Review:

Built By Blood

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Newcomer haben es eigentlich immer schwer im Musikzirkus, egal welcher Sparte sie angehören. Dass es auch Ausnahmen gibt, beweisen BLEED THE DREAM - jedenfalls soweit man ihrer Info Glauben schenken darf. So hat sich die Band 2003 auf die Vans Warped Tour geschlichen und wurde gleich im nächsten Jahr wieder eingeladen, um dann 2005 die Taste Of Chaos Tour mitzumachen, bei der sich u.a. KILLSWITCH ENGAGE und MY CHEMICAL ROMANCE getummelt haben. 2006 soll dann der große Durchbruch kommen und auch mal ein vollständiges Album veröffentlicht werden. "Built By Blood" wurde in gerade einmal 20 Tagen fertiggestellt - und das Ergebnis kann sich hören lassen. Jedenfalls für Leute, die ein Faible für Emocore haben, der mit zuckersüßen Melodien, gefülhstriefendem Gesang und manch’ poppigem Part antritt (hin und wiedr wird’s sogar richtig heavy). Das ist heuer nix Ungewöhnliches mehr und so können sich BLEED THE DREAM nicht ganz vom Vorwurf freisprechen, bei erfolgreichen Bands des Genres abzukupfern. Aber das macht eigentlich nichts, hat "Built By Blood" dadurch einen sehr eigenen Charme, der direkt ins ohr geht. Die Songs sind super-eingängig und auch wenn ein richtiger Hit fehlt, werden BLEED THE DREAM live für ordentlich Stimmung sorgen. Bei den elf Songs gibt es keinen Ausfall zu verzeichnen, was das Album für Emo-Fans interessant machen dürfte. Solide Handwerkskunst, ist doch was.

Built By Blood


Cover - Built By Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:0 ()
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Vertrieb:
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Octane

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Die Niedersachsen kommen und bringen uns eine explosive Mischung mit. Eine Mischung ais Pantera, MH und Kollegen mit einem (nicht zu) modernen Spritzer. Die professionelle Digi-Pack-Aufmachung wird durch den erstaunlich dicken Sound noch getoppt. Und die Songs stimmen auch: Traditioneller Thrash und moderner Metal-Core vereinigen sich zu einer aggressiven Muschpoke, die zum Mitbangen und Fäusterecken animiert - tatsächlich. Zudem gibt es sogar nette, melodische Ausflüge - all das dürfte live eine große Hüpf- und Mosh-Party auslösen. Falls es das Wort Mosh überhaupt noch gibt. Positiv bleibt außerdem zu bemerken, dass Meister Hempel - also Moritz - nicht nur monoton shoutet (wie das Sänger aus dem Metalcore-Bereich viel zu häufig tun), sondern auch mal wütend thrash-sprech-singt oder sogar einigermaßen verträglich klar singt. Es gibt Groove, es gibt Druck, es gibt Abwechslung, es gibt Melodie und Geschwindigkeit, es gibt Historisches und Neues, sogar eine charismatische Semi-Ballade ("In The End") - und mit "High Octance" einen dicken Ausstand. Die Oktanzahl von Ottokraftstoff steht für Klopffestigkeit des Treibstoffes. 100 ist voll optimal - soweit sind die Celler (mit zwei Ex-Banished-Reality-Mitgliedern) noch nicht (ganz). Aber mehr als Normal-Benzin haben die Jungs durchaus getankt. DRONE, Alter. Und gut.

Mehr Info: www.droneband.de .

