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Under The Rain

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CHARLOTTE’S SHADOW verstehen sich als Verwalter von großen Gefühlen, von melancholischen und romantischen Momenten, von Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Nur so richtig rüberkommen will das auf ihrem neuen Album „Under The Rain“ nicht. Das man gesanglich ein Stück Monotonie als Stilmittel einsetzt ist ja im Gothic-Bereich nichts Neues, aber das rechtfertigt noch lange nicht regelrecht unterirdische Chöre. Und so ergänzen sich ein schwächelnder Gesang und eine dünne Produktion zu einer zwiespältigen Scheibe, auf der aber zumindest die eingängigen „You’re Cruel“ und „Beautiful and Strange” sowie das TEARS FOR FEARS-Cover „Mad World” Potential zeigen. Alles im allem etwas wenig; und dazu noch eine Laufzeit von gerade mal 30 Minuten – sorry CHARLOTTE’S SHADOW – mit „Under The Rain“ dürfte man trotz oben genannter guter Ansätze erst mal im Regen stehen bleiben.

Under The Rain


Cover - Under The Rain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 29:53 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Charlotte’s Shadow

KEINE BIO! www
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Sanctuary Come

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Wer sich nach einem Jimi Hendrix-Song benennt, wird mit modernen Klängen nicht viel am Hut haben. Genauso ist es auch im Fall der vier Dänen von HIGHWAY CHILD. In feinstem Retro-Sound zitieren sie auf ihrem zweiten Album so ziemlich alles, was in den 60s und 70s Rang und Namen im Rock hatte. So hört man öfter die BEATLES heraus, genauso aber auch LED ZEPPELIN und natürlich Hendrix. Allzu heftig gehen sie dabei aber nie zur Sache. Vielmehr wird ihre Musik dominiert durch souligen Gesang und bluesige Gitarren, wobei sie stellenweise leicht ins Psychedelische tendieren, in manchen Songs aber – leider – auch ziemlich hippiemäßige Töne anschlagen. Keine Frage, Sound und Attitüde der Band sind toll und dürften jeden Fan von Old-School-Rock ansprechen. Die Songs selbst sind aber leider teilweise etwas zu uninteressant und zu wenig intensiv gespielt, um einen über die gesamte Länge des Albums mitzureißen. HIGHWAY CHILD sollten ein paar Nachhilfestunden bei den Kollegen von MOTORPSYCHO nehmen, da könnten sie noch einiges lernen.

Sanctuary Come


Cover - Sanctuary Come Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:30 ()
Label:
Vertrieb:
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Omega

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Echte Erleichterung, dies trifft es ziemlich genau, was nach dem ersten Anhören der neuen ASIA Scheibe „OMEGA“ zurückbleibt. Eine meiner Lieblingsbands (ASIA waren 1982 als erste Supergroup mit dem gleichnamigen Debüt und dem Hit „Heat Of The Moment” weltweit erfolgreich) kann doch noch gute Alben aufnehmen. Nach dem Live Comeback in 2006 hatten sich die Herren Palmer, Wetton, Downes und Howe 2008 mit dem ersten Studiowerk „Phoenix“ in der Ur-Besetzung seit „Alpha“ (1984) erstmals wieder zusammengefunden allenfalls ein höchst mittelmäßiges und für ASIA-Verhältnisse sogar schwaches Werk abgeliefert. Viele Kritiken waren damals wohl etwas Fanblind vor lauter beglückendem Reunionwahn recht positiv, aber auch im Nachhinein betrachtet war dieses Werk für mich einfach viel zu seicht und leider nur ganz wenig rockig. Da waren selbst einige der ASIA-Scheiben mit Keyboarder sowie dem zwischenzeitlich einzigem Gründungsmitglied Geoffrey Downes, trotz einem entsprechend sehr tastenorientierten Sound sogar besser, insbesondere das starke Werk „Silent Nation“ (2004).

Lange vorbei, jetzt zählt das Heute und da kommt jetzt die aktuelle „Omega“ Scheibe zwar leider mit dem grottigsten Coverartwork aller Asia Zeiten daher aber musikalisch paßt hier doch so ziemlich alles bestens und ist ein ganz anderes Kaliber als der lahmen Vorgänger. Es ist als wäre die Zeit stehen geblieben und die Band hätte in den 80ern direkt wieder angesetzt und den Nachfolger von „Alpha“ (1984) eingespielt.

