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Phoenix

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ASIA gehören ganz klar zu meinen persönlichen All-Time Favorites. Seit 2006 sind die Herren wieder gemeinsam im Original Line-up live on Tour und jetzt gibt es auch wieder komplett neues Material Namens „Phoenix“. Damals 1982, mit ihrem millionenfach verkauften Debütwerk "Asia" (mit dem schlangenartigen Meeresungeheuer auf dem Cover und dem Hit "Heart Of The Moment") war diese Formtion eine der ersten sogenannten Supergroups, die sich aus ehemaligen Musikern solch großer Bands wie YES, EMERSON LAKE & PALMER, KING CRIMSON zusammensetzte. Dieses Album war meine erste selbst gekaufte LP (für alle nach 1990 geborenen: Langspielplatte) und weckte so mein Interesse für die zuvor genannten Kapellen.

Ehrlich gesagt, hatte ich mir vorher keine allzu große Erwartungshaltung aufgebaut, dass diese vier mittlerweile schon deutlich über die fuffzich Lenze zählenden Musiker nochmal an die alten Glanzzeiten anknüpfen würden. Und das mehrfach Gehörte hat mich dabei auch leider voll bestätigt. Die Band selbst hat ansonsten alles getan (auch äußerlich aber mit einem allenfalls mittelmäßiges Artwork von Roger Dean), um an die guten alten Zeiten anzuknüpfen. Klar, von der Art der Musik, dem Songwriting, den Arrangements ist „Phoenix“ absolut typisch geworden, klingt nach wie vor zu 100% nach ASIA – allein an der Qualität der Songs und an packenden Ideen mangelt es.

Die Band ist nach wie vor geprägt durch die markanten Vocals von Basser John Wetton, dem hier eher etwas zurückhaltenden Drumming von Carl Palmer, den omnipräsenten Keys von Geoffrey Downes sowie dem filigranen Gitarrenparts von Steve Howe. Aber schon die Produktion ist bei weitem nicht dieselbe wie vor 25 Jahren: weniger fett-opulent, viel zu flach, da fehlt es schlicht an packende Dynamik, wie auch den meisten Songs an eben der solchen. Obwohl der knallige Einstiegstrack „Never Again“ wirklich ein Kracher in bester „Heat Of The Moment“-Tradition (ein Klassiker, der auf keinem Rocksampler der 80er fehlt) geworden ist und einen fast schon euphorisch werden ließe: was dann kommt ist eher ernüchternd. Wetton zeigt sich gründlich erholt von seiner Herz-OP, singt wie in besten Zeiten (z.B. die klasse Ballade "Heroine“) - an ihm liegt es nicht, wenn sich insgesamt der Albumeindruck doch etwas zu sehr in die „nur“ solide Melodic Rock-Ecke mit ganz viel Popappeal bewegt.

Mit dem packenden Klassik-Rock inklusive leicht pathetisch-bombastischer Ausprägung der Anfangstage hat „Phoenix“ nur noch recht wenig zu tun. Es fehlt einfach an mehr rifforientierten Songs, es sind mir zu viele flache, etwas zu bedächtige ja manchmal richtig langweilige Sachen dabei. Die Songs hier sind größtenteils eher in die rührseelige ICON-Richtung (Projekt von Downes & Wetton) oder manche der etwas stärker popigeren Werke der ASIA-Besetzung mit John Payne (heute RWLP) an den Vocals, einzuordnen. Der zweite Song „Nothings Fovever“ wird zwar lauthals mit markanten Posaunenklängen angekündigt, kann aber hookmäßig absolut nicht zünden und plätschert ziemlich nichtssagend dahin. Überhaupt sind die Keys etwas zu stark im Vordergrund, da hätte man den Gitarren insgesamt etwas mehr Durchschlagskraft und flächigeres Riffing gewünscht. Die Betonung des Rockcharakters kommt einfach etwas zu kurz.