Octane


Cover - Octane Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 25:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The God That Never Was

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Vor etwa zwei Jahren zeigten uns die Schweden noch, wo Eisenkreuze wachsen. 2006 wird mit "The God That Never Was" ein weiteres Kapitel Death Metals aufgeschlagen, wobei sich am grundsätzlichen Sound (zum Glück?!) nicht viel verändert hat. Immer noch holzen sich DISMEMBER durch meist kurze, traditionell todesbleierne, aber dennoch mit sehr vielen "MAIDEN - Harmonien" versehene Songs, die fast immer im ICE - Tempo von der Leine gelassen werden. Und gerade diese Abwechselung der tiefen Riffs mit den höher gelegten Melodien der Herren Blomqvist und Persson macht für mich den Reiz von DISMEMBER aus und verleiht der Band nach wie vor ihre eigene Klasse, die sich in heftigen Eruptionen wie dem zweiminütigen Opener und Titelsong, dem superben Stampfer "Time Heals Nothing", der kurzen Knüppelorgie "Never Forget, Never Forgive" (Drummer Fred Estby ist immer noch eine Klasse für sich!), dem leicht an MOTÖRHEAD erinnernden "Trail Of The Dead", dem fast schon blackmetallischen "Blood For Paradise" oder der Abrissbirne "Feel The Darkness" entlädt. Da das Album nur etwa 35 Minuten lang ist, wurde jeglicher überflüssiger Ballast von Bord geworfen; es sägt und bollert an allen Ecken und Enden, Matti Kärki kotzt sich die schwarze Seele aus dem Leib, und zu guter Letzt hat man mit dem oberaffentittengeilen "Phantoms (Of The Oath)" nicht nur ein überragendes Instrumental am Start, sondern außerdem ein tolles Cover - Artwork, das von Zeichen - Legende Dan Seagrave stammt, und mit dem der Titel "The God That Never Was" perfekt und sehr sympathisch umsetzt wurde. Eine Pflichtveranstaltung für Death Metaller!!!

The God That Never Was


Cover - The God That Never Was Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:35 ()
Label:
Vertrieb:
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Face Your Underground Vol. 3 – Deathmetal.BE-Sampler

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Belgien das ist mehr als Van Buyten, Pommes-Sauce und Schokjo-Spezialitäten. Vor allem hat das recht zwergige Land eine riesige Musikszene, und eine harte. 32 belgische Bands, Death Metal oder härter sorgen hier für einen bunten Strauß brettfetter Melodien. Ein gewisses Niveau überschreiten alle Songs - und zu bekannteren Acts wie ABORTED, IN-QUEST oder LENG TCH’E muss man eh nix sagen. Zumal ihr die beiden Scheiben für insgesamt fünf Euro bekommt, inklusive Porto, versteht sich. Noch mehr Informationen, schaut einfach hier:

http://www.deathmetal.be/face3/

Zur ersten Orientierung findet ihr hier die vertretenen Kapellen:


CD1


Aborted
In-Quest
Serial Butcher
Neverlight Horizon
Fleshmould
Catarrhal
Headmeat
Fungus Inc.
Ordeal
Black Bleeding
Outcast
Crimson Falls
Leng Tch´e
Agathocles
Hybrid Viscery
Mucus


CD2


Enthroned
Iconoclasm
Gorath
Emptiness
Surtur
Helldozer
Body Of Christ
Apocryph
Aeons Of Old
The Seventh
Shadow’s Veil
Lemuria
Natan
My Lament
Zero Gravity
Manic Movement

Face Your Underground Vol. 3 – Deathmetal.BE-Sampler


Cover - Face Your Underground Vol. 3 – Deathmetal.BE-Sampler Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 135:0 ()
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Vertrieb:
Review:

