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Voodoo

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HARPYIE sind mittlerweile auch schon etliche Jährchen im Geschäft, auch wenn es ihnen bisher noch nicht gelungen ist, die ganz große Bühne für sich zu beanspruchen. Damit soll nun Schluss sein. Mit dem neuen Album „Voodoo" hat man den Mittelalteranteil des Bandsounds noch mal ein wenig heruntergeschraubt und präsentiert sich stattdessen eine Prise metallischer und druckvoller, wie schon der Titeltrack und Opener klar macht, bei dem zudem Benji Webbe von SKINDRED mit am Start ist. Auch „Ikonoklast" und „Atreju" („Die Unendliche Geschichte“ lässt grüßen) lassen die Gitarren ordentlich krachen und gehen gut nach vorne, „Exit Game" legt in Punkto Härte nochmal ein Schippchen drauf. Bei „Fischer, Fischer" fühlt man sich ein wenig mehr an die Mittelalterwurzeln erinnert, inhaltlich wird hier die Ausbeutung und Verschmutzung der Meere thematisiert. „Omen" dagegen liefert in Zusammenarbeit mit Kalle Koschinsky eher befremdlich anmutende Partyklänge und kommt recht platt daher – das kann man (mit entsprechender Promillezahl) vermutlich mögen, man kann es aber auch einfach sein lassen. HARPYIE sind deutlich besser, wenn sie rockig nach vorne gehen, ohne dabei auf eventuelle Partytauglichkeit zu schielen

Insgesamt ist der Sound druckvoll und rund, das Ganze klingt energiegeladen und mal rockig, mal metallischer, wobei beim Gesang mitunter noch Luft nach oben zu vermelden ist. Davon abgesehen aber haben HARPYIE mit "Voodoo" ein ordentliches Album abgeliefert, dessen Härtegrad über weite Strecken ungefähr dem der alten SALTATIO MORTIS zu "Wer Wind Sät"-Zeiten entsprechen dürfte, mit gelegentlichen Ausreißern nach oben.

Voodoo


Cover - Voodoo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:30 ()
Label:
Vertrieb:
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Dark Horizons

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SINNER’S BLOOD kommen aus Chile und haben beim italienischen Frontiers Label ein Zuhause gefunden. Man hat sich dem modernen und moderat progressiven Power Metal verschrieben. Stellt euch eine Mischung aus straighten SYMPHONY X und ORDAN OGAN vor. Heavy Stakkato Riffing, prominente, aber nicht zu dominanten Keys und ein kraftvoller Sänger in bester Russel Allen und Ronnie Romero Traditon. Dazu gesellen sich Flitzefinger-Soli und massive Breitwand-Refrains. Das ist jetzt natürlich nichts, was es so oder so ähnlich nicht schon einmal gegeben hat, aber es ist gut und extrem professionell umgesetzt. Nicht unbedingt ArtHaus Kino aber sehr stabile Hollywood Unterhaltung für die man nicht bereut ins Kino gegangen zu sein.

Dabei rangiert man von schwelgerischer Melodic Kost wie in „The Man, The Burden And The Sea“ über Groovemonster wie der Opener „Bound“ hin zu Vollgasnummern wie „Enemy“. Das ruhige und Instrumental recht reduzierte „The Voice Within“ zeigt, dass Sänger James Robledo auch Gefühl kann. Das bietet einen schönen Kontrast zum restlichen Breitwand Sound und gibt dem Hörer die Möglichkeit auch mal Luft zu holen. „Dark Horizons“ ist definitiv ein gutes Album geworden und sollte von Freunden oben genannter Bands oder auch der argentinischen Nachbarn HELKER auf jeden Fall mal angecheckt werden.


Dark Horizons


Cover - Dark Horizons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:58 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Immunity

KEINE BIO! www
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Friend Of A Phantom

