Review:

Fixed Action Pattern

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PLACENTA sind quasi die deutsche Antwort auf SUICIDE SILENCE und Konsorten, wobei sich die Berliner bemühen, so was wie eine eigene Note einzubringen. Das gelingt ihnen durch den immer wieder eingesetzten klaren Gesang, der zwar stellenweise zu süß kling, aber die meiste Zeit die Songs auflockert und vom bekannten Metalcore-Muster abweichen lässt – „Simon Says“ ist da ein schönes Beispiel. Der Einstieg in den Longplayer ist zwar etwas zu klischeehaft geworden, PLACENTA kriegen aber glücklicherweise schnell die Kurve und verkommen nicht zur x-ten belanglosen Beatdown-Death-Metal-Kapelle, sondern bauen eine eigene Identität auf. Dass „Fixed Action Pattern“ handwerklich gut gemacht ist, eine anständige Verpackung und Produktion hat, ist anno 2009 beinahe selbstverständlich und dürfte für Genre-Fans den letzten Ausschlag geben, um sich die die Scheibe zuzulegen.

Fixed Action Pattern


Cover - Fixed Action Pattern Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Here We Stand

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Es gibt Platten, bei deren „Genuss“ sich dem nichts ahnenden Hörer bereits beim ersten Durchlauf die Fußnägel bis zum Anschlag aufrollen! Der Hannoveraner Gitarrist und Sänger Peter Ladwig hat mit seinen beiden Mitstreitern Matze und Rudi Kaeding ein Album aufgenommen, das vor Rosamunde Pilcher-Vertonungen nur so strotzt. „You´re so sweet, sweeter than wine – you´re so cute and you´re so mine”, “You don´t need to say that you don´t love me anymore - ´cause I can feel it in my broken heart”, “I´m in love with the woman of my heart – I´m in love with the woman of my dreams”… allesamt Textzitate aus den ersten vier (!) Songs dieses vor Schmalz und 08/15-(Blues) Rock nur so triefenden Albums. Dass der Namensgeber mal bei den frühen, ordentlichen Rockern VICTORY (die damals noch FARGO hießen) gespielt hat, hört man nicht wirklich heraus, denn hier rockt mal gepflegt gar nix! „Here We Stand“ bietet furchtbarsten Plüschsound, der zwar stellenweise ganz passabel groovt, aber dermaßen penetrant auf radiotauglich getrimmt ist, dass einem dagegen selbst Kuschelbands wie BON JOVI vorkommen wie True fuckin´ Echtstahl. Während der Autor diese Zeilen in den Rechner hackt, läuft gerade „I Can´t Live Without Your Loving“, und vor der Anlage hat sich schon eine ordentliche Pfütze gebildet. Ich habe keine Ahnung, wen diese drei Herren mit ihrem gruseligen Geseiere ansprechen wollen, aber die Silbereisen und Borg glotzende 80-plus-Generation kann meist kein Englisch…

Here We Stand


Cover - Here We Stand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 46:27 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Ladwig

by Gast
www
Interview:

Sturmgeist

Band anzeigen
InterviewHi Cornelius! Wie geht´s Dir?



Hallo, alles in Ordnung. Die Sonne scheint über Berlin! Und du bekommst hiermit eine große Korrekturarbeit. (-:



Wie bist Du in musikalischer Hinsicht einst zum Black Metal gekommen? Da Du nicht nur Kopf der Band STURMGEIST bist, sondern auch noch bei SOLEFALD die Fäden ziehst, wäre es interessant zu wissen, was Deine musikalischen Einflüsse sind?!



Meine Fans kennen ja wahrscheinlich die Biographie SOLEFALDs, aber für Neueinstieger mache ich eine kurze Rekapitulation. Durch einen Freund habe ich den Black Metal mit BURZUM kennengelernt im Jahr ’93, was viel in meinem Leben verändert hat. Davor war ich ein großer Fan von Thrash- und Death Metal. Mit Black Metal ging es weiter in eine noch extremere Richtung. Im Alltag höre ich mir verschiedene Musik an, Klassik (Wagner und mehr - bin ein leidenschaftlicher Fan der deutschen Romantik), Weltmusik, sogar ein bisschen Hip Hop.



Euer neues Album „Manifesto Futurista“ setzt sich mit dem Schaffen des italienischen Schriftstellers und faschistischen Begründers des Futurismus, FilippoTommaso Marinetti, auseinander. Wieso fiel die Wahl ausgerechnet auf diesen anscheinend sehr streitbaren Charakter?