ASIA in 2010 bieten Classik Rock mit viel AOR und diesen typisch eingängigen leicht melancholischen Refrains von tollen Musikern bestens in Szene gesetzt, die Band erfindet sich tatsächlich nochmals neu. Die Songs mit den vielfach bombastisch geprägten Arrangements sowie traurig-molligen Akkorden werden natürlich durch das unverkennbaren Timbre von JOHN WETTON getragen. Er liefert hier wirklich erneut einen klasse Job ab, gal ob kraft- oder gefühlvoll der Mann hat’s drauf und bewegt sich auch heute noch locker durch die höchsten Stellen.

Diesmal gibt es gegenüber dem Vorgänger einfach mehr schnellere Sachen und weniger substanzloses Tastengedudel. Natürlich sind die Gitarren leider nicht mehr so (fett) riffig wie vielleicht beim Debüt (Steve Howe ist halt eher ein filigraner Techniker und wird sich auch nicht mehr ändern), macht aber auch nichts, er bereichert mit seinem flüssigen Spiel dieses Album und kommt auch soundlich ebenfalls mehr zur Geltung.

Zwölf Tracks (inklusive des popigen aber recht guten Bonus-Songs „Emily“ eine art Hommage an die BEATLES) und eigentlich kein Ausfall. Insbesondere die etwas „härteren“ Sachen wie das gut abgehende „Finger On The Trigger“ (wurde zwar 2006 schon mal auf dem ICON Projekt von Wetton/Downes verbraten ist aber trotzdem klasse) oder auch das „Holy War“ sind typisch melodramatisches Futter, wobei vor allem die tolle Hooklines einmal mehr überzeugen. Von den etwas getrageneren Beiträgen stechen vor allem „Through My Veins“ oder „There Was A Time“ heraus. Klar dürfen auch die etwas pathetischen Sachen mit balladeskem Einschlag wie das hymnenhafte „End Of The World“ oder das großartige „Ever Yours“ nicht fehlen, etwas getragen zwar aber nicht zu kitschig sondern nur schöne mit dem bekannten sakralen Einschlag. Insbesondere die Abwechslung mit den schnelleren Titel wie „I believe“ oder 'Light The Way“ und deren gelungener Gitarrenbetonung sind stilistisch 80er Jahre pur. Der unwiderstehliche AOR Kracher für’s Radio „Listen Children“ mit diesen Chorussen zum Reinlagen - aus dieser Killerhook hätten andere Bands gleich zwei Songs gestreckt.

Melodic Rock mit Bombbasteinschlag sowie leichtem Popflair verpackt in eine zeitgemäße Produktion dafür stehen ASIA in der Jetztzeit – die Band hat tatsächlich wieder voll zu sich selbst gefunden und die alte Magie wieder zurückerlangt. Das ist natürlich alles nichts neues oder gar innovativ aber es hört sich einfach gut an und mal ehrlich genau dass will der Fan doch auch von seinen ASIA hören! Wer nur die ganz alten Scheiben mochte wird „Omega“ auch wieder mögen.

Omega


Cover - Omega Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 61:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Zuender