Äpäre

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Die dunkel-schwarzen Finnen veröffentlichen mit "Äpäre" ("Bastard", "uneheliches Kind") ihr viertes Album und verkörpern dabei den Spirit von Motörhead: Sie fahren immer schön konsequent ihre eigene Schiene, immer schön mit finnischen Texten, immer das Gleiche, aber nie Scheiße. Dabei sind die einzelnen Songs zwar kaum auseinanderzuhalten - zumal sich manch einer die Songtitel aufgrund der Zugehörigkeit zur finnisch-ugrischen Sprachfamilie ehedem nicht merken kann. Das macht auch nichts, denn hier zählt das musikalische Gesamtwerk der Band um den Ex-Amorphen Pasi (heißt hier Ruoja) - und das klingt schlüssig wie selten. AJATTARA sind im mittleren Tempo-Bereich verwachsen, komplett fast ohne Ausnahme. Dazu gesellen sich fiese, leicht krächzende Vocals, die die allgegenwärtige böse Botschaft predigen. Muss auch sein, denn AJATARRA ist ein böser Waldgeist in Drachenform, die Mutter des Teufels. Und so was verpflichtet schließlich. Monoton angetrieben vom intensiven Riffing verbreitet des Satans Mutti so vor allen Dingen teuflisch eindringliche Melodien, die den Standard der Vorgänger fast mühelos halten. Und die den Kopf einfach, automatisch und in gemäßigtem Tempo schütteln - Headbangen mit gebremsten Schaum sozusagen. Im Vergleich zur eigenen Klasse schafft Album vier (nur gut 32 Minuten lang!) nicht wirklich Überragendes - andere Doom- oder Black-Metal-Bands wären allerdings froh, auch nur eine einzige derart mitreißende Hymne auf ein Album zu bekommen - die Finnen haben zehn. AJATTARA sind böse, aber nicht lächerlich, monoton aber nie langweilig - auch, wenn das nicht alle wahrhaben wollen. Und man kann sich zweifelsohne auf die Band verlassen. Wobei wir wieder bei Motörhead angelangt wären.

Äpäre


Cover - Äpäre Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:3 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Metal Inquisitor

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InterviewWie geht es Euch denn im Moment?



Und geht es im Moment sehr gut, denn der Erfolg der neuen Platte scheint größer zu werden als der des Vorgängers "The Apparition".



Dann seid Ihr also mit den bisherigen Resonanzen zufrieden?



Ja, sehr zufrieden; wir hätten nicht damit gerechnet. Wir sind davon ausgegangen, weiterhin bloß eine nette Underground - Band zu sein, aber eben nicht mehr. Von einigen Leuten werden wir ja wirklich in den Himmel gehoben, aber ob das gerechtfertigt ist, kann ich echt nicht beurteilen. Das müssen sie selbst wissen!



Unangebracht sind diese Kritiken aber nicht, denn "Doomsday For The Heretic" ist echt ein Hammeralbum geworden, da gibt es nichts dran zu rütteln!



Ich kann das selber gar nicht mehr so gut beurteilen, weil ich die Stücke alle selbst geschrieben habe, und sie sich schon beim Schreiben vor etwa zwei Jahren in meinem Ohr total abgenudelt haben. Dann haben wir sie geprobt, dann habe ich sie mir im Studio vermutlich zigtausend Mal anhören müssen, und mittlerweile kann ich die Songs echt nicht mehr bewerten. Aber wenn Außenstehende so davon angetan sind, dann kann ich nur sagen: "Glück gehabt!", haha! Wenn man selbst nicht mehr hören kann, ob etwas gut ist, dann kann es auch schnell schief gehen, aber anscheinend haben wir ein glückliches Händchen gehabt.



Was mich etwas verwundert: METAL INQUISITOR gibt es seit 1998, und Ihr seid nun keine Teenager mehr…



Nee! Wir sind jetzt im Schnitt etwa 33 Jahre alt.



... aber was habt Ihr denn vorher gemacht, wenn es die Band erst seit etwa acht Jahren gibt?



