Band:

Man Must Die

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Review:

Flight Of A Moth

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Da die Nachfrage nach französischen Automobilen verständlicherweise immer weiter zurückgeht, sind es nun die Hartgesottenen, die unsere europäischen Nachbarn wieder auf die Relevanzlandkarte hieven wollen. Und dabei machen sie oftmals keinen schlechten Job, wie auch die Avantgarde-Krachmacher SIDEBLAST unter Beweis stellen. Das Quartett gibt als Einflüsse unter Anderem EMPEROR, STRAPPING YOUNG LAD, IMMORTAL und BEHEMOTH an, was unterm Strich gut hinkommt, hört man sich die abgefahrenen Soundwände an. Ein Mix aus Death Metal, Metalcore, rasendem Keyboard-Bombast, diversen Ausflügen in schwarzmetallische Gefilde, Screams, Growls, wild platzierten Breaks und verrückten Soundspielereien (von Spoken Word-Parts bis hin zu Hahnenkrähen (!) ist alles dabei!) fordert den Hörer bis aufs Äußerste. Selbst nach fünf, sechs Durchläufen will sich „Flight Of A Moth“ kaum erschließen, aber das liegt primär daran, dass Krawallorgien wie „Deep Scorn“ oder „Wrong Decision“ nicht das Niveau eines Devin Townsend oder Peter Tägtgren offenbaren und das optimale Gleichgewicht aus Verrücktheit und dabei präzisem, hoch durchdachtem Songwriting um eine ganze Ecke verfehlt wird. Auch an ihre grandiosen Landsmänner GOJIRA reichen SIDEBLAST noch lange nicht heran, was aber nicht heißen soll, dass man das Album als totalen Fehltritt bezeichnen muss. „Flight Of A Moth“ ist ein durchaus originelles, für die angepeilte Zielgruppe hörenswertes Debüt, aber trotz einer netten Coverversion von SEPULTURA´s „Arise“ kein durchweg zu empfehlendes Allgemeingut.

Flight Of A Moth


Cover - Flight Of A Moth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:24 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

This Is Hell

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Interview „Misfortunes“, „Sundowning“ - eure Alben haben keine allzu optimistischen Titel….


Wir sind keine sehr optimistische Band - wir sind extrem realistisch. Wir erkennen, dass wir Menschen sind, nicht unverwundbar und wir nutzen diese Band, um diese Gefühle auszudrücken, genauso wie den Kampf der nicht nur im Leben eines jeden von uns herrscht, sondern auch im Kopf, im Geist ist.


Da verwundert es nicht, dass auch eure Texte nicht sonderlich positiv sind. Was inspiriert euch dazu?


Das Leben im Allgemeinen. Aktionen, Reaktionen, Konsequenzen, Enttäuschungen… Die Texte bringen das alles zusammen. Ich kann nur mit meiner Gitarre genau das gleiche ausdrücken wie mit Worten, aber das kommt nicht bei jedem an. Andere Leute auf diese Themen zu bringen ist der Grund, aus dem wir auf Tour gehen, Platten veröffentlichen und die Songs für andere Leute außer uns selbst zu spielen. Ohne Texte kann man jemanden nur bis zu einem bestimmten Punkt erreichen. Wir brauchen den extra Energie-Austausch und die Verbindung mit anderen Leuten und die Texte machen das möglich.


Für „Polygraph Cheaters“ habt ihr ein Video geschossen - werdet ihr das auch für einen der „Misfortunes“-Songs machen?


Bis jetzt haben noch keinen Videodreh geplant. Ich hatte eine tolle Zeit beim Dreh des „Polygraph Cheaters“-Videos und das Endergebnis hat uns alle sehr stolz gemacht, aber trotzdem gibt es keine Pläne bisher, ein Video zu „Misfortunes“ zu machen. Wir haben im Moment kein Geld dafür, von daher sehe ich nicht, dass wir ein Video machen werden.