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Nachdem der Fünfer aus Köln 2008 mit einer ersten EP am Start war, wird jetzt mit dem Debüt-Album nachgelegt. Und das geht dermaßen nach vorne los, dass es nur so eine Freude ist. In ihrem Sound verbindet die Band Old- und New-School-Rock mit der Energie des Punkrock und einem gewissen Pop-Appeal und erinnert dabei öfter mal an BILLY TALENT, dann auch wieder an die BEATSTEAKS. Trotzdem verfügen die Jungs durchaus über Eigenständigkeit und liefern dazu einen Ohrwurm nach dem anderen ab. Granaten wie „People Like You“ oder „Dancing Shoes“ sind einfach unwiderstehlich und wollen nicht mehr aus dem Gehörgang verschwinden. Darüber hinaus verstehen die Musiker ihr Handwerk bestens: Sämtliche Instrumente sind hervorragend, mit viel Energie und immer voll auf den Punkt gespielt. Auch Sänger Bronski mit seiner wandelbaren Rockröhre liefert hier einen erstklassigen Job ab. Was man außerdem in jeder Sekunde spürt: Die Jungs haben ohne Ende Spaß bei dem, was sie tun, nehmen sich dabei auch nicht immer komplett ernst, sondern gehen mit einem gewissen Augenzwinkern zu Werke. Auch bei der Produktion gibt’s nichts zu meckern: Der Sound ist gleichzeitig transparent und dreckig und kickt bestens. Das einzige, das an dem Album stört, ist die gefühlsduselige Ballade „Sorry“, die hätte echt nicht sein müssen. Dafür entschädigt aber der letzte Song „Pretty Ugly“, der einen tollen, unvermutet düsteren und schweren Abschluss bildet. Lange nicht mehr so ein gutes Album einer deutschen Rockband gehört!

Zuender


Cover - Zuender Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 41:59 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Vlad In Tears

Band anzeigen
InterviewWie seid ihr eigentlich dazu gekommen, Musik zu machen?


Kris Vlad: Hm, das hat mit klassischen Instrumenten angefangen, als ich das erste mal eine Orgel angerührt und mich daran versucht habe. Da war ich vielleicht sechs Jahre alt.


Lex Vlad: Also vor etwa 22 Jahren.


Kris Vlad: Wir haben ja immer zusammen gespielt, und mit ihm (er deutet auf Alex) spielen wir glaube ich seit etwa zwei Jahren. Ist also alles in allem schon eine ziemlich lange Zeit.


Und wann habt ihr im engeren Sinne die Band gegründet?


Kris Vlad: Ich denke, wir waren eigentlich immer eine Band.


Lex Vlad: Yeah.


Kris Vlad: Ja, das ist halt einfach so passiert, mehr oder weniger. Es war einfach so. Das war eigentlich wirklich lustig, weil wir zuerst in der Hauptsache echt nur Lärm gemacht haben, und unsere Eltern haben schon überlegt, uns umzubringen. (Er lacht).


Ihr habt also zuhause geprobt?


Kris Vlad: Oh ja.


Habt ihr Ärger mit den Nachbarn bekommen?


Kris Vlad: Ja... Obwohl, die Nachbarn sind eigentlich... Ich glaube, sie freuen sich darüber. Jetzt zumindest. (Er lacht). Ich glaube, inzwischen freuen sie sich darüber, das ist gut. Wir leben ja auch auf dem Land, da haben wir strenggenommen nur einen Nachbarn.


Wie seid ihr denn zu eurem Bandnamen gekommen? Man darf ja wohl annehmen, dass er sich auf Vlad Dracula bezieht.


Kris und Lex Vlad im Chor: Ja, genau.


Lex Vlad: Das war die Idee. Und ehrlich gesagt kann ich mich an mehr auch gar nicht mehr richtig erinnern... Es ist einfach ein Bild, ein Metapher. Der Vampir als Figur ist ein sehr starkes Symbol, und sich einen Vampir in Tränen vorzustellen ist ziemlich cool. Es zeigt die Dualität des Lebens auf und das ist sehr interessant. Kris´ Lyrics- er hat ja mehrheitlich die Texte geschrieben-, seine Texte spiegeln das auch wider.


Wollt ihr dieses Bild beibehalten?


Lex Vlad: Hm. Vielleicht wollen wir auch etwas anderes machen. Diese alte Geschichte aus Europa auszugraben, den Vampir... Wir wollen damit etwas Neues machen. Jedenfalls versuchen wir es. Es ist ja auch nicht direkt der Vampir der Legende und der Überlieferung, sondern mehr ein Symbol. Ein Symbol für das Leben, mit seinem Schmerz und seiner Angst. Es geht nicht um den Vampir als solchen, oder darum, junge Leute damit anzuziehen, Teenager. Es geht tiefer.


Kennt ihr diese Legende, die sich um Vlad Dracula und seine Frau rankt? Die passt ja sehr gut zu euch.


