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Bad Boys For Life Vol. 2

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Auch zur letztjähren Ausgabe der "Where The Bad Boys Rock Tour" bringen die Dortmunder vom People Like You-Label wieder eine DVD an den Start. Zu sehen gibt es einen Live-Mitschnitt vom Konzert in Wien mit MAD SIN, den U.S. BOMBS, DEADLINE, den GENERATORS, DISTRICT und THE DEEP EYNDE. Besonders wegen des MAD SIN-Auftritts ist die DVD schon sehenswert: Die Berliner Psychobilly-Urgesteine rocken wie Hölle, Sänger Köfte rennt mit einer Agilität über die Bühne, die man ihm bei seinem Körperumfang nie zugetraut hätte, und wenn zwischen den Songs das Licht gedimmt wird, kann man über Valles beleuchteten Kontrabass staunen. Dazu ist noch der Sound extrem gut, so dass es hier fast nichts zu bemängeln gibt. Fast - denn 28 Minuten mit dieser Hammerband sind einfach viel zu kurz! Dagegen kommen dann die U.S. BOMBS-Fans mit 45 Minuten voll auf ihre Kosten. Der Sound ist hier zwar weniger differenziert, und vor allem die Gitarren matschen und sind im Vergleich zum Bass auch ganz einfach zu leise, aber auf musikalischen Genuss kommt es bei Duane Peters und seinen Mannen eben auch wirklich nicht an. Viel genialer ist es, dem großartigsten Rock ´n Roll-Asi der Welt bei seinen Kapriolen zuzusehen. Warum DEADLINE auf dieser DVD ganze 30 Minuten zugestanden wurden, ist mir allerdings nicht so ganz klar, denn die Engländer um Sängerin Liz wirken recht blass und die Musik wenig ausgereift. Genauso unverständlich ist mir, warum den großartigen GENERATORS dagegen nur knappe 13 Minuten eingeräumt wurden und man dazu "Murder" als einen der vier Songs ausgewählt hat - nicht weil das ein schlechter Song ist, sondern weil eine Gitarre über weite Strecken ausgefallen ist. Aber die Jungs aus L.A. scheinen auch insgesamt keinen guten Tag gehabt zu haben, denn sie wirken etwas müde und lassen die grenzenlose Energie missen, die sie z. B. auf dem Hamburg-Konzert im Logo hatten, wo sie dadurch zur besten Bands des Abends wurden (zugegeben: MAD SIN haben an diesem Abend nicht gespielt). DISTRICT und THE DEEP EYNDE sind dann noch ganz nett anzuschauen, haben aber nicht wirklich viel zu bieten. Insgesamt überzeugen sämtliche Mitschnitte aber durch ordentliche Sound- und Bildqualität, wenig Schnickschnack und viel Musik. Zusätzlich gibt´s dann auf der DVD auch noch Interviews, Handcam Specials, Videoclips und eine Fotogallerie zu sehen, wozu ich aber hier nichts sagen kann, da die Features auf der Promo-Version nicht enthalten sind. Wer aber auf MAD SIN und/oder die U.S. BOMBS steht, kann bedenkenlos zugreifen, da er in jedem Fall eine tolle Show geboten bekommt, die einen eine Hitze spüren lässt, als stünde man selbst grade im Publikum.

Bad Boys For Life Vol. 2


Cover - Bad Boys For Life Vol. 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 48
Länge: 170:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Pavic

KEINE BIO! www
Band:

Gates Of Dawn

www
Band:

Drive By Shooting

KEINE BIO!
Band:

Marble Sheep

KEINE BIO!
Band:

Lord Bishop

KEINE BIO! www
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The Truth

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Der Sechser aus Orange County dürfte hier in Deutschland bisher nur beinharten Metalcore - Fans ein Begriff sein, denn trotz dreier Vorgängeralben sind BLEEDING THROUGH hierzulande kaum mehr als ein Insidertipp. Mit ihrem neuesten, vierten Streich "The Truth" sollte sich dieser Umstand jedoch schlagartig ändern, denn die Jungs (plus ein Mädel am Keyboard) verstehen ihr Handwerk und wissen, wie man richtig geile Songs schreibt. Zwar ist Metalcore mittlerweile schon recht ausgelutscht, aber dieses Album gehört zu den besten Releases, die ich aus dem momentan wohl umstrittensten Hartwurst - Genre bislang gehört habe. Das liegt daran, dass die Songs sehr dynamisch herüberkommen und man einfach nicht das Gefühl hat, dass die Band diese Musik konstruiert oder am Reißbrett entwirft. Starke Kompositionen wie der geniale Opener "For Love And Failing", das bombastische "Love In Slow Motion", der mit einem Klasserefrain versehene Stampfer "Kill To Belive", die Gänsehautballade "Line In The Sand", das fixe "Return To Sender" oder der experimentelle, instrumentale Titelsong werden nicht nur von der sehr harten und melodischen Gitarrenarbeit, sondern auch von dem erstklassigen Wechselgesang getragen, der zu keiner Sekunde aufgesetzt wirkt und stets schlüssig klingt. BLEEDING THROUGH verrühren also die gewohnten Genre - Zutaten zu einem tollen Mix, der zudem, gegenüber den meisten Konkurrenten, durch seine Keyboard - Untermalung zusätzliche Facetten erhält. Obwohl auch ich mich mit dem viel zitierten Metalcore ein wenig schwer tu, muss ich sagen, dass "The Truth" ein absolut erstklassiges Album geworden ist, das Genre - Sympathisanten, und die, die es werden wollen, eindeutig als Pflichtprogramm ansehen dürfen. Top!

