Interview:

All Ends

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InterviewHabt ihr bevor ihr mit ALL ENDS angefangen habt schon in anderen Bands gespielt?


Tex: Ja, ich zumindest schon.


Und was für eine Band war das?


Tex: Ich kann dir ja mal eine Art kurzen Geschichtsabriss geben. Ich war in verschiedenen Bands, seit ich 13 war-


Emma: Und jetzt bist du schon echt alt, also heißt das schon was!


Tex (muss lachen): Ahhh, ich glaube mein Alter will ich dir nicht sagen, dass kannst du auf der Website nachlesen... Okay, ich bin 31. Das heißt ich spiele seit 18 Jahren in einer bzw. verschiedenen Bands. Mein musikalischer Hintergrund gehört eigentlich aber eher zur dunkleren, heavy-lastigeren Ecke, so was wie Symphonic Black Metal. Wir haben damals zwei Alben veröffentlicht, aber das ist auch schon ziemlich lange her- ich glaube, die letzte Platte kam 2000 raus. Und danach habe ich in einer Band gespielt, das war so was Düsteres, Gothic Rock könnte man es vielleicht nennen-


Emma: Gruselig!


Tex (lacht): Ja genau, Gruselrock. Danach war ich in einer Band namens Funhouse, auch eine Gothic Band.


Ziemlich untypischer Name für eine Gothic-Band.


Tex: Ja, stimmt. Aber im Freudenhaus gibt es ja auch so... (Er fängt an zu lachen)... pinkes Zeug, wie auf der Platte, und auch so das eine oder andere Böse.


Und wie bist du dann in All Ends gelandet? So besonders düster seid ihr jetzt ja nicht.


Tex: Nee, sind wir nicht. Ich war strenggenommen auch nicht nur in den Bands, die ich eben genannt habe, ich habe dazwischen auch immer wieder verschiedenes gemacht: Covers, in Sessions gespielt und so weiter, alles mögliche. Ich mache eigentlich gerne alle möglichen Arten von Musik. Letzten Endes war es so, dass ein alter Freund von mir, der anfangs Bassist bei ALL ENDS war- jetzt ist er nicht mehr dabei... Er und ich waren in unserer Kindheit befreundet und wir haben auch zusammen in einer Band gespielt, so kam ich in Kontakt mit den anderen. Ich bin auch schon seit langem mit Tinna befreundet.


Emma: Jemand kannte jemand, der wiederum jemand anders kannte.


Tex: Ja genau, so ungefähr.


Und wie ist dann der Rest dazugestoßen? Habt ihr euch einfach auf einer Party getroffen oder wie lief das?


Emma: Als Jesper und Björn (Anmerkung: Björn Gelotte von IN FLAMES, Emmas Bruder) anfingen, die Songs zu schreiben, hatten sie dabei schon mich und Tinna im Kopf, als eine Art Projekt, sozusagen. Denn es gab einfach Songs, die nicht so gut zu IN FLAMES passten, jedenfalls nicht so gut, wie die Songs, die sie sonst haben. Also haben wir das einfach mal ausprobiert und hatten dabei derart viel Spaß, dass wir beschlossen, damit weiterzumachen und die ganze Sache vielleicht auf ein anderes Level zu bringen.


Tex: Es hat eigentlich gar nicht lang gedauert, bis es etwas ganz anderes war als das, als dass es ursprünglich mal geplant worden war. Nach kurzer Zeit waren wir dann eine Band.


Emma: Ist einfach so passiert.


Hattet ihr von vorneherein vor, mit zwei Sängerinnen zu arbeiten?


Emma: Ja, das war der Grundgedanke.


Tex: Ja, das ist eins der Grundkonzepte von ALL ENDS. Es gibt sonst keine Band mit zwei Sängerinnen. Und es gibt so viel, dass man machen kann, wenn man zwei Sänger hat, wie Harmonien etc, die man dann auch wirklich live umsetzen kann, was nicht funktioniert, wenn man nur einen Sänger hat.


