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Betrayal, Justice, Revenge

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Das erste Album der finnischen Spaßmetaller KIVIMETSÄN DRUIDI scheint spurlos an mir vorüber gegangen zu sein – das nun 18 Monate später erscheinende Zweitwerk wird im Labelinfo als Fantasy Heavy Metal gepriesen. Und es kommt wie es kommen musste – KIVIMETSÄN DRUIDI entpuppen sich als NIGHTWISH meets KORPIKLAANI, FINNTROLL und TURISAS (in deren Outfit man sich auch gibt). Dabei machen es die fünf Wikinger und ihre holde Maid an sich ganz gut – die Jungs beherrschen ihre Instrumente, der hohe weibliche Elfen-Gesang (Leeni-Maria Hovila) kontrastiert recht gekonnt die Härte und die Death-Growls (bzw. das Black-Gekeife) und an Ideen mangelt es auch nicht. Allerdings können die Kompositionen da nicht immer mithalten. Der gewollte Abwechslungsreichtum ist nämlich fast zuviel des Guten, was nicht nur an englischen und finnischen Lyrics liegt. Und so scheint es, als verlieren KIVIMETSÄN DRUIDI hin und wieder das Ziel der Songs aus den Augen, trotz (oder wegen) orchestralen Bridges und viel Keyboard. Dies geschieht nicht unvermittelt; aber das sich nach wenigen Durchläufen eine gewisse Langeweile einstellt offenbart die Schwäche. Nächstes mal dürfte es mehr Kompositionen der Marke „Seawitch And The Sorcerer“ (heftiger Banger mit gekonnten Verschnaufpausen), „Manalan Vartija“ (etwas ruhigeres Folkmetal-Track der von weiblichen Vocals dominiert wird) oder „Tuoppein Nostelulaulu“ (stimmungsvoll spaßiges Lied welches zum Met einlädt) sein, welche gekonnt auf den Punkt kommen. Dann haben KIVIMETSÄN DRUIDI auch eine Chance aus dem Heer recht gleichartiger Bands herauszubrechen. Für Paganisten mit einem Hang zum symphonischen Gothic mit Träller-Elfe ist „Betrayal, Justice, Revenge“ wohl trotzdem ein lohnender Erwerb. Ansonsten ist man mit den Marktführern wohl besser aufgehoben.

Betrayal, Justice, Revenge


Cover - Betrayal, Justice, Revenge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:36 ()
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Metropolis

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Die britischen Melodic-Rocker von FM gehörten zu jenen Bands welche durch die Grunge-Welle Anfang der 90er um ihre durchaus erfolgsversprechende Zukunft beraubt wurden und verschwanden. 15 Jahre nach dem letzen Lebenszeichen wurden FM von der grassierenden Re-Union-Welle nun auch wieder nach oben gespült. Und dem ist gut so. „Metropolis“ bietet Hooks und Melodien, Chöre und Refrains der besseren Sorte – verpackt in melodische Kompositionen welche zwar keine Anstalten gen höhere Härtegrade entfalten, aber nichts desto trotz wunderschöne Gitarrensoli (Steve Overland und Jim Kirkpatrick) enthalten und mit Steve Overland einen klasse Sänger mit enorm Feeling am Mikro haben. Reinhören kann der Interessierte AOR-Fan ruhig mal in den eher untypisch lauten und klasse eingesungenen Opener „Wildside“, den Ohrwurm „Over You“ (Lou Gramm & Co. lassen grüßen), die bluesige Ballade „Days Gone By“, das locker groovende „I Don't Need Nothing" sowie der hymnische Stadionrocker „Who´ll Stop The Rain“. Und obwohl das alles doch recht nach Retro und Wiederholung klingt – das gut und fett produzierte Teil macht einfach Spaß, auch wenn nicht alle Songs 100-Prozenter sind. Wer FM also schon früher kannte und schätzte macht mit dieser Scheibe ganz sicher gar nichts falsch; und wer sich irgendwo zwischen BAD COMPANY, THUNDER, den 70er-FOREIGNER und Konsorten einfindet sollte, darf sich mit „Metropolis“ ein richtig schönes Album für den anstehenden Sommer auf den Merkzettel schreiben.