Meine allererste Band hatte ich mit 15 oder 16, das war auch eine Heavy Metal - Combo, sie hieß "Victim Of A Bitch". Dort haben wir aber nur W.A.S.P. oder DIMPLE MINDS nachgespielt, das konntest Du vergessen. Damals habe ich sogar noch gesungen. Es war aber nichts, und nach einem Jahr etwa hat sich die Band dann wieder aufgelöst. Das lief zu der Zeit neben DESASTER, wir haben auch nicht weit voneinander weg gewohnt. Man hat sich eben gekannt, und da sind diese beiden Bands entstanden, mit dem Unterschied, dass aus DESASTER etwas geworden ist. Ich kann auch nicht genau sagen, was die anderen dann gemacht haben. Manche haben hier im Raum Koblenz in irgendwelchen lokalen Metal - Bands gespielt, aber richtig erfolgreich war keine von ihnen. Ich selbst war in der Zwischenzeit in keiner weiteren Metal - Band, sondern in einer Band, die mehr nach PINK FLOYD geklungen hat. Ich hatte für etwa fünf Jahre nicht mehr viel mit Heavy Metal am Hut. Aber 1995 / 96 kam das Gefühl dann zurück, und ich habe mich dann einer Punkrock - Band angeschlossen, die aber auch Metal gespielt hat. Und danach kamen METAL INQUISITOR! Weil ich auch Heavy Metal zu Hause höre, dachte ich mir, dann könne ich auch wieder welchen spielen.



Ich war nur interessiert, was bei Euch offensichtlich vorausgegangen sein muss, denn dass Ihr 1998 erst angefangen habt, ist nur schwer vorstellbar.



Wir haben fast alle schon vorher in Bands gespielt. Unser Bassist war bis vor kurzem bei einer lokalen Metal - Band, unser Sänger hat sogar Gitarre gespielt, obwohl er das überhaupt nicht kann, haha, in einer Punkband namens "Tasmanische Teufel". Das war einfach Krach wie EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN, richtig Schrott. Und T.P., der zweite Gitarrist, hat auch in einer Metal - Band gespielt, wobei ich aber nicht mehr genau sagen kann, was das für ein Stil war. Unser Drummer Christian hat vorher gar nichts gemacht, der hat einfach nur Schlagzeug gespielt; und irgendwann haben wir uns gefunden, und es hat gepasst! Wenn wir in dieser Konstellation zusammen spielen, dann kommt etwas dabei heraus. Vorher ist es alles nicht so recht in Gang gekommen, und auf einmal fruchtet es. Da bleibt man natürlich länger zusammen! Man hatte sich auch vorher gar nicht gekannt, obwohl wir alle aus dem Raum Koblenz stammen.



Was ist denn in der Zeit zwischen den beiden Alben passiert? Das waren ja ca. drei Jahre, wenn mich nicht alles täuscht?!



Ja, genau. Wir sind ziemlich lahm im Songwriting, das liegt aber weniger an mir, sondern mehr an den anderen, hähä! Wenn man älter wird, dann hat man dafür auch nicht mehr soviel Zeit, weil andere Dinge im Leben wichtiger geworden sind, wie Familie und Kinder. Außerdem waren wir auf der Suche nach einem Label, was aber lange nicht klappen wollte. Sven Fischer von RAGE hat da als Manager fungiert, sich in der Szene umgehört und Bewerbungen an diverse größere Labels verschickt. Es war aber niemand wirklich interessiert, und wir wurden lange hingehalten. Das war auch einer der Gründe, warum alles so lange gedauert hat. Irgendwann kam mir die Idee mit Hellion Records, da dort genau die Musik veröffentlicht wird, die wir selber machen. Das hat dann auch geklappt, aber an so was denkt man natürlich nicht immer sofort. Kurz vorher war die Stimmung in der Band schon depressiv, weil wir keinen Vertrag bekommen hatten. Da haben wir sogar teilweise ans Aufhören gedacht! Aber wir haben die Kurve ja zum Glück bekommen!



Was sind denn die Unterschiede zwischen den beiden Alben? Wo genau liegt die Weiterentwicklung?



Das neue Album klingt nicht mehr ganz so fröhlich und "happy", typisch deutsch eben. Manche Leute sagen etwas Anderes, aber ich empfinde das so! "Doomsday For The Heretic" klingt amerikanischer und englischer; es ist meiner Meinung nach eine Mischung aus "Bay Area" - Metal und NWOBHM. Weiterhin sind die Songs ausgereifter!



