Interview Euer Debütalbum "Failure To Perfection” ist vor Kurzem bei Listenable veröffentlicht worden. Wie sind die Reaktionen von Fans und Presse bisher?
Sehr gut, es ist sehr cool die ganzen guten Reaktionen aus so vielen Ländern zu bekommen - sowohl von Fans als auch von der Presse.
Bist du mit der Produktion des Album zufrieden? Ihr habt es im Hansen Studio aufgenommen, das ihr ja schon kanntet...
Hehe, als Musiker ist man sicher nie komplett mit einem Album zufrieden, aber "Failure To Perfection” ist auf einem sehr guten Weg. Ja, wir kannten das Hansen schon, da wir "Pain Or Pleasure” dort aufgenommen haben und es im Antfarm haben mixen lassen.
Wir lieben den fetten Sound so sehr, dass wir uns für unser Debütalbum wieder für das Studio entschieden haben und wieder im Antfarn den Mix machen ließen.
Neben der Produktion sind natürlich auch die Songs wichtig. Stellen dich die Songs des Albums zufrieden? Ich finde den Gesang streckenweise zu eindimensional...
Hehe, wiederum kann ich nur sagen, dass man als Musiker nie zufrieden ist. Je öfter ich das Album, desto mehr Dinge fallen mir auf, die besser sein könnten. Aber das wird jedem Musiker mit seinem Album so gehen. Steven (voc.) ist dabei, seinen eigenen Stil zu finden. Aber wie er immer sagt: "Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.”
Was steckt hinter dem Titel?
Die Idee, das niemand perfekt ist, auch wenn viele Leute versuchen, Perfektion zu ereichen. Beispielsweise ein Mädchen, das wie ein Topmodel aussehen möchte, wie ein 1 Million-$-Superstar und sich deshalb eimerweise Make-Up auflegt, dadurch aber nicht wie ein Model aussieht, sondern wie eine billige Nutte. Das ist Failure To Perfection.
Wer hat denn das sehr coole Cover gestaltet?
Das war ein guter Freund von uns: Sven von ABORTED. Er bekommt natürlich die Credits dafür!
Gibt es bei euren Texten einen roten Faden? Wie wichtig sind sie für euch?
Unsere Texte handeln von vielen Dingen und Problemen, die vielen Leuten bekannt vorkommen. Sie
Sind sehr wichtig für uns, denn ein wichtiger Aspekt eines großartigen Songs ist nicht nur die Musik, sondern auch ein toller Text! Es gibt nicht Besseres als einen Text, der dich berührt, zu lesen oder zu hören!
Ich denke, es ist offensichtlich, welche Bands euch beeinflusst haben. Habt ihr keine Angst, zu einem SOILWORK-Klon zu werden?
Hmmmm... wir haben alle während unserer Jugend die Musik gehört, die uns gefällt, das ist klar - und in der Band haben nun einmal alle den gleichen Geschmack. Wenn du Leute uns für einen Klon halten, müssen sie "Failure To Perfection” noch öfter hören!
Arbeitet ihr schon an neuen Songs? Werdet ihr den momentanen Kurs halten oder in eine andere Richtung gehen?
Ja, wir sind in der Tat schon dabei, neues Material für das nächste Album zu schreiben und natürlich entwickelt sich unser Stil fortwährend.
Wie schaut’s mit Live-Plänen aus?
Live-Pläne... gottverdammt Ja Ja Ja! *lacht* Wir lieben es live zu spielen und die Reaktionen der Fans mitzubkommen, wenn sie unsere Show sehen. Wir planen auch schon eine Europa-Tour im Sommer, auch wenn wir bisher immer nur Einzel-Shows gespielt haben.
Welche eurer Shows war denn die bisher beste?
Auf jeden Fall unser Auftritt beim Roskilde Festival letztes Jahr, den werden wir niemals vergessen. Wir sind übrigens auch auf der 2005er-Festival-DVD zu sehen, mit Live-Show und Interviews.
Schon nicht schlecht! Etwas kleiner war eure Release-Party, oder?
Ja klar *lacht* Es war eine wirklich coole Party, mit vielen Fans, Freunden und Leuten, die uns mal checken wollten. Ohh... und natürlich war das berühmte "beer” auch dabei.
Unsere Freunde von FRAMELESS SCAR haben die Party eröffnet und ein paar Songs gespielt und danach haben wir einmal unser Debütalbum von CD gespielt. Später haben wir die Songs dann live gespielt.
Danke für deine Zeit - noch ein paar letzte Worte?
If you like Melodic Death thrash with the new Submission style incorperated, go pick up Failure to Perfection and give it a whirl...
We hope to see you all at our shows around the world, keep it real and stay heavy!!!