Es gibt insgesamt ja doch deutlich mehr Männer als Frauen in der gesamten Rock- und Metalszene. Habt ihr das Gefühl, dass Leute deshalb auf eine bestimmt Art und Weise auf euch reagieren?


Emma: Nein, eigentlich nicht. Wir gehören zu den Jungs (sie lacht).


Tex: Also ich kann jetzt natürlich nicht für euch Mädels sprechen, aber soweit ich das beurteilen kann, würde ich sagen, dass die meisten anderen Bands das eigentlich klasse finden, Frauen in der Band zu haben. (Zu Emma) Hattest du schon irgendwelche negativen Erlebnisse?


Emma: Nein, überhaupt nicht.


Ich habe gehört, dass Tinna zuerst Musical-Sängerin war. Das ist von dem, was ihr jetzt macht, ja doch ein ganzes Stück entfernt. Wie hat sich das dann ergeben?


Emma: Der Musical-Kram war an der Schule, sie war auf einer Musical-Schule.


Tex: Ja ,sie hat das mehrere Jahre lang studiert.


Emma: Sie war also auf dieser Akademie, Schule, wie auch immer man es nennt, aber darunter war sie trotzdem (sie verstellt ihre Stimme dramatisch) eine wirklich dunkle Person, die ziemlich dunkle Musik gehört hat.


Tex: Genau. Sie hat sich da auch schon früher als Gast bei entsprechenden Sessions ausgetobt, zum Teil echt dunkles Zeug, so was wie CRADLE OF FILTH.


Emma, du kommst aus einer sehr musikalischen Familie. Was ist denn deine erste Erinnerung an Musik und was hat dir das als Kind bedeutet?


Emma: Alles. Jeder in meiner Familie- abgesehen von meinem Dad, der schon immer total unmusikalisch war, ich weiß auch nicht, was da passiert ist-... Musik ist beinahe alles in unserer Familie. Wir gehen zu vielen Konzerten, lassen zuhause viele Platten laufen, das Radio ist immer an. Musik war immer ein Teil unserer Familie seit ich denken kann. Meine erste musikalische Erinnerung, oh Gott... Ich erinnere mich nicht an die erste, aber-


Tex (lachend): Dio vielleicht?


Emma: Das war die größte Erinnerung, definitiv die größte. Das ist aber noch gar nicht so viele Jahre her. Da habe ich Ronny James Dio getroffen. Und ich bin ihm um den Hals gefallen und habe geweint. Mein Gott... In Göteborg war das. Das war der fantastischste Moment in meinem Leben. Nicht der erste, aber der großartigste.


Eine lebende Legende zu treffen.


Emma: Ja, genau, total cool. Und ich habe es sogar noch mit meinem Dad und meinen Brüdern geteilt, die waren auch da. Das war echt cool.


War es für euch irgendwie besonders mit den Jungs von IN FLAMES bzw., in Emmas Fall, mit deinem Bruder, zusammen zu arbeiten?


Emma: Ich kenne die Jungs ja schon mein ganzes Leben, deshalb ist es für mich jetzt nichts großes. Mein Bruder und ich haben schon oft Sachen zusammen aufgenommen, einfach nur so zum Spaß. Aber diesmal war es anders, weil wir die Musik auch wirklich selbst geschrieben haben.


Hast du Schwierigkeiten, dich mit Texten zu identifizieren, die du nicht selbst geschrieben hast? Zum Beispiel bei "Apologize"?


Emma: Nein, gar nicht. Und "Apologize" war sehr einfach, weil der die Stimmung da vollkommen zum Rest der Texte passt, die wir selbst für das Album geschrieben haben. Für mich hat das Lied die gleiche Bedeutung- ich weiß nicht, welche es für ONE REPUBLIC hat, aber für mich ist es genau das gleiche.


