Review:

Infiltration.Downfall.Death

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„Einlegen.Anhören.Ausmachen“ wäre auch ein schöner Name für die dritte Full-Length der Kanadier, die erneut drei Wörter mit Punkten für den CD-Titel verbinden (und jedem Song eine Klammerbeschreibung gönnen). Primitiver Grind lautet wahrscheinlich eine nicht ganz falsche Stilbeschreibung, aber selbst im für viele Hörer eher kakophonischen Genre sind die Nordamerikaner ein Extrem. Extrem dünn ist der Sound, extrem langweilig die Songs, extrem schlecht die gegurgelten Fürze, die für den Gesang sorgen sollen. Natürlich ist das unglaublich hart, High-Speed-Geplöpper rules the Drums und überhaupt. Musik für die Härtesten, die so true ist, dass REVENGE noch immer keinen Internnetauftritt besitzen. Schade, dass das Schlagzeug der restlichen Musik ständig davonläuft, dabei aber eine Ausdauer besitzt, die einem Langstreckenläufer gut zu Gesicht stände. Immer schon geradeaus, boller boller bumm bumm - dazu chaotische Gitarrensoli der Marke Plombenzieher. Langweilig wie eine Zeitung ohne Buchstaben. Natürlich wird es wieder Leute geben, die das für Kult halten, aber es gibt allein in Tschechien mit Sicherheit achtunddrölfzig bessere Grind-Bands. Alles fein, jetzt können REVENGE weiter auf alle Kritiker schimpfen und sich ganz auf ihr Zeugs konzentrieren. „Ausmachen.Ausmachen.Ausmachen“ (The Shut-Up-Time).

Infiltration.Downfall.Death


Cover - Infiltration.Downfall.Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Yggdrasil

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Ein erfreuliches Zeichen gegen metselig „Odin“-brüllende Jünglinge setzt Isar mit seinem Doom-Projekt GRIVF. Der Däne rezitiert aus der Edda, erzählt von Odin, bespricht das Leiden dieser und der gestrigen Welt. Und zwar tut er das auf unglaubliche missmutige Weise – „Funeral Folk Doom“ würde er es vielleicht nennen. Die dänischen Texte (im Booklet auf englisch übersetzt) flüstert, spricht und quält (krächzt) er sich förmlich heraus, dazu klimpert er auf der akustischen Gitarre sparsame Weisen. Die fünf Titel sind lang (und das ist das einzige Klischee, das der Däne bedient) und insgesamt mehr als 55 Minuten lang, das kürzeste misst immerhin neun Minuten plus 16 Sekunden. Die tiefen Gitarren sorgen in dieser Zeit naturgemäß nicht unbedingt für Abwechslung, aber eben für unglaublich schmerzliche Atmosphäre. Wer dachte, Odin und seine Herden hätten seinerzeit trotz der vielen Schlachten und Toten ständig nur gefeiert, der glaubt nach GRIVF etwas anderes. Denn auch die Wikinger hatten mal schlechte Laune, die Isar mittels der minimalistischer Folk-Klänge eben Gitarre), sparsamer Wetter-Effekte (Wind) und drohender Funeral-Doom-Härte nahezu optimal transportiert. Irgendwie eine fiese Romantik, die GRIVF schaffen, beängstigend und geheimnisvoll. „Yggdrasil“ schier hypnotisches Album, das der Doom-Szene sicherlich gut tut, der eigenen Laune keineswegs.

Yggdrasil


Cover - Yggdrasil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 55:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bullet In Your Head

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So kann man sich täuschen: Ein Blick auf Cover und Bandnamen und schon scheint klar: Hardcore-Spacken, woll? Aber nix da, weit gefehlt, die Polen haben sich dem Metal verschrieben – und zwar einem Bastard aus Heavy-, Power, Symphonic- und Melodic-Death-Metal. Manchmal erinnern die Warschauer mit der Kugel in Deinem Kopf an Skandinavier der Marke Bodom, manchmal lässt Germanen-Stahl der Marke Helloween grüßen. Das klingt vielleicht nach einer interessanten Melange der Melodie, macht aber andererseits den Eindruck vom Kunst-Klau, denn trotz vieler Einflüsse gelingt es den Newcomern nicht, eine eigene Note ins Spiel zu bringen. Allerdings ist dem Album ohne Weiteres zu attestieren, dass sie fit ihre Aufgaben erledigen, der Sound klar ist wie der See, in den die Kinder damals gefallen sind. Und: Das Album ist lecker wegzuhören, nervt lange nicht so, wie manch COB-Solo-Strecke und bringt eben auch manch Variante ins Spiel. Insgesamt ist „Bullet In Your Head“ ein gelungener erster Versuch, Liebhaber des kraftvollen Metals werden das Debüt wahrscheinlich sogar noch besser finden.

Bullet In Your Head


Cover - Bullet In Your Head Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:59 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Dismember

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InterviewIhr scheint immer exakt zwei Jahre für ein neues Studioalbum zu benötigen. „Where Ironcrosses Grow“ erschien im Frühjahr 2004, „The God That Never Was“ im Frühjahr 2006 und nun “Dismember“ im Frühjahr 2008. Ist das Eure Absicht?



Nein, das ist nichts, was wir planen, das passiert einfach! Es sieht zwar für Außenstehende so aus, als ob wir vorhaben, alle zwei Jahre ein neues Album zu veröffentlichen. Aber das ist nicht so, das ergibt sich immer von selbst.



Also ist es noch zu früh, sich auf das nächste Album im Jahr 2010 zu freuen?!



Haha, nein, wir haben noch nicht einmal über das nächste Album gesprochen. Momentan konzentrieren wir uns noch auf die aktuelle Scheibe.



Ok, Spaß beiseite! Euer aktuelles Werk hat keinen eigenständigen Titel, sondern ist nach der Band benannt. Was soll das genau bedeuten? Seht Ihr „Dismember“ als Euer bislang ultimatives Meisterwerk an?



Hahaha, hast Du „ultimatives Meisterwerk“ gesagt?! Das finde ich echt lustig! Aber nein, so ist es nicht; wir hatten uns zusammengesetzt und über einen möglichen Titel gesprochen. Natürlich kann man einen der Songs auf dem Album auswählen und das Album danach benennen, aber nach einer Weile dachten wir nur: „Fuck, lasst uns das Album ohne Titel herausbringen!“. Und das Cover-Artwork passt ebenfalls sehr gut dazu. Es gibt keinen Namen für die Scheibe, aber natürlich werden die meisten Leute das Album „Dismember“ nennen. Wir nennen keinen Titel, sondern sagen einfach nur „unser neues Album“. Es ist auch nicht unsere beste Scheibe bisher, obwohl wir damit sehr zufrieden sind. Wir haben es nur ohne Namen belassen.



Mögt Ihr es denn lieber als den Vorgänger „The God That Never Was“?



Ich persönlich mag es lieber, ja! Es ist für mich ein echt starkes Album, und ich bin sehr zufrieden damit. Ich bin vor Allem mit der Produktion und dem Songwriting sehr glücklich.



Es ist auch wieder etwas länger ausgefallen als Eure letzte Scheibe. Habt Ihr dieses Mal einfach mehr Material geschrieben?



Wir haben sogar eine ganze Menge Riffs in der Hinterhand, die wir erst gar nicht für das Album verwendet haben, aber die laufen uns ja nicht weg. Es war sehr einfach, dieses Album zu schreiben, ich weiß gar nicht warum. Die ersten fünf Songs etwa haben nur ein paar Wochen in Anspruch genommen; das Material ist einfach so aus uns heraus geflossen. Das war wirklich einfach!



Es scheint auch, dass der Songwriting-Prozess bei DISMEMBER immer sehr solide abläuft. Arbeitet Ihr immer nach demselben Schema?



Ja, immer! Jeder von uns bringt ein paar Riffs mit zu den Rehearsals, dann hat jemand ein paar Ideen zum Text, und wir bearbeiten das dann alles gemeinsam; jeder ist da involviert.



Ein Song auf dem Album nennt sich „Europa Burns“. Warum habt Ihr denn die deutsche Bezeichnung für Europa dafür verwendet?



Oh, das ist nicht nur die deutsche Bezeichnung dafür, sondern es wird in jedem Land so genannt, außer in England. Darum haben wir uns dafür entschieden. Auf Schwedisch heißt es genauso, und wenn die Briten das nicht verstehen, müssen sie eben noch ein paar Sprachen dazulernen, haha!



Ist es denn eine spezielle Hymne, die an die Fans gerichtet ist?



Der Text handelt von Ersten Weltkrieg, darum auch der Titel. Die Rede am Ende der Nummer stammt von Karl dem 1. von Österreich-Ungarn und wurde 1918 aufgenommen.



Ich habe in dem Titel auch eine Art Tribut an Eure schweißtreibenden Live-Shows in Europa gesehen…



Ja, wir haben den Titel auch für unsere Europa-Tour verwendet, die gerade läuft. Der Name passt gut dazu, und wir spielen das Stück auch bei fast jeder Show live.



Das Stück „Under A Bloodred Sky“ ist wieder eine Maiden-Hommage geworden, mit den charakteristischen Gitarren. Ist es mittlerweile schon eine Art „Running Gag“, solch einen Song auf einem DISMEMBER-Album zu haben?



Keine Ahnung, auch das planen wir nicht wirklich. Die Nummer ist einfach entstanden, und wir fanden sie so gut, dass wir sie mit auf das Album genommen haben. Auch diesen Song spielen wir live, und er funktioniert auf der Bühne gnadenlos gut! Das macht richtig Spaß, denn bei DISMEMBER hören wir sehr viel von dem alten Heavy Metal-Stoff, also Maiden, Priest,… daher bekommen wir auch unsere Inspirationen, das ist für uns nichts Fremdes.



Das führt mich aber zu der Frage, warum Ihr nicht auch mal einen „Priest-Song“ schreibt…



Wenn Du Dir alle Alben von DISMEMBER anhörst, wirst Du feststellen, dass bei uns sehr viel von Priest vorhanden ist. Hör Dir nur mal „Of Fire“ vom Album „Death Metal“ an, das mit einem waschechten Priest-Riff ausgestattet ist. Das ist für uns echt kein Thema, und vom neuen Album kommt „Tide Of Blood“ in Frage, das stark an MERCYFUL FATE erinnert. Auf jedem DISMEMBER-Album findet man solche Anspielungen, die aufzeigen, was wir gerne hören.



Mit „Black Sun“ habt Ihr auch einen sehr Band-untypischen, fast schon überlangen Sechs-Minuten-Song geschrieben.



Das ist der längste Song, den wir bisher geschrieben haben! Das ist aber vor Allem mein Fehler, denn ich habe das meiste zu diesem Stück beigesteuert, haha! Es ist als Abschluss des Albums einfach perfekt. Zwar ist die Länge für DISMEMBER ungewöhnlich, aber ich denke, dass einem das Stück nicht so lang vorkommt, wenn man es hört, obwohl so viel darin passiert.



Spielt Ihr den Song auch live?



Das haben wir noch nicht gemacht, aber ich denke, es wird irgendwann passieren.



Aber Ihr wolltet keine Erfahrungen im Bereich progressiver Musik sammeln, oder?! Können wir auch in Zukunft mit so etwas rechnen?



Nein, haha! Meiner Meinung nach ist der Song auch nicht progressiv, sondern immer noch Death Metal von DISMEMBER! Und wir planen auch so was nicht, sondern es passiert wie es passiert. Von daher ist das auch in Zukunft gut möglich.



