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Constants In An Ever Changing Universe

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Wer schon immer auf der Suche nach Konstanten im Universum war, der könnte jetzt mit Hilfe von S.N.O. eventuell die Antworten finden, zumindest verspricht die Band aus Schweden mit dem etwas sperrigen Album-Titel ebensolche. Aber auch falls man den Antworten auf die großen Fragen des Lebens nicht näher kommen sollte, haben S.N.O. mit "Constants In An Ever Changing Universe" auf jeden Fall ein solides Album am Start, dessen Kernelemente sich aus Stoner Rock mit Psychedelic- Touch und vereinzelten Doom-Metal- Einflüssen zusammensetzen. Mit "4:54" befindet sich auch ein Instrumentalstück auf der Platte und "The Inventor" erinnert fast ein wenig an die einstigen Götter von BLACK SABBATH. "Venus Travel Agency" ist ruhig und melodiös, bei "Deadication" überwiegt ganz deutlich der Stoner Rock und "Headlights" gibt ordentlich Gas. Ordentliches Szenefutter- bedröhnt sein ist nicht zwingend erforderlich, könnte an der einen oder anderen Stelle aber eventuell helfen. Wer weiß, vielleicht klappt´s dann ja auch mit den Antworten auf die großen Fragen des Universums...

Constants In An Ever Changing Universe


Cover - Constants In An Ever Changing Universe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:39 ()
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Live At Rock In Rio III

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Als Rob Halford in 1992 JUDAS PRIEST nach 19 Jahren und unzähligen Erfolgen verlies, kam das einem Erdbeben in der Metal-Welt gleich. Über verschiedene Bands und Stile (FIGHT und TWO) debütierte der Metal God unter eigenem Namen HALFORD in 2000 mit dem Hammer-Album „Resurrection“. Die nachfolgende Auftritte gerieten mit ihrer Mischung aus den eigenen Songs seiner verschiedenen Bands (ich sage nur „Into The Pit“) und ausgesuchten JUDAS PRIEST Klassikern (u.a. „Hellion“, „Electric Eye“ und eines vom fanatisierten Publikum gegröltes „Breaking The Law“) zum Triumph. Der damalige Auftritt auf dem 2001er Rock in Rio wurde mit 13 Kameras aufgezeichnet und zeigt den damals noch nicht von Krankheit gezeichneten Rob Halford vor über 200.000 Zuschauern mit einer klasse Performance und samt Band in ausgezeichneter Verfassung, die zusätzlich vom 5.1. Sound unterstützt wird (zur Auswahl steht auch noch der Stage-Sound – auch mal was anderes). Deutlich wird aber auch das Rob schon damals den Teleprompter nutze und bereits etwas Hüftsteif agierte – seiner Stimmgewalt tat dies keinen Abbruch. Die Bildführung bzw. Kameraführung ist klasse, die Bildqualität ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig und das Format 4:3 entspricht wohl der damaligen TV-Aufzeichnung. Als Bonus gibt es noch eine 95-Minütige Dokumentation über die HALFORD Tour (wobei das Konzert hier nochmals zwischen den Interviews mit verarbeitet wurde und ein Studio-Outtake mit Bruce Dickinson) , das „Made In Hell“ Video und einige Trailers. Das ist ganz nett, aber auch nicht mehr.

Über das Re-Release des HALFORD Debüts „Resurrection“ braucht man an sich kaum Worte zu verlieren – zu stark (auch für seine Ex-Band) präsentierte sich Rob und seine Mitstreiter und verlieh der Sehnsucht der Fans nach einer PRIEST Reunion neue Nahrung. Mit „God Bringer Of Death“ und „Fetish“ gibt es dabei zwei zusätzliche, richtig gute HALFORD Songs zu hören sowie die auf der 2000er „Resurrection“ CD fehlenden Tracks „Sad Wings Of Destiny“ und „Hell's Last Survivor“. Das ganze dazu noch fett remastered, im schönen Digi und mit ausführlichem Booklet mit allen „Resurrection“ Songtexten versehen. Für Fans des Metal God ist CD und DVD somit ein Augen- und Ohrenschmaus, den man sich ruhig zulegen darf.