Metropolis


Cover - Metropolis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 63:55 ()
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Machines Of Grace

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Kommt einen der Name Zak Stevens in die Quere fallen einem sofort SAVATAGE und CIRCLE II CIRCLE ein. Der Bostoner Junge hat nun zusammen mit ex-SAVATAGE Kollege Jeff Plate (Drums) sowie Matt Leff (Gitarre) und Chris Rapoza (Bass) eine weitere Combo unter dem Namen MACHINES OF GRACE am Start. Und auch wenn sie auf ihrem selbstbetitelten Debüt immer wieder ansatzweise beide genannten Band streifen, so hat man es hier doch mehr mit Hard Rock zu tun. Allerdings kommt der Opener „Just A Game“ schon recht bekannt daher und könnte ebenso wie „Between The Lines“ (beide firmieren als traditionelle Rocksongs) aus einer der letzten CIRCLE II CIRCLE Sessions stammen. Ansonsten bemühen sich MACHINES OF GRACE modern zu klingen ohne den Pfad des melodischen Metal ihrer Wurzeln vollständig zu verleugnen. Als gelungen kann man dabei noch das richtig gute ins Ohr gehende „Fly Away”, die bedächtige Powerballade „The Moment“ und das ebenfalls balladeske „This Time“ benennen. Denn irgendwie fehlt einem doch die tiefergehende Emotionalität welche insbesondere Zak andererorts schon öfters lieferte. Vor allem die gewollt auf Neu getrimmte Powersongs lassen Tiefgang missen. Alles in Allem konnten MACHINES OF GRACE die (allerdings recht hohe) Erwartungshaltung so nicht erfüllen und liefern mit ihrem Debüt nicht den erwarteten Reißer sondern ein eher nur solides Album ab.

Machines Of Grace


Cover - Machines Of Grace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:2 ()
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Band:

Machines Of Grace

KEINE BIO! www
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A Touch Of Heaven

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Das Tony Harnell jeder Band die ihn ans Mikro lässt seinen Stempel aufdrückt dürfte allgemeine bekannt sein – SHY und TNT sind die bekanntesten davon. Mit SERPENTINE verhält es sich nicht anders. Demzufolge dürften beim durchhören von „A Touch Of Heaven“ all jene jubeln, welche einen Faible für AOR-Mucke haben und sich schon immer einen Zwitter eben zwischen genannten SHY und TNT auf der einen, SURVIVOR und JOURNEY auf der anderen Seite gewünscht haben. SERPENTINE’s Debüt wimmelt dabei von schönen Songs – alle schon mal gehört, ohne Ecken und Kanten – aber professionell arrangierte Tracks wie das auf Hit getrimmte „Whatever Heartache“, der hypermelodische Mid-Temposstampfer „Let Love Rain Down” oder die Halbballade „In My Blood“ gehen ins Ohr und geben der Zielgruppe genau das wonach sie verlangt – gelungene Gitarrensoli und einschmeichelnde Keys inklusive. Aber ob man sich mit dem Tony Braxton (!) Cover „Unbreak My Heart“ einen gefallen getan hat? Die Dame bringt den Song glaubwürdiger rüber. Sei’s drum. SERPENTINE werden mit „A Touch Of Heaven” bei der AOR-Gemeinde (und wohl ausschließlich bei ihr) punkten – Ecken und Kanten hin oder her.

A Touch Of Heaven


Cover - A Touch Of Heaven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:48 ()
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Serpentine

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Defined By Lies

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Völuspá Part III: Fall Of The Ages

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Ursprünglich mal als Soloprojekt des Isländers Einar Thorberg gegründet, wurde aus FORTID im Jahr 2008 eine echte Band. Mit dem Engländer Daniel Theobald an seiner Seite, der ähnlichen künstlerischen Genüssen (die Werke von FORTID sind an die Ásátru-Literatur angelehnt) frönt, setzt Herr Thorberg seine „Völuspá“-Saga nun mit dem dritten Teil „Fall Of The Ages“ fort. Statt auf schwülstigen, pseudo-intellektuellen Oberlehrer-Black Metal setzt die Band auf epische, oftmals flotte Stücke mit zwar nicht gerade weltbewegenden, aber stimmungsvollen Melodien. Mitunter erinnern FORTID dabei in ihren härteren Momenten an eine schmutzigere Variante von DIMMU BORGIR, falls diese ihren Bombast-Overkill etwas zurückschrauben und eine basischere, schwarzmetallisch-rotzige Produktion fahren würden. Songs wie „Ragnarök Army From The East“, das Titelstück, das mit starkem Viking/Pagan-Einschlag daherkommende „Equilibrium Reclaimed“ oder das teilweise akustische, getragene „New Dawn“ sind durchweg hörenswert, wenn auch insgesamt nicht gerade vor Originalität übersprühend. Viele der angesprochenen Melodien meint man schon woanders gehört zu haben, und richtig aggressiv und „böse“ kommen FORTID auch nicht herüber. Auch wirkt das Album als Gesamtwerk etwas zerfahren und lässt sich in keine Ecke stellen, da den Black Metallern hier zu wenig Wumms geboten wird, die episch orientierten Düsterheimer zu wenig Atmosphäre bekommen und die Wikinger nur ganz vereinzelt angesprochen werden. Das Ganze ergibt am Ende eine zwar durchaus hörenswerte, aber wenig essentielle Scheibe.

