Review:

Project: New Life

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Ich muss das nicht verstehen, oder? RITUAL OF REBIRTH aus Genua, der europäischen Kulturhauptstadt dieses Jahres, steigen in ihr "Project New Live" mit Falsett-Geschrei ein, als ob jemandem gerade das Gemächt... aber lassen wir das, keine Details, wir sind hier weder in der Splatter-Abteilung noch auf der Wacken-True-Metal-Stage. Die Death-Metal-Parts dieses 5-Track-Albums gehen in Ordnung, das ist solides Gebolze, ordentliches Drumming und fieses Gegrowle. "Sleep Now!" ist eine coole Alptraum-Melodie. Nicht in Ordnung geht die Experimentierwut, mit der auf Gewalt versucht wird, Death und Power-Metal hier in einen Sack zu stecken. Also nix gegen Experimente, aber hier wird das eine ums andere Mal zu klar, dass ein Studio für eine Band wie Toys ‘R’ Us für ein Kleinkind sein kann, und zwischen dem Herumspielen mit den zahlreichen Effektgeräten wurden irgendwo die zwingenden Riffs vergessen, hinter den überflüssigen Gesangslinien mussten die Gitarren hinten anstehen. Dass ROR auch zwei coole Gitarristen haben können, schimmert beim Track "Blow" kurz durch. Wenn die Band mit hier keine Infos vorenthält, jodelt und brüllt hier sogar derselbe Sänger, Alessandro Tramontin. Einen Kamillentee für seine Stimmbänder, eine Tafel Schokolade für meine geplagten Hörnerven - und ein entscheidungsfreudiger Produzent für den nächsten Versuch.

Project: New Life


Cover - Project: New Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Pagan

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Mit ihrem 95er-Debüt "Tuatha Na Gael" soll es den ein oder anderen Germanen gegeben haben, der ob der großen Kunst bewegt, der begeistert, für den Welt fortan eine andere war. Einer davon war ich. Irish Folk war bis dahin lediglich Musik, um sich in gleichnamigen Pub ordentlich einen auf die Lampe zu gießen, nachdem man beobachtet hatte, wie die Boys in Green nach großen Kampf mal wieder ein Fußball-Spiel verloren hatten. Das Beste an diesem Album war, dass die Band ihre traditionellen Elemente mit denen des Black Metals verband und so eine wirklich interessante Weiterentwicklung der Musik schaffte. Quasi so was wie Skyclad, nur ne Nummer schärfer. Die folgenden zwei Alben waren dann zwar okay, aber irgendwie kamen sie nicht an den Charme der Premiere heran. Und so war ich gespannt, was mit "Pagan", immerhin ein bedeutungsschwangerer Albumtitel, geschehen sollte. Groß die Enttäuschung beim ersten Song: Das Lied auf den IRA-Kämpen "Michael Collins" klingt viel zu dünn, die Stimme Karen Gilligans erst recht und alles irgendwie auch viel zu wenig Metal. Nachdem sich die Öhrchen aber dran gewöhnt haben, da geht es mit "Pagan", dem Titelstück, zur Sache, zu einer Sache, die einen ab sofort nicht mehr loslässt. Heftige Gitarren, BM-Elemente inklusive Gekreische, folkig-flötig-geigige Instrumente und Arrangements, abwechselnder Männer- und Frauengesang abseits ausgelatschter Nightwish- oder-so-Pfade. Die Palette reicht von "The March To Cluain Tairbh" (in bester irischer und manchen Metaller sicherlicher nervender Folk-Tradition) über eine sanfte Ballade wie "The Gael" und Volks-Sauflieder wie "The Devil Is Dead" bis hin zum "Viking Slayer", einer Hymne mit bestem BM-Spirit (plötzlich großartigem Gesang Karens und wütendem Gekeife Keith Fays). Zudem liefert die Kapelle mit dem knapp achtminütigen Opus "The Fall Of Gondolin" einen Bonustrack, der nicht ganz selten an Martin’s Skyclad erinnert und von Mittelerde handelt. Neben aller musikalischer Qualitäten gesellt sich ein feines Fantasy-Cover (vom, so das Info, "Offiziellen Lord-of-the-Rings-Illustrator" John Howe). Außerdem gibt Mastermind Keith Fay im Booklet interessante und lesenswerte Erläuterungen zu den Texten. Wer Skyclad mag, sich vor gehörigen Folk-Einflüssen in Verbindung mit extremen Metalformen nicht verschließt und dünnbrüstigem Sound auch einiges abgewinnen kann, der wird dieses Album mögen. Fazit: Nicht so überirdisch wie das erste Mal - aber dennoch vielschichtig und durchaus empfehlenswert.