CD “Resurrection”



1. Resurrection

2. Made in Hell

3. Locked and Loaded

4. Night Fall

5. Silent Screams

6. One You Love to Hate

7. Cyber World

8. Slow Down

9. Hell's Last Survivor

10. Temptation

11. God Bringer of Death

12. Fetish

13. Sad Wings

14. Twist

15. Drive

16. Savior



DVD “Live At Rock In Rio III “

1. Resurrection

2. Made in Hell

3. Locked and Loaded

4. Into the Pit

5. Nailed to the Gun

6. Stained Glass

7. Jawbreaker

8. Silent Screams

9. Cyber World

10. Nightfall

11. Hellion

12. Electric Eye

13. Metal Gods

14. Breaking the Law



Bonus:

15. Made in Hell

16. Documentary

17. DVD-Trailers


Live At Rock In Rio III


Cover - Live At Rock In Rio III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 225:0 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Storm & Stress

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Interview Ibbenbüren Rock City ist eure Heimatstadt - wie kommt's, dass eine so kleine Stadt eine so aktive HC-Szene hat?


Niko: Das frage ich mich selbst oft genug. Ich denke, dass kommt daher, dass es ein paar Nennenswerte Bands irgendwie geschafft haben rauszukommen und hier jeder jeden kennt, wurde sofort an allen Fronten alles unterstützt und schon baute sich was solides auf. Es schon verrückt, was so ein 60.000 Einwohner Dorf alles gebracht hat. Aber alles cool!


Da ist es ja auch kein Wunder, dass ihr anfangs bei Blacktop Records wart - warum seit ihr dann zu Let It Burn weitergezogen?


Niko: Zunächst: Ich spiele nicht nur bei STORM & STRESS Bass, sondern mache auch BLACKTOP Records. Damals lag es auf der Hand, die Demo gleich per BLACKTOP Records zu veröffentlichen. Wir hatten ein Label und hatten eh schon immer den Großteil meiner Kontakte für die Band genutzt. Man merkt nur schnell, dass es schwer ist, diesen Spagat erfolgreich zu absolvieren und ich habe mich als „Niko Blacktop“ nicht darum gerissen, die neue STORM & STRESS zu machen. Ich war zwar völlig überzeugt, aber bei einer guten Alternative, war ich natürlich bereit, es abzugeben. Von Chris‘ Arbeit habe ich schon immer relativ viel gehalten und als ich dann Feivel kennenlernte, war für mich die Sache klar, dass primäres Ziel der „Sin“ sein wird, sie auf Let It Burn Records zu veröffentlichten. Irgendwann war Chris dann so dumm und hat zugesagt und seitdem ist alles cool. Top Wahl. Nicht bereut.


Steht ihr alle im Berufs- und Studienleben oder kommt das erst noch? Kann und wird STORM & STRESS auch funktionieren, wenn ihr nicht mehr alle nah beieinander wohnt?


Niko: Derzeit sind wir ALLE Studenten. Richtig. Jedoch ändert sich das auch zeitnah teilweise. Nungut… Derzeit ist es so, dass unser Gitarrist beispielsweise in Düsseldorf wohnt und wir anderen drei unserer Heimat treu geblieben sind. Es ist so schon teilweise schwer, da manche von uns sich auch Fernbeziehungen in den Kopf gesetzt haben. Letztendlich ist das aber kein Hindernis. Dieses Internet – welches sich übrigens NICHT durchsetzen wird – ermöglicht ja schnelle und gute Kommunikation auch auf Distanz. Also: Alles easy! Außerdem steht für uns alle fest, dass wir auch eigentlich in dieser Gegend wohnen bleiben wollen, deshalb denken wir gar nicht darüber nach, wie es mal wäre wenn jemand wegzieht. Das ist noch lange keine greifbar nahe Situation.


Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?


Niko: Unser ehemaliger zweiter Gitarrist war so ein bisschen intellektuell und unser derzeitiger Gitarrist behauptet das auch von sich. Dann fanden die diese „Sturm und Drang“-Epoche geil und die haben es vorgeschlagen. Irgendwie ist das aber auch geil, oder?


"Sin" wurde vom WATERDOWN-Drummer produziert. Warum habt ihr ihn für den Job genommen? Wie viel Einfluss hat der Produzent generell bei euch während der Aufnahmen?