Lex Vlad: Yep, genau deswegen. Der Legende zufolge ist er ja wegen des Verlusts seiner geliebten Frau zum Vampir geworden. (Die Legende besagt, dass sie ihn fälschlicherweise in einem Hinterhalt gefallen wähnte und sich deshalb das Leben nahm. Als Vlad zurückkehrte und seine Frau tot vorfand, soll er in seinem Schmerz und seiner Verzweiflung Gott verflucht haben, der ihn daraufhin zur Strafe zum Vampir werden ließ. Anm. d. Red.). Das zeigt schön diese Dualität auf: er ist ein Monster, aber er ist es aus Liebe.


Wo würdet ihr denn eure musikalischen Wurzeln und Einflüsse sehen?


Lex Vad: Oh. Hm, das ist eine lange Geschichte.


Wir haben Zeit.


Kris Vlad: Eigentlich ist das eine gute Frage. Ich würde sagen, unser musikalischer Hintergrund setzt sich aus klassischem Rock und aus klassischer Musik zusammen- ich spiele ja Klavier. Wir haben immer versucht, diese Art von Musik mit dem Rock-Stil zu mischen und daraus etwas Interessantes zu machen. Aber hauptsächlich lieben wir Rock, Rock´n´ Roll. Die Leuten neigen dazu, uns mit einigen bekannten Bands zu vergleichen- ich will jetzt mal den Namen nicht nennen, auch wenn es eigentlich gar nicht so viele Ähnlichkeiten zwischen ihrem und unserem Stil gibt. Aber ich schätze man neigt automatisch dazu, Bands in Schubladen zu stecken. Ich würde sagen, unser Hintergrund besteht hauptsächlich aus Rockmusik- alter Rockmusik, aus den 60ern und dieser Ecke.


Es gibt ja auch bestimmte Sounds, bestimmte Klangwelten, die man geneigt ist, geographisch zuzuordnen, wie zum Beispiel Britpop. Bei euch ist das auch ziemlich starkt ausgeprägt...


Lex Vlad: Vielleicht finnisch?


Genau darauf wollte ich hinaus.


Lex Vlad (lacht): Das habe ich mich gerade schon gefragt. Ja, ich denke schon, dass man unseren Sound möglicherweise als finnisch bezeichnen kann, vielleicht, weil die besten Bands in dieser Richtung aus dem finnischen oder generell dem skandinavischen Gebiet kommen. Wie ENTWINE oder HIM, oder wen auch immer man da noch anführen möchte.


Angeblich habt ihr HIM ja auch mal gecovert, stimmt das?


Lex Vlad: Es stimmt nicht direkt, aber ganz falsch ist es auch nicht. Wir haben das einmal gemacht, aber es war wirklich nur einmal, an einer Art Tribute-Abend. Das liegt auch schon viele Jahre zurück und es ist schon lustig, dass diese Geschichte uns regelrecht verfolgt. Wenn wir schon covern, covern wir eigentlich auch lieber MARILYN MANSON oder so was in der Richtung, nicht HIM. Also ich meine, wir mögen sie, aber ich finde, wir sind anders. Natürlich gibt es Ähnlichkeiten, aber im größeren Stil gecovert haben wir sie nie.


Ihr habt euer aktuelles Album ja soweit ziemlich gut verkauft.


Lex Vlad: Ja... wir hoffen es. Da musst du eigentlich unseren Manager fragen. Aber es sollte eigentlich schon ganz gut laufen, auf Amazon war es zweimal ausverkauft.


Hattet ihr mit irgendetwas derartigem gerechnet und wie habt ihr reagiert, als die gute Nachricht eintraf?


Lex Vlad: Nee, erwartet haben wir das überhaupt nicht. Naja, wir haben eine Flasche aufgemacht und was getrunken-


Kris Vlad: Wie immer.


Lex Vlad: Genau, wie immer. (Er lacht). Nein, wir haben das echt nicht erwartet, das ist jetzt ja auch unser erstes Mal in Deutschland. Wir waren schon in anderen Ländern, aber noch nie hier.


Habt ihr zuhause noch einen Job?


Lex Vlad: Das hier ist ja so eine Art Job. Du musst alles geben, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.


Also könnt ihr von der Musik leben?


Lex Vlad: Im Moment ja. Im Moment- wie das in Zukunft aussehen mag, weiß natürlich keiner. Aber momentan klappt das, ja. Wir haben da wirklich Glück. Wir machen das ja auch schon von Kindesbein an, wir sind damit aufgewachsen. Das ist auf jeden Fall gut und es klappt, jedenfalls, wenn man ein halbwegs einfaches Leben führt. Natürlich wäre es noch ein weiter Weg, wenn man jetzt unbedingt... sagen wir mal, einen Privatjet oder so was kaufen wollte, davon sind wir echt weit entfernt, aber das macht nichts. Wenn man Zeit und genug Geld zum Leben hat, ist das wunderbar, es ist toll.


Ihr seid ja größtenteils Brüder. Würdet ihr sagen, dass es das einfacher oder schwerer macht, euch auf Dauer nicht gegenseitig auf die Nerven zu gehen?


Lex Vlad: Leichter.


Kris Vlad: Auf jeden Fall leichter.


Lex Vlad: Ich denke es ist ein wirklich großer Vorteil. Ich glaube es ist echt schwierig, gleich zu denken, wenn man nicht das selbe Blut teilt. Das macht es für uns leichter, weil wir gewissermaßen wirklich als Eins denken. Auch wenn auf der Bühne mal etwas schief geht oder wir improvisieren weiß jeder sofort, was die anderen denken. Das macht es sehr einfach, denn man lebt ja auch zusammen, isst zusammen, trinkt zusammen. Wir kennen einander dadurch einfach sehr, sehr gut.


Aber in die Haare geratet ihr euch doch sicherlich trotzdem mal, oder?


Lex Vlad: Nein, eigentlich nicht. Wirklich nicht. Jeder von uns weiß, was er zu tun hat und kennt auch die Regeln, das macht es sehr schwierig, zu streiten. Das hört sich wahrscheinlich fast zu gut an, um wahr zu sein, aber es stimmt wirklich.


Meint ihr, das Publikum in Deutschland ist anders als das in Italien?


Kris Vlad: Das ist eine schöne Frage. Wir wissen es nicht. Das hier ist unser erster Gig in Deutschland, wir werden es also herausfinden...Aber ich glaube schon, dass das Publikum ein bisschen anders sein wird als das in Italien oder Großbritannien, oder auch in Tschechien, einfach deshalb, weil die Leute etwas anders sind. In Großbritannien zum Beispiel sind die Leute bei einem Gig sehr ruhig, weil sie sich wirklich auf die Musik konzentrieren. Wenn man seine Sache dann aber gut macht, sind sie hinterher dafür dann auch sehr enthusiastisch.


Erzählt mal etwas über die einzelnen Songs des neuen Albums!


Kris Vlad: Alle?! Schlag mal einen vor.


Wie wäre es zum Beispiel mit "Inner Shelter"?


Kris Vlad: Hey, ich hab´s gewusst! Ich glaube, dass, wenn man das Gefühl hat, dass man sich selbst verliert und sich sehr allein fühlt... dass es da einen inneren Zufluchtsort gibt, den man finden kann. Dass jeder einen solchen Zufluchtsort in sich trägt, ihn aber erst einmal finden muss. Ich finde das ist sehr wichtig zu wissen, um sich sicherer zu fühlen. Es gibt so viel Leid und so viel Schmerz, das Leben kann manchmal sehr schwer sein. Also habe ich dieses Lied geschrieben, als ich darüber nachgedacht und alles ein bisschen mit anderen Augen gesehen habe. Noch ein Lied?


Dann erzähl doch mal was über "You Come Back To Me".


Kris Vlad: Seltsam, seltsam. Interessant, dass du ausgerechnet das nimmst. Weißt du, den Text dazu hat Lex geschrieben...


Netter Versuch einer Ausrede, wirklich.


Kris Vlad (lacht): Nein, wirklich! Das ist...


Lex Vlad: Es ist schon ein alter Song.


Kris Vlad: Ja, ein sehr alter. Der stammt aus der Zeit, als wir noch italienisch gesungen haben. Es ist also entsprechend auch schon ein sehr alter Text, ich glaube, er ist so etwa acht oder neun Jahre alt.


Lex Vlad: Oh, komm schon!


Kris Vlad: Doch, doch, es sind inzwischen bestimmt acht oder neun Jahre. Vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich würde sagen die Bedeutung des ursprünglichen alten Liedes liegt im Refrain, im "You come back to me". So eine Art Liebesgeschichte, aber nur so eine Art...Keine richtige. Also, wenn ich an das Lied denke, denke ich an eine Situation, in der man mit jemandem nur eine leidenschaftliche Nacht verbringt und danach passiert nichts mehr, aber die Person hört nicht auf, dir zu folgen. So etwas in der Art.


Lex Vlad: Das ist aber wirklich nur seine Fantasievorstellung! Es ist nicht im mindesten was ich gedacht habe, als ich damals den Text geschrieben habe. Das ist lediglich seine Vorstellungkraft.


Jetzt wissen wir also, woran Kris denkt, wenn er "You Come Back To Me" singt. Soso. (Beide lachen).


Lex Vlad (grinsend): Ja. Aber das ist okay, jeder sollte sich vorstellen, was zu seinen Gefühlen zu dem Lied passt. Für mich wäre es zum Beispiel eine Art Liebesgeschichte, aber romantischer als Kris´ Variante, für dich vielleicht... keine Ahnung... beispielsweise der Verlust einer geliebten Person oder so etwas. Es ist ein sehr offenes Lied, mit offener Bedeutung. Wenn man in einem Lied beim Zuhören etwas findet von dem man das Gefühl hat, dass es auf einen selbst zutrifft, dann ist das gut, es soll schließlich etwas sehr Persönliches sein.


Kris Vlad: Wie "Your Doom".


Lex Vlad: "Your Doom" ist für ihn sehr persönlich. Extrem.


Kris Vlad: Die hauptsächliche Bedeutung von "Your Doom" liegt in den ersten paar Sekunden, wo es heißt "This is my revenge". Es ist eine interessante Geschichte, wirklich interessant. Ich weiß nicht, ob du sie hören willst?


Ja, klar, schieß los!


Lex Vlad: Bist du sicher?


Ja.


Kris Vlad (lachend): Wirklich?


Absolut.


Lex Vlad (grinsend): Willst du uns ruinieren?


Nicht, dass ich wüsste. Schließlich war das Ganze eure Idee.


Lex Vlad: Okay...Kris, dann mach mal.


Kris Vlad: Das Lied ist ziemlich persönlich für mich. Es handelt von einer Frau, die mein Leben sehr, sehr.... Also habe ich das Lied geschrieben, um mich selbst stärker zu machen. Ich habe mich danach auch besser gefühlt. Aber ich... ich hasse sie. Wirklich. Ich will da jetzt nicht in die Details gehen, aber ich denke man kann es sich ungefähr vorstellen.
Lex Vlad: Es war eine wirklich traurige Geschichte.


Das tut mir leid. Dann lasst uns jetzt doch etwas machen, dass die Stimmung etwas aufhellt. Wie wäre es, wenn ihr euch etwas verkünsteln würdet und eine Comicversion von euch selbst zeichnet?


Lex Vlad: Ja, warum nicht? Wir können´s versuchen. Komisch, das hat noch nie jemand gefragt.


Das fertige Werk kommt dann auf die Website.


Lex Vlad: Vielleicht.


Definitiv.


Lex Vlad: Oh nein, warte lieber erst mal! Vielleicht!


Kris Vlad: Also ich kann´s mal versuchen. Okay, ich mach´s. (Er fängt an zu zeichnen).


Lex Vlad: Oh nein, jetzt hatte ich schon fast angefangen und jetzt unterbrichst du mich! Ich war so gespannt!


Sorry, du kommst ja auch noch dran. Sieh´s mal so: jetzt hast du noch etwas mehr Zeit, dir etwas zu überlegen.


Lex Vlad: Ich glaube, nach längerem Überlegen würde ich ja doch nur das gleiche zeichnen wie nach einer Sekunde drüber nachdenken: mich als Karikatur...