Marinetti war zuerst Künstler, denn Futurist und nur letztlich Faschist, hauptsächlich aus pragmatischen Gründen. Wir wissen alle, dass ein Krieg gewisse Entscheidungen fördert. Heute kann ich sagen: “Ich bin Künstler und apolitisch”, das ging aber nicht unter den damaligen Bedingungen. Auf jeden Fall, Marinetti und die Futuristen sind in der Kunstwelt überall bekannt, beliebt oder gehasst. Als sie hauptsächlich Künstler waren, machten sie Kunst und nur implizit Politik (einfache Fragen verursachen ja ganz oft dumme Antworten...) - das Lied “Manifesto Futurista” ist zum Beispiel eine der ersten Black Metal-Hymnen an Motoren und Geschwindigkeit, wie es z. B. DEEP PURPLE und METALLICA gemacht haben in den 70er und 80er Jahren. Die Futuristen feiern ja in 2009 ihr 100. Jubiläum, zum Teil mit einer großen retrospektiven Ausstellung in London!



In Deutschland existieren einige extrem linksgerichtete Vereinigungen, die bereits bei völlig unpolitischen Bands die Nase rümpfen und die die Black- und Viking Metal-Szene pauschal für faschistisch und neonazistisch halten. Habt Ihr keine Befürchtungen, dass Ihr ins Visier dieser völlig dumm und ignorant agierenden Halbwissenden geraten könntet, wenn Ihr ein Album abliefert, das sich unter Anderem mit den Ideen und Visionen eines bekennenden Faschisten, aber auch mit dem Bau von Vernichtungslagern (wie in dem Song „Elegie D´une Modernite Meurtriere“), beschäftigt?



Hmm... eine wichtige Frage, die aber leider nur gestellt wird, weil wir in Deutschland sind. Anderswo hat man als Künstler eine größere Freiheit, wenn es um diese Problematik geht - ansonsten fühle ich mich in Deutschland fast freier als in Norwegen. Das Lied “Elégie D’une Modernité Meurtrière” thematisiert ja natürlich das Problem des Bösen - der Mensch, geschaffen von Gott und selber Schöpfer der Vernichtungslager... eine traurige Geschichte unserer alten Anthropos.

Ich verstehe, warum man in Deutschland so viel auf Extremismus (rechts oder links) achtet, und ich finde es ja auch gut, summa summarum. Obwohl meine Band STURMGEIST heißt und über wirkliche Probleme redet (nicht nur über diesen Fantasy-Quatsch), fürchte ich diese Reaktionen nicht. Wir sind keine rechtsorientierte Band - ich mag die energisch-anarchistische Haltung und gehe sogar mal in linke Berliner Kneipen. Die wirkliche Kunst entsteht in der Kreuzung verschiedener Denkweisen, so habe ich immer gedacht.

Und, für die, die das wissen wollen: meine beiden Großväter waren Teil des Widerstands gegen die deutsche Okkupation von Norwegen, der eine lebt noch und hat mir viel von diese Periode erzählt. Ein ferner norwegischer Verwandter von mir hat sich in Berlin in 1941-1945 aufgehalten, aber unfreiwillig: er saß in Sachsenhausen wegen sogennanter “illegaler Arbeit”. Ich habe über ihn ein Gedicht geschrieben:



One from sachsenhausen



prussia’s palette

of grey tones

you got to know it

jakhelln carl



five years imprisoned

in the house of the saxons

resistance cost

more than freedom



out of the fog

you wrote in french

forgave god

the evil he did



in berlin’s vernal sunlight

I write you



everything is forgiven

but nothing forgotten



(aus dem Buch “Galderhug”, Cappelen Damm, 2008)



Auch Themen wie das Schicksal von jungen Soldaten („Verdun“) oder Amoklauf („Sturmgeist89“) werden auf „Manifesto Futurista“ behandelt. Es scheint, dass Dir reale und philosophische Ansätze deutlich mehr liegen als die typischen Klischees des Black Metal, also Satanismus, Okkultismus, etc.. Würdest Du STURMGEIST daher überhaupt als Black Metal-Band im typischen Sinn bezeichnen?



Nein, am Anfang war STURMGEIST eher eine bizarre Konstellation, von skandinavischem, schwarzem Humor geprägt. Da oben hat man eine ziemlich abgedrehte Auffassung von Deutschland und der deutschen Kultur - hör dir unser Lied “Party Über Alles” an und du wirst verstehen. Ich bin sicher, dass dieser “Spaß” für viele von den schlechten, humorlosen Rezensionen, die unsere zwei ersten Alben in Deutschland bekommen haben, verantwortlich war. “Meister Mephisto” und “Über” waren nicht perfekt - aber die konforme Scheiße, zu der sie die Metal-Journalisten gekrönt haben, waren sie bestimmt nicht!

“Manifesto Futurista” ist wahrscheinlich auch von meinem Deutschland-Aufenthalt beeinflusst: Der Spaß ist weg, nur die Wut bleibt. Das hat natürlich auch mit “Sturmgeist89” zu tun.



Ein Zitat von Dir im Zusammenhang mit „Sturmgeist89“ lautet: „Menschen töten, nicht Musik“. Es existiert ja die Theorie, dass das Hören bestimmter, aggressiver (sei es musikalisch oder textlich) Musik zu einem gewissen, kleinen Teil dazu beitragen kann, dass Menschen aggressive Taten, wie zum Beispiel erwähnten Amoklauf, begehen. Immerhin wird nicht nur Rockmusik allgemein seit ihrer Entstehung von ewig Konservativen verteufelt, sondern oftmals sind einfach – platt formuliert – meinetwegen SLAYER oder RAMMSTEIN Schuld, wenn wieder ein Jugendlicher zur Waffe greift. Kannst Du so einen Zusammenhang völlig ausschließen?



Von welche Theorie sprichst du? Welcher Autor? Welche Quelle - Artikel oder Buch? Es klingt wie die Aussage von Moralisten. Völlig ausschliessen kann man nichts, weder die Existenz Gottes noch die Intelligenz der Menschen...



Neben der Musik bist Du auch noch ein erfolgreicher Autor, der auch schon Preise für seine Werke bekommen hat. Was bedeutet Dir persönlich mehr: das Schreiben von Werken wie „Gudenes Fall“ oder die Musik, bzw. das Komponieren?



Beides ist für mich extrem wichtig. Das Schreiben ist aber mein Hauptjob geworden. Das heutige Problem ist, dass es in der Musik-Branche natürlich um Geld geht. Die Branche ist völlig pleite, scheint es mir. Die Fans kaufen weniger Alben, aber die Labels müssen noch für Produktionen bezahlen. Eine gute Produktion herzustellen (Aufnahme, Mix, Mastering, Design, Foto, Drücken, Promo) kostet viel. Ich weiss etwas davon, da ich mein eigenes Label Inhuman Music seit 2007 betreibe. Eine sehr kleines Label, aber trotzdem noch funktionierend! Meine Diskographie enthält das G.U.T.-Debut “My Only Drug Is Madness” und die SOLEFALD-Remix-Platte “The Circular Drain”, die in Deutschland von Twilight vertrieben wird.



Wird man STURMGEIST auch live zu sehen bekommen, oder handelt es sich um eine reine Studioband?



Ich möchte Konzerte spielen! Im Moment mache ich einfach Performances mit STURMGEIST, das heißt, mit Mikrofon, MacBook und mir selbst, schreiend und im Anzug!



Gibt es etwas, dass Du Euren Fans in Deutschland abschließend mitteilen möchtest?



PAGAN VIKINGS STAY TRUE!




Review:

The Malevolence Of Mando Diao 2002 - 2007

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MANDO DIAO, der Name hat irgendwie etwas exotisches, man denkt an Folklore oder Teppichbehängte peruanische Straßenmusikanten. Aber dem ist natürlich nicht so, denn diese Truppe aus Schweden hat sich in den letzten Jahren vom (Live) Geheimtipp hin zum erfolgeichen Chartact gemausert. Vor allem zuletzt die Single „Dance With Somebody“ bescherte den großen kommerziellen Durchbruch. Hinter dem Namen verbirgt sich übrigends nichts, er ist absolut künstlich und „klingt“ halt einfach nur gut.
Ich hatte die Jungs auch schon mal vor ein paar Jahren auf dem TAUBERTAL Festival gesehen, ja war damals schon nicht schlecht, hatten ein paar ganz passable Nummern am Start, die Stimmung war sehr gut aber die Kommunikation mit dem Publikum war eher etwas dürftig, um nicht zu sagen die fand nur sehr spärlich statt. Eine gewissen kühle Arroganz war schon irgendwie zu spüren, trotzdem eroberten die Jungs die Menge mit ihrem lässigen Sound und introvertiertem Auftreten im Sturm. Musikalisch und handwerklich war es sowieso voll in Ordnung, was die Jungs aus der Schwedischen Provinz da ablieferten. Dieser tanztechnisch sehr ansteckenden Mix aus Rock, Indie, Soul, Blues, Country, Folk sowie eingängige Pop (was die heimeligen Melodien betrifft) hat schon was ganz Eigenes. In so fern haben es MANDO DIAO geschafft ihre ganz eigene Linie sehr selbstbewusst und konsequent seit ihrer Gründung 2002 durchzuziehen. Das nötige Talent und der Willen hat sich ausgezahlt und heute gehört man zu den Etablierten.