Viele moderne Death Metal-Bands greifen verstärkt auf Blastspeed-Parts und getriggerte Drums zurück um noch schneller und aggressiver zu klingen. Warum nutzt Ihr solche Möglichkeiten nicht?



Warum sollten wir, haha?! So wie wir klingen, klingen wir und wollen wir klingen! Wenn man ein Album mit dem Laptop aufnimmt und jeden kleinen Fehler elektronisch beseitigt, bis alles perfekt klingt, wird es für mich und für den Rest der Band nur noch statisch und langweilig, weil nichts geschieht. Das neue Album haben wir sogar mit älterem Equipment aufgenommen als das letzte. Wir hatten einen analogen Tape-Recorder und konnten da nichts groß ausbügeln, aber gerade das macht die Musik für uns lebendig. Man kann sich da nicht hinter einem Computer verstecken. Es zeigt, wie wir spielen, und das macht mir auch viel mehr Spaß, es mir anzuhören. Das wertet die Musik noch weiter auf.



Habt Ihr das Album etwa live im Studio aufgenommen?



Nein, nicht völlig live, sondern schon Instrument für Instrument. Wenn man aber einen Computer benutzt, dann kann man fünf Noten aufnehmen und den Rest daraus zusammenschustern. Wenn man jedoch analog aufnimmt, kann man nicht viel korrigieren. Die kleinen Fehler, die passieren, transportieren für mich zusätzlich dieses alte Feeling. Natürlich startet man nach groben Fehlern eine neue Aufnahme, aber kleine Patzer dürfen ruhig drin sein… das ist Death Metal und nicht Britney Spears!



Ihr habt vor über drei Jahren eine Live-DVD namens „Live Blasphemies“ herausgebracht. Wird denn auch noch ein reguläres Live-Album folgen? Schließlich sind DISMEMBER eine sehr präsente Live-Band.



Das haben uns schon viele Leute gefragt. Wir haben das auch schon diskutiert, aber noch keinen Plan dafür. Ich weiß nicht, was kommen wird, aber das Thema hat bei uns schon die Runde gemacht, auch weil eben die Nachfrage so groß ist. Wir werden sehen…



Wird es dieses Jahr auf dem „Party.San“-Festival wieder eine Special Old School Death Metal-Show mit Trunkenheits-Einlage geben?



Na ja, beim letzten Mal war nur Matti betrunken, der Rest war nüchtern. Das wurde in der Presse aber auch richtig breitgetreten. Wir sind aber nach wie vor glücklich mit der Show, es war eine der besten überhaupt von DISMEMBER. Und weiß DU auch, warum?



Nee…



Weil wir noch nie so viel Presse bekommen haben wie für diese Show, hahaha! Zig Magazine weltweit haben davon berichtet, und darum war es wohl unsere beste Show aller Zeiten!

Interview:

Firewind

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Interview Mit ihrem neuen Album „The Premonition“ haben FIREWIND ihren Fans einen
großartigen Start ins Jahr 2008 beschert. Ich denke du bekamst bisher eine
Menge Reaktionen über das Album – Kritiken und positive Reviews?



Aber sicher! Die Reviews waren überwiegend positiv und eine menge Leute
sagen, dies ist unsere bisherige beste Arbeit.



Meiner Meinung nach ist auf dem Album keine schwache Komposition. Die
vermeintlichen Hits dürften wohl "Mercenary Man" und die Ballade "My
Loneliness" sein.



Dank dir! Ja, sicher die zwei Songs die du erwähnst, plus Songs wie “Head Up
High”, “Circle of Life”.



Ihr hattet in 2006 einige Single-Hits in eurer griechischen Heimat. Wie
schauen da die Erwartungen für die neue Single aus?



Die neue Single hat gerade in ihrer ersten Woche die Top 10 auf Platz 6
erreicht!! Das ist unserer höchster Charteinstieg und ich denke wir sind
erfolgreicher als je zuvor – zumindest in Griechenland.



