Review:

´Til The Livin´ End

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Rock ist in, hip und trendy im Moment? Angesagte Dance-Produzenten und andere Trendreiter bauen Rock-Classiker in ihre Loops ein? Das Kaugummi-Girlie von nebenan findet den Sänger von dieser Band mit dem "THE" vorm Namen so süüß? ZEKE lösen diese Umarmung von der falschen Seite: "´Til The Livin´ End" ist der Knüppel aus dem Sack, die Erinnerung daran, was am Rock rebellisch und revolutionär ist. "´Til The Livin´ End" ist der Grund für Eltern, ihre Kinder einzusperren und für Nachbarn, wegen Lärmbelästigung die Polizei zu holen. Rotziger geht es nicht mehr. ZEKE machen da weiter, wo MOTÖRHEAD 1980 mit "The Ace Of Spades" aufgehört hat. "All Night Long" und "Through The Night" sind glasklar durch Lemmy Kilmister inspiriert. Die Gitarren kreischen völlig over the top, zu allem Überfluss hat Blind Marky Felchtone auch eine ebenso kratzige Stimme, vielleicht mit zwei Dekaden Patina weniger als The Lem. Geschwindigkeit ist keine Hexerei, Intensität kein Ding für die volle Stunde: Dieser Einstand auf Relapse Records ist nur eine halbe Stunde lang, aber danach kann man auch guten Gewissens atemlos sein. Für "Hold Tigt" und "Ever Onward" wird die Geschwindigkeit ein wenig rausgenommen, letzterer Song kommt damit auf die epische Spielzeit von 3 min 48 - und mit dem ganzen Gitarrengejamme ist das schon fast zuviel. Genug geredet, ich gebe mir jetzt diesen Bastard aus Punk und Rock und dive vom Schreibtisch aus aufs Bett, und dann mal sehen, ob mich das Regal noch trägt...

´Til The Livin´ End


Cover - ´Til The Livin´ End Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 30:56 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Anvil

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InterviewDie neue CD "Back To Basics” ist ein kompletter Querschnitt der Einflüsse. Rock’n’Roll, Hardrock und Heavy Metal. Obwohl ich es persönlich total hasse, Musik zu kategorisieren - das lasse ich die idiotische Reviewer tun. Meine rekrutiere meine Ideen ausschließlich von frühen Rock-Alben der 60er-und 70er-Jahre. Oder nehme Sachen, die wir früher einfach nicht zu Ende gemacht haben. Diese Kombination mag zwar nostalgisch klingen, aber sie bietet immer wieder Neues, vor allem mir.


Konstant wie eure Musik ist auch weitestgehend euer Line-Up. Preise die Herren!


Das ist einfach. Robb Reiner ist meiner persönlichen Meinung nach einer der am meisten unterbewerteten Drummer aller Zeiten. Es wirft schon ein schlechtes Licht auf das gesamte Genre Heavy Metal, dass jemand derart übersehen wird. Glenn Five ist ein weiterer Aktivposten ANVILs. Er ist ein Bassist der wahren Mode - er spielt ausschließlich mit den Fingern und benutzt kein Pick. Ich wundere mich schon, wie er das macht. Ohne Zweifel hat "G5" unserem Sound jede Menge Arschtritte verpasst. Abgesehen davon klingt seine Back-Up-Stimme auch prima. Naja und Ivan Hurd ist eine wundervolle Ergänzung des Camps, vor allen Dingen nach Dave und Sebastian. Er ist eine extrem umgängliche Person und fordert von niemandem etwas außer von sich selbst. Er sich und seinem Gitarren-Spiel gegenüber enorm kritisch, er achtet auf jede einzelne Note. Ich bewundere das und glaube, das wir uns in dieser Hinsicht nicht unterscheiden.


Auch in Sachen Studio warst du mal wieder sehr zufrieden.


Wir haben wieder mit Pierre Remillard zusammengearbeitet, mit dem wir jetzt vier CD produziert haben. Alle klingen besser als der Kram, den wir vorher fabriziert haben. Wir waren diesmal 100 Kilometer vor Montreal in einem Studio mitten im Wald, dem Wild-Studio. Da war außer uns niemand, diese Ruhe war wirklich überwältigend.


Die sich hoffentlich nicht auf die neue Scheibe ausgewirkt hat.