Kris Vlad (sein Werk vollendend): So, ich bin fertig! Ein alter Vampir!


Jetzt muss der Künstler sein Werk aber auch noch signieren.


Kris Vlad: Oh ja, du hast natürlich recht. Mit "Kris Vlad"? Ist das mein Künstlername? (Alle lachen).


Du kannst natürlich auch mit "Leonardo Da Vinci" unterschreiben, wenn du darauf bestehst.


Kris Vlad: Marilyn Monroe wäre auch nett! (Er kritzelt eine Unterschrift unter das Bild). So, jetzt aber!


Lex Vlad (langsam und mit Nachdruck): Dies ist der Anfang unseres Endes. (Kris lacht).


Ich hoffe nicht. Du bist dran.


Lex Vlad (mit hochgezogenen Augenbrauen das Bild seines Bruders beäugend): Was ist das? Das soll ein Vampir sein?!


Es ist Kunst. Also, leg los!


Lex Vlad: Das ein Vampir, also na ja. Ah okay, so vielleicht...(Er blättert um und beginnt selbst, zu zeichnen). Hey, das ist toll, das macht total Spaß! (Kris wirft einen Blick auf die Zeichnung und fängt an zu lachen). Ich bin fertig!


Okay, dann vielen Dank für das Interview und die Zeichnungen und natürlich viel Glück für den Auftritt nachher!












Band:

Hello Bomb

KEINE BIO! www
Review:

Distance Waits

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(DAMN) THIS DESERT AIR sind eine Überraschung im Bastardized Records-Stall, bieten die New Yorker doch sehr ruhige Töne, die an THRICE und RADIOHEAD erinnern, also mithin nicht das sind, womit das Label sonst aufwartet. Nach dem Genuss der „Distance Waits“-EP ist aber verständlich, dass der Band ein Vertrag angeboten wurde, ist die Musik doch zeitlos schön, voller Emotionen und gleichzeitig komplex. Das liegt zu einem großen Teil am gefühlvollen Gesang, der die zerbrechliche Atmosphäre im (DAMN) THIS DESERT AIR-Sound transportiert, während die Gitarren immer wieder in rockigere Gefilde abschweifen, freilich ohne dabei die Songs kaputtzumachen. Selbst der Remix weiß zu gefallen, erweitert er doch den Sound um eine interessante Facette und rundet eine vielseitige, das Ohr schmeichelnde EP ab, mit der sich die Band den einen oder anderen Fan anlachen dürfte.

Distance Waits


Cover - Distance Waits Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 26:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hollywood

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CIRCLE legen mit „Hollywood“ quasi das Vermächtnis einer vergangenen Ära vor, ist doch bei den acht Tracks aus den Jahren 2005 bis 2008 noch der alte Sänger zu hören, während Material mit Neu-Sänger Mika erst noch veröffentlicht werden muss. Die Finnen zeigen sich in der guten Stunde vom Progressive Rock und 70er Jahre-Sachen inspiriert, was sich stark im Songaufbau zeigt („Suddenly“) und sich in der warmen Produktion fortsetzt. Mal flott, mal progressiv-ausufernd sind die Stücke geworden, der Wechsel zwischen beiden Polen lässt „Hollywood“ auch in den langen Songs interessant klingen. Die Gitarren tragen mit leicht psychedelischen Riffs ihren Teil dazu bei, die THC-geschwängerte Atmosphäre einer Clubshow oder des Proberaums in das heimische Wohnzimmer zu bringen, während die Keyboardeinsätze Erinnerungen an okkultigere Sachen wecken. Über allen schwebt (jetzt Ex-)Sänger Bruce mit seinem markanten Timbre, voller Hingabe und leicht entrückt von der Welt gibt er seine Texte zum Besten. Alle Elemente greifen hier schön ineinander und lassen „Hollywood“ zu einer entspannten Rockplatte werden, die Proggies und Stoner-Fans genauso gefallen wird wie aufgeschlossene Postcore-Jünger. Bleibt die Frage, wie das neue Material klingt, aber das wird hoffentlich in Bälde beantwortet werden.

Hollywood


Cover - Hollywood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 60:3 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Unisonic FALSCH

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