Review:

Master Of Disguise / The Dominatress (Re-Release)

()

Mit dem Re-Releases der schwer zu beschaffenden Veröffentlichungen der 80er Kult-Combo SAVAGE GRACE beweisen Limb Music ein feines Händchen. Die US Metaller um Bandleader Christian Logue gehörten mit ihrem Sound zwischen Power und Speed zu den einflussreicheren Bands des Genres und prägte viele aus dem Underground kommende Musiker. Die Geschichte von SAVAGE GRACE war aber auch durch ständige Besetzungswechsel gekennzeichnet, was wohl einer der Gründe für die Kurzlebigkeit der Band war. Trotzdem (oder gerade deswegen) macht eine Wiederveröffentlichung der Scheiben der für recht „frauenfeindliche“ Cover berüchtigten Westcoast-Band Sinn. SAVAGE GRACE gehören zu jenen Bands die den oft missbrauchten Begriff Kult durchaus rechtfertigen. Das die Songs dabei soundtechnische meist auf einen guten aktuellen Stand hochgezogen wurden, werden wohl nur die ganz harten Fans als „untrue“ verdammen.

Der Doppelpack „Master Of Disguise” und „The Dominatress” greift die Anfänge von SAVAGE GRACE auf. Die 1983 erschienene EP „The Dominatress” zeigt dabei auf, dass die Band zu Beginn ein noch etwas unausgegorenes Songwriting hatte. Herausragender Track der 5-Song EP ist „Curse The Night“ die für einiges Aufsehen im Metal Underground sorgt. „The Dominatress” wurde noch von John Birk eingesungen, der aber von Michael John Smith abgelöst wurde; welcher mit seinen hohem Gesang den ersten Longplayer mit prägte. Das Debüt der Band erschien dann 1985 unter dem Titel „Master Of Disguise” und schlug ein wie ein Hammer. Das Album präsentierte 9 Songs die Speedstandard setzten – unterlegt mit frühen MAIDEN-Riffs, coolen Breaks, Melodie und dazu der fast schon sirenenmäßige Gesang - und SAVAGE GRACE traten dabei (fast) durchweg aufs Gaspedal. Das Openerdoppel „Lions Roar“ und „Bound To Be Free“ (Speedgranate), das ebenfalls pfeilschnelle, aber etwas melodischere „Into The Fire“, den Titeltrack „Master Of Disguise” (Hymne) und der gedrosseltere Metalsong „Betrayer“ seien da mal aus einem durchweg starkem Album heraus gehoben. „Master Of Disguise” ist sicher das Gesellen- und Meisterstück von SAVAGE GRACE in einem. Wer auf Speed-Metal abfährt sollte das Album zumindest kennen – zusammen mit den ersten Alben von METALLICA, OVERKILL, AGENT STEEL & Co. ist „Master Of Disguise” etwas für das Klassikerregal.

Weitere 4 Songs von Demos aus 1982 und 1984 („Sceptres of Deceit", „Genghis Khan", „Curse Of The Night" und „No One Left to Blame", soundtechnisch natürlich im Grenzbereich) komplettieren eine wertige Veröffentlichung in schicker Aufmachung und ausführlichem Booklet.

Master Of Disguise / The Dominatress (Re-Release)


Cover - Master Of Disguise / The Dominatress (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 75:29 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Savage Grace

KEINE BIO! www
Review:

Of Misery And Toil

()

Na, wer hat denn da HOT WATER MUSIC für sich entdeckt? YOUNG LIVERS kommen aus dem gleichen Nest wie die Band um Chuck Ragan, da liegt die musikalische Verbeugung vor den Punkrockern nahe. Mit ihrem zweiten Album „Of Misery And Toil“ treten YOUNG LIVERS den Beweis an, dass sie gute Songs schreiben können, die ihre besten Momente haben, wenn sich die Musiker aus dem Schatten der Vorbilder lösen und sich auf eigene Stärken wie den rotzigen Gesang besinnen („All The Wretched“) – klingt der nach Chuck Ragan, zieht er immer den Kürzeren („In Rapid Succession“). Ergänzt um die knackig auf den Punkt kommenden Songs und die latent zu spürende Wut auf das drohende langweilige Leben abseits des Musiker-Daseins ergibt das immer wieder ins Blut gehende Punkrocksongs der besseren Sorte, die auch für Rotz-Metal-Fans von BARONESS oder HIGH ON FIRE interessant sein dürften. Da es unter den elf Nummern keinen wirklichen Ausfall gibt, kann „Of Misery And Toil“ bedenkenlos Allen ans Herz gelegt werden, die ein Faible für ehrliche, wütende, dreckige Musik haben.