Unserem Stil sind wir sicherlich treu geblieben, aber jede CD ist doch unterschiedlich und ich bevorzuge, sie nicht miteinander zu vergleichen. Jede ist ein Zeugnis von Zeit und Ort.


Nach vielen - manche sagen lieblosen, manche bekloppten - Cover-Bildern sieht "Back To Basics" doch etwas anders aus.


Das Art-Work sollte den eigentlich Gebrauch des ANVILs, also des Amboss’, beschreiben. Ich wollte diesmal, dass das Bild sehr alt wirkt und den Geist von Rembrandt transportiert. Alt, klassisch, einfach, das sollte das Cover symbolisieren.


Wie gefällt es dir denn eigentlich in deiner Heimat Kanada? Für viele Menschen hierzulande ist es ja gerade zu ein Traum-Land.


Ich wundere mich öfter über diese Faszination. Natürlich liebe ich "mein Land" - in aller Bescheidenheit, versteht sich. Ich denke, so sehen es die meisten Kanadier. Außerdem haben wir viele gute Sachen bei uns, das glaube ich und das ist gut so. Unser südlicher Nachbar, die USA… Letztlich bescheren sie uns durch einen florierenden Handel eine wachsende Gesellschaft und Billionen Dollars. Allerdings hat sich nach dem 9. November viel geändert. Bush macht mir Angst, manchmal denke ich, dass er der Typ ist, von dem die Prophezeiungen Armageddons handeln. Aber dennoch habe ich die Hoffnungen an und in die Menschheit nicht komplett verloren. Ach so, und bevor ich es vergesse: Ich mag natürlich auch die Montreal Canadiens - auch, wenn ich mir während der Spiele nicht mehr sämtliche Fingernägel abkaue.


Du bewegst dich ja nun schon ein halbes Leben oder noch länger in der Metal-Szene. Wie erlebst du diese denn im Wandel der Zeit?


Letztlich folge ich keiner bestimmten Szene. Es gibt wahrscheinlich nichts Schlimmeres als vollkommen trend-orientiert durch die Welt zu laufen. Dafür lebe ich halt persönlich meine "Metal-Life". Allerding ist die Musik, die ich liebe fast komplett verschwunden und wenn man älter wird, ist die Musik von früher einfach weg, nicht mehr zu wiederholen. Der einzige Weg, der bleibt: Die alten Scheiben auflegen. Denn die Bands von früher sind aufgelöst oder einfach tot. Die Musik von heute ist oftmals überflüssig und inspiriert keinesfalls zu etwas Neuem. Früher reichte als Triebkraft eine elektrische Gitarre, doch über die Jahre kam diese Kraft auch in die Pop-Musik. Doch heute zählt so was wie Melodie oder echter Rhythmus oder vielleicht sogar Talent nicht mehr - und dann nennen sie es einfach Nu-Metal.


Trotz lesbarer Unzufriedenheit machen Lips und ANVIL weiter. Wie steht’s mit ´ner Tour und ´nem Schwank aus selbigem Leben?


Ich habe Probleme, mich an Dinge zu erinnern. Wir touren seit Jahrzehnten immer wieder durch die Weltgeschichte. Ein Grund dafür, dass ich alles vergesse ist der Schmerz, dieser Schmerz, der mich leiden lässt, wenn ich dsaran denke und weiß, dass ich es nicht sofort wieder machen kann. Einerseits passieren auf Tour die fröhlichsten Momente des Lebens, andererseits machen sie mich traurig, wenn ich daran zurückdenke. Ich weiß, viel Sinn macht das nicht… Und so hoffe ich, dass wir im Frühjahr durch Europa touren, sicher ist wie immer, dass nichts sicher ist.


Hast du denn wenigstens schon die Bonus-DVD mit dem Wacken-Live-Material gesehen?


Das Open Air war Klasse, aber die DVD habe ich noch nicht gesehen. Ich weiß auch irgendwie nichts drüber (Songliste findet ihr im Review, Anm. d. Verf.), ich hoffe nur, dass sie okay ist. Und dass wir nicht aussehen wie ein Haufen Vollidioten.