Darauf wollte ich sowieso noch zu sprechen kommen. Es heißt, Ihr klingt nach NWOBHM, also nach alten MAIDEN, SAXON, etwa diese Richtung. Ich finde aber, dass der US - Einschlag sehr stark vorhanden ist. Ich höre stellenweise auffällig AGENT STEEL heraus, gerade bei schnelleren Passagen.



Ja, das hab ich auch schon gehört, wobei ich mir AGENT STEEL noch gar nicht groß ´reingezogen habe. Die Ähnlichkeiten sind mir aber in der Tat aufgefallen. Bei uns in der Band ist es so, dass die Mitglieder nicht immer nur die "lahme" NWOBHM spielen, sondern auch hier und dort mal knüppeln wollen. Meiner Meinung nach ist das nicht nötig, aber sie möchten das gerne! Darum gibt es bei uns auch mal den einen oder anderen härteren Song. Live kommt das immer sehr gut an, und darum machen wir beim Songwriting Kompromisse. In dem Namen "Metal Inquisitor" steckt das Wort "Inquirere", was soviel bedeutet wie "untersuchen", und ich untersuche alle möglichen Schallplatten und lasse mich davon inspirieren. Ich nehme dann die Gitarre, spiele das nach, und irgendwann kommt etwas Eigenes dabei heraus. So läuft das bei uns.



Aber mit PILEDRIVER´s "Metal Inquisition" habt Ihr nichts zu tun, oder?



Nee, nee, ich habe das bis dahin gar nicht gewusst! 1997 bin ich auf dieses Album aufmerksam geworden, hatte es aber vorher gar nicht gekannt. Schande über mich, hahaha!



Schreibst Du alle Songs selbst?



Die Texte schreibt unser Sänger, aber die gesamte Musik, Ausarbeitung von Schlagzeug, Bass und sogar die Gesangslinien, kommt von mir. Das war jedoch nicht immer so; als wir 1999 unsere Single "Seven Inches For The Second Attack" herausbrachten, war die Arbeit noch geteilt. Aber mittlerweile haben T.P. und El Rojo Familie und Kinder, und als Bassist kann man sich nicht so hineinhängen, es sei denn, man heißt Steve Harris. Unser Drummer hat auch keine Ahnung von Melodien, und von daher bleibt das immer an mir hängen, weil ich keine Familie und keine Kinder habe.



Dann sind METAL INQUISITOR ja fast schon so ein Ein - Mann - Projekt wie etwa RUNNING WILD, also ein Musiker mit "Angestellten"!



"Angestellte" sind sie nicht, sie sind schon alle dicke Freunde, aber so sind eben die Gegebenheiten. Ich bin aber von Natur aus schon jemand, der alles gerne allein macht. Wenn ich etwas aufbaue, dann will ich es unbedingt selbst machen, und vielleicht habe ich mich in der Band schon so weit durchgesetzt, dass es sich so eingespielt hat.



Die anderen sind aber damit zufrieden?!



Ja, die lassen sich gerne bedienen, hahaha! Ich weiß nicht, wie zeitraubend eine Familie ist, und anscheinend bleibt da nicht viel Zeit übrig für andere Dinge. Wir werden eben nicht jünger, aber ich schiebe das noch ein wenig hinaus, haha!



Wieso habt Ihr ausgerechnet den Song "Invader" von JUDAS PRIEST gecovert? Diese Auswahl ist mehr als ungewöhnlich, gerade bei einem solchen Haufen an Hits, wie ihn PRIEST geschrieben haben.