Of Misery And Toil


Cover - Of Misery And Toil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Gathas

()

Das Genre Metalcore lässt eigentlich nicht viel Variationsspielraum zu. Meistens geht es grob nach dem Schema „harte Moshparts mit Shouts treffen auf melodische Refrains“ ab. Umso überraschter ist man beim ersten Durchlauf des mittlerweile vierten Albums der vierköpfigen Formation THE DESTINY PROGRAM aus Husum. Die bereits erwähnten Trademarks sind zwar da, gleichzeitig aber auch Elemente, die man eher mit Alternative verbindet, Breitwandgitarren, melancholische Harmonien und an einigen wenigen Stellen sogar leicht poppige Parts. Beim ersten Hören ist schwer zu erfassen, was genau die Jungs da eigentlich treiben, doch irgendwann erkennt man die Songstrukturen und schälen sich die vielen unterschiedlichen Parts heraus. Und dann taucht man unweigerlich ein, in den drückenden, düsteren und atmosphärischen Sound, der einen so schnell nicht wieder loslässt. Von brachialen Riffs bis zu schwebenden, ruhigen Tönen ist wirklich alles da, und trotzdem klingt das Album aufgrund seiner Intensität wie aus einem Guss. Darüber hinaus ist Ganze hervorragend eingespielt und transportiert die druckvolle wie auch äußerst vielschichtige Produktion den Sound perfekt in die heimische Anlage. Auf diesem Album lösen sich THE DESTINY PROGRAM von den Genre-typischen Schemata, sie setzen Melodie und Härte immer gezielt und genau da ein, wo es dem Song oder der Atmosphäre dient. Und damit führen sie eindrucksvoll vor, was im Metalcore alles möglich ist.

Gathas


Cover - Gathas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 57:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Still The Orchestra Plays

()

Über SAVATAGE muß man eigentlich keine großen Worte mehr verlieren, diese Band gehört sicher zu den innovativsten Bands ins Sachen Metal zusammen mit dem Songwriter sowie Produzenten Paul O’Neill haben diese Musiker ihren ganz speziellen Sound entwickelt. Dieser typische Mix aus hart-aggressiven düsteren Riffing, progressiven Parts, genial eingängigen Hymnenhooklines verbunden mit melodramatischer Epic und diesen opulenten Klassik, Opern sowie Musical Trademarks durch den prägnanten Keyboardsound von Bandmitbegründer Jon Oliva machen diese US-Formation nicht nur soundlich bis heute einzigartig.

2001 war mit „Poets And Madmen“ das letzte reguläre Album erschienen jetzt gibt es eine weitere Compilation „Still The Orchestra Plays - Greatest Hits 1 & 2“ auf zwei CD’s. Es sind tatsächlich so ziemlich alle Hits und Meilensteine enthalten, es hätten zwar platzmäßig noch ein paar mehr draufgepasst aber wir wollen mal nicht zu kleinlich sein. Als besonderes Extra für die Fans, die ehe schon alles haben wurden noch drei „neue“ Versionen von „Anymore“, „Not What You See” und „Out On The Streets“ in speziellen von Jon Oliva aufgenommenen im Akustikgewande aus 2009 als Bonus mit draufgepackt.

Der ganz besondere Gag an dieser Veröffentlichung ist aber ganz klar die Bonus DVD der limitierten Auflage ein Videotape von der Tour "Japan Live '94" enthält. Der Gig vor ein paar tausend ausgeflippten Japanern hat Kultcharakter auch wenn die VHS Bildqualität dieses TV-Mitschnittes natürlich heute zu Blue-Ray-Zeiten technisch eher steinzeitmäßig ist, der Ton ist nur stellenweise etwas mittelmäßig. Egal, hier zählt sowieso nur der Nostalgiefaktor, denn SVATAGE sind definitiv Geschichte, dies hat Olivia erst neulich wieder bestätigt - man wird die Protagonisten dieser Aufnahme so wohl nie wieder zusammen sehen.

Denn richtig Kohle machen die meisten der Herren dieser Besetzung heutzutage mit dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA, so einer gemäßigtes Hardrockmusical, da gibt es meist vor der Weihnachtszeit ausverkaufte Touren in riesen Hallen und Millionen verkaufter Alben, so einen kommerziellen Erfolg hatte man leider mit SAVATAGE nie.