Völuspá Part III: Fall Of The Ages


Cover - Völuspá Part III: Fall Of The Ages Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 44:47 ()
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Breakthroughs In Modern Art

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Die aus Ohio stammende Formation SIX GALLERY wurde in 2005 ursprünglich als Instrumental-Combo gegründet, hat sich aber mittlerweile um Sänger Daniel J. Francis erweitert. Herausgekommen ist nach zwei gesanglosen EPs mit „Breakthroughs In Modern Art“ ein lebendiges und zugleich entspannendes Album dessen kompakte Songs trotz unterschiedlicher Stilmittel wie aus einem Guss wirken und welche das übliche Wechselspiel aus druckvolleren Gitarreparts und atmosphärischen Passagen wie selbstverständlich wirken lassen. „Bermuda Triangles“ und auch „Just Hey“ bedienen dabei gekonnt diejenige welche es gern etwas flotter und verspielter haben (wobei der Gesang und der Stil vor allem bei letzterem Song an ältere INCUBUS erinnert) - „Built To Last“ und „Smile Like A Switch” lassen uns dann wohlig zum chillen zurücksinken. Wer sich öfters mal Stoff der Marke OCEANSIZE, COHEED & CAMBRIA aber auch INCUBUS & Co. reinzieht könnte mit SIX GALLERY und „Breakthroughs In Modern Art“ was anzufangen wissen.

Breakthroughs In Modern Art


Cover - Breakthroughs In Modern Art Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:56 ()
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Episodes

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DANTE’S DREAM haben seit ihrer Gründung in 2007 recht schnell den Weg nach oben gefunden – vom MDR im selben Jahr zur „Band des Monats“ gekürt haben die Jungs um Sänger und Gitarrist Lucas Hull bereits vor dem Debüt einige Touren hinter sich. Der Erstling „Episodes“ versteht sich dabei als musikalisch-lyrische Vertonung der Intentionen des großen Dante. Und obwohl dieser Vergleich ein Scheitern impliziert ist dem nicht so. DANTE’S DREAM umschiffen selbst in melancholisch ruhigsten Phasen gekonnt jeglichen Kitsch, wie bei der unter die Haut gehenden Ballade „Give In“ oder dem in deutsch gesungenen Pianoteil „Das edle Herz“. Aber die Leipziger belassen es glücklicherweise nicht bei bedächtiger Lyrik – man baut immer wieder moderat Heftiges ein wie bei „Insane, They Say“ oder dem Titeltrack „Episodes“, welcher so eine Achterbahnfahrt zwischen chillender Entspannung und angedeutetem Lärm darstellt - oder wagt sich gar an Pseudo-Progressives heran („Elegy“). Und auch der Opener, eine als „Dante’s Theme“ vertonte „Ode an die Freude“ (Europahymne) und das mit Hitpotential ausgestatte folgende „Supernova“ wissen zu überzeugen. Den einzigsten Vorwurf welche man dem Quartett wohl zurecht machen kann ist, dass sie manche Songs fast schon etwas überladen haben, so daß ein Tick des Ohrwurmpotential verloren geht – was man aber durchaus als gewollt ansehen kann. Dafür gelingt es der Band fortwährend die emotionale Botschaft ihre Songs instrumental und auch gesanglich glaubhaft rüber zu bringen. Ach ja, und manche werden DANTE’S DREAM mit dem Totschlagargument des Pop kommen - wenn so die Zukunft des deutschen Pop aussieht, dann habe nicht mal ich was dagegen.

Episodes


Cover - Episodes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:46 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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