Zuerst einmal: ich würde nie im Leben "Breaking The Law" oder etwas in der Richtung covern! Das Ding hat man schon x Mal gehört und das reicht wirklich. Weiterhin ist der Song außerhalb der Fanbasis wenig bekannt, und außerdem war der Gitarrensound damals sehr dünn. Der Song selbst ist ein Hit, er hätte auch locker auf "Unleashed In The East" stehen können. Es gibt sehr viele Stücke von der Band, die absolut unterbewertet sind, und "Invader" gefiel mir einfach so sehr, dass sich es covern wollte. Cool ist es auch live, wenn wir einen PRIEST - Song ankündigen und alle denken, da komme jetzt "Electric Eye" oder so was. Und wenn sie dann "Invader" hören, dann sieht man den Leuten oft so ein "Watt´n dat???" an, haha! Das "Stained Class" - Album mag auch nicht jeder Fan, weil eben der Sound so dünn ist. Damit könnte man heute echt keinen mehr schocken!



Ein anderer Song, der etwas aus dem Rahmen fällt, ist "Bad Boys Hardrock Police", der sehr stark an AC/DC oder ROSE TATTOO angelehnt klingt.



Eigentlich sollte er gar kein Bonustrack sein, sondern als normaler Song auf der Platte stehen und gar nicht aus dem Rahmen fallen. Er wurde sehr stiefmütterlich behandelt, und der Sound ist sehr, sehr schlecht. Ich bin damit total unzufrieden; die Gitarren sind teilweise verstimmt, etwas schief, und der Sound ist viel zu dünn!



Ich denke auch, dass es das "schwächste" Stück des gesamten Albums ist!



Da kann man mal sehen, wie wichtig eine Produktion ist! Sie macht die Hälfte des Songs aus, und wenn er schlecht produziert wurde, dann kann er noch so gut sein, das hilft auch nichts mehr. Die Idee zu dem Stück ist wirklich gut gewesen, und wenn AC/DC es gespielt hätten, dann wäre es auch klasse geworden. Wir hatten es vorher schon mal im Proberaum mit einem Acht - Spur - Kassettenrekorder ausgenommen, und dort klingt es viel härter und geiler! Diese Version wird sicher mal irgendwo als Bonustrack verwendet werden. Dann kannst Du sie Dir anhören und wirst es selbst merken! Mich ärgert die Sache jedenfalls ohne Ende!



Bist Du eher CD, - oder eher Vinyl - Fan?



Ich bin eigentlich nur Vinyl - Fan!!! Jürgen Hegewald von Hellion Records hat mich mal gefragt, warum ich nie etwas bei ihm bestelle, wo wir doch dort unter Vertrag sind. Ich habe ihm gesagt, dass er zu 90% CDs in seinem Katalog hat und ich mir keine CDs kaufe, haha! Ich kaufe nur Schallplatten, und die kriegt man am Besten, auch wenn es banal klingt, bei "Ebay". Wenn er gute Sachen für mich hat, dann bestelle ich auch dort, so ist das ja nicht! Er macht mir auch immer einen guten Preis!



Aber wenn Ihr pro Vinyl seid, dann ist es doch eine "Strafe" für die Fans, die sich Euer Vinyl kaufen, wenn der Bonustrack nur auf der CD - Version vertreten ist!



Das war eine geistige Umnachtung meinerseits! Es war totaler Schwachsinn, das Lied auf die CD zu packen! Normal hätte es wirklich umgekehrt sein müssen. Der Grund war der, dass ich von dem Song überzeugt war, als wir aus dem Studio gingen. Aber das ist man von Allem, wenn man aus dem Studio kommt; man hat dann eine Art von Gehirnwäsche durchlaufen. Ich hatte eine halbe Stunde Zeit, mich zu entscheiden, auf welchem Medium das Lied stehen soll. Nur leider habe ich mich dann für die CD - Version entschieden, weil ich überzeugt war, damit mehr Leute erreichen zu können. Ich bin auch davon ausgegangen, der Song sei stark! Eine echte Schwachsinnsidee, weil man jetzt meinen könnte, wegen des Bonustracks beides kaufen zu müssen.



Du hast es ja schon angesprochen: ihr seid auch gute Freunde von DESASTER. Seit wann denn ungefähr?