The Truth


Cover - The Truth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:52 ()
Label:
Vertrieb:
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Truth Is Stranger Than Fiction

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Der Name Matze Wurm wird vielen nicht viel sagen aber bei diesem jungen Mann handelt es sich um einen vielversprechenden deutschen Nachwuchsgitarristen, der mit seiner ersten Solo CD "Truth Is Stranger Than Fiction" (bei mir jedenfalls) sofort offene Türen eingerannt hat. Er pflegt einen, zumindestens für flinke Saitenhexer, eher recht bescheidenen, fast schon introvertierten Stil und betont stattdessen eher Melodie, Songwriting und knackige Arrangements statt uns mit blutleeren endlos Frickeleien zu langweilen. Nach den vielen Soloergüssen diverser Gitarristen, die ich mir in 2005 zahlreich reinziehen durfte bzw. mußte stellt diese, leider mit knapp 20 Minuten etwas kurzen Pladde (andererseits hat er auf Füller dankenswerte Weise komplett verzichtet) ein Lichtblicke des Genres dar. Vor allem hat man die Musik nach einmaligem Anhören trotz vieler instrumenteller Parts, nicht sofort wieder vergessen, sondern drückt gerne auf "Repeat". Jetzt bitte nicht falsch verstehen, der Matze ist natürlich kein Akustik oder sonstiger "Zupf-Barde" - er läßt es nämlich schon ordentlich krachen, wobei sein durchaus bereits recht eigenständiger Stil, der modernes mit klassischen kombiniert, ganz grob in den Progrock/Metal Bereich zuzuordnen ist. Dabei bin ich eigentlich nur aus purem Zufall auf die CD gestoßen, als zuletzt nämlich bekannt wurde, daß er der neue Gitarrist bei den Mannheimer Progressive Artrockern von ALIAS EYE werden würde. Zu diesem Fang kann man den Jungs wirklich nur gratulieren, denn Wurm wird der Band einige völlig neue Impulse geben, ob die Jungs dadurch automatisch etwas stärker in die Metal Ecke abdriften werden, ist eher nicht zu erwarten aber etwas mehr Pep und partielle Härte werden Alias Eye sicher nicht schaden. Der Kontakt kam wohl auch dadurch zustande, da AE-Sänger Philip GRIFFITHS auf "Truth Is Stranger Than Fiction" mehrmals zum Einsatz kommt z.B. auf dem kongenialen "Lost". Diese Zusammenarbeit läßt bereits Großartiges für die Zukunft vermuten, die beiden verstehen sich musikalisch hervorragend. Auch die restliche Begleitband kommt überzeugend rüber (Bruder, Mitsongwriter & Keyboarder Andy verdient hier ein Sonderlob). Sinn für Humor beweißt er bei seiner kleinen textlichen BONANZA Homage dem gelungenen Instrumental "The Mysterious Meeting of Mr. Hoss & Mr. Sing". Wurm kann bereits aus einem rechhaltigen Erfahrungsschatz zurückgreifen und war mit seiner ersten Band APPENDIX bereits als Supporting Act von CREMATORY sowie BLIND GUARDIAN unterwegs. Nach ein paar Jahren umherziehen mit verschiedenen Bands und einigen TV-Auftritten bei regionalen Sendern trat er der Band "Jezebel´s Tower" für drei Jahre bei, man schaffte es ganze sieben mal in die Radio Charts und spielte u.a. als Support für Iron Maiden. Während seiner musikalische Ausbildung u.a. am Munich Guitar Institute und in Los Angeles an der L.A. Music Academy hatte er so bekannte Lehrer wie Frank Gambale (Chick Korea), Jeff Richman (Manhattan Transfer), Bill Fowler oder Wolfgang Zenk (SIEGES EVEN). Ganz klar, der Junge hat viel drauf und daher ist die CD uneingeschränkt zu empfehlen, das eher bescheidene äh "Coverartwork" vergessen wir mal aber ansonsten ist hier nicht der "Wurm" drin sondern es rockt der Wurm. Die etwas sparsame Spieldauer wird durch die hohe Qualität wieder mehr als ausgeglichen. Schaut einfach auf der HP vorbei, die Scheibe ist nicht gerade billig, lohnt sich aber auf alle Fälle. Ich freu’ mich jedenfalls jetzt schon auf die kommende ALIAS EYE CD mit Matze-Riffs.

