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Colossus

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Jetzt haben wir den Audio-Beweis für den Klimawandel! Die Melodien auf SMOKE BLOW's "Colossus" sind so sonnig als hätten Kiels derbste Rocker in den letzten zwei Jahren hauptsächlich an der Beach von Laboe gesurft. Und Songs wie "Criminal", "Millionaire" oder "Fuckin' Sun Of Superman" springen einen mit dem breitesten Grinsen an. Allerdings ist das nur der erste Eindruck - der allerdings eine Zeit lang anhält, so hell wie den Jungs die Sonne aus dem Arsch scheint. Die hintergründige Dunkelheit haben SMOKE BLOW dieses Mal hinter Uptempo-Beats und Dur-Akkorden gut versteckt. Nachdem sie mit den letzten Alben härter, schwerer und metallischer geworden sind (und nicht wenige sie genau dafür lieben oder geliebt haben), wird auf "Colossus" ein Gang runter und auf Lässigkeit umgeschaltet. Außer der Swans/Sisters of Mercy Hommage "Swamp Creature" (die bleibt ernst) wird bestes Geisterbahn-Cabaret inszeniert - mit Herz und sogar (Achtung!) Sozialkritik. Der Zombie auf'm Klapprad" ist gleichzeitig der erste deutsche Song von Smoke Blow überhaupt. Mit diesem Grusical überholen SMOKE BLOW lässig sogar die seltsamsten Songs von Bela B. in den Kategorien "düster mit Stil", "schräge Story" und "eingängig". Gut, Ohrwürmer können SMOKE BLOW schon länger schreiben, aber "Colossus" ist jetzt ihr Surfin California geworden. Noch ein Beispiel gefällig? Während Letten sich als "Social Morlock" bezeichnet und MC Straßenköter das mit einem "There's a Hellhound on my trail" unterstützt, können die Füße des Hörers nicht anders als mitzuwippen. Also eher dem Boogie zu folgen als vor den Bluthunden abzuhauen. Ist es denn trotzdem noch trashig? "Auf jeden!", wie man im breiten Norddeutsch sagen würde. SMOKE BLOW haben eben immer noch nicht Howard Benson als Produzenten bekommen. Zum Glück! Denn - zur Bewertung - wie viele andere Rezensenten war auch die Autorin lange nicht davon überzeugt, dass "Colossus" das beste Album von SMOKE BLOW bisher ist. Es ist nämlich schon fast zu freundlich und perfekt! Und das ist beängstigend!

Colossus


Cover - Colossus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:0 ()
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Continue To Kill

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Bereits die Listening-Session im Hamburger Ballroom deutete an, dass DEBAUCHERY mit „Continue To Kill“ einen richtig fetten Braten in der Röhre haben, der endlich mit dem gängigen Vorurteil aufräumt, DEBAUCHERY seien lediglich eine miese SIX FEET UNDER-Kopie. Dabei spielt die Band bereits seit ihrem Debüt „Kill Maim Burn“ in der ersten Liga, was Hammeralben wie „Rage Of The Bloodbeast“ oder „Torture Pit“ eindrucksvoll unterstreichen. Das letzte Album „Back In Blood“ konnte dieses hohe Niveau nicht ganz halten, aber „Continue To Kill“ überzeugt dafür umso mehr. Mit „Blood God Rising“, „Apostle Of War“, „King Of Killing“, “Warfare” (mit DESTRUCTION´s Schmier als Gastkreischer) oder “Metal On Metal” (Killer!) finden sich die groovigen Knallerbsen gleich in Kompaniestärke, während man mit „Hard Rockin´“ wieder eine geile AC/DC-Hommage eingebaut hat, sich mit „Angel Of Death“ erfolgreich an eine Coverversion von SLAYER wagt und mit dem abschließenden „Walking Glory Road“ sogar eine schleppende Bombastnummer mit JUDAS PRIEST-Einschlag zelebriert. Da kann man es sich sogar erlauben, im Intro zu „King Of Killing“ einen Typen, der meint, DEBAUCHERY seien „sooo langweilig“, mit der Kettensäge zu ärgern. Ich denke, dass die Ignoranten, die jenes wirklich behaupten, auch durch „Continue To Kill“ nicht umgestimmt werden, aber der hoffentlich immer größer werdende Rest darf sich über einen von Dennis Ward (KROKUS, ANGRA, PINK CREAM 69) superb produzierten Vorschlaghammer der besseren SIX FEET UNDER freuen!