Niko: Ich persönlich finde den Produzentenjob EXTREM wichtig und rate jeder Band, das zu machen. Man ist einfach als Band sehr sehr schnell naiv und gerade als Hardcoreband, denn da sind die meisten ja oft relativ frisch in der Szene unterwegs bzw. haben die wenigsten in professionelleren Bands gespielt und sich mal Gedanken um gutes Songwriting gemacht. Songwriting ist mehr, als nur eine Kombination aus drei/ vier coolen Akkorden. Oft ist man schon angetan von einem schönen C-Teil und versteift sich im Proberaum sehr auf sowas. Wenn dir dann ein Produzent sagt, dass er glaubt, man könne mehr rausholen und man probiert es aus UND wird überzeugt, dann ist das das klarste Zeichen was man bekommen kann.

Für Phil haben wir uns entschieden, da WATERDOWN ja sowas wie unsere großen Brüder geworden sind und wir den alten Sack auch schon laaange kennen. Er hat sich kürzlich ein Studio aufgebaut – was übrigens mehr als nur empfehlenswert ist – und hatte Bock drauf. Wir hatten also ein Studio vor Ort mit einem Freund als Produzenten, der ein Gehirn hat, welches zu 95% aus Musik besteht. Für uns steht seitdem fest, dass Phil fester Bestandteil aller STORM & STRESS Produktionen sein wird.


Bist du zufrieden mit "Sin"? Wie ist das bisherige Feedback?


Niko: Das Feedback scheint bisher sehr gut zu sein, was mich auch freut. Klar gibt es ein paar negative Kritiken, aber das sind oft auch Sachen, die wir selbst schnell bemerkt haben. Zusammengefasst, ist aber alles geil! Wir selber sind auch sehr zufrieden damit. Da geht aber bestimmt noch mehr *lacht*


Welcher Song hat sich zu deinem persönlichen Favoriten entwickelt?


Niko: Ganz klar „Point Nemo“, gefolgt von „Backslide“. „Point Nemo“ ist übrigens ein gutes Beispiel für einen guten Produzenten. Der Song war Anfangs stark auf zwei Gitarren aufgebaut und als wir uns dann von unserem zweiten Gitarristen trennen mussten, war der Song schon nahezu verworfen. Phil hat jedoch Sachen vorgeschlagen, die gerade aus diesem Song eine – für uns persönlich – pure Bombe gemacht hat.


Gibt es den Texten einen roten Faden?


Basti: Nun ja der rote Faden ergibt sich aus der Tatsache, dass jeder Text meinem Kopf entspringt und dementsprechend ein Thema behandelt, was nun grade in meinem Kopf rumspukt. Diese müssen dann thematisch nicht zwingend miteinander verknüpft sein, wer denkt schon immer stringent? Grob gesehen sind es immer Themen, die mit persönlichen Erfahrungen zu tun haben, Rückblicke auf Dinge, die bei einem hängen geblieben sind und dementsprechend im Kopf immer präsent sind. Da sind Texte einfach ein passendes Mittel zur „Bearbeitung“ dieser Gedanken, zumindest für mich.


Wie wichtig sind dir Texte von HC-Bands generell? Und eure im speziellen?


Basti: Mir persönlich sind Texte enorm wichtig. Das sind auch die ersten Sachen, die ich bei einer Band die mir vom ersten Eindruck her gefällt, auschecke. Es gibt so Bands, die Texte dazu benutzen ihre Sicht auf Dinge in der Welt zu vertreten und Verbesserungen vorzuschlagen, Alternativen aufzuzeigen und solche Dinge. Bei uns ist das was anderes…ich kann nichts davon erzählen, wie Dinge in der Welt besser werden, weil ich mir selber sehr selten darüber im Klaren darüber bin wie das überhaupt funktionieren soll. Das bedeutet nicht, dass ich Bands mit solchen „Weltverbesserungs-Texten“ grundsätzlich kacke finde oder so…ich höre selbst genug von diesen Bands glaube ich. Aber bei STORM & STRESS geht es uns , und im speziellen mir, um etwas anderes. Ich nutze die Texte, wie bereits erwähnt, eher als eine Art Mittel für mich selber, in denen ich versuche Gedanken, Gefühle und Stimmungen auszudrücken, die sich grade in mir befinden. Dass sowas oft ziemlich chaotisch, teilweise sehr persönlich und intim ist, ist nicht von der Hand zu weisen, aber das sind nun mal die Dinge wie ich sie sehe und fühle, also versuche ich das auch irgendwie in den Texten auszudrücken. Wenn dann irgendjemand diesen Song hört, den Text dazu liest und sich denkt „wow, das Gefühl kenne ich“ oder irgendwie sowas, dann ist das doch eine nette Sache glaube ich. Wenn das nicht funktioniert: auch gut. Ich habe immerhin mit mir selber „gearbeitet“ und versucht etwas für mich persönlich zu verändern. Es mag doof klingen, aber in erster Linie schreibe ich also den ganzen Kram nur für mich *lacht*