Wie wichtig sind deiner Meinung nach Videos für Hardcore-Bands heutzutage? Es ist schon komisch, dass nach dem Ableben der meisten TV-Musiksender mehr Videos als jemals zuvor gedreht werden…


Ich weiß nicht… ich denke nicht, dass es für eine HC-Band wichtig ist, ein Video zu haben. Für mich ist es nur ein weiteres Medium, durch das eigene Ideen und Botschaften vermittelt werden können. Und es ist sehr witzig, eins zu haben. Ein visueller Aspekt zur Musik ist cool. Es ist ein nettes Extra. Es ist nicht zwingend notwending, aber es ist ein cooler zusätzlicher Weg, um die Band und ihre Musik zu präsentieren.


Wie würde ein neues Video denn aussehen, hast du dafür Ideen?


Wenn ich ein Video machen würde, würde ich versuchen die Stimmung des Songs auszudrücken. Ich denke nicht, dass Videos buchstabengetreu zu den Lyrics passen müssen, aber es sollte wenigstens die Stimmung des Songs ausgedrückt werden. Zu wörtliche Videos sind irgendwie lahm, aber total abseitige Videos sind für mich dumm.

Ich habe eine Seite in mir, die gerne Witze macht und blöden Mist für witzig hält, was ich sehr zu würdigen weiß, aber ich könnte trotzdem nie ein spöttisches Video aus einem THIS IS HELL-Song machen. Falls wir vielleicht sehr viele Videos zu einem Album machen würden, könnte ich ein albernes dazwischenpacken, aber ich nehme die Band und ihre Aussagen viel zu ernst, um uns wie Idioten gekleidet vor einem Swingset spielen zu lassen.


Habt ihr die neuen Songs zu Hause oder on the road geschrieben, wenig unterwegs wart ihr ja nicht gerade.


Ideen kommen uns manchmal während einer Tour, aber den Großteil des Songschreibens machen wir zu Hause. Wir hätten in den letzten eineinhalb Jahren wenig Auszeit, aber immer wenn welche hatte, haben wir unsere Ärsche hochgekriegt und das Album geschrieben, auf das wir wirklich stolz sind.


Welcher Song ist dein persönlicher Favorit geworden?


Das ist etwas schwer zu sagen. Es ändert sich und ich mag viele Songs aus einer Vielzahl von Gründen. Im Moment liebe ich „Reckless“, den ersten Song des Albums, den wir schon lange Live spielen. Die Leute können ihn nicht immer greifen, aber ich liebe ihn. Er ist heftig vom Start weg und hat so ein radikales Auf und Ab-Gefühl. Der Text setzt den Ton für den Rest des Albums, was ich sehr liebe. Wie die Einleitung eines Buches.


Siehst du Unterschiede zu den Songs von „Sundowning“?


Die neuen Songs sind extremer. Sie haben die gleichen Qualitäten, aber „Misfortunes“ ist viel einige Grad mehr geworden, in jeder Hinsicht. Heftiger, aggressiver, wütender, verzweifelter - wir sind wirklich tiefer in unsere Köpfe und Herzen gegangen als jemals zuvor.


Wo habt ihr das Album aufgenommen? Es hat im Vergleich zu „Sundowning“ einen etwas anderen Sound, war das beabsichtigt?


Wir haben alles bis auf die Drums im Fullforce Studio aufgenommen. Die Drums haben wir im Killingswort eingespielt. Wir wollten einen aggressiveren und groberen Sound, wir wollten in direkt ins Gesicht bringen. Ein Sound, den niemand ignorieren kann. Das Album tritt dir wirklich in die Eier und macht dann mit Schlägen ins Gesicht weiter.


Als ihr THIS IS HELL gestatet habt, war euch bewußt wieviel ihr touren werdet? Macht dir das noch immer Spaß?


Yeah, wir hatten vorher schon alle seit Jahren in Bands gespielt. Wir wußten, dass der einzige Weg, um Musik zu den Kids zu bringen und bekannt zu werden über das Touren geht. Wir sind mit THIS IS HELL non-stop auf der Strasse gewesen, vom ersten Tag an.

Mir gefällt das Touren noch immer. Es ist zwar nicht mehr so neu wie es mal war, aber auch das ist angenehm. Wir kennen an allen Orten, an denen wir spielen, mittlerweile Leute. Es ist beinahe unsere zweite Natur geworden, jeden Tag eine Show zu spielen. Manchmal wünsche ich mir eine konsistentere Existenz, aber immer wenn ich darüber ernsthaft nachdenke, macht es mir Angst. Ich würde mich langweilen und ich hätte das Gefühl, viele Dinge zu verpassen, außerdem würde ich verrückt werden, wenn ich nicht durch Live-Spielen Dampf ablassen könnte.