InterviewHi! Wie geht´s Euch denn im Moment?
Uns geht´s gut. Die letzten Monate waren etwas stressig aufgrund der Promo, aber das ist ja positiver Stress.
Seid Ihr mit Eurem Debütalbum "The Infinity Complex" zufrieden? Oder denkt Ihr, man könnte noch etwas daran verbessern?
Wir sind absolut zufrieden. Von den Songs bis zum Sound gibt es nichts was, was wir verändern würden.
Wie seid Ihr an Jacob Bredahl von HATESPHERE gekommen, der "The Infinity Complex" produziert hat? Kanntet Ihr ihn schon vorher, und seid Ihr mit seiner Arbeit zufrieden?
Als es darum ging, ins Studio zu gehen, haben wir uns gezielt Jacob ausgesucht. Die meisten Bands sind in der Zeit nach Dänemark ins "Antfarm" -Studio gegangen. Tue Madsen leistet wirklich hervorragende Arbeit, allerdings fanden wir den Sound etwas abgegriffen, da eben so viele andere Bands dort waren. Wir wollten etwas Frisches, Neues, das uns vom Sound etwas abhebt.
END OF DAYS und ZERO MENTALITY waren bei ihm und haben uns nur Gutes berichtet, was die Zusammenarbeit betrifft. Wir haben ihm ein Demo geschickt, und er war direkt Feuer und Flamme und wir haben was ausgemacht.
Die Zusammenarbeit war wirklich großartig. Positiv fand ich vor allem, dass er im Studio nicht trickst, also wirklich nur etwas aufnimmt, was die Band auch tatsächlich spielen kann. Ausserdem verpasst er nicht allen den gleichen Sound, sondern passt ihn der Band individuell an.
Auffällig ist, dass Ihr kaum auf die im Metalcore - Bereich fast schon üblichen, cleanen Vocals, speziell in den Refrains, zurückgreift. Warum habt Ihr bis auf ganz wenige Parts darauf verzichtet?
Wir sind generell nicht abgeneigt, was cleane vocals betrifft. Das Ding ist, dass eben soviele andere, wenn nicht fast alle, darauf zurückgreifen. Das Ganze ist mittlerweile mehr als ausgelutscht. Zur Zeit sind wir ja schon etwas Besonderes, da wir fast gänzlich darauf verzichtet haben. Uns war es auch wichtig, dass alles, was wir aufnehmen, auch von uns live gespielt werden kann. Auf Gastsänger, die schön und gerade einsingen, hatten wir keinen Bock, da wir es live dann nicht so hätten performen können. Ausserdem denke ich, dass man keine cleanen Vocals braucht, um ´ne gute Platte zu schreiben.
Die paar cleanen Parts, die wir haben, finde ich passend und nicht zu aufdringlich.
Sehr ungewöhnlich sind auch die sehr ruhigen, leicht spacigen Instrumentalstücke "Butterfly Coma" und "Snow White" ausgefallen. Wolltet Ihr einfach nur ein paar ruhige Pole auf dem Album haben, oder haben diese Stücke einen anderen Hintergrund?
Da wir schon auf ein Intro verzichtet haben, wollten wir wenigstens ein Outro haben um die Platte etwas ausklingen zu lassen. "Butterfly Coma" ist ein Stück von Sky (- Hoff - Gitarrist), welches er mir mal als MP3 geschickt hatte. Ich fand es total super und wollte es unbedingt drauf haben. Wir sind sehr schnell vorangekommen und hatten noch etwas Zeit, daher haben wir uns kurzfristig dazu entschieden, es ebenfalls aufzunehmen und mit Drums zu versehen. Ich bin sehr froh, dass wir es gemacht haben. Es lockert das Album etwas auf und der danach folgende Song klingt nochmal ´ne Ecke härter. Ausserdem zeigt er nochmal eine andere Seite von uns.
Einige Eurer Songtitel klingen recht merkwürdig, wenn auch cool! Wovon handeln Songs wie "Teeth Vs. Curb", "Kiss Me Now, Kill Me Later", "Fuck Your Dead Heart” oder "Friendster Is Sooo 2 Months Ago” (sehr seltsam!)? Was thematisiert Ihr allgemein in Euren Songs?
"Teeth Vs. Curb" und "Kiss Me Now, Kill Me Later" handeln von Beziehungsstress und den Gefühlen die sich daraus entwickeln können.
