Interview:

Endstille

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InterviewHallo erstmal! Wie schaut´s denn momentan aus bei Euch?



Gut. Es gibt keinen Grund zu klagen.



Euer letztes Album „Endstilles Reich“ liegt gerade mal eineinhalb Jahre zurück, und schon steht Ihr mit „Verführer“ in den Startlöchern. Habt Ihr Euch extra beeilt, das neue Album fertig zu bekommen?



Na ja, für uns ist "Endstilles Reich" schon etwas länger her. Das Album war ja schon aufgenommen, während wir noch auf der Suche nach einem neuen Label waren, d.h. die CD lag schon länger in den Startlöchern, bevor sie endlich veröffentlicht werden konnte. Von daher kann man nicht sagen, dass wir uns sonderlich beeilt hätten. Eigentlich hat die Arbeit an "Verführer" recht lange gedauert und wir haben uns fürs Songwriting und die Aufnahmen Zeit gelassen. Dadurch, dass wir im letzten Jahr doch ziemlich viele Konzerte gegeben haben, hatte es uns sogar noch mehr Zeit gekostet, als wir eigentlich benötigt hätten.



„Verführer“ klingt in meinen Ohren einen Tick abwechselungsreicher als der Vorgänger, weil Ihr noch mehr als früher auf stampfenden Midtempo und mehr Dynamik setzt. Hattet Ihr das beim Songwriting so beabsichtigt, oder hat sich das einfach ergeben?



"Endstilles Reich" ist ja ein Album, das schon hauptsächlich sehr schnell und absolut kompromisslos ist. Kompromisslos ist "Verführer" natürlich auch, aber wir wollten ja schließlich keine Eins-zu-eins-Kopie von "Endstilles Reich" machen. Also haben wir das schon auf eine gewisse Art und Weise bewusst gemacht und haben auch mal einen Gang runter geschaltet. Dabei haben die Lieder aber meines Erachtens nach kein Stück an härte verloren. Ganz im Gegenteil, auch die Midtemposongs sind knüppelhart geworden. Dass durch solche Songs oder solche Passagen dann die Lieder oder die ganze CD für viele etwas abwechslungsreicher wirkt, ist natürlich ganz klar. Aber ich finde, dass alle unsere CDs recht viel Abwechslungen beinhalten, man muss nur genau hinhören.



Das Cover-Artwork von „Verführer“ zeigt augenscheinlich unseren alten Kaiser Wilhelm II. bei der Metzgerarbeit. Wer kam denn auf diese Idee? Und was steckt genau dahinter?



Die Idee, das Bild auf unserem Cover zu verwenden kam uns, als wir das Bild entdeckt hatten. Das passte sofort zu den Vorstellungen, die wir für "Verführer" hatten.
Was passt denn besser zu einer CD, die zum Teil auf den ersten Weltkrieg abzielt und "Verführer" heißt? Kaiser Wilhelm II hat doch eine Menge Menschen in die Scheiße gerissen und dann noch die Darstellung als Schlachter... perfekt!!!



Was genau bedeutet der Titel „Verführer“ denn genau? In Kombination mit dem karikaturhaften Cover-Artwork ist nicht sofort erkennbar, was Ihr mit dem Titel ausdrücken wollt. Und habt Ihr keine Angst, von diversen erkenntnisresistenten „Szenekennern“ mal wieder auf die falsche politische Bank gesetzt zu werden, weil in dem Titel immerhin das Wort „Führer“ vorkommt?



Wie ich eben schon sagte, hat der Kaiser ganze Völker in ihr Verderben geführt/verführt, was man auf dem Albumcover auch an dem Blut auf seiner Kleidung bestens sehen kann. Der "Verführer" präsentiert sich Dir wie Dein bester Freund, aber kann dich auch ganz schnell in deinen Untergang stürzen. Also über die "Szenekenner" mach ich mir wirklich keinerlei Gedanken. Diese netten Leute wollen was zu labern haben und auch wenn sie nichts finden, wird sich schnell etwas ausgedacht, und schon hat man wieder was zu tratschen. Wenn man sich um so was kümmern würde, dürfte ich nicht mal mehr in der Öffentlichkeit einen fahren lassen, da dann gleich gesagt wird, dass aus einem ja nur brauner Müll kommt. Hahaha.... Ich bitte dann auch alle, die mit dem neuen Albumnamen ein Problem haben, ihre "FÜHRERscheine", falls sie welche besitzen, umgehend bei der nächsten Polizeidienststelle abzugeben!!!!!!