Auf der Scheibe sind auch zwei kleinere Mini-Epen mit über acht Minuten Spielzeit enthalten, da kommt dann wieder etwas Progvergangenheit der Musiker durch, wirkt aber zu unausgegoren bzw. zu gewollt. ASIA waren aber weder damals noch sind heute eine echte Progressive-Band und so kommen „Sleeping Giant/No Way Back/Reprise“ (ist lediglich etwas mit Vor-und Nachspiel aufgemotzt ohne wirklichen echten Spannungsbogen) und „Parallel Worlds/Vortex/Déyà“ (das klassische Gezupfe lässt einen eher schläfrig werden) nie so packende alte Songs wie „Here Comes The Feeling", "Open Your Eyes“ oder „Wildes Dreams“ heran. Dort fanden sich viele Rhythmus-u. Tempiwechsel, schöne Übergänge, tolle Ideen - bei diesen neuen Sachen leider Fehlanzeige. Sicher, die mit schönen Melodien und typischen Chören ausgestatteten Titel wie „Alibis“ oder „Shadow Of A Doubt“ sind ganz nett im Discofoxtempo gehalten, aber dudeln doch irgendwie zu belanglos an einem vorbei. Auch die vielen balladesken Momente sind zwar typisch melancholisch aber doch nur wenig überzeugend - „I Will Remember you“ geht gerade noch so, kann aber „The Smile Has Left Your Eyes“ nie das Wasser reichen. Aus „Orchard Of Mines“, mit seinem melodramtischen Aufbau und mächtigen Gong, hätte man schon etwas mehr machen können. Eine positive Ausnahme bildet noch das mit einem leichten SANTANA-Feeling daherkommende „Wish I’d Known All Long“, mit „Over And Over“ ist dann sogar ein kompletter Ausfall dabei.

Wäre schön gewesen, ist aber leider nicht - ASIA wollten hier tatsächlich „zeitlose“ Musik machen, geben auf „Phoenix“ aber simplen Altherrenrock der bereits nach dreimaligem Durchhören seine Verfallszeit erreicht hat. Selbst den zahlreichen Fans der Anfangsjahre ist diese CD nicht bedingungslos zu empfehlen, sorry.

Phoenix


Cover - Phoenix Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 64:57 ()
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We Are The Nightmare

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ARSIS haben schon einige Jährchen, Alben und Touren auf dem Buckel, mit „We Are The Nightmare“ soll jetzt – dank Deal mit Nuclear Blast – der ganz große Durchbruch kommen. Die Eckdaten stimmen soweit auch: aufgenommen bei Zeuss (HATEBREED, AGNOSTIC FRONT) und gemastert von Alan Douches (UNEARTH, SHADOWS FALL) hat die Scheibe schonmal einen amtlichen Sound. Handwerklich haben die Herren auch Einiges auf dem Kasten und generieren sich bei der Zurschaustellung ihrer Fähigkeiten nicht. Da wird ordentlich gefrickelt, geballert und gegrowlt, was schon ziemlich beeindruckend ist. Aber, und das ist bei so vielen ähnlich gelagerten Bands der Fall, haben ARSIS das Songwriting etwas vernachlässigt und ergehen sich zu oft in noch einem Poser-Part, anstatt einen Song mal knackig-kurz zu halten. Denn das können sie, wenn sie denn wollen. Wollen sie aber zu selten, was dazu führt, dass sich auf dem Album gelungene und weniger gelungene Songs die Waage halten. Wer mit einigen technisch anspruchsvollen, aber wenig originellen Songs leben kann (im Austausch für einige ziemlich gute), wird mit „We Are The Nightmare“ gut bedient, aus der Masse der Genre-Kollegen heben sich ARSIS aber nicht sonderlich hervor.