Auf der bestens aufgemachten Compilation „The Malevolence Of Mando Diao 2002-2007" kann man sich auch als Neueinsteiger für gute 140 Minuten in die Musik und die Seele dieser Band einhören. Die ersten 5 Jahre beginnend mit der EP "Motown Blood" bis hin zu "Never Seen The Light Of Day" als Finale bei EMI Music im Jahr 2007 ließen vier Alben entstehen die sich bis dahin recht erfolgreich einige hunderttausend Mal um den Globus verkauft haben. Nur jetzt kommt’s aber - dieser Sampler beinhaltet ausschließlich Tracks, die es nie auf ein reguläres Album geschafft haben. Als da wären B-Seiten der Singles und EP’s, sowie Songs, die nur auf Special Editions erhältlich waren. Insgesamt sind es satte 39 Stück aufgeteilt auf zwei Silberlinge inklusive des neu aufgenommenen Titels "The Quarry" sowie außerdem noch eine Extra DVD. Der Mitschnitt einer Unplugged-Session im Svenska Grammofonstudio in Göteborg ist ebenfalls recht gelungen, die Band erzählt zwischendurch informatives zu den Songs, das „Country Roads“-Cover mit Orgel und Kontrabass hat auch was.

Es gibt insgesamt viele schöne und einige weniger gelungene Acoustic Versionen, Live Performances und Studio Recordings. Natürlich ist bei der Masse auch einiges an echtem „Schrott“ dabei will sagen die Sachen sind zu unausgegoren mit zu schrägen Hooklines und schiefen Akkorden, vor allem die langsameren Sachen überzeugen mich selten. Aber größtenteils sind es teilweise richtig gute Songs, die sonst komplett unter gegangen wären. Auf der ersten CD gefallen dabei besonders „Chiga“, „Cinderella“ und „Good Morning, Herr Horst“. Die andere Seite bietet mit der schon erwähnten Single sowie „Indie Love“, „San Francisco Bay“, „Long Before Rock’n’Roll“ und einer echt coole Coverversion von „A Hard Day’s Night“ in typischer MANDO DIAO Manier ebenfalls einige Highlights. Die Jungs sind natürlich keine eher derbe Punk’n’Roller wie ihre Landsmänner von den HELLACOPTERS, sind eher etwas glatter, aber dafür etwas vielseitiger egal ob Bläser oder BEATLES-Artige Melodien mit diesem 60’s Flair manchmal recht kurz, einprägsam und doch sehr energetisch und meist auch recht unterhaltsam.

The Malevolence Of Mando Diao 2002 - 2007


Cover - The Malevolence Of Mando Diao 2002 - 2007 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 56
Länge: 146:20 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Hod

KEINE BIO! www
Band:

Placenta

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Review:

Night Is The New Day

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Allerspätestens seit ihrem 2001er Hammerwerk “Last Fair Deal Gone Down” gehören die Schweden KATATONIA zur absoluten Speerspitze der internationalen Düstergemeinde. Kaum eine andere Band schafft es so gekonnt, derart berührende, emotionale und bisweilen tieftraurige, aber dennoch kurze, kompakte Songs zu schreiben, ohne in gängige Goten-Kitsch-Klischees abzudriften und/oder sich dem platten Dark-Pop-Markt anzubiedern. Nach dem saustarken 2006er Album „The Great Cold Distance“ legt die Band um Ausnahmestimme Jonas Renkse nach und liefert mit „Night Is The New Day“ ein Album ab, das gegenüber dem Vorgänger noch getragener, atmosphärischer, aber insgesamt auch weniger metallisch herüberkommt. Mehr denn je steht der melancholische, stets Gänsehaut erzeugende Gesang von Herrn Renkse im Mittelpunkt des Geschehens. Es wirkt, als sei das Album „um ihn herum“ geschrieben worden, mit den sehr geschickt akustisch im Hintergrund agierenden Gitarristen Nyström und Norrman, die aber ihre großen Momente meist spätestens in den durchweg mächtigen Refrains haben. Auch die Zusammenarbeit mit Keyboarder Frank Default hat sich ausgezahlt, der die hoffnungslose Soundwand mal mit organisch warmen, mal mit unterkühlten Samples untermauert. Was beim ersten Höreindruck noch wie eine leichte Anbiederung an die Verkaufsförderlichkeit anmutet, entpuppt sich schnell als passender neuer Farbtupfer im fragilen Sound dieser Wahnsinnsband. Einen Schwachpunkt sucht man dann auch wirklich mit der Lupe, denn Songs wie „The Longest Year“, „Onward Into Battle“, „Liberation“ (genialer Refrain!) oder die angedachte erste Single-Auskopplung „Day And Then The Shade“ entpuppen sich spätestens nach zwei- bis dreimaligem Hören als Volltreffer, die eher die Seele denn die Nackenmuskulatur streicheln. Schon fast unheimlich, wie niveauvoll sich diese Band von Album zu Album hangelt… spitze!

