zum Beispiel in Japan, Australien und den Staaten. Aber so etwa im November, Dezember werden wir nach Europa zurückkehren. Es wird aber definitiv eine Tour durch Europa geben; wir werden wie die Verrückten für dieses Album touren! Zwischendurch werden wir aber noch weiter schreiben und es werden noch mehr DEATH ANGEL - Alben folgen.



Ihr habt gerade eine Tour zusammen mit DISBELIEF zum Abschluss gebracht. Hat es Euch denn gefallen?



Ja, es war eine aufregende Zeit, denn wir haben ja schon im April auf den "No Mercy" - Festivals gespielt und die Fans haben uns das erste Mal seit mindestens 13 Jahren wieder gesehen. Wir hatten dort aber leider nur einen Set von 45 Minuten und darum möchten wir gerne zurückkommen und komplette Headlining - Sets spielen. Die Leute werden dann Songs von uns zu hören bekommen, die sie noch nicht gehört haben. Außerdem hat mit der neuen Platte ein ganz neues Kapitel von DEATH ANGEL begonnen und jetzt haben wir eine gute Mischung aus altem und neuem Material. Das ist schon aufregend und wir werden die Fans zum Überlaufen bringen.



Aber es wird dann auch keine Songs der anderen Bands, von THE ORGANIZATION oder SWARM, zu hören geben?!



Nein, nur Sachen von DEATH ANGEL.



Was erwartest Du für die Zukunft von DEATH ANGEL?



Nun, wir wollen zuerst einfach mal spielen und für das neue Album ohne Ende touren. Danach werden wir daran festhalten, powervolle Alben zu kreieren und dafür dann wieder so viel wie möglich zu touren. Wir erwarten auch, mehr Leute zu erreichen als jemals zuvor.



Was hörst Du denn selbst zurzeit für Musik?



Ich höre immer noch die Sachen, die ich damals auch gehört habe, wie LED ZEPPELIN, frühe AC/DC, aber auch R’n’B und Jazz. Ich mag natürlich auch richtige Heavy - Musik, aber eben auch Sachen wie NICK CAVE, TOM WAITS oder die BATS.



Wenn Ihr die Uhr zurückdrehen könntet, was hättet Ihr in der Vergangenheit, den ganzen Jahren, anders gemacht?



Nun, wir würden nicht mehr so viele Sachen unterschreiben wie damals…



Was meinst Du denn damit genau?



Verträge. Wir haben viel unterzeichnet und konnten nicht mehr spontan sagen, dass wir irgendetwas nicht mehr wollen. Viele geschäftliche Belange würden wir heute ganz anders angehen.



Ist denn der Release einer Live - CD / DVD oder Ähnlichem geplant?



Natürlich! Geplant ist ein solcher Release auf jeden Fall und es wird auf jeden Fall ein neues, beachtenswertes DEATH ANGEL - Album geben!



Gibt es noch irgendetwas, das Du den Fans mitteilen möchtest?



Ich möchte mich zuerst für den tollen Support über die ganzen Jahre bedanken. Wir sind zurück und besser als jemals zuvor; kommt einfach zu uns und seht uns live! Am 26.4. erscheint "The Art Of Dying" und wir geben nicht nur live definitiv 100 %!




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