"Apologize" als Cover auf dem Album vorzufinden hat einen gewissen Überraschungseffekt, weil es ziemlich unerwartet ist.


(Beide fangen an zu lachen). Tex: Ja, das stimmt wohl. Das war eigentlich eine ziemlich coole Erfahrung. Am Anfang war es so eine Label-Sache, das Label wollte, dass wir einen Cover-Song aufnehmen. Wir haben alles mögliche ausprobiert, so an die 10, 15 oder 20 Cover-Songs-


Wie zum Beispiel?


Emma: Pat Benetar. (Sie fängt an zu singen) "Love Is A Battlefield".


Tex: Ja, den zum Beispiel-


Emma (immer noch singend): "You Can Go Your Own Way"...Gwen Stefani, wir haben viel probiert, aus allen möglichen Genres.


Tex: Wir hatten Berge von Songs da liegen. Wir fanden dann, dass man, wenn man einen Cover-Song macht, am besten entweder einen richtig alten macht, oder das genaue Gegenteil, nämlich einen total neuen. Und dann kam unserer Meinung nach noch dazu, dass wir keinen Rocksong covern können, weil wir ja selbst eine Rockband sind und das dann wie eine schlechte Coverband klänge. Ich finde, man sollte dann schon eine andere Version daraus machen, und deshalb mussten wir entsprechend ein Lied aus einem anderen Genre finden. Und dann bin ich einfach eines Tages aufgewacht- wir hatten so viele Demos da liegen, aber bei keiner hatten wir das Gefühl, dass es das richtige wäre- und dann bin ich einfach eines Tages aufgewacht und dachte: "Ah, DAS ist das Richtige!". Also bin ich einfach aufgestanden und habe angefangen, es aufzunehmen und habe es dann an die anderen geschickt mit den Worten "Das ist der Song!" und sie stimmten alle zu.


Praktisch, Probleme einfach so im Schlaf zu lösen.


Tex: Ja, genau. Ich hab sogar auch einen Song im Schlaf geschrieben!


Wie hast du denn das angestellt?


Tex: Naja, es war nicht ganz im Schlaf. Ich lag im Bett und KONNTE nicht schlafen, weil ich dieses Riff im Kopf hatte und es da einfach die ganze Zeit weiterlief und ich dachte "Mann, das ist echt cool!". (Er fängt an zu lachen).


Und da MUSSTEST du einfach aufstehen, um das Riff loszuwerden und später dann schlafen zu können?


Tex (lacht noch lauter): Ja, genau so war´s!


Welches Lied war das denn?


Tex: Wir haben es noch nicht aufgenommen, bisher ist es nur auf der Demo. Aber wenn es mal fertig ist wird das ein richtig cooler Song, da bin ich mir sicher.


Könntet ihr uns vielleicht die Geschichte hinter einigen eurer Songs erzählen? Oder ist das zu persönlich?


Emma: Nein, ist es nicht. Nichts kann zu persönlich sein- wenn es zu persönlich ist, dann sprichst du nicht darüber. Wenn man es in einen Song packt, dann geht das schon: "Wir haben das geschafft, wir haben das durchgemacht.". Die Songs handeln eigentlich alle von etwas, das wir durchgemacht haben, als wir die Platte aufgenommen haben.


Tex: Ja, es ist eigentlich.... Weißt du, für manche Leute könnte die Platte vielleicht etwas seicht klingen, denn es handelt schließlich alles von Liebe, wenn man sich mal die Texte anguckt. Während der Zeit, in der wir die Songs geschrieben haben, haben wir alle verschiedene Sachen durchgemacht-


Emma: Mit der Familie, dem Partner und so weiter...