Ein Songtitel wie „Depressive/Abstract/Banished/Despised“ liest sich recht merkwürdig. Was für eine Bedeutung hat diese recht eigensinnige Namensgebung?
Überhaupt ist mir aufgefallen, dass Ihr die Kriegsklischees, die noch Eure ersten Alben dominiert haben, ein Stück zurückgefahren habt. Es finden sich zumindest keine Kriegsschiffe, Geschütze und Soldaten mehr auf Euren Covern, sondern die Kriegsthematik wird nach und nach immer subtiler von Euch verpackt. Wollt Ihr langfristig weg von dieser Szenerie?



Na ja. Also ich finde das Cover sieht jetzt nicht ganz nach Frieden aus. Von daher finde ich schon, dass unser Artwork relativ typisch geblieben ist. Außerdem kannst du im Booklet wieder einige Soldaten bei der Arbeit bewundern.
Auf den vorherigen Alben hatten wir auch immer schon Lieder, die sich mit einer anderen Thematik befasst haben. Also kann von einer langfristigen Abgrenzung von der Kriegsthematik nicht die Rede sein. Es wird auch in Zukunft noch Songs über ein paar nette Szenarien geben.



Vor einigen Jahren habt Ihr noch öffentlich gegen „kommerzielle“ Black Metal-Bands wie DIMMU BORGIR gewettert. Seht Ihr diese Trennung von Underground und Mainstream heutzutage immer noch so drastisch? Oder denkt Ihr vielleicht sogar, dass Ihr mittlerweile, nicht zuletzt auch durch Euer nicht allzu kleines Label Regain Records, selbst fast schon im Mainstream angekommen seid?



Laut unseren Kritikern haben wir uns ja nie weiterentwickelt, was für mich die Bestätigung ist, dass wir immer noch so kompromisslos wie am ersten Tag sind, was auch durchaus stimmt. Komischerweise sind das auch die gleichen Leute, die uns vorwerfen, dass wir ja so kommerziell geworden seien. Für mich schließt das eine das andere aus. Mit der Musik, die wir machen, kann man wohl niemals im Mainstream landen. Es ist doch weiterhin so, dass kein normaler Mensch etwas mit ENDSTILLE anfangen kann, und das ist auch gut so. Wir machen nun mal keine Musik für Jedermann und das wird sich auch ganz bestimmt nicht ändern. Ich finde es nur nach wie vor ätzend, wenn sich Black Metal-CDs auf einmal anhören wie „007“-Soundtracks, mit Pauken und Trompeten usw. Da frag ich mich einfach, was das noch mit der Musikrichtung zu tun hat und was das für einen Zweck erfüllt.
Um noch einmal auf Regain Records zu sprechen zu kommen, denke ich nicht, dass dieses Label zum Mainstream gehört. Schau dir doch mal die Bands an, die dort unter Vertrag sind. Da findet man nun keine szenefremden Bands. Von daher ist Regain Records kein Mainstream-Label wie Sony, oder was weiß ich, was es noch für Plattenfirmen gibt.



Wird zwischen „Verführer“ und Eurem nächsten Werk wieder ähnlich wenig Zeit vergehen? Oder plant Ihr zwischenzeitlich sogar eine DVD oder ein Live-Album?



Mal schauen. Wir haben noch keinen wirklichen Plan was die Zukunft angeht. Wir werden sehen was passiert.



Berühmte letzte Worte?



Fuck Hell und gute Nacht.

Band:

Illusion Suite

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Band:

The Cinematics

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Review:

Devil Reveals

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Nachdem das letzte Werk der Hannoveraner Thrash Metaller, „Freak Inside“, zuerst als Eigenproduktion und später offiziell über das Label Saol veröffentlicht wurde, erscheint nun „Devil Reveals“ direkt über das Label, das mit der Band ganz sicher keinen schlechten Fang gemacht hat. Inzwischen hat sich die Formation um die sehr ansehnliche Frontgrunzerin Britta Görtz einen guten Ruf in der Szene erspielt, der von „Devil Reveals“ weiter untermauert wird. Die einzigen größeren Schwächen des Albums sind aber leider der nach wie vor viel zu monotone Kotzgesang von Frau Görtz (den aber ARCH ENEMY auch nicht besser hinbekommen…) und das nicht durchgehend überzeugende Songwriting. Dabei passt eigentlich alles: die geilen Riffs der alten TESTAMENT-Schule treffen ins Schwarze, auch die Breaks sitzen ordentlich, aber CRIPPER schaffen es hier nicht ganz, daraus Songs zu stricken, die langfristig im Ohr kleben bleiben. Die meisten Stücke wirken konstruiert und zusammengewürfelt; echte Hits finden sich bis auf das echt geile „Life Is Deadly“ leider keine. Insgesamt kommt „Devil Reveals“ daher nicht ganz an den Vorgänger heran, der in sich geschlossener schien und das ausgereiftere Songwriting präsentierte. Old School-Thrasher machen hier nicht viel falsch, aber ich persönlich finde es etwas schade, dass CRIPPER bei so viel potenter Substanz nicht mehr erreicht haben als „nur“ ein hörenswertes Album, das sogar dem Vorgänger einen Tick hinterherhinkt. Darum schließe ich dieses Review mit einer bekannten Floskel: hier wäre mehr drin gewesen!

Devil Reveals


Cover - Devil Reveals Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Defiance

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Die scheinbar überall auf der Welt verstreuten Black-Thrasher DESTRÖYER 666 haben seit ihrer Gründung 1994 nicht gerade mit Veröffentlichungen um sich geworfen, doch stimmt hier die viel zitierte Floskel „Klasse statt Masse“ ausnahmsweise mal. „Defiance“ nennt sich das bislang erst vierte vollständige Album der Band und zieht jedem Old School-Krachbolzen die Buxe auf halb Acht. Hatten zuletzt die DESTRÖYER 666-Abelger RAZOR OF OCCAM ein mächtiges Brett vorgelegt („Homage To Martyrs“ – siehe Review), schießt die Hauptband aus noch mehr Rohren. Besser hat man die bewährte Bläckdässträsch-Mischung selten gehört, wobei die Jungs fieses Schwarzmetall als Fundament legen und dieses mit mächtigen Midtempo-Attacken und fetten, SLAYER-artigen Riffs unterlegen. Die akustischen Erzeugnisse hören auf Namen wie „Weapons Of Conquest“, „I Am Not Deceived“ (geiler als mit diesen zwei Ohrwürmern kann man ein Album kaum beginnen!), „A Stand Defiant“ (Killer!) oder „A Thousand Plagues“ und gehören in ihrem Bereich zum Allerfeinsten, das seit Jahren erschienen ist. Während andere Bands (gerade in den leider immer noch aufstrebenden „Core“-Müll-Genres) krampfhaft versuchen, Rekorde zu brechen um möglichst heftig und abgefahren zu klingen, legen diese Jungs einfach mit bewährten Zutaten los und klingen dabei härter und kompromissloser als ein Großteil der gesamten Szene. Ein Meisterwerk!

Defiance


Cover - Defiance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:27 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Welcome To Grayland

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Bühne frei für die nächsten Invasoren aus dem Land der tausend Seen (und beinahe ebenso vieler Rock-/Metalbands): hier kommen CARMEN GRAY. Zwar sind diese bisher noch nicht mit einem Plattenvertrag für deutsche Lande gesegnet, sollten sie den aber bekommen, müssen sich ihre in letzter Zeit die Charts dominierend Landsmänner SUNRISE AVENUE warm anziehen: denn auch wenn CARMEN GRAY in deutlich rockigeren Gefilden fischen als ihre Poprock-Kollegen, sind zahlreiche der Songs auf dem zweiten Album "Welcome To Grayland" so eingängig, dass man sie praktisch nicht mehr aus dem Ohr kriegt und auch eindeutig radiotauglich. Und vor allen Dingen machen sie Spaß! Der strategisch sehr klug gewählte Opener "Honey Child" rockt wie die Hölle und macht Laune, das großartige "At The End Of The Rainbow" präsentiert sich etwas bittersüßer und krallt sich mit seiner Melodie dermaßen im Gehörgang fest, dass es schon fast unverschämt ist, während "Lonely Heartless Avenue" das Zeug zum (nach wie vor finnischen, also nicht vollständig Sommer-Sonne-Sonnenschein-mäßigen ) Radio-Sommerhit hat. Ein kleiner Wehmutstropfen ist, dass die Band keinen eigenen Keyboarder in ihren Reihen hat und dessen Fehlen bei Balladen mit einem Synthesizer(?) ausgleicht, dessen Klavierklang stellenweise doch etwas zu wünschen übrig lässt. Überhaupt stellen die Balladen die (in Relation gesehen) etwas schwächeren Momente auf "Welcome To Grayland" dar, die Band wirkt mehr zu hause, wenn sie sich auf ihre Gitarren verlassen kann. Und das wiederum können sie richtig gut. Mehr davon!

Welcome To Grayland


Cover - Welcome To Grayland Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:30 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Richtaste

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Band:

Deep Frying Pan

KEINE BIO! www
Review:

One Mile

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Es gibt junge deutsche Bands aus dem weitesten Bereich der härteren Rockmusik, die ernteten haufenweise Vorschusslorbeeren, starteten schnell durch - und verschwanden dann recht sang- und klanglos von der Bildfläche. Die unsäglichen 4Lyn seien vielleicht als Beispiel genannt. BOOZED aus dem beschaulichen BramscHE(LL) hingegen halten den Standard, vielleicht sind sie mit der steigenden Zahl an Jahren sogar noch besser geworden. Dabei behalten ihren Stil bei, spielen coolen, Popo-stupsenden Rock’n’Roll irgendwo zwischen Hellacopters, AC/DC, Turbonegro und anderen Dreckspatzen. Dass sich beim melo-punkigen „Circus“ sogar Nicke Andersson die Ehre eines Gastauftritts gibt, dürfte als echte Wertschätzung durchgehen. Und einen Haufen Street Credibility verdienen sich die Niedersachsen auch noch: Schließlich gründeten sie kurzerhand ihr eigenes Label, um dieses Album unter die Leute zu bringen (die limitierte Version kommt übrigens mit einer Bonus-DVD ins Geschäft). Selbst ist der Rock’n’Roller. Einen Nachteil hat aktuelle Pladde allerdings: Live sind die Jungs noch pornöser.

One Mile


Cover - One Mile Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 33:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The EP Sessions 2007-2008

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Donnerlittchen: Mit einem echten Donnerschlag melden sich die Engländer THUNDER aus dem Business ab. (Zumindest vorerst – bis die Reunion-Schillinge klimpern und die Briten beim Sweden Rock oder sonst wo die morschen Knochen entlüften?). Wer die Tommies nun aber mit den Haarspraybands ihrer großen Zeit aus den USA verwechselt, der hat sich den Namen falsch auf der Festplatte abgespeichert. Die Kapelle macht nämlich astreinen, klassischen Hard Rock, der jedoch nie diesen massenkompatiblen Kaugummi- und Stadionfaktor enthält. THUNDER wirken einigermaßen ehrlich und bieten ihren Fans demnach auch gleich 16 schicke Songs. Nach der Auflösung 98 und der Reunion 2002 nahm die Band 2007/2008 drei EPs (seinerzeit direkt zu bestellen für Fans) auf. Die decken typischerweise das Spektrum von der kitschfreien Ballade über echten Groove, moody Blues und (Hard) Rock ab (live und Studio) - gekonnt, professionell und mit Herz. Selbiges wird den Fans bluten, denn mit dieser Scheibe haben THUNDER noch mal ein gewichtiges Statement ihres 20jährigen Schaffens abgegeben - Donnerwetter.

The EP Sessions 2007-2008


Cover - The EP Sessions 2007-2008 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 73:40 ()
Label:
Vertrieb:

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