Pagan


Cover - Pagan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

´Til The Livin´ End

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Rock ist in, hip und trendy im Moment? Angesagte Dance-Produzenten und andere Trendreiter bauen Rock-Classiker in ihre Loops ein? Das Kaugummi-Girlie von nebenan findet den Sänger von dieser Band mit dem "THE" vorm Namen so süüß? ZEKE lösen diese Umarmung von der falschen Seite: "´Til The Livin´ End" ist der Knüppel aus dem Sack, die Erinnerung daran, was am Rock rebellisch und revolutionär ist. "´Til The Livin´ End" ist der Grund für Eltern, ihre Kinder einzusperren und für Nachbarn, wegen Lärmbelästigung die Polizei zu holen. Rotziger geht es nicht mehr. ZEKE machen da weiter, wo MOTÖRHEAD 1980 mit "The Ace Of Spades" aufgehört hat. "All Night Long" und "Through The Night" sind glasklar durch Lemmy Kilmister inspiriert. Die Gitarren kreischen völlig over the top, zu allem Überfluss hat Blind Marky Felchtone auch eine ebenso kratzige Stimme, vielleicht mit zwei Dekaden Patina weniger als The Lem. Geschwindigkeit ist keine Hexerei, Intensität kein Ding für die volle Stunde: Dieser Einstand auf Relapse Records ist nur eine halbe Stunde lang, aber danach kann man auch guten Gewissens atemlos sein. Für "Hold Tigt" und "Ever Onward" wird die Geschwindigkeit ein wenig rausgenommen, letzterer Song kommt damit auf die epische Spielzeit von 3 min 48 - und mit dem ganzen Gitarrengejamme ist das schon fast zuviel. Genug geredet, ich gebe mir jetzt diesen Bastard aus Punk und Rock und dive vom Schreibtisch aus aufs Bett, und dann mal sehen, ob mich das Regal noch trägt...

´Til The Livin´ End


Cover - ´Til The Livin´ End Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 30:56 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Anvil

Band anzeigen
InterviewDie neue CD "Back To Basics” ist ein kompletter Querschnitt der Einflüsse. Rock’n’Roll, Hardrock und Heavy Metal. Obwohl ich es persönlich total hasse, Musik zu kategorisieren - das lasse ich die idiotische Reviewer tun. Meine rekrutiere meine Ideen ausschließlich von frühen Rock-Alben der 60er-und 70er-Jahre. Oder nehme Sachen, die wir früher einfach nicht zu Ende gemacht haben. Diese Kombination mag zwar nostalgisch klingen, aber sie bietet immer wieder Neues, vor allem mir.


Konstant wie eure Musik ist auch weitestgehend euer Line-Up. Preise die Herren!


Das ist einfach. Robb Reiner ist meiner persönlichen Meinung nach einer der am meisten unterbewerteten Drummer aller Zeiten. Es wirft schon ein schlechtes Licht auf das gesamte Genre Heavy Metal, dass jemand derart übersehen wird. Glenn Five ist ein weiterer Aktivposten ANVILs. Er ist ein Bassist der wahren Mode - er spielt ausschließlich mit den Fingern und benutzt kein Pick. Ich wundere mich schon, wie er das macht. Ohne Zweifel hat "G5" unserem Sound jede Menge Arschtritte verpasst. Abgesehen davon klingt seine Back-Up-Stimme auch prima. Naja und Ivan Hurd ist eine wundervolle Ergänzung des Camps, vor allen Dingen nach Dave und Sebastian. Er ist eine extrem umgängliche Person und fordert von niemandem etwas außer von sich selbst. Er sich und seinem Gitarren-Spiel gegenüber enorm kritisch, er achtet auf jede einzelne Note. Ich bewundere das und glaube, das wir uns in dieser Hinsicht nicht unterscheiden.


Auch in Sachen Studio warst du mal wieder sehr zufrieden.


Wir haben wieder mit Pierre Remillard zusammengearbeitet, mit dem wir jetzt vier CD produziert haben. Alle klingen besser als der Kram, den wir vorher fabriziert haben. Wir waren diesmal 100 Kilometer vor Montreal in einem Studio mitten im Wald, dem Wild-Studio. Da war außer uns niemand, diese Ruhe war wirklich überwältigend.