Truth Is Stranger Than Fiction


Cover - Truth Is Stranger Than Fiction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 19:36 ()
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Vertrieb:
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Masterpiece Of Bitterness

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Nach ihrem 2002-Scheibchen waren die Isländer keineswegs untätig und fügten ihrer ellenlangen Discografie noch ein weiteres Demo (2004) und den Schwarzen Tod hinzu. Das verhalf den Vulkaninslern zur ungeteilten Aufmerksamkeit einer bekannten finnischen Labelkrake, zum Plattenvertrag und eben zum neuen, vorliegenden Album. Wobei: Die Vokabel "Album" tut diesem echten Kunstwerk unrecht. Die vier Skandinavier haben ein enorm vielschichtiges Werk (übrigens nicht mehr nur auf isländisch) mit jeder Menge Abwechslung noch mehr Emotionen geschaffen. Klar, es geht immer noch irgendwie um Black Metal - vielleicht auch um den viel- und gern zitierten Avantgarde-BM. Als ernstzunehmener Vergleich drängt sich ebenfalls ein Haufen Insulaner auf, nämlich Primordial aus Irland. SOLSTAFIR klingen ähnlich melancholisch bis verzweifelt, trümmern gelegentlich wüst los ("Bloodsoaked Velvet"), haben aber öfter den Mut zu unendlichen Langsamkeit des Seins. Diese Melodiebögen spannen sich von anmutiger Schönheit hin bis zum absoluten Schmerz, ein Song wie "Nature Strutter" steigert sich in grenzenlose emotionale Raserei. Sieben Songs sorgen in 70 Minuten für all das, was einem Menschen in seinem ganzen Leben passiert - die Schönheit und das Biest, Trauer und Leid, Freude, Genuss und Leidenschaft - all das stopfen die unglaublichen Reykjaviker auf einen kleinen Datenträger mit 700 MB Fassungsvermögen. Wer Lust hat auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, der muss diese Scheibe haben - wird leiden und sie doch lieben. Junges Schwarz-Wurzel-Gemüse hingegen sollte noch reifen, ehe es sich der großen Herausforderung von der kleinen Insel stellt. Erhaben und kolossal - danke dafür, auch an Spinefarm.

Masterpiece Of Bitterness


Cover - Masterpiece Of Bitterness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 70:22 ()
Label:
Vertrieb:
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Characters

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Der Holländer Rob Van Der Loo scheint sich bei seiner Hauptband SUN CAGED nicht ausgelastet zu fühlen, anders kann ich mir einen musikalischen Overkill wie das Projekt FREAK NEIL INC. nicht erklären. Auf "Characters" geht es um verschiedene Charaktere, die gegen ihre eigene Frustration ankämpfen. Und das tut der Hörer auch, wenn er nicht auf völlig kranken Progressive Metal mit kaum nachvollziehbaren Wendungen und immer neuen Überraschungen steht. Als Gäste treten unter Anderem Steve DiGiorgio (Bass), Joost Van Den Broek (Keyboards), Irene Jansen, Arjen Lucassen und Nick Hameury (als Gastsänger - weitere Details findet Ihr in der Biografie!) auf, die den Sound noch facettenreicher werden lassen, als er von vornherein schon ist. Das Spektrum reicht von Melodic Metal über Neo Thrash bis hin zu High Tech Prog, alles ineinander übergehend und daher nur schwer nachvollziehbar. Selbst vor Elektro - Spielereien ("Understand") macht das Gespann nicht Halt und bei "Beyond The Garden" handelt es sich etwa um eine nur mit dem Keyboard begleitete Akustikballade, in der Irene Jansen ihre brillante Stimme ausspielen kann, super! Danach wird bei "Bulldozer Blues" und "Jaba" die tief Gestimmte ´rausgeholt und in bester MACHINE HEAD - Manier gegroovt, bevor das abschließende "Absence" wieder als reine, mehrstimmige Ballade durchgeht. Und diese Stücke stellen nur die zweite Hälfte des Albums dar, während die erste noch weitaus progressiver, dafür allerdings auch etwas melodischer (eher im Stil von SUN CAGED) daherkommt. Ihr seid verwirrt?! Ich war es anfangs auch und bin es immer noch ein wenig, und darum kann ich das Album nur und wirklich nur absoluten Prog - Maniacs empfehlen, die daran allerdings langen Knobelspaß haben dürften. Eine richtig tolle Platte, die jedoch oft überfrachtet klingt und sich dadurch nicht ganz für den "Tipp" qualifiziert. Trotzdem cool!

Characters


Cover - Characters Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 56:30 ()
Label:
Vertrieb:

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