Night Is The New Day


Cover - Night Is The New Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Blue Record

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BARONESS haben mit „The Red Album“ vor knapp zwei Jahren einen ziemlich guten Einstand gefeiert, der Lust auf mehr machte. Und siehe da, das sinnig betitelte Nachfolge-Album „The Blue Record“ kann die hohen Erwartungen erfüllen und eine heftige Platte eingespielt haben, die sich schamlos bei Noiserock, Metal, Stoner Rock und Punk bedient. Zudem sind die neuen Songs etwas gradliniger und in sich geschlossener geworden als jene des Debüts, so dass „The Blue Record“ leichter zugänglich ist. „The Seetest Curse“ oder „War, Wisdom And Rhyme“ zeigen exemplarisch, wie sehr sich BARONESS gesteigert haben und melodischer geworden sind, ohne die Rotzigkeit, ohne den Noise zu vernachlässigen. Riffs, sich locker-flockig ins Hirn bohren, ein passend maskuliner Gesang und ein Songwriting, das immer wieder an frühe MASTODON erinnert, lassen „The Blue Record“ zu einer einzigen Kopfnicker-Fußwipper-Reise werden, die Spaß macht und alle Gedanken an Innovation, moderne Einflüsse und anderen Schnickschnack für 45 Minuten aus dem Kopf drückt. „The Blue Record“ ist eine mitreißende, ehrliche Metal-Scheibe und dazu noch saucool, was es anno 2009 immer seltener gibt. Hier haben sich vier Typen einen Dreck darum gekümmert, was die Welt erwartet und einfach Songs geschrieben, die Bock machen sind und bei der alle Musiker gleichberechtigt sind. Das Leben kann so einfach sein.

The Blue Record


Cover - The Blue Record Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:30 ()
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Vertrieb:
Review:

Snowfall On Judgment Day

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Spätestens seit ihrem erstklassigen Zweitwerk „The Fullness Of Time“ stehen die Kalifornier auf der Speisekarte nicht weniger traditioneller Proggies, die insbesondere die späteren FATES WARNING (ab „No Exit“) zu ihren Allzeitfavoriten zählen. „Schuld“ daran ist zu einem großen Prozentsatz Wahnsinnssänger Ray Alder, der auch auf „Snowfall On Judgment Day“ für Maulsperre sorgt und hier meiner Meinung nach eine seiner besten Leistungen überhaupt abliefert. Am Ende gebührt der Triumph, eine grandioses Album abgeliefert zu haben, allerdings wieder König Songwriting in Kombination mit einer sehr warmen, organischen Produktion, die zum Bleistift den letzten DREAM THEATER-Platten fast völlig abging. REDEMPTION haben erkannt, dass auch bei Prog viel nicht unbedingt viel bringt und steigern sich nach wie vor nicht in sinnlose Seht-her-was-wir-alles-spielen-können-Frickelorgien hinein, sondern lassen pure Emotionen in Form genialer Kompositionen wie dem textlich anscheinend von Park Chan-Wooks Götterzelluloid „Oldboy“ inspirierten „Walls“ (super!), der Gänsehautsoundwand „Black And White World“ (nochmal super – mit überragendem Finale!), „Unformed“, „Keep Breathing“, „What Will You Say“ oder dem überlangen Abschluss „Love Kills Us All/Life In One Day“ sprechen, die zum Besten gehören, das das Genre in den letzten paar Jahren erleben durfte. Nach dem zwar guten, aber nicht essentiellen Live-Ausflug „Frozen In The Moment“ bescheren uns REDEMPTION ihr bislang vielleicht stärkstes Werk, das Proggies selbstredend als Pflichtkauf betrachten dürfen. Sehr geil!

Snowfall On Judgment Day


Cover - Snowfall On Judgment Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 70:31 ()
Label:
Vertrieb:

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