Trotz aller Touren habt ihr noch Zeit für Nebenprojekte, wie UP THE FURY beweisen - wer von euch ist da aktiv?


Sie hatte Andrew von SOLDIERS dabei, der mal eine Tour für uns als Drummer ausgeholfen hat, daher kommt das wohl. Long Island ist sehr inzestös, wenn es um Bandmitglieder geht. Ich selbst spiele noch in SOLDIERS und THE SENTENCE. Dan ist bei SOLDIERS und CHURCH AND STATE, Johnny in THE SENTENCE. Chris ist in einer Band, die bis vor Kurzem BELAFONTE hieß und jetzt nach einem neuen Namen sucht. Das sind unseren anderen, aktiven Bands. Mit SOLDIERS haben wir „End Of Day“ bei Trustkill veröffentlicht, hört es euch mal an.


Letzte Worte?


Watch a lot of wrestling and come talk to me about it when i come through your area. bring me some action figures if you really want me to be nice!

Review:

Heirs Of Ancient Tales

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So wie der heimische Landkreis Schaumburg Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verbindet, so versuchen das ELIVAGAR mit verschiedenen Metal-Spielarten und Folk (mit Flöten und Geigen). Sie nennen ihren Sound „Folk Death Metal“ – das stimmt, aber auch Black Metal findet sich wieder und Pagan und Viking und überhaupt. Abwechslung ist also nicht das Problem der nach einer isländischen Sage benannten Band. Und es gibt auch Groove und Melodie und Härte und irgendwie alles, sogar verschiedene Sprachen (Deutsch, Altdeutsch, Englisch) - Sauflieder, epischeres Zeug, UpTempo-Kracher, schön am Start. Und zu viele Einflüsse sind auch nicht des Musikers Tod, der Hase liegt sozusagen woanders im Pfeffer. Die junge Band wirkt in ihrem gesamten Treiben inklusive der Drums ein wenig ungelenk, genau wie manch Break. Der Sound ist alles zudem andere als dick (andere könnten sagen „schön rau“) und vor allem haut die Abstimmung der einzelnen Instrumente in ihrer Verhältnismäßigkeit nicht immer hin. Wer aber eine sehr dominierende Pfeife mag, der ist hier sicherlich nicht schief gewickelt, genauso wenig wie Fans des ausufernden Viking-Bereichs ein bis zwei Ohren riskieren sollten. Wenn die Band die „Kinderkrankheiten“ abstellt, ist sicherlich noch mehr drin. Was bleibt, ist ein charmantes Album, besser als vieles andere auf diesem Sektor – immerhin.

Heirs Of Ancient Tales


Cover - Heirs Of Ancient Tales Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 40:32 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Elivagar

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Inflikted

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Ich glaube mein Schwein pfeift. Die alten Herren sind wieder da, lauter als sie dies die letzten zehn Jahre waren. Kaum einer hätte 2008 eine neue SEPULTURA Ära erwartet und doch ist sie wieder da: Max und Iggor Cavalera treten gemeinsam auf als hätte die lange Sendepause nicht gegeben. Schon im Titelsong und Opener „Inflikted“ zeigt das Quartett (ergänzt um Marc Rizzo (SOULFLY) an der Gittare und Joe Duplantier (GOJIRA) am Bass) um was es bei CAVALERA CONSPIRACY geht: Moderner Thrash Metal ohne wilde Spielereien, rasiermesserscharf produziert (von Logan Mader, u.a. MACHINE HEAD) und wütend. Manche Dinge benötigen wohl eine Reifezeit von einer Dekade und ein neues Umfeld als Katalysator damit solch grandiose Statements wie „Terrorizer“ entstehen können bei dem Max kraftstrotzden Alter Egos des Bösen proklamiert und im Chorus sich ganz der Simplizität einiger Schlagwörter hingibt – live ganz sicher eine Granate. Der Nackenbrecher „Sanctuary“, das düstere „Black Ark“, das fast im US Death Metal hausierende „Hex“, der Gitarren-Groover „The Doom Of All Fires“, das rotzig-schnelle „Nevertrust“ oder der Mitgröhl-Garant „Must Kill“ - CAVALERA CONSPIRACY haben mit „Inflikted“ genau das Album gemacht das man sich hätte erträumen können aber nicht zu wünschen wagte. Die Rhythmen sind packend, die Drums gnadenlos und dabei weitgehend vom Tribal der SOULFLY Ära befreit. Die Gitarren lassen fast jeden Song brennen und sind zugleich erbarmungslos und songdienlich melodiös – und wie damals ist auch Max Gesang durchgängig wild gebrüllt. „Inflikted“ hat keinen Platz für Lückenfüller, alle Songs begeistern – dieses Album ist der erste „Tipp“ den ich seit langem gebe. Von ganzem Herzen und sicher auch weil sie mich vom Flair so an SEPULTURA von damals erinnern. Und für die volle Dröhnung Früher: „Inflikted“ erscheint wie alle Roadrunner Themen auch auf Vinyl via Cargo.