Die sich hoffentlich nicht auf die neue Scheibe ausgewirkt hat.


Unserem Stil sind wir sicherlich treu geblieben, aber jede CD ist doch unterschiedlich und ich bevorzuge, sie nicht miteinander zu vergleichen. Jede ist ein Zeugnis von Zeit und Ort.


Nach vielen - manche sagen lieblosen, manche bekloppten - Cover-Bildern sieht "Back To Basics" doch etwas anders aus.


Das Art-Work sollte den eigentlich Gebrauch des ANVILs, also des Amboss’, beschreiben. Ich wollte diesmal, dass das Bild sehr alt wirkt und den Geist von Rembrandt transportiert. Alt, klassisch, einfach, das sollte das Cover symbolisieren.


Wie gefällt es dir denn eigentlich in deiner Heimat Kanada? Für viele Menschen hierzulande ist es ja gerade zu ein Traum-Land.


Ich wundere mich öfter über diese Faszination. Natürlich liebe ich "mein Land" - in aller Bescheidenheit, versteht sich. Ich denke, so sehen es die meisten Kanadier. Außerdem haben wir viele gute Sachen bei uns, das glaube ich und das ist gut so. Unser südlicher Nachbar, die USA… Letztlich bescheren sie uns durch einen florierenden Handel eine wachsende Gesellschaft und Billionen Dollars. Allerdings hat sich nach dem 9. November viel geändert. Bush macht mir Angst, manchmal denke ich, dass er der Typ ist, von dem die Prophezeiungen Armageddons handeln. Aber dennoch habe ich die Hoffnungen an und in die Menschheit nicht komplett verloren. Ach so, und bevor ich es vergesse: Ich mag natürlich auch die Montreal Canadiens - auch, wenn ich mir während der Spiele nicht mehr sämtliche Fingernägel abkaue.


Du bewegst dich ja nun schon ein halbes Leben oder noch länger in der Metal-Szene. Wie erlebst du diese denn im Wandel der Zeit?


Letztlich folge ich keiner bestimmten Szene. Es gibt wahrscheinlich nichts Schlimmeres als vollkommen trend-orientiert durch die Welt zu laufen. Dafür lebe ich halt persönlich meine "Metal-Life". Allerding ist die Musik, die ich liebe fast komplett verschwunden und wenn man älter wird, ist die Musik von früher einfach weg, nicht mehr zu wiederholen. Der einzige Weg, der bleibt: Die alten Scheiben auflegen. Denn die Bands von früher sind aufgelöst oder einfach tot. Die Musik von heute ist oftmals überflüssig und inspiriert keinesfalls zu etwas Neuem. Früher reichte als Triebkraft eine elektrische Gitarre, doch über die Jahre kam diese Kraft auch in die Pop-Musik. Doch heute zählt so was wie Melodie oder echter Rhythmus oder vielleicht sogar Talent nicht mehr - und dann nennen sie es einfach Nu-Metal.


Trotz lesbarer Unzufriedenheit machen Lips und ANVIL weiter. Wie steht’s mit ´ner Tour und ´nem Schwank aus selbigem Leben?


Ich habe Probleme, mich an Dinge zu erinnern. Wir touren seit Jahrzehnten immer wieder durch die Weltgeschichte. Ein Grund dafür, dass ich alles vergesse ist der Schmerz, dieser Schmerz, der mich leiden lässt, wenn ich dsaran denke und weiß, dass ich es nicht sofort wieder machen kann. Einerseits passieren auf Tour die fröhlichsten Momente des Lebens, andererseits machen sie mich traurig, wenn ich daran zurückdenke. Ich weiß, viel Sinn macht das nicht… Und so hoffe ich, dass wir im Frühjahr durch Europa touren, sicher ist wie immer, dass nichts sicher ist.


Hast du denn wenigstens schon die Bonus-DVD mit dem Wacken-Live-Material gesehen?


Das Open Air war Klasse, aber die DVD habe ich noch nicht gesehen. Ich weiß auch irgendwie nichts drüber (Songliste findet ihr im Review, Anm. d. Verf.), ich hoffe nur, dass sie okay ist. Und dass wir nicht aussehen wie ein Haufen Vollidioten.




Band:

The Roolettes

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Attacker

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Phased

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Elixir

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Ritual Of Rebirth

(Underdog)
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