Nun könnte der ein oder andere meinen, es gäbe genügend Thrash-Bands. Erstens sind da die Vorreiter, dann die Nachahmer und –zügler. Jetzt gibt es auch noch jede Menge Newcomer, die sich der guten, alten Zeiten besinnen. Zu letzterer Gruppe gehören HATRED aus Franken. Auf ihrer zweiten Eigenproduktion liefern sie elf imponierende Thrash-Latten, aus denen sie einen ganz fetten Zaun zusammendengeln. Nun habe ich irgendwo gelesen, die Herren seien "Neo-Thrasher" - wenn das stimmt, dann wird das "Neo" zum Glück ganz klein geschrieben. HATRED knüppeln Thrash mit Kraft, Tempo, kommen aber auch in anderen, sprich mittleren Gefilden recht gut zurecht (vielleicht mal abgesehen vom Anfang der Semi-Ballade "Lie To Me", den ich - ganz persönlich - überflüssig wie ein Blitzgerät auf einer vierspurigen Autobahn ohne Kurve finde). Da finden sich auf dieser Scheibe Bands wie Testament, Flotsam & Jetsam und viele andere Genregrößen wieder. Und dennoch erwecken die Jungs aus der Gegend von Schweinfurt ganz und gar nicht den Eindruck, als müssten sie schlichtweg abkupfern. Sie verbinden viele bekannte Elemente zu einer wirklich starken Mischung und dürften Fans von "old-school"-Kapellen ebenso wie erfreuen wie Anhänger modernerer Acts wie Nevermore und Konsorten. Also kleinen Bonus gibt’s schließlich noch zwei Brachialities vom ersten Demo zu hören, die soundtechnisch etwas mäßiger gehalten sind, einen aber doch an die reizvolle BayArea erinnern und an große Bands, als sie noch Spaß machten. Ihr wisst, was "gemeintica" ist… 11,50 Euro insgesamt sind hier sicherlich gut angelegt, sucht euch die Adresse raus und schickt Geld nach Franken, ihr werdet’s euch selbst danken.
Klimpernde Keyboards, hörbar computerisierte Drums, hier und da Elektronik und deutscher Gesang. Ich dachte seit die leidlichen SAMSAS TRAUM sich entschieden haben, dass die Welt doch zu böse ist für sie, wäre die Musik ausgestorben. UMBRA ET IMAGO überspielen musikalische Anspruchsarmut mit entsprechender Optik. Aber was machen AETERNITAS? Der Anspruch nach der schwarzmetallischen Phase nun in übertrieben deutlicher, dabei aber unmartialischen Aussprache und einem Konzeptalbum mit Tendenz zum Theaterstück das Glück zu suchen, mag löblich scheinen. Die emotionslose und oberflächliche Umsetzung, bei der vor allem die hochgradig simplifizierten Keyboardsounds aus der Schublade jeden Charme rauben, macht aber auch ein schönes Konzept zunichte. Äußert vielseitige Vocals im Prinzip auf der Haben-Seite, bei denen aber leider die am häufigsten verwendete, männliche und cleane Stimme, nicht überzeugen kann. Diese ganzen Fehler, von sterilem Sound, über anbiedernde Keyboards bis hin zu den zu einfachen Gitarren haben andere vor ihnen gemacht und sind in der Versenkung verschwunden. AETERNITAS Gothic Metal hat lichte Momente und läuft gegen den Trend, es gibt aber noch zu viele zu gravierende Mängel als dass diese Mut belohnt werden wird.