Zurück zur DVD, die alleine mit 16 weiteren Tracks (bisher nur als Import zu bekommen) lohnt schon den Kauf dieses Pakets. Man sieht hier einen sehr agilen noch blutjungen Sänger Zak Stevens (heute CIRCLE TO CIRCLE) und eine gefühlte 100 kg leichteren Jon O. (der auch hier schon seine bekannten Fratzenmätzchen macht) sowie eine klasse eingespielte Band, die bestens abgeht und die Zuschauer beinahe rasend macht.
Die Aufmachung im schicken Pappschuber ist echt klasse aber das Booklet enttäuschend, Texte und Bilder mehr gibt’s nicht, keine Linernotes das ist etwas dünn. Die 23 Songs der Doppel-CD sind in zeitlicher Abfolge des Erscheinens der Alben zusammengestellt. Startend mit dem krachenden „Power Of The Night' sowie vielen Klassikern wie „Edge Of Thorns“, "Hall Of The Mountain King", "Gutter Ballet", "Ghost In The Ruins", „Anymore“, „Chance" bis hin zu "Morphine Child" vom schon erwähnten letzten Werk. Diese musikalische Rückreise durch die gesamte Bandhistorie ist klasse geworden und führt einem nochmals eindrucksvoll vor Augen, was hier einmal für fulminante Musiker gemeinsam aktiv waren und die bis heute eine große Lücke hinterlassen haben. JON OLIVA’s PAIN vermag diese nur bedingt auszufüllen.

Wer hier dann auf den Geschmackgekommen ist und sich einmal ein paar normale Alben von SAVATAGE reinziehen möchte, dem seihen u.a. besonders die Konzeptwerke „Streets“ (1990) oder „Dead Winter Dead“ (1995) empfohlen, beides sind Klassiker und gehören in jede gute Rock-und Metalsammlung.

„Still The Orchestra Plays - Greatest Hits Vol. 1 & 2“ erscheint neben einer limitierten 2CD+DVD Digipak inkl. der erstmals veröffentlichten DVD „Live In Japan’94“ auch noch als reine Doppel-CD Edition im Jewel Case.

Demnächst soll der komplette Backkatalog mit den 12 Alben in neuer Aufmachung mit Bonusversionen sowie neu gemasterten Versionen nochmals wiederveröffentlicht werden und danach vielleicht doch noch mal ne Tour, da wäre der Hammer.

Still The Orchestra Plays


Cover - Still The Orchestra Plays Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 129:14 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Young Livers

KEINE BIO! www
Review:

Traces

()

WELKIN haben schon ein paar Jahre und einige Veröffentlichungen auf dem Buckel, der große Durchbruch ist ihnen – anders als ihre Landsmänner von ABORTED – nie gelungen. Ihr neues Album „Traces“ zeigt, warum dem so ist: die 38 Minuten vergehen ohne große Höhepunkte und bieten gut gespielten, aber Überraschungs-arm Death Metal. Der ist für moderne Einflüsse offen und erinnert in seinen guten Momenten an MASTODON („Lotus Eater“) und GOJIRA („Acheron“), bleibt die meiste Zeit aber farbloser, Groove-orientierter Death Metal. Den machen VADER besser, so dass auch diese Nische besetzt ist. WELKIN scheitern an den eigenen hohen Ansprüche und ihren Limitierungen im Songwriting, die nach zehn Jahren aktiver Bandgeschichte entweder ausgemerzt oder so massiv sind, dass da eh nichts mehr zu machen ist. „Traces“ deutet auf Letzteres hin.

Traces


Cover - Traces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:50 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Welkin

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
Kontakt
Anschrift
www
Review:

010

()

JESUS CRÖST sind moralisch eher grenzwertig, sieht sich das Duo doch als Hooligan Power Violence Band – und das über Hooligans nicht diskutiert zu werden braucht, ist klar. So bleibt ein bitterer Nachgeschmack beim Hören der „010“-EP, die es in einer Viertelstunde auf 23 Songs bringt, von denen einige mal aus dem üblichen Geschrei-Geballer-Schema ausbrechen (der elfte beispielsweise), was aber nicht reicht, um die Monotonie und Ideenlosigkeit der Herren zu kaschieren. Es ist Durchschnitt, was auf dieser EP zu hören ist, an Größen Marke NASUM, WOLFPACK oder SKIT SYSTEM kommen die beiden Hools zu keiner Zeit heran. Also schön im Regal stehen lassen, diese EP braucht niemand, der weiter als bis drei zählen kann.