Welche Songs bevorzugt denn die Band?



wir mögen sie meisten unserer Songs live zu spielen, weil sie alle mehr oder
weniger eingängig und interessant zu spielen und gut mitzusingen sind.



Auf dem Album ist eine Cover-Version des 80er-Hits „Maniac“. Warum
gerade dieser Song?



Das war Bob’s Idee. Er schlug vor diesen Song statt eines typischen
Rocksongs aus den 80ern zu nehmen. Wir dachten das war eine interessante
Idee und außerdem ein großartiger Song! Das war’s!



Wiedereinmal habt ihr einen sehr fetten und heavy Sound – seit ihr mit
dem Resultat zufrieden?



Ja, aber sicher! Fredrik weis wirklich wie man High-Quality Sounds abliefert
und abmischt. Wir haben mit ihm jahrelang gearbeitet und dies war das erste
Album welches wir von Anfang bis Ende in seinem Studio aufgenommen haben.



Dies ist das zweite Album mit Sänger Apollo Papathanios welcher einen
klasse Job macht. Das endgültige Ende der Line-Up Wechse?



Ich hoffe doch. Das ist definitv das Beste Line-Up was wir je hatten und ich
hoffe wir gehen den weiteren Weg zusammen. Apolle ist die Stimme von
FIREWIND überhaupt und zusammen haben wir die Band auf einen neuen Level
gehoben.



Wie siehst du die weitere Entwicklung der Band. Auch die Anzahl der
Sideproject ist Rückgängig, oder?



FIREWIND ist seit 2006 für uns alle die Priorität. Einige von uns machen
Sideprojects, wenn es die Zeit erklaubt. Zum Beispiel hat Bob sein
Solo-Instrukementalzeugs, Mark Cross macht Studio-Alben mit SARACEN und
Apollo sang kürzlich ein paar Songs für Markus Grosskopf’s Bass-Solo-Album
ein!



Ich habe gehört FIREWIND spielte einen großartigen Gig in deiner
griechischen Heimatstadt. Es muss für dich eine große positive Überraschung
gewesen sein, wie euphorisch die Fans auf die neuen Songs reagierten.



Oh, ja! Das war ein Feeling, dass kannst du dir gar nicht vorstellen!! In
seiner Heimatstadt vor so vielen Fans zu stehen! Es freut mich, dass wir das
gefilmt haben und wir werden eine DVD davon machen!



Wir werden euch auf Tour zusammen mit KAMELOT sehen, richtig? Was können
wir live erwarten?



Du kannst eine richtig High Energy Show von FIREWIND erwarten, welche dir
das Hirn wegblasen wird. Du willst wissen was dich treffen wird!! Wir werden
wieder Songs von allen unseren Alben einbauen und versuchen jedermann
glücklich zu machen. Das meint wir präsentieren Songs von „The Premonition“
und Songs aus unserem Backkatalog welche wir nie zuvor live gespielt haben!



Okay, wir sehen uns auf Tour – noch ein paar eigene Worte zum Schluss.



Danke für die Unterstützung! Wir sehen euch bald auf Tour! Und checked unser
neues Album, es wird euch nicht enttäuschen!

Review:

When You Were Shouting At The Devil... We Were In League With Satan

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Es soll ja immer noch Leute geben, die die zugegebenermaßen unterhaltsamen J.B.O. für die Verkörperung des Humors im Rock/Metal halten. Aber selbst schrägere Kollegen wie KNORKATOR oder EXCREMENTORY GRINDFUCKERS kämen selbst mit Mühe nicht an die Genialität der Kanadier ZIMMERS HOLE heran, die nicht nur die gesamte Szene durch den Kakao ziehen, sondern dabei noch musikalisch absolute Weltklasse auffahren. Auch auf dem leider erst dritten Werk „When You Were Shouting At The Devil… We Were In League With Satan” (muss man diesen Titel wirklich kommentieren?!) fährt die STRAPPING YOUNG LAD-Truppe um den durchgeknallten Sänger The Heathen (der nicht nur durch seine geilen Schreie irgendwie an den „Mad Professor“ Devin Townsend erinnert, was wohl auch an dessen starker Produktion liegt…) ein Feuerwerk skurriler Ideen auf, das stilistisch wie gehabt überall zwischen Heavy- Death- Black- und modernem Metal liegt. Songs wie das Titelstück, „We Rule The Fucking Land“, „1312“, das herrlich stumpfe „Fista Corpse“ oder „What´s My Name… Evil!“ sind sowohl hymnische Mitgröl-Granaten als auch perfekte Hommage an die Eigenheiten der Metal-Gemeinde. Keine Band, die außerhalb der Szene steht, könnte so treff- und geschmackssicher jeden Kult mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks parodieren und dabei noch an den Instrumenten dermaßen brillieren. Dieses Album ist, wie auch seine nicht minder grandiosen Vorgänger, ein Spektakel von Fans für Fans, die sich nicht lustig machen, sondern Teil des Ganzen sind. Bewegen sich andere „Comedy Metal“-Acts auf dem Niveau der Privatsender-Aushilfskomiker, stellen ZIMMERS HOLE die Liga der Loriots und Monty Pythons dar. Kurz und gut: Weltklasse!

When You Were Shouting At The Devil... We Were In League With Satan


Cover - When You Were Shouting At The Devil... We Were In League With Satan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:51 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

X-Sinner

KEINE BIO! www
Review:

No Alibi

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Schade, nix war's mit dem vollmundig angekündigten Classic Rock Paket auf "No Alibi", dem aktuellen Album von KING'S CALL. Bandleader Alex Garoufalidis hat zwar in den USA mit namhaften Musikern wie Graham Bonnet (u.a. RAINBOW, MICHAEL SCHENKER), Chuck Wright (QUIET RIOT, DORO) oder ex-RUNAWAYS Cherry Currie im Studio gearbeitet - trotzdem haut einem diese Mucke wahrlich nicht vom Hocker.

Denn wie bereits bei seiner Ursprungsband EAGLE SPRINGS ist der sicherlich talentierte Grieche viel eher dem Hardrock Rock/AOR Bereich der 80er Jahre zuzuordnen. Dies muss deshalb erwähnt werden, da die extra genannten Einflüsse von THIN LIZZY, LED ZEPPELIN oder auch GARY MOORE leider nirgendwo zu finden sind. Die ganze Schose ist daher "nur" relativ biederer Hardrock, der nur selten überzeugt und in den wenigsten Momenten richtig Spaß macht, es fehlt da einfach an mehr eigener Inspiration, das hat man alles schon viel besser gehört.

Dies liegt auch insbesondere am relativ emotionslosen Gesang von Mastermind Alex, der mit seinem kehlig rauchigen Organ etwas an ZZ-Top oder Lemmy in besseren Momenten erinnert aber insgesamt doch zu ausdrucksschwach und vor allem sehr stark auf die mittleren Gesangslagen festgelegt ist. Beim guten Opener, dem cool-rockigen "Shaking", mag dies noch einigermaßen passen, aber im zunehmenden Verlauf gehen den Vocals doch etwas die Luft aus, so richtig aus sich herausgehen kann er sowieso nicht. Die Produktion ist dabei zwar ganz solide, Bass und Drums grooven ordentlich aber die Gitarren hätten etwas mehr nach vorne gehört (statt des Gesangs!) dadurch geht einiges an Rockcharakter verloren und wirkt zu flach . Die Keys sind, wenn im Einsatz, meist relativ songdienlich eingesetzt verursachen bei mir das ein oder andere positive VAN HALEN Dejavu (wie auch bei manchen Gitarrensounds). Apropos: der Mastermind glänzt mit einigen schönen Soloeinlagen wie bei "Crying Shame" oder "All you Can Do", der Junge kann wirklich eine gepflegte Gitarre spielen, hier langweilt kein Ton. Wie schon angedeutet, das Songwriting ist mir stellenweise aber doch etwas zu bieder und nach gängigen Standards aufgebaut - Songs wie "Crank Me Up" oder auch "Rock & Roll All Star" sind stellvertretend hierfür, der Schluss mit "To The Limit" ist sogar ein kompletter Ausfall geworden. Songs wie "Caught In A Lie" oder „Never Be Alone“ sind dann zwar nette, aber auch harmlose AOR Rocksongs mit simplen Hooks die keinen Genrefan hinter dem Offen vorlocken können. Dass es dann doch etwas anders mit mehr Ideen geht, zeigt das leicht epische "Destiny" mit tollem sphärischen Intro, untypischem Songverlauf und guter Hook, wenn hier jetzt noch eine etwas variablere Stimme mit mehr Volumen zum Einsatz käme - der Song wäre um Längen noch besser ausgefallen.