"Fuck Your Dead Heart" handelt von der emotionalen Veränderung von jemandem, der an einer tödlichen Krankheit leidet. Das Wissen, nichts daran ändern zu können, macht ihn depressiv, verändert ihn völlig, macht ihn unausstehlich für seine Freunde. Der Text ist aus der Perspektive des Beobachtenden geschrieben, also wie er die Veränderung dieser Person wahrnimmt. Bei "Friendster Is Sooo Two Month Ago" geht es um die ganzen Leute, die nur blind hinterherlaufen, sich an den falschen Leuten orientieren und keine eigene Meinung haben, und dass, wenn es hart auf hart kommt, sie alleine dastehen. Die Kernaussage ist also: Steht einfach zu euch selbst und steht zu dem was ihr denkt und handelt dementsprechend. Um den Titel etwas zu erklären: "Friendster" ist eine Community - Site, quasi der Vorläufer von "MySpace.com". Alle waren bei Friendster, allerdings war die Seite saulahm. Als dann MySpace kam, sind alle dorthin gewechselt. Die Leute, die dann noch auf Friendster waren, waren eben nicht mehr "up–to-date".
Aufgrund der Trendreiterei dachte ich, es sei ein witziger Titel. Allerdings verstehen den wohl doch eher die Amis und die paar Europäer, die Friendster noch kennen... mittlerweile müsste der Titel auch "Friendster Is Sooo 3 Years Ago" heissen.
Wie steht Ihr generell zum Metalcore? Fühlt Ihr Euch als Bestandteil der Szene, oder denkt Ihr, dieser Begriff und das Drumherum seien nur ein "Hype"?
Metalcore ist ein Begriff, der meiner Meinung nach abgenutzt ist und eigentlich nicht wirklich etwas aussagt, ausser der Tatsache, dass die Band irgendwann mal was mit der HC - Szene zu tun hatte, und in ihrer Musik Metal - Riffing benutzt wird. Die Idee, als Hardcore - Band Metal - Riffs zu verwenden, ist auch nicht erst vor drei Jahren enstanden. Bands wie MORNING AGAIN, EARTH CRISIS, DAY OF SUFFERING und auch CALIBAN oder HEAVEN SHALL BURN haben das schon vor mehr als acht Jahren gemacht. Damals war allerdings die HC - Szene noch mehr Underground, und diese Bands waren aufgrund ihrer Attitude einfach nur HC - Bands. Als das Ganze etwas größer wurde, brauchte man ´ne neue Bezeichnung, eine Schublade zum Einsortieren. Vom Prinzip ist es ja nicht falsch. Nur wenn ich Bands wie BLEEDING THROUGH, UNEARTH, THE BLACK DAHLIA MURDER oder KILLSWITCH ENGAGE nehme, habe ich vier Bands, die alle Metalcore machen, aber keine klingt wie die andere. Traurig ist, dass aufgrund dieser Überverwendung des Terms viele Leute nicht mal mehr in Bands reinhören und direkt dichtmachen, nur weil "Metalcore" draufsteht. Nichtsdestotrotz denke ich, dass wir ganz klar Bestandteil der Szene sind, da wir auch schon vor MACHINEMADE GOD in Bands waren, die in diese Richtung gingen und uns auf Shows rumgetrieben haben. Die Szene existiert schon lange... also würde ich nicht wirklich von ´nem "Hype" sprechen.
Entstammt Ihr von Euren musikalischen Wurzeln her eher dem Hardcore oder eher dem traditionellen Metal?
Holger, Sven, Max und ich kommen ganz klar aus der Hardcore - Szene. Sky ist mehr der Metaller.
Habt Ihr auch schon Erfahrungen mit den viel diskutierten, gewalttätigen Moshpits gemacht? Gab es auch bei MACHINEMADE GOD schon Verletzte?
Nicht wirklich. Wir hatten Shows, bei denen es schon ordentlich zur Sache ging, aber Verletzte konnten wir keine verbuchen. Ich denke, solange den Leuten klar ist, dass ne Show dazu dient, dass die Leute Spass haben, die Band inbegriffen, ist alles gut. Wenn´s zu weit geht, beziehen wir ganz klar Position und brechen zur Not auch ab. Bis jetzt war das aber noch nicht nötig.
Wie wird es mit der Band weitergehen? Was habt Ihr für Zukunftspläne?
Wir werden versuchen, so viel wie nur möglich live zu spielen. Im September werden wir auf Tour gehen für einige Wochen. Das wird eine komplette Europa - Tour. Ansonsten schreiben wir in der freien Zeit an neuen Songs.
Generell erwarten wir nie viel; wir versuchen einfach, unser Ding zu machen und die Band so weit wie nur möglich zu bringen und dementsprechend zu arbeiten.
Gibt es etwas, das Ihr Euren demnächst wohl zahlreicher werdenden Fans mitteilen möchtet?
Supportet Eure lokale Szene und verliert nie den Spaß an dem, was ihr macht!
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