Tex: Und zum Beispiel bei "Still Believe", das, finde ich, einer der besten Songs des Albums ist, das war am Anfang als wir es aufnahmen echt lustig. Zuerst war es nämlich eigentlich eher so was wie ein B-Seiten-Song. Es war ein komplett anderes Lied, und als wir da saßen, überlegten wir, ob wir es nicht vielleicht einfach wegschmeißen sollten. Aber dann haben wir uns gesagt: "Okay, lasst es uns noch mal versuchen und damit noch mal ganz von vorne anfangen!", und dann haben wir diesen Chopper-Effekt auf der Gitarre gefunden- (er gibt eine mündliche Demonstration davon, um zu verdeutlichen, was er meint)- und haben darum dann das Lied wieder neu aufgezogen. Wir hatten eine ganze Menge Riffs, die wir dann weggeschmissen oder geändert haben, und auf einmal hatten wir dann einen komplett neuen Song, den wir alle toll fanden. Es ist ein Song, der immer in den Live-Sets mit drin ist, da wir alle finden, dass es ein klasse Opener ist.


Emma: Oh yeah!


Also hören wir den dann nachher auf jeden Fall?


Tex: Oh ja, definitiv.


Wie schreibt ihr denn normalweise eure Songs- kommt einer von euch mit einer zumindest halbwegs ausgereiften Idee an oder jammt ihr manchmal auch einfach drauflos?


Tex: Da sind wir mittlerweile eigentlich alle beteiligt. Inzwischen sind es meistens erst mal entweder Freddie oder ich, die mit einer Grundidee ankommen.


Nach einer weiteren schlaflosen Nacht?


Tex: Genau. Die bringen wir dann mit zu den Proben, und da sitzen wir dann alle zusammen, hören uns das an und fangen an, zu arrangieren. Und was die Melodien angeht: das sitzen wir normalerweise immer alle da und hören uns das immer und immer wieder an, bis dann irgendwann auf einmal jemand sagt "Wartet mal! Ich hab die Melodie!", und dann versuchen wir, das aufzunehmen. Dann sagt vielleicht Joey "Oh, ich finde den Teil da aber nicht so gut..."- wir sind also alle am Songwriting beteiligt. Es fängt zwar meistens mit uns an, aber das war´s dann, danach mischen alle mit.


Wie oft probt ihr denn normalerweise?


Beide bedeutungsschwanger im Chor: Ohhhh...


Tex: Das verläuft in Wellen, es hängt davon ab, was wir gerade tun. Bevor wir auf Tour gehen oder auf Festivals spielen, schließen wir uns normalerweise im Proberaum mehr oder minder ein, für ungefähr zwei Wochen, und proben dann etwa so, wie man normalerweise zur Arbeit geht. Wir sind um 10h da und gehen dann wieder um 17h. Wenn man sich dann gerade in einer anderen Phase befindet und sehr viel Promotion macht, Interviews gibt und so weiter, dann hat man nicht gerade besonders viel Zeit zum Proben.


Habt ihr im Moment gerade viel an Promotion laufen?


Tex: Im Moment schon, ja, da wir jetzt kürzlich erst das Album hier in Deutschland herausgebracht haben. So wie jetzt gerade zum Beispiel (Er lacht). Wir geben viele Interviews während der Tour, kürzlich waren wir auch in Japan, auf einem wirklich riesigen Festival.


Emma: Ja, das war großartig!


Tex: Da haben wir auch ziemlich viel Promotion gemacht. Und davor haben wir ein Video gedreht. Wir waren in Spanien und haben das Video für "Apologize" gedreht.


Emma: Das ist die nächste Single.


Tex: Im Moment sind wir gerade also viel unterwegs, wir machen jetzt die Tour hier, dann gehen wir über Weihnachten nach hause, fangen wieder an zu proben und kommen dann Anfang nächsten Jahres wieder zurück hierher nach Deutschland, zusammen mit EDGUY.