Continue To Kill


Cover - Continue To Kill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 44:41 ()
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Heartbreak Kid

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The Hate Chamber

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Für seinen neuen DEMIURG-Streich hat sich Rogga Johansson (PAGANIZER, RIBSPREADER) mit namhaften Mitstreitern umgeben. Neben Dan Swanö himself, der seit Anfang an dabei ist, sind Ed Warby (GOREFEST, HAIL OF BULLETS), Pär Johansson (SATARIEL) und Johan Berglund (THIS HAVEN) dabei. Keine Unbekannten, wobei Mr. Warby natürlich heraussticht. Der Mann ist mittlerweile in den 40ern, verdrischt die Drums in den zehn Tracks aber heftiger als es neun von zehn seiner jüngeren Kollegen jemals können werden. Gleich mit dem Opener „Resurrecting The Rotting“ wird die Marschroute für die nächste Dreiviertelstunde festgelegt, die bei den Bands des Herrn Johansson aber eh’ nur Swedish Death Metal lauten kann. So auch in diesem Fall – wer auf den brachialen Schwedensound abfährt, kann mit „The Hate Chamber“ nichts verkehrt machen, im Gegenteil. Die Scheibe kann in allen Belangen überzeugen, sowohl vom Songwriting als auch von den Fähigkeiten der Musiker. Dan Swanö hat sich auch als Produzent betätigt und der Scheibe einen erstklassigen Schwedensound verpasst, der die Chose druckvoll knallen lässt. Wie gesagt, hier stimmt einfach alles, gibt also für Genre-Fans keinen Grund, nicht zuzugreifen. Bleibt zu hoffen, dass Rogga mit dieser Band endlich mal mehr Beachtung erfährt…

The Hate Chamber


Cover - The Hate Chamber Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:41 ()
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Tetragram

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LOOKING 4 A NAME kommen aus Italien und haben sich dem Progressive Metal verschrieben. Ihre selbstpoduzierte Debüt-EP „Looking For...“ wurde in den italienischen Medien hoch gelobt, und jetzt ist mit „Tetragram“ das erste Album erschienen. Wie es sich für ein ordentliches Prgressive-Album gehört, ist es ein Konzeptalbum, das im Kern aus vier Suiten besteht, die den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer gewidmet sind. Dies inhaltlich verfolgen, war mir mangels eines Booklets zu anstrengend, aber auf Songtitel wie „Cracking The Sky“, „The Fall“, „Heavens’ Keys“ oder „Play With Fire“ kann man sich ja auch so seinen Reim machen. Klingt das alles schon ziemlich klischeehaft, tut es die Musik des Vierers noch viel mehr. Gnadenlos werden hier Bands wie DREAM THEATER und SPOCK’S BEARD imitiert, natürlich ohne deren kompositorische und spielerische Klasse zu erreichen. Das heißt nicht, dass die Musiker schlecht wären. Ganz im Gegenteil, sie haben musikalisch einiges auf dem Kasten, und trotzdem klingen sie unterm Strich nur wie eine billige Kopie der eben genannten. Das liegt zu einem großen Teil sicher an dem ziemlich flachen Sound: Es ist alles ein wenig dünn, vor allem die Gitarren klingen nach Plastik und Drums und Bass kicken gar nicht, sondern wummern nur. Ebenso kommen die stellenweise viel zu gut zu hörenden 80s-Keyboards-Sounds ziemlich billig rüber. Ein weiteres Problem sind aber die Vocals von Sänger/Gitarrist Francesco Panico. Er hat einfach keine Gesangsstimme, und da sein Gesang auch noch gnadenlos in den Vordergrund gemischt ist, zieht’s einem manchmal echt die Schuhe aus. Zugegeben: Man merkt, dass die Band fleißig war. Sie hat komplexe Songstrukturen erarbeitet und viel auf ihren Instrumenten geübt. Letztendlich reicht das aber nicht aus, um ein gutes Album einzuspielen. Eine gute Produktion und zumindest ein bisschen mehr Eigenständigkeit und ein bisschen weniger Klischee-Haftigkeit wären hier unbedingt nötig gewesen. Und – sorry! – ein anderer Sänger...