Inflikted


Cover - Inflikted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:28 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Cavalera Conspiracy

KEINE BIO! www
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Transmutation

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Wer es nicht vorher gewusst hat, der weiß es spätestens nach ein paar Sekunden Musik: Das hier sind extrem extreme brasilianische Death-Metaller. Sie orientieren sich ohne Zweifel an Kollegen wie Krisiun, sind mindestens genauso herzlos, aber einfach nicht so gut. Denn nicht selten geht einem die zugegeben äußerst brutale Mucke genauso auf den Sack wie das Getrommel der Samba-Tanten beim Karneval in Rio. Aber während man den Damen wenigstens noch auf Hupen, Glocken und Schüttelbacken gucken kann, maskieren sich die Tätowierten und nerven mit knüppelhartem, aber recht uninspiriertem Geballer. Zu allem Überfluss befinden zwischen den Titeln auch noch Überleitungen aus Klassik oder Akustik, mit denen die Südamerikaner aber keinesfalls für Erholung sorgen. Ein Stück wie „Urutu“ zum Beispiel kann auch nicht schlimmer sein, als ein selbstgespieltes Gitarren-Solo nach Klebstoff-Genuss. Oder das klarinettige „Variaceos 1“ – klingt wie eine Vertonung von Brahms nach acht Flaschen Pfeffi. Nee, Jungs, wenn ich mich mit meinem Kopf mal zwischen Güterwaggon und Gleis kommen möchte, dann suche ich mir den Zeitpunkt selber aus.

Transmutation


Cover - Transmutation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 31:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Reich der Schatten

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Wer bis dato dachte, aus Göttingen kämen nur Blues und Öko-Studenten, der sieht seinen Fehler spätestens dann ein, wenn der PESTNEBEL aus Südniedersachsen aufzieht. Denn Band-Macher Pestmeister Tairach und seine Spießgesellen haben sich dem kalten, räudigen Black Metal verschrieben. Und haben das Glück, mit ihrem österreichischen Label einen Partner gefunden zu haben, der ihrem Produkt ein professionelles Antlitz gibt (16-Seiten-Booklet mit Texten und Bilder, schick genretypisch gestylt). Weniger hochwertig klingt leider der Sound, was aber durchaus zur Ausrichtung der Scheibe passt und sicherlich auch schon brutal viel schlechter ausgefallen ist. So führt ein Orgelintro prima ins Geschehen ein, ehe das Gaspedal runter kommt. Die Norddeutschen ballern los, hinter ihnen die Hyänen des Gehörnten. Doch tatsächlich verstehen sie es auch immer wieder, den Jägern auszuweichen, um langsamere und atmosphärische Parts zu integrieren – wie im Titelstück. Sicherlich ist „Reich der Schatten“ kein Überflieger-Album geworden, aber Freunde eines soliden schwarzen Wurzel könnten durchaus mal reinhören. Und dadurch wenigstens mit den Klischees der ewig hornbebrillten Göttinger Bildungs-Gesellschaft aufräumen.

Reich der Schatten


Cover - Reich der Schatten Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:8 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Pestnebel

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