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Mit „Friend Of A Phantom“ veröffentlichen VOLA ihr nunmehr viertes Album und sitzen damit weiterhin gekonnt zwischen allen Stühlen. Die Dänen bedienen mit ihrem Sound progressive Metaller ebenso wie Fans von Alternative Rock und Djent. Aber VOLA liefern dabei kein Stückwerk ab – bei den Jungs klingt das Ganze wie aus einem Guss. Natürlich nimmt dabei der Opener „Cannibal“ eine gesonderte Stellung ein. Der mit Sänger Anders Fridén von IN FLAMES aufgenommene Song bietet rohe, emotionale Kost und sticht durchaus heraus (deftige Growls vs. gekonnter Instrumentalisierung). Denn im weiteren Verlauf liegt der Fokus weniger auf härte, eher auf eindringliche Songs mit variablen Strukturen. „Glass Mannequin“ kommt als ruhige Pianoballade, die etwas unauffällige Metal-Single „Paper Wolf“ ist ein unterschwelliger Ohrwurm, „Break My Lying Tongue“ zeigt am deutlichsten die elektronische Seite der Band und hat was von Techno. Und auch wenn gegen Ende „Hollow Kid“ nochmals Härte und Kälte des Anfangssongs aufnimmt; VOLA fühlen sich mit cleanen Vocals und melancholischer Grundausrichtung mittlerweile fast am wohlsten. Und so liefern VOLA auch 2024 ein abwechslungsreiches Album ab, auf das man sich als Owner eines offenen Musikgeschmackes einlassen darf.

Friend Of A Phantom


Cover - Friend Of A Phantom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:0 ()
Label:
Vertrieb:
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You Still Got Me

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Die gute Beth bleibt sich treu. Hatte sie schon 2019 bei „War In My Mind“ den Fuß vom Gaspedal genommen, so kommt nun beim neuen Album „You Still Got Me“ noch ein Stück Pop-Appeal zur bereits gediegenen Grundausrichtung dazu. Was bei vielen anderen Künstlern zu einem Aufschrei führen würde, kann man aber BETH HART kaum übelnehmen. Denn rausgekommen ist, auch dank ihrer gewaltigen und intensiven Stimme, ein tolles Blues-Rock-Pop-Album das unter die Haut geht und neben dem Mainstream auch eingefleischte Fans bedienen dürfte.

Den Anfang machen mit „Savior With A Razor“ und „Suga N My Bowl“ zwei Co-Produktionen. Wobei BETH HART beim Opener zusammen mit SLASH gut nach vorne rockt – und der Gitarrist dabei gekonnt der Stimme den Vorzug lässt. Danach darf Labelkollege ERIC GALES ran – bei der Mixtur aus Funk und Blues gibt hier aber dann die Gitarre die Richtung vor. Beides Highlights der „lauteren Art“. Die andere Seite BETH HART‘s welche hier groß aufspielt ist jene der ruhigen Töne. „Drunk On Valentine” als Blues meets Jazz, „Little Heartbreak Girl” und „You Still Got Me” als Balladen mit schönen Pianoparts, sowie das eindringliche und düster-traurige „Don't Call The Police” kommen mit emotionaler Tiefe. Letzterer Song ist inspiriert von der weltweit empört zur Kenntnis genommenen Ermordung des Afroamerikaners George Floyd durch einen Polizisten im Mai 2020. Hier darf man sich unter dem Kopfhörer tief fallen lassen. Um das Portfolie zu vervollständigen hat sie dann mit „Wanna Be Big Bad Johnny Cash“ noch einen Country-Rocker am Start, welcher einfach nur Spaß macht. Das alles hat klasse, und so gilt was Anfangs gesagt: „You Still Got Me“ ist ein tolles Album.

You Still Got Me


Cover - You Still Got Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

There And Back Again (Live)

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Ob Rotschulterbussard oder Winterschwalbe – Hauptsache WINTERHAWK. Ob Proto Metal oder Hippie-Scheiße – Hauptsache gute Musik. Und das trifft auf die Hardrock-Band aus Chicago sicherlich zu – die übrigens nicht mit den Straight-Edger gleichen Namens aus Kaliforniens zu verwechseln sind. Die erste Vinylveröffentlichung dieses Live-Albums stammt von 1978, 2002 erschien „There And Back Again (Live)“ – auf genommen im Aragon Ballroom – erstmals als CD. Jetzt kommt Golden Core mit der für Vinyl remastereten und gemastereten Doppel-LP im Gatefold und mit bedrucktem Einleger (dieser Artikel beruht indes auf einem Download). Braucht alles keiner mehr, denken vielleicht die stets mosernden Kritikaster. Aber: Wer die Stimme von Basser Doug Brown nicht cool findet, der hat mächtig Sand im Ohr. Browns Bass-Spiel bollert angenehm hörbar und bringt Charisma in die Songs wie „Hammer and the Axe“. Dazu kommt eine sehr gut hörbare Live-Atmosphäre bei richtig geilem Sound – deutlich spürbar sind Feeling und Freude der Band. Vor allem aber gefallen die großartigen Gitarren – zweistimmig, virtuos, einfallsreich, aber nie überladen oder gar dickfällig im Vordergrund. WINTERHAWK übertreiben es auch bei progressiverer Ausrichtig eines Titels wie „Creatures of the Sea“ nicht und bleiben songdienlich. Auch wer sonst nicht auf diese nostalgische Schiene steht, der sollte sich diese gut gealterte Mischung aus Hard und Heavy Rock der 70er-Jahre mal reinpfeifen. Fans von Rory Gallagher, Thin Lizzy und Konsorten sowieso. Denn: WINTERHAWK geht auch ohne Räucherstäbchen jeglicher Inhaltsmischung echt gut.