Wenn ihr jetzt gerade so viel rumkommt- sind euch Unterschiede zwischen dem Publikum in verschiedenen Ländern aufgefallen, insbesondere zum Beispiel zwischen Schweden, hier und Japan? Mir hat nämlich mal jemand erzählt, das Publikum in Japan würde etwas schüchtern wirken.


Emma: Ich glaube, das europäische Publikum ist weitestgehend gleich, aber wenn man das europäische mit dem japanischen vergleicht, dann sind das zwei völlig verschiedene Welten. Sie sind da so.... (Sie sucht nach einem passenden Wort).


Tex: So höflich.


Emma: Ja! Wenn ich einmal in die Hände klatsche, dann tun sie es die ganze Zeit! Und sie hören nicht mehr auf, sie haben die ganze Zeit weitergemacht!


Tex: Solange, bis man ihnen sagt, dass sie aufhören sollen.


Emma: So: "Okay, danke, wir sind fertig!". Und sie klatschen kurz, wenn ein Lied zu Ende ist, und dann hören sie auf und sind ganz leise, weil sie hören wollen, was du sagst.


Tex: Das war echt unheimlich.


Emma: Ja!


Tex: Da waren ungefähr 60.000 Leute, und die haben vielleicht ungefähr drei Sekunden lang geklatscht und dann war es so still, dass man sich wirklich selbst atmen hören konnte. Das war richtig unheimlich.

So, eine Sache noch. Könnte einer von euch uns vielleicht einen Comic-Sketch von entweder sich selbst oder der ganzen Band zeichnen?


Emma: Ja, er kann das machen!


Tex: Ja, kann ich machen.


Emma: Ich kann so was nicht, aber er! (Tex fängt an zu lachen)


Tex: Klar, mach ich. (Fängt an zu zeichnen) Wo kommt das denn dann hin?


Auf unsere Website. Ich kann euch die Adresse geben, wenn ihr wollt.


Tex: Ja, mach das! Soll ich uns alle zeichnen?


Ja gerne, das wäre klasse.


Tex: Okay, ich versuch´s...Oh...


Emma: Nicht so!


Tex: Also entschuldige mal, jetzt gib mir mal ´ne Sekunde!


Emma: Oh, dafür kriegst du Ärger, Peter... (Er lacht nur). Oh mein Gott, du bist mies! (Beide fangen an zu lachen.)


Tex: So, das ist Emma... Und dann haben wir noch Tinna, die sieht ungefähr so aus...


Emma: Das werde ich ihr sagen! (Tex schüttelt sich vor Lachen).


Oh, du machst das großartig finde ich.


Tex: Danke... Und dann haben wir noch Joey... Er hat dieses Bandana, richtig?


Emma: Ja.


Tex: Ungefähr so...


Emma: Oh mein Gott, ja, das sieht so nach ihm aus!


Tex: Und dann haben wir Peter...


Da tun sich ja völlig neue Karrieremöglichkeiten auf. Vielleicht solltest du das nächste Album-Cover designen?


Tex: Hey, vielleicht ja- warum nicht?


Emma: Oh nein, das wirst du nicht!


Tex: So, hier sind meine müden Augen... Und ich habe noch diesen... (Er tastet seinen Bart ab, um ihn zeichnen zu können).


Emma: Nein, nicht so- ja, genau.


Tex: Und dann noch Freddie. Okay, fertig.


Emma: Das ist klasse!


Okay, vielen Dank, dass ihr euch so große Mühe gegeben habt und viel Glück für den Auftritt!


Tex und Emma: Ja, danke und viel Spaß bei der Show!




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A Life For A Life

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WHILE YOU WAIT sind der Beweis, dass auch in Italien wütender Hardcore der alten Schule angesagt ist – die „A Life For A Life“-EP fährt in acht Minuten ein ordentliches Brett auf und lässt keinen Zweifel daran, dass die Band den ursprünglichen HC mag. Dabei sticht neben dem mega-angepisst keifenden Sänger die Gitarrenfraktion heraus, die mit vielen Melodien dafür sorgt, dass das Ganze bei aller Heftigkeit hörbar bleibt. In acht Minuten lässt sich mit kurzen Songs nicht viel falsch machen, daher überrascht es nicht, dass die EP durchgehend Stimmung macht. Wie sich WHILE YOU WAIT über Albumdistanz schlagen, bleibt abzuwarten – die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass auch das eine gelungene Scheibe werden dürfte.