We Are The Nightmare


Cover - We Are The Nightmare Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:48 ()
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Ela Na This

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Bouzuki-Rock is back again. Nach der Veröffentlichung ihrer EP "Changes" im letzten Jahr legen TRI STATE CORNER, deren Name sich von der unterschiedlichen Abstammung der Mitglieder ableitet, nun mit ihrem Debutalbum "Ela Na This" nach. Mit von der Partei ist dabei natürlich auch wieder die bereits erwähnte Bouzuki, ein zu einer Art Markenzeichen der Band gewordenes griechisches Lauteninstrument, das ja nun nicht gerade zum Standartrepertoire einer handelsüblichen Rockband gehört. Schon der Opener "Back Home" jedoch zeigt erneut, dass E-Gitarren und Bouzuki sich durchaus gut miteinander vertragen. "My Saviour" ist ein geradliniger und druckvoller Rocksong mit eingängigem Refrain, bei "Ela Na This" kommt erneut die Bouzuki als Aushängeschild zum Vorschein, diesmal sogar mit Solo, das Lied groovt sich ins Ohr und der Refrain hat einen hohen Mitsumm-Faktor."Yesterday´s Tomorrow" lässt sich eher der punkigen Ecke zuordnen. "I´m Dying ´bo umieram´" ist der Track der Platte, der mit seinem Arrangement aus Akustikgitarre und Gesang einer Ballade am nächsten kommt, auch wenn der Gesang für eine Ballade mit derartigem Arrangement stellenweise eigentlich zu rockig wirkt. Abschließend ließe sich anmerken, dass generell etwas mehr Hall auf der Stimme schön gewesen wäre, da der Gesang mitunter arg trocken und stellenweise etwas angestrengt wirkt.

Ela Na This


Cover - Ela Na This Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:26 ()
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Unheil!

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Moderner Feminismus muss wohl laut und provokant sein. Das hat auch ex-LUCY LECTRIC Göre erkannt die Seinerzeit mit „Mädchen“ einen Hit landete. Sängerin Lucy Van Org ist älter geworden, mit ihr die Musikszene – und ihr nötiges Ventil scheinen heuer harte Gitarren zu sein. Mit Armbinden – die auch Labelkollegen SLIPKNOT schon lange über die Bühnen der Welt tragen - und martialischem Auftreten schockt man sicher gewollt Tageszeitungs-Kollumnisten, aber nicht die Metalszene. Ebendiese hat nun, gewollt oder nicht, die ÜEBERMUTTER in ihren Reihen, der man den gelebten Metal aber sicher nicht abkauft sondern ihn nur als Mittel zum Zweck wahrnimmt. Denn ganz unabhängig davon wie man zum Thema gesellschaftlich steht, sind ÜEBERMUTTER musikalisch eher problematisch: Etwas stümperhaft wird WITTscher Bombast mit zaghaften RAMMSTEIN-Gitarren gemischt, übermäßig pointierte Aussprache in NINA HAGEN Manier trifft auf gerolltes „R“ und Männerchöre im Hintergrund – viele werden das schlicht zum Lachen finden. Van Org spielt mit Klischees: optisch, musikalisch und auch textlich. Letztere drehen sich auch um durchaus ernste Themen, („Mädchen Teil Zwo“), bis zu einem gewissen Maß ist Ironie und Sarksmus zu hören, der für mich durchaus bissiger hätte sein sollen und müssen um eine neue Botschaft zu transportieren. Mit „Heim und Herd“ oder „Krieg!“ ist auch durchaus Single-taugliches Material auf „Unheil!“ entstanden, aber auch ruhigere (und gitarrenarme) Töne schlägt sie an. Mir stellt sich am Ende nur die Frage, wer das den hören soll, aber „Unheil!“ gefällt wahrscheinlich entweder ganz oder gar nicht.

Unheil!


Cover - Unheil! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:16 ()
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Band:

Üebermutter

KEINE BIO! www
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Fury & Flames