There And Back Again (Live)


Cover - There And Back Again (Live) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 73:13 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Winterhawk

KEINE BIO! www
Band:

KRATON

www
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The End Of It All

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Als 2003 „Of The Son And Father” erschien war nicht nur die Fachwelt ob des latent an Großmeister DIO erinnernden Songmaterials begeistert und 20 Jahre und 9 weitere Alben ist klar, dass ASTRAL DOORS keine Eintagsfliege sind. Album Nummer 10 hält das gewohnte Niveau spielend. Egal ob flott, wie im krachenden Opener „Temple Of Lies“ oder stampfen und an beste ZED YAGO Zeiten gemahnend wie im Folgenden „Iron Dome“. Das ist einfach zeitlos gut gemachter Heavy Metal. Die majestätischen Vocals von Nils Patrick Johansson setzen dem ganzen natürlich die Krone auf aber auch die wilden und dennoch melodischen Soli der Gitarristen Gesar und Nordlund lassen aufhorchen.

Man hat seit dem Debüt zwar nicht die grundlegende Marschrichtung geändert, sich aber dennoch von einem zu offensichtlichen DIO-Tribut hin zu einem Act mit einem eigenen Profil entwickelt. ASTRAL DOORS klingen mittlerweile eben wie ASTRAL DOORS und das allein ist schon ein Qualitätsmerkmal. Dazu kommt eine wuchtige, aber aufgeräumte Produktion, welche jeden Protagonisten gut in Szene setzt. Ein bisschen unkt das Info damit, dass es die letzte Scheibe sein könnte, was ziemlich schade wäre, denn ASTRAL DOORS würden definitiv eine Lücke hinterlassen. Allerdings schenke ich diesem gestreuten Gerücht keinen rechten Glauben und ich bin mir sicher, dass „Then End Of It All“ eben genau das nicht ist.

 

 

The End Of It All


Cover - The End Of It All Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:11 ()
Label:
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Losing Faith

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Wenn man älter wird, dann scheint ja die Zeit gemeinhin schneller zu verstreichen, dass zwischen dem letzten PYRACANDA Album „Thorns“ und dem hier vorliegenden „Losing Faith“ aber 32 Jahre vergangen sind erschreckt dann doch. Aber PYRACANDA lassen den geneigten Hörer schon beim im Vollgas daher brausenden Opener „Don’t Wait For“ sofort vergessen, dass man keine 20 mehr ist. Das klingt frisch, unverbraucht und trotzdem unverkennbar nach PYRACANDA. Man möchte ganz klar zeitgemäß klingen und schafft dies, ohne die eigene Geschichte zu verleugnen. Auch „Loosing Faith“ ist Musik für Herz und Hirn. Es ballert amtlich, wird aber niemals stumpf, sondern wartet mit überraschenden Wendungen auf. Da muss man sich beim Rübe schütteln mitunter ganz schön konzentrieren, wenn die Koblenzer mit dem nächsten unvorhersehbaren Rhythmuswechsel um die Ecke kommen. „Mouth Warrior“ ist so ein Beispiel wo PYRACANDA zwischen hymnisch-eingängig und technisch-vertrackt scheinbar mühelos hin und her mäandern. PYRACANDA sprechen all‘ diejenigen an, die ihren Metal zwar flott und traditionell mögen, aber denn gerne mal um die Ecke denken und sich manche Songs auch erarbeiten wollen. Das ist kein musikalisches Fastfood, sondern ein schmackhaftes 10-Gänge Edelmenü. PYRACANDA 2024 sind keinen Deut uninteressanter als 1990 und setzen eine beeindruckende Duftmarke im starken Musikjahr 2024

Losing Faith


Cover - Losing Faith Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:16 ()
Label:
Vertrieb:

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