A Life For A Life


Cover - A Life For A Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 8:3 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

While You Wait

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Hysterics

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Was ruhig, mit leichten WHITE STRIPES-Flair, beginnt, steigert sich schnell in ein beim ersten Hören infernalisches Kaskado – keine Frage, ROLO TOMASSI sind nicht ganz dicht. Genausowenig wie die Kollegen bei FANTOMAS und THE DILLINGER ESCAPE PLAN. Gepflegt noisigen Lärm produzieren sie dann auch entsprechend konsequent über die volle Länge der Platte, selbst du ruhigeren Einschübe („Macabre Charade“) sind von so schrägen Gitarrenmelodien und Keyboardspiel durchzogen, dass von Verschnaufen für den Hörer keine Rede sein kann. Nicht weiter überraschend, dass der weibliche Gesang sehr selten als solcher wahrgenommen wird und meistens als Psycho ganz gut beschrieben ist. „Hysterics“ ist definitv keine Platte für jedermann oder für jede Gelegenheit, dazu ist sie zu sperrig, zu wahnsinnig und zu komplex. Aber FANTOMAS beweisen, dass es für solche Musik eine Fanschar gibt – und genau die kann ROLO TOMASSI mal antesten.

Hysterics


Cover - Hysterics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:4 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Rolo Tomassi

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Seizures In Barren Praise

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Deathwish Inc. haben seit jeher ein Gespür für ungewöhnliche Bands, TRAP THEM sind dafür erneuter Beweis – mit Standard-Hardcore haben die Herren nichts am Hut, wer Singalongs oder Beatdown-Parts sucht, braucht gar nicht weiterzulesen. „Seizures In Barren Praise“ ist ein zäher, böser Wutbrocken, gleichermaßen von BLACK FLAG wie ENTOMBED beeinflusst und mit tonnenweise ungezügelter Kraft. Dabei schaffen es TRAP THEM, die schwedischen Gitarren, das gnadenlose Drumming (gerne auch mal mit Blast-Part) und die rotzige Röhre zu einem Sound zusammenzufügen, der mehr Punk ist als alles andere. Die Songs sind eruptiv, dabei verstörend und immer wieder für eine Überraschung gut, wie der schleppende Part in „Day 26 – Angles Anonymous In Transit“ oder der ausufernde zähflüssige Rausschmeißer „Day 31 – Mission Convincers“ beweisen. Wer Bock auf eine Dosis vertonter Wut hat, sollte „Seizures In Barren Praise“ definitiv antesten, wer nur auf der Suche nach einer weiteren coolen New Era-Cap tragender Bollos ist, ist hier völlig fehl am Platz. Aufgeschlossene Metaller können der Chose ebenfalls eine Chance geben, das könnte was sein. Aber egal wie der musikalische Background ist: wer mit wütender, ehrlicher, punkiger Musik was anfangen kann, wird TRAP THEM lieben.

Seizures In Barren Praise


Cover - Seizures In Barren Praise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 25:17 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Mina Harker

KEINE BIO! www
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At The Arena Ov Aion-Live Apostasy