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MORBID ANGEL-mal-ja-und-mal-nee-Mitglied Erik Rutan ist einfach nicht zu bremsen und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen veröffentlicht der Monstergitarrist mit seiner Band HATE ETERNAL hier bereits den vierten Longplayer, und zum anderen gibt es kaum eine Death Metal-Band, die höher, weiter und vor Allem schneller springt. Unterstützt unter Anderem von CANNBIAL CORPSE-Bassist Alex Webster, einem weiteren Highspeed-Rüpel mit langjähriger Erfahrung im Dauerfeuer, wird dem Hörer hier einmal mehr eine Lektion erteilt, was Instrumente, handwerkliches Geschick und physikalische Grundgesetze hergeben. Das Ganze ist technisch über jeden Zweifel erhaben, nur leider hat das Quartett vor lauter Vollgas und Fingerbrecherübungen die Songs vergessen. Von der ersten bis zur (fast) letzten Sekunde (das abschließende „Coronach“ ist ein atmosphärisches Outro) wird das Gas durchgetreten und pure Gewalt zelebriert, aber einen zusammenhängenden Song, vielleicht sogar mit Wiedererkennungswert, bekommt die Band nicht zustande. Hinzu kommt, dass sich Erik Rutan die Seele aus dem Leib grunzt, aber sein Stimmorgan völlig unterordnet und versucht, gegen das Geballere anzukämpfen, womit er sich quasi selber ein Bein stellt. Für reine Speed-Freaks, die sich einen Dreck um Melodien scheren und am Liebsten den Presslufthammer kreisen hören, ist „Fury & Flames“ wieder ein sehr gelungenes Produkt aus dem Hause HATE ETERNAL. Doch der Rest, und selbst der, der diese Mucke (wie ich persönlich auch!) einst ziemlich geil fand, wird sich nach einem kurzen „Aha, toll!“ gelangweilt abwenden. Hier wären geordnete Bahnen und Songdienlichkeit äußerst empfehlenswert gewesen!

Fury & Flames


Cover - Fury & Flames Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:2 ()
Label:
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Nineteen Eighty Seven

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Die vorliegende Scheibe der Amis WHITECROSS erschien an sich schon in den guten alten Achtzigern – genauer in 1987 wie der Albumtitel unschwer zu erkennen gibt. Das Ganze ist jetzt kein unausgegorene Re-Release, sondern ein komplette Neueinspielung, welche in den Staaten allerdings schon vor gut 3 Jahren auf dem Markt kam und kommt somit im Soundgewand des neuen Jahrtausends daher. Musikalisch orientierte man sich damals an Größen wie SKID ROW, WARRANT, MÖTLEY CRÜE aber vor allem an RATT, ohne allerdings deren Bekanntheit bzw. Präsens zu erreichen. Dafür kam man als deren artiges White Metal Pendant daher. Wer aber mit den bedeutungsschwangeren Textzeilen keine Probleme hat, kann mit Songs wie dem fetzigen „He Is The Rock“, dem überragenden und mit einem klasse Gitarresolo ausgestatteten „Seein’ Is Believin“ und dem eher trägen „Love In Line“ durchaus eine kurzweilige Reise Back In Time unternehmen.

Nineteen Eighty Seven


Cover - Nineteen Eighty Seven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:40 ()
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Band:

Whitecross

KEINE BIO!
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Angel In Disguise

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In 2003 sorgten SHANNON mit ihrem selbstbetitelten Debüt durchaus für positive Resonanzen und auch mit ihrem zweiten Longplayer „Angel In Disguise“ liefern die Franzosen SHANNON eine beachtlich solide Melodic Rock Scheibe in bester West Coast Tradition ab, welche manchen hoch gehandelten US-Act gut zu Gesicht stehen würde. Harte Riffs, nach vorne gehende Rhythmen und meist mehrstimmige Refrains – immer um Eingängigkeit bemüht – kennzeichnen den Sound der 13 Songs. Auch Sänger Olivier Del Valle hängt keinesfalls den sprachunkundigen Franzmann raus, sondern weis mit kraftvoller, in etwas höheren Tonlagen angesiedelten Stimme zu überzeugen. Er sorgt mit seinem Gesang dafür, dass SHANNON nicht zu arg in Richtung AOR driften. Reinhören darf man mal in den klasse Opener „Do You Know“, in das stampfend rockende „No Better Times“, das nicht minder harte „Long Gone“ und in die unvermeidbare Ballade „On And On“. Freunde einschlägiger Melodicware (hier seien nur mal DOKKEN, STEELHEART und DANGER DANGER, aber auch mal GOTTHARD genannt) sollten also ruhig mal beim westlichen Nachbarn zulangen – der Kenner weis schon länger das nicht alles von der andere Seite des großen Teichs kommen muss.

Angel In Disguise


Cover - Angel In Disguise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:49 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Shannon

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