Daher ist "No Alibi" von KING'S CALL trotz gut gemachten Artwork gerade im Vergleich zu den wirklich vielen guten Sachen in diesem Bereich (trotz guter musikalischer Basisfähigkeiten) zu langweilig und bedient alle nervigen Klischees solcher Art Musik und ist daher leider ziemlich überflüssig.

No Alibi


Cover - No Alibi Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Emanation From Below

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Alter, die Polen von Metal Mind Productions spinnen. Eine Re-Release nach dem anderen erreicht Deutschland aus dem Nachbarland. Wer nun dachte, sie würden vielleicht wenigstens ein paar Neuheiten auf den Markt bringen und DEIVOS gehörten dazu – Pustekuchen. Denn „Emanation From Below“ stammt aus dem Jahr 2006, erschein aber wohl nur in Polen und wird jetzt Europa zugänglich gemacht. Das wird diejenigen freuen, die von brutalem Death Metal, professionell eingetütet und ohne Wiedererkennungswert oder Ohrfänger nie genug bekommen. DEIVOS machen das, was sie machen, mit jeder Menge Energie und viel Geschwindigkeit, mit viel Können und mit echter Brutalität. Wer das 32-minütige Werk hören will? Keine Ahnung. Mal Metal Mind fragen…

Emanation From Below


Cover - Emanation From Below Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 31:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Aus Blut gemacht

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Frankfurt an der Oders bekannteste Band: Die HdR-inspirierten haben sich ihren Namen nicht zu Unrecht gegeben, denn mit ihrem Pagan Metal bleiben sie eigentlich während der gesamten Spielzeit düster, nehmen nicht stumpf das gefüllte Methorn, leeren es und singen dazu fröhliche Lieder. Dazu gesellt sich ein ordentlicher Sound. Das ist schon mal viel mehr, als andere Genrevertreter hinbekommen. Stilistisch bewegen sich die Ostdeutschen gern an der Grenze zum Black Metal, aber auch in Richtung Death Metal haben die Jungs ihre Fühler ausgestreckt. Was vor allem den Amon-Amarth-angehauchten „Meer aus Blut uns Stahl“ anzuhören ist. Mit ihrem neuen Sänger Rico haben sich die Brandenburger zudem kein Fehlwurf geleistet, er klingt solide, ob rau gesungen, gegrunzt oder gekeift. Was dem Album allerdings fehlt, sind echt Hinhörer, daran ändern auch Songtitel wie „Rasse Mensch“ nichts, auch das recht hörenswerte „Iron Fist“-Cover „Eisenfaust“ nicht. Insgesamt ist „Aus Blut gemacht“ ein brauchbares und finsteres Pagan-Metal-Album, das viel besser klingt als vieles aus diesem Genre.

Aus Blut gemacht


Cover - Aus Blut gemacht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:59 ()
Label:
Vertrieb:

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