Band:

The Roolettes

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Band:

Attacker

KEINE BIO!
Band:

Phased

KEINE BIO! www
Band:

Elixir

KEINE BIO!
Band:

Ritual Of Rebirth

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
Kontakt
Anschrift
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Band:

Dark Quarterer

KEINE BIO!
Review:

Antigone

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Wacken 2003 - die Sonne brennt (aber richtig!), die Frisur sitzt. Kataklysm spielen zum Tanze auf und Dark Funeral versuchen in gleißender Sonne evil auszusehen. Und im Zelt spielen HEAVEN SHALL BURN. Wer sich da rein traute, in die ungefähr 50 Grad und 1005 Luftfeuchtigkeit, erlebte eine intensive, brutale Show und wurde Zeuge, wie HEAVEN SHALL BURN einfach nur rockten! Sie haben eine geile Scheibe veröffentlicht und live sind sie also auch eine Macht. Da war es klar, dass ihr neues Album von vielen vielen Leuten erwartet werden würde. Ich hab’s jetzt hier und oft gehört - aber so richtig überzeugt hat es mich nicht. "Antigone" bietet guten feinen Metalcore, ok, verpackt in einer druckvollen Produktion (auch wenn das Schlagzeug ein wenig mehr Punch gut vertragen hätte), aber die Songs haben mich nicht immer überzeugt. HEAVEN SHALL BURN gehen zu oft auf Nummer Sicher und bauen einen "typischen" Metalcore-Part ein, ein bekanntes Riff, eine altbewährte Melodie. Die Jungs trauen sich zu selten einmal, auslatschte Pfade zu verlassen und was Neues in ihren Sound einzbauen. Songs wie "The Weapon They Fear" oder "Bleeding To Death" sind klasse Metalcore-Nummern und "Voice Of The Voiceless" würde den mighty At The Gates gut zu Gesicht stehen, aber "Antigone" ist mir zu vorhersehbar, zu sehr auf Nummr sicher. Ich will jetzt nicht sagen, dass HEAVEN SHALL BURN dass aus Berechnung gemacht haben, aber ein paar mehr Experimente und Abwechslung hätte ich mir schon gewünscht. Oder wenigstens ein paar rockende Songs - HEAVEN SHALL BURN sind da zu oft im gleichen Kreis wie Machine Head gefangen und ballern keinen Song einfach mal durch und nehmen sich dadurch viel Power. Ist eine gute Metalcore-Pladde, die im Vergleich zu nationaler und internationaler Konkurrenz mithalten kann. Brutal, wütend, voller cooler Gitarren und ein echter Mid-Tempo-Hassbolzen - aber nicht das, was ich mir erhofft hatte…

Antigone


Cover - Antigone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Let Them Eat Pussy

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NASHVILLE PUSSY sind seit vielen Jahren Garant für eingängigen Rotzrock, der die skandinavische "Konkurrenz” locker in die Tasche steckt - bis auf wenige Ausnahmen vielleicht. Aber mittlerweile zahnlose Glamer wie Backyard Babies haben der geballten Power des Ami-Quartetts nicht viel entgegenzusetzen. NASHVILLE PUSSY sind hart, schnell, laut und rotzig - so muss eine Rockband klingen! Auf ihrem Longplayerdebüt scheren sich die Amis nicht um Konventionen und rocken sich straight durch die Songs, Pausen zwischen den Songs gibt’s nicht und lahme Emo-Balladen auch nicht. Stattdessen regiert die Röhre Blaine bei Songs "Go Motherfucker Go" oder "5 Minutes To Live". Seine Frau und Sexbombe Ryuter entlockt ihrer Gitarre genau die Riffs und Melodien, die einen Rocksong groß und eingängig machen. Und damals war noch Corey mit an Bord, die 2-Meter-Bassfrau. Gäbe es einen Starschnitt von ihr, würde der bei uns in der WG hängen. Purer Sex, die Frau! NASHVILLE PUSSY pflegen einen ganz eigenen Humor, was beim Cover und Titel der Scheibe schon anfängt und bei Texten wie "First I Look At The Purse" aufhört. Gibt auch nachdenkliche Texte wie bei "Fried Chicken And Coffee" (dafür gab’s sogar nen Grammy), aber meistens regiert ungezügelte Lebensfreude, mitreißender Rock und einfach nur gute Laune. Das ist Partymucke, das ist Rock, das ist geil!

Let Them Eat Pussy


Cover - Let Them Eat Pussy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 27:10 ()
Label:
Vertrieb:

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