Fiel es euch leicht, die Songs für "Sin" zu schreiben?


Niko: Anfangs ja. Definitiv. Problematisch wurde es, als wir uns von unserem zweiten Gitarristen getrennt haben. Die Songs waren auf zwei Gitarren ausgelegt und mussten zeitnah auf eine runtergezogen werden. Das war dann schon ungewohnt, aber ging klar.


Was sind eure Pläne für 2009?


Niko: Zwei Häuser, ein Helikopter, eine Woche Moskau, zwei Öltanker, ein Album, viele Touren und vielleicht noch ein oder zwei Überraschungen. Auch geil wäre ein LKW im Arsch vom Papst.


Anfang Dezember steht ja erstmal die Release-Show für "Sin" an, mit den fulminanten DEATH IS NOT GLAMOROUS als Kollegen. Was erwartest du dir von dem Abend?


Niko: Viel viel Spaß! DEATH IS NOT GLAMOROUS haben schon oft bei uns gespielt und es war immer geil. Außerdem sind die großartigen RITUAL dabei, sowie DENY EVERYTHING und MHz. Super Line-Up, endlich die EP offiziell präsentieren und dann alles zerstören. Mega geil!


Und letzte Worte, Shoutouts, Grüße?


Niko: Hallo. Und niemals vergessen: Dieses Internet wird sich nicht durchsetzen. Das steht fest!




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Kill Or Cure

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CRISIS NEVER ENDS haben mit „Kill Or Cure“ den Nachfolger ihres krachenden „A Heartbeat Away“-Longplayers in die Läden gebracht – und was der Stuttgarter Haufen abliefert, hat erneut Hand und Fuß. Und Melodie. Und Kraft. Metalcore mit starker Metalschlagseite und ohne neumodischen Beatdown-Prollo-Mist gibt es in den elf Songs zu hören. Da erinnern die Gitarren immer wieder an die Göteborger Schule, während Sänger Heiko ordentlich angepisst keift und von kraftvollen Backing Shouts unterstützt wird, wie im Überflieger „Five Years“ eindrucksvoll zu hören ist. Der Track ist dabei keine Ausnahme, jede Nummer kann überzeugen und nimmt den Hörer mit auf eine abwechslungsreiche Reise, die an Mid Tempo-Groove, Blast-Parts und luprenreinem Metal vorbeiführt. So schön kann Metalcore sein, wenn sich eine Band auf das besinnt, was das Genre eigentlich sein sollte: Metal und Hardcore in perfekter Symbiose, quasi das beste beider Welten. Wenn dann noch Leute mit einem Gespür für gute Songs dabei sind, kann nichts mehr schief gehen und es entstehen famose Platten wie diese. „Kill Or Cure“ ist eine der besten Scheiben des Jahres und der Beweis, dass Metalcore auch anno 2008 noch frisch und unverbraucht klingen kann! Davon ließ sich wohl auch MAROON-Lama Andre überzeugen, der bei „Stop And Think“ zu hören ist.

Kill Or Cure


Cover - Kill Or Cure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:18 ()
Label:
Vertrieb:
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Dark Horse