Ich zumindest! Die anderen aus der Band stammen alle aus Koblenz, und ich stamme aus einem zehn Kilometer entfernten, kleinen Ort, der nahe der Heimat von DESASTER´s Kuschke liegt. Als Jugendlicher hatte man auch ohne Auto kaum Möglichkeiten, nach Koblenz zu kommen, so dass wir in den Dörfern geblieben sind. Ich habe Kuschke gegen Ende der 80er kennen gelernt, und wir haben damals oft zusammen abgehangen. Sogar das allererste Konzert von DESASTER hab´ ich damals gesehen, das war 1989. Das war in irgendeinem Popper - Club, und die haben den Strom abgestellt, hahaha! In diesen Jahren wurde man als Metaller auch noch richtig von den Poppern angemacht, an der Bushaltestelle oder so. Da hatte man als Langhaariger noch eine harte Zeit, heute ist das ja nicht mehr so schlimm! Kuschke hat auch 1996 den Metalclub "Moselfranken" ins Leben gerufen, wie haben dieses Jahr Zehnjähriges. Anfang der 90er war der Metal dann absolut tot, und niemand hat das mehr gehört, aber Kuschke hat die Sache weiter durchgezogen. Er hat dann den Club gegründet, ich war von Anfang an dabei. Wir haben mit fünf Leuten angefangen. Und heute sind die beiden Bands fast schon miteinander verschmolzen, denn wir wohnen sehr dicht aneinander, wir sind zusammen im selben Club, gehen zusammen auf dieselben Parties… man sieht sich jedes Wochenende!



Ihr seid ja jetzt auch in Wacken mit dabei, auf dem "Headbangers Open Air" sowieso!



Jo! Ich hatte den Holger Hübner, den Organisator vom "Wacken Open Air", mal kontaktiert, aber nicht groß "Bitte, bitte!" gemacht, sondern einfach gemeint, dass es endlich mal an der Zeit ist, dass wir dort auftreten, haha! Er meinte aber, dass er an uns sowieso schon gedacht habe, so dass auch geklappt hat. Ich wollte zuerst auf diese "Party Stage", aber er meinte, wir seien doch von der Größenordnung her eher etwas für´s Zelt. Keine Ahnung, vielleicht sind wir auch einfach zu altmodisch! Na ja, im Zelt dürfte es auch ganz gut abgehen! Auf dem "Headbangers" waren wir die erste bestätigte Band für dieses Jahr. Wir haben ja 2003 schon einmal dort gespielt, das wird wieder ein richtig cooles Festival, bestimmt auch sehr alkoholisch, haha! Das beste Open Air der Welt, keine Frage!




Band:

Drone

www
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Z

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MY MORNING JACKET kommen aus dem eher ländlichem Louisville in Kentucky und klingen auch so, d.h. etwas verschroben, ohne Hektik und mit einem hörbarem Hang zum alternativen Singer-Songwriter-Stil. Das neu formierte Quintett um Sänger, Songwriter und Gitarrist Jim James legen mit dem einfach "Z" betitelten Album ihren Longplayer Nummer vier vor, gut produziert von John Leckie (Radiohead, The Stone Roses, XTC) und durchaus von der Sorte abwechslungsreich. Dabei haben alle 10 Tracks eines gemeinsam - MY MORNING JACKET lassen es durchweg entspannt angehen, sie wildern mal ungefragt und gekonnt in Pop und Country, wie beim ganzstarken "It Beats 4 You" und lassen dann plötzlich episches Breitwandformat heraus wie beim nachfolgenden "Gideon". Dann wieder klingt es nach schrägen Sixties-Feeling ("What A Wonderful Man"). Nicht genug damit, um den Stilmix vollständig zu machen gibt’s auch noch atmosphärisches aus der Psychedelic-Jam-Abteilung ("Off The Record") und mit "Into The Woods" würden sie eine gute Figur auf jedem Jahrmarkt abgeben. Die auf der letzen Scheibe im Übermaß vertretenen langen Jamsongs sind bis auf den Rausschmeißer "Dondante" gänzlich verschwunden. "Z" ist nun gar nichts für Freunde gepflegt lauter Alternative-Töne und wird trotz des Erfolges des ersten Major-Deal Albums (2003 "It Still Moves) in den Staaten wohl in unseren Breiten eher ein Indie-Tipp bleiben - und dass heißt, manchen gefällt es total und manchen halt überhaupt nicht. Im ersten Moment verstört "Z" schon ein wenig, bevor jene, welche es zu mehreren Durchläufen bringen entlohnt werden.