Tetragram


Cover - Tetragram Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 75:48 ()
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Looking 4 A Name

by Gast
KEINE BIO! www
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Immortal

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RED BUTTON ist ein junges Quartett aus der Nähe von Regensburg, das jetzt mit seiner Debüt-EP den Einstieg ins Musikgeschäft versucht. So richtig vom Hocker reißt einen „Immortal“ aber nicht. Zu mainstreamig klingt der pop-punkige Alternative Rock, und die fünf Songs sind zwar alle nett anzuhören, so richtig hängen bleibt aber nichts davon. Noch dazu ist zwar alles gut gespielt, die Produktion aber extrem clean und klinisch ausgefallen – dreckige Elemente fehlen komplett. Was ebenfalls nicht ganz aufgeht, ist der Gesang von Sängerin/Gitarristin Jule. Eines muss man ihr zwar lassen: Sie hat eine umwerfend gute Stimme! Aber sie ist in gewisser Weise zu gut. Sprich: Sie klingt nach Gesangsausbildung, aber nicht nach Rock. Um wirklich was zu reißen, fehlt der Band noch eine ordentliche Portion Dreck, Originalität und Eigenständigkeit.

Immortal


Cover - Immortal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 12:26 ()
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Band:

Red Button

KEINE BIO! www
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Darker Days

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Gerade mal ein Album hatten die Tim Armstrong-Zöglinge im Jahr 2006 draußen, da ging es schon auf eine fast zweijährige Tour, zusammen mit namhaften Bands wie SOCIAL DISTORTION, RANCID, TIGER ARMY und den CASUALTIES. Jetzt steht mit „Darker Days“ das zweite Album in den Läden, dessen Songs komplett auf Tour entstanden sind, in Backstage-Räumen, Hotelzimmern und Tour-Bussen. Und diese Scheibe rechtfertigt den Support der oben genannten Bands allemal. Wieder gibt es dreckigen Streetpunk zu hören, versetzt mit viel Melodie und jeder Menge Mitgröl-Refrains. Dazu haben die Jungs Energie ohne Ende, die bei jedem Tempo erhalten bleibt, sei es beim treibenden „One Way Or Another“, beim brachialen, Harcore-mäßigen „You’re Goin’ Down“, dem Midtempo-Rocker „TV Static“ oder dem großartigen Titeltrack, der gnadenlos nach vorne brettert und dabei auch noch einen unwiderstehlichen Ohrwurm liefert. Über den Sound kann man ebenfalls nicht meckern: Alles drückt gut, ist dabei aber gleichzeitig so transparent, dass sogar der schön angezerrte Bass gut herauszuhören ist. Man mag kaum glauben, dass hier vier Jungspunde am Werke sind. So manche Punkrock-Band, die schon wesentlich länger im Geschäft ist, wird angesichts dieses Albums vor Neid erblassen – und zwar mit Recht.

Darker Days


Cover - Darker Days Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 32:8 ()
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Knell

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Musik als Kunstform ist das Ziel bei NUCLEUS TORN, die sich auf „Knell“ so gar nicht um Konventionen kümmern. Vier Songs in fast einer Stunde, das weicht natürlich vom üblichen Drei-Minuten-Schema ab. Die Band lässt ihrer Musik viel Raum zur Entfaltung, wie schon die mehrere Minuten lange Einleitung zu „I“ oder der langgezogene, beinahe stille Zwischenteil von „III“ zeigt. Eine klare, fast engelsgleiche Frauenstimme und eine fast durchgehend ebenso klar singende Männerstimme (die an BORKNAGAR erinnert) bilden das Fundament der Musik, die restlichen Instrumente stehen dahinter zurück, drängen sich bei ruhigen Atmosphäre aber auch nie auf. Wer genau hinhört, kann viele exotische Instrumente entdecken, von Flöten über Piaono bis zu Madonlinen reicht das Spektrum – und alles fügt sich harmonisch zu einem organischen Sound zusammen. „Knell“ ist im positiven Sinne avantgardistische Musik, die niemals unhörbar wird, aber auch einiges an Zeit braucht, bis sie ihre Schönheit entfaltet.

Knell


Cover - Knell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 56:6 ()
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