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An NICKELBACK scheiden sich hierzulande die Geister. Manch einer sieht in 27 Millionen verkauften Alben einen Ausverkauf und die Band schlicht als unauthentisch, andererseits sehen viele in ihnen die legitimen Nachfolger der gen Country treibenden BON JOVI. Über dem Teich spart man sich solcherart theoretischen Diskussionen – und hat recht. Den nüchtern betrachtet liefern NICKELBACK seit Jahren hochwertige Kost, sorgen dafür dass auch mal klassischer Hard Rock mit modernen Arrangements in europäischen Radios und TV-Shows läuft und schreiben schlichtweg gute Songs mit Hitpotential (und mit durchaus hörenswerten und teilweise Augenzwinkerteen Texten). Und das ist auch bei Album Nummer sechs nicht anders. Man braucht kein Prophet zu sein um vorherzusagen, dass die 11 Songs zwischen hartem Mitsing-Rock und Chad Kroeger Kuschel-Balladen ganz vorne in den Charts (weltweit) landen werden. So legt man gleich mit den beiden Openern „Something In Your Mouth“ und „Burn It To The Ground“ kräftig und nicht unbedingt Airplay-tauglich dreckig los, bevor mit „Gotta Be Somebody“ die typisch gute NICKELBACK Single auftaucht. Ob bei der Power-Ballade „I’d Come For You“, dem heftigen „Next Go Round“ oder dem ruhigen, teilakustischen „If Today Was Your Last Day“ - NICKELBACK punkten einfach durch Melodie gepaart mit genau dimensionierten Gitarren und ein Händchen für Stadionrock. Der moderne Country-Rocker „This Afternoon“ beendet dann eine echt starke dreiviertel Stunde. Das Produzentenlegende Mutt Lange trotz seinen letzten Pop- und Balladenalben (u.a. Celine Dion und Shania Twain) auch noch wie früher kann (hat ja auch mal Klassiker von AC/DC und DEF LEPPARD über FOREIGNER bis MR. BRYAN ADAMS produziert) und hier kräftig Druck entwickeln lies tut ein übriges. So ist „Dark Horse“ ein klasse Rockalbum, welches NICKELBACK wohl weiter konstant auf der Erfolgswelle schwimmen lassen wird. Für die Fans eh Pflicht, sollten hier auch mal die Kritiker mehr als nur ein flüchtiges Ohr riskieren.

Dark Horse


Cover - Dark Horse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:38 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Misery Index

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InterviewIhr seid zusammen mit DESPISED ICON durch Russland getourt. Es waren zwar nur zwei Konzerte, aber habt Ihr dort etwas Besonderes erlebt?



Es war eine sehr, sehr geile Zeit! Russland ist immer noch ein großes Rätsel, eine Art Mysterium. Es ist einfach ein riesiges Land, aber ich denke, der beste Markt für Death Metal sind dort St. Petersburg und Moskau. Und unser Promoter ist einfach ein echt großartiger Typ und hat uns und DESPISED ICON die Tour erst ermöglicht; es war ja auch unser erster Besuch dort. Moskau ist eine überwältigende Stadt, und er und sein Team vor Ort haben sich richtig gut um uns gekümmert, uns durch die Stadt geführt und uns die vielen Sehenswürdigkeiten gezeigt, wie die riesengroßen Boulevards zum Beispiel. Am Ende gab es natürlich noch die beiden Shows, die unglaublich waren! Es scheint dort eine richtig hungrige Szene zu geben, die Leute haben auch sehr lange auf alle möglichen Arten von Metal gewartet und schätzen die Bands, die dort hinkommen. Bei unseren Gigs waren etwa 500-600 Fans in St. Petersburg anwesend und ca. 700-800 in Moskau. Dort war überall eine absolut enthusiastische Atmosphäre, und die Fans hatten wohl eine genauso tolle Zeit wie wir!



Konntest Du denn ein grundsätzlich anderes Verhalten bei den Fans in Russland feststellen als bei denen in den USA oder Deutschland?



Man konnte es wirklich in ihren Augen sehen, dass sie unsere Anwesenheit sehr zu schätzen wussten. Es war für uns ja auch nicht leicht, dort rüber zu kommen, weil die Einreise nach Russland schwierig ist. Wir hatten viel Arbeit mit unseren Visa-Formalitäten und der ganzen Logistik, weil auch sehr viele Leute involviert waren. Der Aufwand ist es aber wert, wenn man dann diese Fans dort drüben sieht, die unsere Präsenz so dermaßen dankbar annehmen. Sie waren total verrückt, vielleicht verrückter als die durchschnittlichen Fans in Deutschland oder den USA bei Death Metal-Shows.


Dann könnt Ihr Euch doch auch sicher eine größere Tour durch Russland vorstellen, oder?