Z


Cover - Z Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Failure To Perfection

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SUBMISSION haben für ihr 2004er Demo schon einen Preis eingeheimst und bereits beim Roskilde Festival gespielt. Das läßt sich schon mal vielversprechend an, kein Wunder, dass Listenable zugeschlagen hat, als sie das Demo der Band in die Finger bekamen. Also flugs zu Jacob Hansen und ins Antfarm Studio geschickt, um das Debütalbum aufzunehmen und SUBMISSION zur nächsten großen Nummer im Metal zu machen. So einfach kann das Leben sein. SUBMISSION haben auf alle Fälle das Zeug dazu, im Fahrwasser von SOILWORK und THE HAUNTED eine Menge Aufmerksamkeit zu erregen, ihr Album strotzt nur so vor Verweisen an die Bands. Technisch sehr anspruchsvoll und mit einer sehr druckvollen Produktion bweisen die fünf Nordlichter, dass sie eine Menge Potential haben und es einzusetzen wissen. Von beinhartem Death Metal ("Warhunger") bis zu melodischen Perlen (Reject Ignite Burn"), bei denen Vergleiche mit SOILWORK und DARKANE mehr als berechtigt sind, haben SUBMISSION problemlos auf der Pfanne. Einzig die Growls können nicht ganz den hohen Standard der restlichen Instrumente erreichen, beim cleanen Gesang sieht man schon mehr Licht. Aber ich bin sicher, dass SUBMISSION bis zur nächsten Platte daran arbeiten werden und ihr Sänger dann nicht mehr "nur" gut ist, sondern ebenso erstklassig wie der Rest der Truppe. Bis dahin werden wir aber mit dem frischen und modernen Material der Jungs Spaß haben - auf jeden Fall die Fans genannter Bands.

Failure To Perfection


Cover - Failure To Perfection Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Killove

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Die Schweizer beginnen ihre Scheibe mit "Berlin" - und das erinnert im Chorus an die nette Rockband Fischer Z. Musikalisch hat das zwar kaum was miteinander zu tun, aber der Refrain erinnert kollosal an das Urgestein. Denn musikalisch orientieren sich die UNDERGODler mächtig an Nine Inch Nails und Co., versuchen sich an einer gut produzierten Mischung aus Metal, Electro, Industrial und, ja und eben Pop. Das klingt recht eigenständig - ist es aber nur bedingt. Und: Der Opener rockt sogar richtig, krabbelt ins Ohr und macht Spaß. Anschließend aber schleichen sich immer mal wieder Längen ein, die die charismatische Stimme Tommy Baumgartners gelegentlich auffängt - aber eben nicht immer. Genau so verhält es sich mit den Songs: Ein Song wie "Bad Temper" hat eine auffällige Melodie, immer gelingt das den Ricolas aber eben nicht. Wer Rock mit Electro-Einflüssen (oder Pop mit Industrial-Rock oder so) mag, der ist hier sicherlich ganz gut bedient. Harten aus dem Garten dürfte die Scheibe zu wenig weh tun. Ach: Wenn einer sagen kann, an welchen Song "My Song" erinnert, kricht er ´ne Tüte Hustenbonbons. Fazit: Eine nette Scheibe, manchmal zu poppig - aber dafür eben meistens angenehm, wie damals Fischer Z., nur anders.

Killove


Cover - Killove Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:37 ()
Label:
Vertrieb:

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