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Wenn man ein herausragendes Genre-Highlight wie “The Apostasy” verbrochen hat, darf man auf der zugehörigen Tour gerne ein Live-Album mitschneiden, was BEHEMOTH ohne Umschweife getan haben. Da es bis jetzt noch keinen Bühnenmitschnitt der polnischen Ausnahme-Krawallos gibt, geht „At The Arena Ov Aion-Live Aopstasy“ zumindest aus diesem Hörwinkel absolut in Ordnung. Und wer sich von der Band zum Bleistift auf dem diesjährigen „Party.San“-Festival die Rübe hat abschrauben lassen, der weiß, welch unbändige Energie Nergal und seine Schergen auf den Brettern freisetzen… da können selbst die schon mächtigen Landsmänner VADER kaum mithalten! Allein schon, was Inferno auf seinem Drumkit daherzaubert, ist ein selbiges und sorgt für indezente Maulsperre. Die Mischung aus Death Metal, einer Prise Schwarzmetall und der technischen Präzision einer Schweizer Premium-Uhr haut auch live den stärksten Headbanger um, was alles gekonnt auf dieser authentischen, fetten Live-Scheibe präsentiert wird. Man mag sogar meinen, die Sache klinge allzu perfekt (im Sinne von Nachbearbeitung im Studio), aber BEHEMOTH klingen nun mal so perfekt – immer schon leicht an der Grenze zur Sterilität. Und (im Gegensatz zu den meisten anderen „Live“-Platten) sogar Publikum ist da, man hört „Behemoth, Behemoth…!!!“-Sprechchöre und nicht nur ein ultraleises Murmeln irgendwo im Hintergrund. Während der Songs kommt die Meute natürlich nicht gegen die Band an, die sich den Allerwertesten abspielt und eine runde Setlist abliefert, deren Augenmerk nicht zur Hälfte auf Stücken des neuen Albums liegt, sondern auch genug Platz für den einen oder anderen Klassiker lässt. Auch mitunter sehr coole Ansagen bekommt man von Nergal zu hören. Normal tu ich mich mit dem „Tipp“ immer schwer bei Live-Alben, weil sie oft schlichtweg nicht live klingen, aber „At The Arena Ov Aion-Live Apostasy“ ist in der Summe seiner Eigenschaften einfach ein Hammer und eine der besten Bühnenkonserven der letzten Zeit!

At The Arena Ov Aion-Live Apostasy


Cover - At The Arena Ov Aion-Live Apostasy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 68:56 ()
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Fades

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MISS MARPLE überraschen, das muss man ihnen lassen. Wohl kaum jemand dürfte beim Anblick des in Pastellfarben gehaltenen Artworks (Totenschädel auf der Rückseite hin oder her) sofort auf den Gedanken kommen, dass einem gleich mit den ersten zwei Songs "Creation Of Doom" (okay, der Titel könnte ein Hinweis sein) und "Liquidation" zwei stark mit New Metal- kokettierende Bretter um die Ohren gehauen werden. Aber MISS MARPLE beschränken sich nicht ausschließlich auf härtere Gangarten. So geht es beispielsweise bei dem leider irgendwie ein wenig schepp klingendem "Reason" im Vergleich zu den eben genannten Songs größtenteils etwas ruhiger zur Sache, auch wenn zwischenzeitlich ein deutlich härterer Zwischenteil das vermeintliche Idyll bricht. Überhaupt demonstrieren MISS MARPLE eine recht große Bandbreite auf ihrem Debutalbum. Meint man nach den ersten zwei, drei Songs die Band halbwegs einschätzen zu können, bekommt man plötzlich mit "Trip" etwas vorgesetzt, das über große Teile hinweg auch genauso gut von den RED HOT CHILI PEPPERS stammen könnte. "Friend" ist eine melodiöse Ballade, beim sich anschließenden "One 2 three" hingegen werden die Verstärker bis zum Anschlag aufgedreht und es geht plötzlich derart hart zur Sache, dass man sich fragt, ob man vielleicht ohne es zu bemerken auf einer Metalcore-Scheibe gelandet ist. Wer also Abwechslung sucht, ist hier goldrichtig, zur homogenen Hintergrundmusik taugt "Fades" definitiv nicht.

Fades


Cover - Fades Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:31 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Miss Marple

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