Ich habe schon von Bands gehört, die das gemacht haben, wie etwa VADER oder auch DECAPITATED, soweit ich weiß. Nur leider hatten die mitten auf der Tour einen Unfall. BEHEMOTH und MARDUK, glaube ich, sind dort auch schon getourt. Immer mehr kleine Bands haben dort mittlerweile eine Chance, so wie wir zum Beispiel. Ich finde das einfach nur großartig!



Ihr habt dieser Tage ein neues Album namens „Traitors“ veröffentlicht. Wer sind denn Deiner Meinung nach die „Verräter“?



Es ist eine Art von Reflexion der aktuellen politischen Kultur in den Vereinigten Staaten, in der wir uns zurzeit befinden. Man darf bezüglich des Krieges gegen den Terror nichts hinterfragen oder kritisieren; schon bei der geringsten Äußerung schauen einen die Leute komisch an. Man ist dann sofort unpatriotisch und eben ein „Verräter“. Aber das ist nur der Anfang, denn es geht bei dem Titel auch etwa um das Wachstum der Religion in der amerikanischen Politik und natürlich auch der Kultur. Alles wird gerechtfertigt mit den Leitmotiven, auf denen dieses Land errichtet wurde, wie Freiheit und Unabhängigkeit. Doch es ist heimtückisch, diese Art von Patriotismus einfach so hinzunehmen, ohne darüber nachzudenken. Und wenn man das tut, ist man ein „Verräter“. Dieses Wort fasst alle textlichen Themen auf dem Album zusammen.



Dann würdest Du „Traitors“ als politisches Album bezeichnen?



Unsere Texte waren schon immer etwas politisch, wenn Du so willst. Es geht uns um realistische Themen und Szenarien, aber bei uns steht die Musik an erster Stelle. Wir sind primär eine Death Metal-Band; die Musik steht zuerst, und erst dann kommen die Texte, sie werden nach der Musik geschrieben. Wir stehen ein wenig in der Tradition solcher Bands wie NAPALM DEATH, aber unser neues Album ist nicht politischer als seine Vorgänger, würde ich sagen.



In den USA gibt es ja viele Musiker, die nicht gerade die republikanische Seite unterstützen… ok, abgesehen von Ted Nugent vielleicht…



Haha, ja, der ist echt witzig!



... darum denke ich, dass Ihr Euch diebisch auf das nahe Ende der Bush-Ära freut?! (Das Interview wurde ein paar Tage vor den Wahlen in den USA aufgezeichnet, die bekanntlich der demokratische Kandidat Barack Obama haushoch gewonnen hat. – Anm. d. Verf.)



Ja, sehr sogar, obwohl es wirklich schwer ist, sich an dem politischen Apparat zu begeistern. Wenn Du Dir anschaust, wie die Maschine arbeitet, auch wenn Du einen so genannten „linken“ Präsidenten hast, dann merkst Du sehr schnell, dass sich effektiv nichts verändern wird. Unsere demokratischen Kandidaten sind nicht ganz so offensiv wie die republikanischen, aber sie tun genau das gleiche, nur eben ein bisschen leiser. Davon ab, bin ich aber echt froh, Bush gehen zu sehen. Er war möglicherweise der schlechteste Präsident, den dieses Land in seiner gesamten Geschichte jemals hatte.



Ohne jetzt allzu politisch zu werden: glaubst Du denn, dass ein Mann wie Obama zumindest ein wenig verändern kann?



Das ist ja das Problem! Er kann im Vorfeld viel reden, aber wenn er das Amt erstmal innehat, muss er sich mit dem Kongress, unserem Parlament, herumschlagen. Er muss gleichzeitig die Interessen aller verschiedenen Parteien, Gesellschaften und Gremien vertreten, und das kann er nun mal nicht schaffen. Ich bin auch bei den so genannten „linken“ Präsidenten vorsichtig, aber ich hoffe das Beste.



Fast jede Eurer Scheiben ist bei einem anderen Label erschienen. Verliert Ihr da nicht manchmal auch den Überblick?



Die Full-Length-Scheiben sind alle über Relapse Records veröffentlicht worden, bis auf unsere erste, die 2003 über Nuclear Blast erschien. Wir haben aber einen Vertrag mit Relapse, die jetzt all unsere Alben herausbringen werden. Nur unsere Singles, 7“, Splits mit befreundeten Bands, etc. veröffentlichen wir über befreundete Labels. Unser Vertrag mit Relapse erlaubt es, dass wir kleinere Releases bei unterschiedlichen Plattenfirmen herausbringen können.



Siehst Du es als eine Art Tradition an, dass speziell Death Metal- und Grindcore-Bands solche Split-Scheiben, 7“, etc. über kleine Label veröffentlichen?



Ja, sehr sogar! Es repräsentiert die Wurzeln des Undergrounds, also die Zeit, als sich diese Szenen gründeten. Es ist ein Tribut an die Zeit Ende der 80er, Anfang der 90er, als die Genre-Bands alle noch im Underground steckten. Aber davon abgesehen macht es auch eine Menge Spaß!



Magst Du persönlich eher CDs oder Vinyl?



Ich mag definitiv die Atmosphäre und die Wärme von Vinyl, aber wenn Du gerade Auto fährst, sind CDs natürlich großartig. Von Platten, die mir sehr gut gefallen, kaufe ich auch beides; und wenn ich zu Hause bin, lege ich natürlich das Vinyl auf. Ich ziehe Vinyl zwar immer vor, aber ich habe auch nichts gegen digitale Musik.



Du hast vor einigen Jahren auch mal in einer Band namens DYING FETUS gespielt. Hast Du denn noch Kontakt zu den Jungs?



John Gallagher und ich hatten die Band damals in den frühen 90ern gegründet. Wir hängen heute noch öfter zusammen ab, reden miteinander und sind einfach so etwas wie alte Freunde.



Aber warum bist Du dann bei DYING FETUS ausgestiegen?



Ich brauchte damals im Jahr 2000 einfach eine Pause von dem vielen Touren, wollte die Band auf ihrem Weg aber auch nicht behindern, bin dann letztendlich ausgestiegen und nicht mehr zur Band zurückgekehrt. Danach hatte ich Zeit, die Schule und die Universität zu beenden und habe aus Spaß MISERY INDEX gegründet. Und diese Band ist dann doch ein größeres Ding geworden. Eigentlich war sie während meiner Zeit an der Schule nur als Studioprojekt geplant.

Band:

Stomper 98

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Arise And Conquer

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WAR OF AGES haben sich AS I LAY DYING-Kopf Tim als Produzenten für ihr „Arise And Conquer“-Album ausgesucht, was erste Rückschlüsse auf den Band-Sound erlaubt. Und tatsächlich, gänzlich unoriginell haben sich die Herren am Metalcore Marke UNEARTH, KILLSWITCH ENGAGE und eben AS I LAY DYING orientiert, ohne auch nur eine einzige bemerkenswerte Idee zu haben, die sie von den tausend anderen Klonen unterscheiden würde. Einige Songs sind ganz gut geworden, wie das mit einem catchy Refrain ausgestattete „Through The Flames“ oder das flotte „Yet Another Fallen Eve“ (mit sehr starker UNEARTH-Schlagseite) und handwerklich machen die Kerle auch einen guten Job, aber reicht das, um dem Hörer 15 Euro aus dem Kreuz zu leiern, wenn die Vorbilder die besseren Songs in petto haben? Allenfalls zur Überbrückung bis zum nächsten Album taugt „Arise And Conquer“ – Mittelmaßschicksal.

Arise And Conquer


Cover - Arise And Conquer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blackout: The Dark Years

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THE DEEP EYNDE veröffentlichen mit „Blackout“ keine neue Scheibe, stattdessen finden sich auf der CD unveröffentlichte, vergriffene und andere rare Songs, die allesamt neu gemastert wurden. Eine DVD steckt auch noch in dem Package, lag für das Review aber nicht vor. Viele Songs bewegen sich im erwarteten (Horror)Punk-Rahmen, auch wenn es stellenweise sehr poppig zugeht. Überraschender sind bei den alten Songs die elektronischer angehauchten Stücke, die sich von DEPECHE MODE und THE CURE beeinflusst zeigen, aber dabei nicht recht aus dem Quark kommen und sich zu oft in belangloses Gedudel ergehen („Parfumery“) und weder den Punkrocker noch den Elektropopper zufrieden stellen werden. Für beinharte Fans ist die Scheibe eine Überlegung wert, Neueinsteiger brauchen den Blackout aber nicht.

Blackout: The Dark Years


Cover - Blackout: The Dark Years Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 78:28 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Sound And Fury

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