010


Cover - 010 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 15:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

New Era Pt. 3 - The Apocalypse

()

Ganz ehrlich beim Anhören dieses Machwerkes von DERDIAN und der Firmierung „New Era Pt. 3 - The Apocalypse“ frag’ ich mich wirklich wer heutzutage so was noch wirklich braucht. Hier wird nämlich "feinster" Hollywood Bombast Metal (für mich eher ein Schimpfwort) geboten, diese Art Mucke nenne ich auch gerne mal Mozart Pop Metal mit RONDO VENZIANO Ambiente (aufgrund der penetranten Eingängigkeit) und dass obwohl ich den genialen Österreicher wirklich ganz gerne höre. Die Rede ist aber leider ein zum x’ten Male aufgewärmter Tralala Kitsch Metal mit zugekleisterten Keyboardpassagen in Serie und immer der gleichen Speed Temposchiene mit zuckersüßen Kinderleidrefrains, die meist so was von abgedroschen sind, dass selbst dem tolerantesten Rezensenten nach nur einem Durchlauf tierisch auf den Keks geht.

Vor ca. 10 Jahre erreichte und eine wahre Invasion vornehmlich aus Italien stammenden Power-Metal Kapellen s angeführt von LABYRINTH und vor allem RHAPSODY (OF FIRE) die diesen Stil quasi zu Tode geritten haben. Aufgemotzter, symphonischer Power Metal, der natürlich nie progressiv war (aber gerne damit beworben wurde auch bei diesem Album) der vielfach einfach nur aus viel Speed, fetten Chorpassagen und noch mehr neoklassischen Gedudel bestand. Wer diesen typische Sound auch tatsächlich heute noch so mögen sollte, ist mit diesem Album bestens bedient. Hier werden alle Klischees aufs neue bedient und bestätigt.

Von Beginn an wird gleich nach einem (natürlich) instrumentellen Intro „Preludio“ losgeledert, und dann fast immer nach Schema F die Doublebassschiene rauf und runter kein Kitsch oder Pathos, der hier nicht ausgereizt wird, klar äußerst fett produziert aber das Keyboard geht selbst mir als Tastenfreak gehörig auf den Senkel. Egal ob Streicher oder Spinettklänge gesampelt werden, es klingelt zuviel davon durch und die Gitarren sind vielfach allenfalls noch schmückendes Beiwerk.

Ganz selten gehe die Italiener mal runter vom permannten Gaspedal udn siehe da dass recht solide Midtempostück „Black Rose“ kann sogar überzeugen ohne die permante Hektik. Auch die schnalzige Quotenballade „Forevermore“ hier im Duett mit einer recht passablen Sängerin Namens Elisa Lisy ist so verkehrt nicht, aber dan dieses nie verstummen wollende Keyboard im Hintergrund macht den Track ziemlich kaputt. Die Lady darf auch ihren Sopran bei anderen Songs mehrfach mit einbringen, aber das klingt dann zu sehr nach den üblichen Elfenfräuleins in weiten Klamotten. Aber es gibt tatsächlich mal gelungene Gitarrenparts die zeigen, dass die Band kann doch mehr als Tonleitern rauf und runter nölen. Der Sänger ist auch nicht wirklich übel aber klingt einfach viel zu beliebig und schöne Chöre gibt es auch in Serie ist halt alles irgendwie lieblos präsentiert.

Warum ein eigentlich bisher eher für solide progressive Sachen bekanntes Label wie MAGNA CARTA sich für so eine schwachbrünstige Geschichte hergibt, ist mir ebenfalls ein Rätsel. Da möchte man doch tatsächlich irgendwelche Thrash-Riffs bei DERDIAN hineininterpretieren, die tatsächlich aber nirgendwo zu hören sind. Der Gitarrensound ist hier so klar poliert aber kein bisschen dreckig und die epischen Trademarks sind so ausgelutscht wie MANOWARS „Ich sterbe für den Metal“- Phrasen: Nee da hilft auch keine noch so wohlwollende ausgearbeitete Konzeptstory (die ich mir hier erspare), dieses Album kann man sich echt schenken. Hatten wir alles schon besser und vor allem viel origineller - so klangen RHAPSODY (OF FIRE) schon in ihren Anfangstagen wozu also dass Ganze nochmals aufwärmen?!

New Era Pt. 3 - The Apocalypse


Cover - New Era Pt. 3 - The Apocalypse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 64:15 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch