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Resilience

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Das berühmte Zillingtal in Österreich ist nicht nur als Teil des Burgenlands bekannt, sondern ist zu einem Schmelztiegel der Bay Area geworden. Selten hat Österreich so nach der Brutstätte von Bands aus den 1980er Jahren geklungen wie heute. Schuld an der geografischen Verschiebung der Bay Area hat die Band BLACK INHALE, die mit ihrem Sound auf internationalen Wegen flaniert. „Resilience“ ist genau die Platte, die MACHINE HEAD seit „The Blackening“ nicht mehr auf die Kette bekommen haben. Die Zeichen stehen auf Sturm bei BLACK INHALE, und nichts wird sie aufhalten! Konzerterlebnisse auf Events wie dem Wacken Open Air, der Full Metal Cruise, dem Summer Breeze und Touren mit Bands wie VOLBEAT, KREATOR, SEPULTURA zeugen von einer gelungenen Marketingleistung im Backround. Hier blieb der Band gar nichts anderes übrig als bei Longplayer Nummer Drei alles zu geben um den Markt zu erobern und die Reichweite signifikant zu erhöhen.

Dabei standen im Vorfeld die Sterne gar nicht so gut. Kurz vor der Veröffentlichung von „Resilience“ galt es, neue Mitstreiter an Gitarre und Bass zu finden. Dies gelang zum Glück in kürzester Zeit, und man konnte seine Live-Premiere auf der Full Metal Cruise feiern. Und nun hauen BLACK INHALE diesen Longplayer raus, der für Furore sorgen wird. Bei bestem Sound dürfen wir eine Lektion in Sachen Thrash Metal erleben, die sich nur so gewaschen hat.

Moderne Einflüsse treffen auf humorlose Gitarren und eine sehr variable Vocal-Leistung von Sänger und Gitarrist Raffael Trimmal. Besonders die filigrane und sehr anspruchsvolle Gitarrenarbeit, die durch einen sehr gut abgemischten Bass fantastisch unterstützt wird, trägt zu massivem Druck und einigen tollen Melodien bei. Aber was nützen die besten Musiker, wenn es beim Songwriting nicht klappen will? Dieses Problem tut sich bei BLACK INHALE nicht auf. Gemeinsam wurden die zehn Songs mit den Neuzugängen arrangiert und zu einem wahren Fest des modernen Thrashs auf Silber gebannt.

Der Groove von „Resilience“ ist überall deutlich spürbar und kommt selbst in schnelleren Parts immer mehr als gut zur Geltung. Die Drums spielen sehr druckvoll und präzise, und durch dieses songdienliche Agieren, entwickeln sich manche Songs zu derben Headbangern. Hier wird jeder Metalfan bedient, und es macht das Album zu einem grandiosen Hörerlebnis.

Klar, die Band hat in der Vergangenheit sehr viel MACHINE HEAD gehört, aber warum sollte man nicht von den Besten lernen? Und wir haben es hier nicht mit einer schnöden Kopie zu tun, da BLACK INHALE genug Eigenständigkeit besitzen um Seite an Seite mit der „echten“ Bay Area-Band zu stehen. Die Band gehört auf die ganz großen Bühnen, und da werden wir sie in Zukunft auch sehen, aber nicht als unterhaltende Nachmittagsband, die nur ein paar Eingeweihten etwas sagt. Nein, wir sprechen hier von einer Band, die mit ihrer Musik auf ein großes Publikum abzielt, die Bühne mit ihrer Musik ausfüllen kann, und deren Fanpotential in den nächsten Monaten schlagartig nach oben gehen wird.

Ich verneige mich vor dieser Platte, ich verneige mich vor dieser Band. Selten habe ich eine Band aus der zweiten Reihe gehört, die das Einmaleins des Thrash Metals derart verinnerlicht hat und auch ausspielt. Willkommen in der ersten Liga des internationalen Thrashs! Macht mir keine Schande, Jungs!

 

Resilience


Cover - Resilience Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:29 ()
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Constellation

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Mit "Constellation" steht nun das dritte Album der Finnen in den Regalen. 
Den geneigten Hörer erwarten zehn Tracks klassischen Melodic Metals, mit insgesamt wenig Überraschungen. 
Los geht es mit "Sinners In Shadows". Rockige Gitarren, ein wenig Keyboard und ein melodischer Refrain. 
Das Rezept ist allerseits bekannt, die Zutaten mehr oder weniger Durchschnitt. 
Kann man sich anhören, reißt einen aber noch nicht vom Hocker. 
In Song Nummer Zwei kommen nun noch mehr Keyboards und im Intro akustische Gitarren zum Einsatz. Das hilft nur bedingt, und ein völlig belangloser Refrain rundet das Ganze negativ ab. 

Der Sound der Keyboards grenzt, mit den wirklich fantastischen Möglichkeiten, die mittlerweile verfügbar sind, schon an eine Frechheit. Vielleicht soll das Oldschool sein, hört sich aber schon sehr billig an. 

In "I Found Angels" probiert man es dann mit spanischen Gitarren. Das sind die 22 besten Sekunden des Songs. Der Rest hatte auch von der KELLY FAMILY aufgenommen werden können. 

Der stärkste Track des Albums ist der Titeltrack "Constellation", bei dem es etwas mehr zu Sache geht, der aber auch nicht besser als Durchschnitt ist und ohne Inspiration. 

Die Produktion klingt insgesamt sehr unmodern und günstig. Bei den heutigen Möglichkeiten der digitalen Soundpolitur ist das schon erschreckend. Selbst das Promosheet lässt arg zu wünschen übrig. Das wirkt schon alles sehr lieblos.

Fazit : Diese Album hatte die Metalwelt nicht wirklich gebraucht. 

 

Constellation


Cover - Constellation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:40 ()
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Apocalyptic Raids

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Als der Metal Anfang der 80er noch in den Kinderschuhen steckte, gab es selbstverständlich etliche Bands, die mit diesem Stil anfingen zu experimentieren. Extreme Formen und Spielarten entstanden und mit VENOM und HELLHAMMER tauchten zwei Bands auf, die man getrost als Godfather des Black- bzw. Deathmetal bezeichnen kann. Im Vergleich zu VENOM, die heute noch ihr Unwesen treiben, existierten HELHAMMER lediglich zwei Jahre lang, nämlich von Mai 1982 bis Mai 1984. Um so erstaunlicher ist es, dass die Schweizer Kombo um Thomas Gabriel Fischer (Gitarre und Gesang) alias Tom Warrior oder damals Satanic Slaughter, auch heute noch zu den einflussreichsten Bands in diesem Genre zählt.
Zusammen mit seinem langjährigen Wegbegleiter Martin Eric Ain (am 17.10.17 gestorben) alias Slayed Necros (Bass) und dem Schlagzeuger Jörg Neubarth alias Denial Fiend nahm Tom Warrior die EP “Apocalyptic Raids“ im März 1984 in Berlin auf. Dass dieses Werk 36 Jahre später als wegweisende Kultscheibe gelten und in remasterter Form neu erscheinen würde, hätte weiß Gott niemand gedacht, erst recht nicht Mr. Fischer.
Nicht nur die Medien, sondern Tom selbst fanden im Nachhinein nicht viel Gutes an der Platte. Die Musik war zwar simpel, teils doomig und erinnerte ein wenig an die frühen MOTÖRHEAD und natürlich VENOM mit leichtem Punkeinfluss. Technisch und musikalisch war sie jedoch ein deutlicher Schritt nach vorne. Nicht unwesentlich war dabei die Produktion, die das Album düster, metallisch und böse wirken lies.
Den überwiegend satanischen Texten, sowie der unsauberen Instrumentierung konnte die Presse wenig abgewinnen und nannte das Ganze dilettantisch. Tom und Ain bezeichneten das Konzept als zu schwach und gaben als weiteren Grund für die kurz darauf folgende Auflösung an, dass HELLHAMMER seine musikalischen Grenzen erreicht hätte.

Ich persönlich entdeckte HELLHAMMER auf dem “Death Metal“-Sampler, der die beiden Tracks “Revelations of Doom“ und “Messiah“ enthielt.
Aufgenommen wurden diese beiden Nummern während der Session für “Apocalyptic Raids“ und befinden sich, wenig überraschend nun auf der vorliegenden CD.
Bis auf “Triumpf Of Death“, ein Doombrocken sondergleichen, der über 9 Minuten dauert, poltern die restlichen 5 Songs trocken, rotzig, fies, angepisst, groovig und dennoch grandios aus den Boxen. Für meinen Geschmack wirkt die remasterte Version jedoch fast ein wenig zu glattgebügelt. Ich vermisse irgendwie das Kreischen der Hochtöner, wenn Tom seine Herz zerreißenden Killerriffs raus haut (ist aber Jammern auf hohem Niveau). Als Vergleich dient mir leider nur noch das, was in meiner Erinnerung übrig geblieben ist und das letzte Output von 2009 “Demon Entrails“ (Sampler mit den ersten drei Demos).
Der Sound ist gut und setzt jeden der drei Protagonisten gut in Szene. Die Gesangsparts wirken dominanter und deutlicher als auf dem Original. Insgesamt klingt alles ein bisschen weichgezeichnet, passt aber und wird vor allem neuen Fans den Zugang erleichtern.
Der fulminante CELTIC FROST Vorgänger machte aus HELLHAMMER mythische Ikonen des Metals und wird auch für künftige Generationen in diesem Genre als Blaupause dienen.
Die Songs alleine sind an morbider Genialität und wahnsinnigem Dilettantismus indes nicht zu toppen. Uhh!

Apocalyptic Raids


Cover - Apocalyptic Raids Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 27:16 ()
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Sanctuary

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Einen dreckigen Bastard aus Sludge, Doom und Death Metal servieren uns die Kopenhagener ALKYMIST auf ihrem zweiten Full-Length-Album „Sanctuary“. Vergleichbar ist der Sound der Dänen mit Bands wie CROWBAR und PARADISE LOST zu "Lost Paradise"-Zeiten. Der Sound quält sich bedrohlich durch die Boxen und hinterlässt einen zähen Lavastrom, der direkt aus der Hölle zu kommen scheint.

Der Opener „Oethon“ beginnt erst noch human und ein wenig psychedelisch. Dies ändert sich aber nach dem Vokaleinsatz von Fronttier Peter Bjørneg. Dieses unmenschliche Lungenvolumen lässt keine Fragen offen. Hier werden Schmerz und Elend dem Hörer entgegengeschleudert, dass es nur so eine Freude ist. Cleane Gitarren lockern den Song enorm auf und katapultieren ihn gleich an eine Spitzenposition im Bereich Death-Doom. Tatsächlich großartig und bösartig! „The Dead“ zeichnet sich nicht durch einen lebensbejahenden Text aus, welchen man trotz der derben Vocals immer gut versteht, und der somit ein wirkliches Hinhören sinnvoll macht. Genau hinhören muss man nicht beim Bassspiel von Kaspar Luke. Der Bass ist auf der ganzen Scheibe ein dominantes und extrem beherrschendes Instrument und trägt einen mit seinem verzerrten Grundton durch den Lavafluss. In den getragenen Parts kann man hier in jedem Fall auch einen guten Schuss an TRIPTYKON-Einfluss erahnen, und man kann sich hypnotisiert den grauen und melancholischen Soundergüssen ergeben.

Mit „S.O.Y“, „Gust Of War“ und „Warkeeper“ hat man zwar drei Zwischenspiele am Start, welche den Lavastrom kurz stoppen können, der aber dann durch Eruptionen der Marke „Draugr“, Desolated Sky“ und „Astral Haze“ wieder seinen ursprünglichen Weg aufnehmen kann. Besonders bei „Desolated Sky“ kommt bei mir zwanghaft der DISBELIEF-Vergleich in den Kopf. Die Vocals sind dermaßen zwingend, dass man einen Vergleich mit Jagger und seinen Mannen nicht scheuen muss. Und das soll etwas heißen!

Bei „Draugr“ experimentieren ALKYMIST erfolgreich mit Soundeffekten und treibenden Drums. Das klingt zwar im Gesamtbild von „Sanctuary“ etwas fehl am Platz, aber irgendwie hat das Lied doch die Macht, sich mit breiter Brust zwischen den anderen Songs zu beweisen. Klingt wirklich interessant und geht fast in Richtung Elektro. „Astral Haze“ ist ein wenig ruhiger ausgefallen, und hier dominieren wieder die schleichende und monotone Langsamkeit und die verzweifelnden Vocals. Dem Bass scheint dies alles egal zu sein. Dieser bollert einfach unbeeindruckt weiter und schließt jedes Soundloch. Brutal, gut und grandios, wie man hier ins Nirvana geführt wird.

Für Frohnaturen gebe ich hier keine Kaufempfehlung, aber wer sich musikalisch in einer öden Steinwüste wohlfühlt und als Hobby das Zählen von Tierkadavern angeben kann, der wird mit „Sanctuary“ bestens bedient. Verfügbar ist das gute Werk nur als Langspielplatte (500 Kopien) und als digitaler Download.

 

Sanctuary


Cover - Sanctuary Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:14 ()
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Supreme Hypocrisy

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Barracuda! Barracuda! Der alte Hit von HEART geht einem bei den ersten Sekunden von “Supreme Hypocrisy” unweigerlich durch den Kopf. Exakt das gleiche prägnante Eröffnungsriff. Merkwürdig, aber auch egal, denn danach brennen die Schweizer Heavy-Rocker von THE ORDER mit dem Opener “The Show” gleich ein schönes Feuerwerk ab. Kräftiges Riffing trifft auf gediegenes Songwriting und einen starken Refrain. Sehr schön.

Der folgende Titelsong legt härtemäßig gleich noch einige Schippen drauf und wildert teilweise in PRIEST´schen Gefilden, wobei der Refrain eher von BLACK LABEL SOCIETY stammen könnte - nur mit richtigem Gesang. Überhaupt die Vocals: was Gianni Pontillo auf diesem Album abliefert, ist absolute Spitzenklasse. Ein kräftiges, leicht raues Organ, das mit einem großen Stimmumfang beeindruckt, aber nie angestrengt klingt. Sowas findet man in Europa nicht oft. Auch seine Kollegen an den Instrumenten sind über jeden Zweifel erhaben. Hervorzuheben ist die ebenfalls brillante Gitarrenarbeit, in der ich meine, Einflüsse solcher Könner wie Al Pitrelli, Dave DiPietro (TT QUICK) und dessen Schüler Zakk Wylde (bevor er sich entschlossen hat, im Wald zu wohnen) erkennen zu können. Fulminant!

Nach den beiden starken Eröffungstracks gelingt THE ORDER das Kunststück, noch einen Zacken zuzulegen. Die folgenden fünf Songs stellen das Herzstück des Albums dar und bieten allesamt klassischen, melodischen Metal der Extraklasse. Anspieltipps: “Dreams Are Not The Same” und “No Messiah”.

Für stilistische Abwechslung sorgen THE ORDER mit dem Abschluss der Scheibe. Der tonnenschwere Groover “Where I Come From”, die Piano-Ballade “Sometimes” und das mit BLACK SABBATH kokettierende “Only The Good Die Young” veredeln die Liedsammlung in konstant hoher Qualität. Kaum zu glauben, dass der Band bislang kein größerer Erfolg beschieden war, handelt es sich doch immerhin bereits um den sechsten Longplayer der Eidgenossen. Mit “Supreme Hypocrisy” stehen die Chancen jedoch gut, dass sich der Bekanntheitsgrad deutlich erhöht.

Schon lange hat mich kein Album aus diesem (Sub-) Genre derart begeistert. Alle Metal-Fans da draußen sollten dieses großartige Teil unbedingt anchecken.

 

Supreme Hypocrisy


Cover - Supreme Hypocrisy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The New Prophecy

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Teutonischer Power Metal, wie er sein muss. Die Bremer ANCIENT CURSE haben mit ihrem 2020er Album "The New Prophecy" ein echtes Comeback hingelegt. Mit durchaus eigenem Stil werden Elemente aus Speed-, Power- und sogar Symphony Metal raffiniert kombiniert. Man nimmt quasi das Beste von FIREWIND, HELLOWEEN, SYMPHONY X, vermischt das und kreiert sein eigenes Ding... In diesem Fall sehr gelungen. 

In dem siebenminütigen Opener "We Follow The Sign" bekommt man davon schon einmal einen sehr guten Eindruck. 

Weiter geht es mit Drop-Down-Gitarren in "Fire And Ice". Obwohl die Herren bereits seit 1985 aktiv sind, scheuen sie sich nicht vor modernen, frischen Sounds und Stilarten, auch wenn es stellenweise schon sehr wild zusammen gewürfelt ist.

An allen Instrumenten hervorragend besetzt, finde ich jedoch, dass die großartigen Vocals von Pepe Pierez sich nochmal qualitativ nach oben absetzen, extrem vielseitig, große Range und mit absoluten Wiedererkennungswert! 

Bei "The Shadow" wird ein Gang zurückgeschaltet, und kommen ein paar QUEENSRYCHE-Elemente zum Vorschein: Eingehender Refrain kombiniert mit raffinierten Arrangements. Der Track ist aufgrund seines phänomenalen Songwritings mein Favorit!

"Men Of The Storm"  ist nicht so meins, geht für mich eher in die Kategorie "Lückenfüller". 

Dafür kommt dann mit "Hypnotized" sofort wieder ein härterer Kracher, der zum intensiven Headbangen einlädt. Schöne Tempowechsel, der Song wird live ein Fest. 

Zur Beruhigung gibt es dann bei "One Minute Of Fortune" für ganze 24 Sekunden ein balladeskes Intro. Das muss reichen, denn danach gibt es wieder voll auf die Zwölf und Riffing zum Kopfkreisen. Herrlich! 

"Forever Young" macht genau so weiter. 

Doch dann wird es tatsächlich ruhiger. Es kommen in "Mind Chaos" gezupfte Akustikgitarren zum Einsatz, welche von einem sanften Bass unterlegt werden sowie einer unfassbar guten Gesangsperformance. Feuerzeuge raus (keine Handys)! Ganz starker Song, ach was Song... HYMNE! 

Den Titeltrack zum Album gibt es dann zum krönenden Abschluss. Treibend und wieder zum Mitsingen! 

Bleibt eigentlich nur noch eins zu sagen: Kauft das Album!

 

The New Prophecy


Cover - The New Prophecy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 57:52 ()
Label:
Vertrieb:
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Dead Is The Oldest You Can Get

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Leider nur vier Songs, also nicht mehr als einen Appetithappen, servieren die griechischen Death Metaller FREEFALL. Was nach einem Kirmes-Karussell klingt, sind in Wirklichkeit eine grundsolide Genre-Kapelle und ihre zweiten EP (plus ein Demo und eine Full-Length). Sie lassen sich nicht kontinental festlegen, wohl aber legen sie großen Wert auf gesteigertes Tempo. So überzeugt das sehr flotte „Family Spree“ mächtig. Die drei ersten Songs klingen genauso fett wie gewöhnlich – und orientiert an BENEDICTION, BOLT THROWER und Skandinavien. Überraschender kommt da schon das KILLING JOKE-Cover „Complications“. Hier verbinden die Griechen die typischen Death Metal-Trademarks mit den noch morbideren Charakteristika der coolen Post-Punk(?)-Legende. Und ehe man sich versieht, ist das Vergnügen schon wieder vorbei, vor Allem die Cover-Version läuft nur 2:47 Minuten. Dafür gibt es ein schönes Song-Quartett und fetten Sound. Heißt: Kurz und dick – Hörerglück!

 

Dead Is The Oldest You Can Get


Cover - Dead Is The Oldest You Can Get Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 14:47 ()
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Vertrieb:
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The Eye Is The First Circle

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Die multinationale Eingreiftruppe kommt vom englischen Stützpunkt, hat britische, italienische und brasilianische Söldner in ihren Reihen und kündet mit italienischen Befehlszeilen vom nahenden Untergang. Die Scheibe war schon vor dem Virus-Ausbruch fertig, passt aber dennoch mehr als gut in diese Zeit.  Schon der Opener „Carne“ schneidet mit fiesen Vocals das Fleisch (jaja, perfekt italiano ...), „Vivido Perire“ begräbt Dich lebendig, eines der fiesesten unblutigen Bilder im Audioformat überhaupt. CALLIGRAM verbinden tatsächlich hässlichen Metal-Hardcore und Punk mit düsterem, fast schwarzem Metal und scheuen auch vor „Post“-Attitüden nicht zurück. So startet „Anedonia“ beinahe shoegazig, bleibt aber nicht im schüchternen Studentengeschwurbel stecken, sondern macht später richtig Alarm. Wie überhaupt das ganze Album sehr geschlossen und gleichzeitig abwechslungsreich und breit gefächert bleibt. Lediglich die Vocals geben sich sehr beschränkt, aber dafür ist das fiese Gekreische das absolut aggressivste Element CALLIGRAMs. Die besten Phasen hat das erste Full-Length-Album immer dann, wenn es crustig-flott zur Sache geht. Aber das ist und bleibt natürlich Geschmackssache. Fest steht aber, dass die Untergangsrhythmen der Band richtig gut sind. Aber eben keine gute Laune verbreiten, manchmal nutzt ja auch die beste Eingreiftruppe nichts. Aber sie hat ein interessantes Werk geschaffen, ein Album, mit dem man sich befassen muss – und unbedingt sollte.

 

The Eye Is The First Circle


Cover - The Eye Is The First Circle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

3eesus

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Surreal und erschreckend realistisch – das trifft auf das Cover mit dem Gemälde von Max Ernst, „Europa Nach Dem Regen II“, genauso zu wie auf die Musik der Italiener BEESUS. Denn Ernst sah das Unheil des zweiten Weltkriegs bei aller Schönheit seiner Malerei auf diesem Bild voraus – und auch „3eesus“ klingt verwirrend, einerseits berauscht, andererseits hysterisch. Naja, Genie und Wahnsinn liegen stets dicht beieinander und auch BEESUS, bekennende Kiffer (Kleiner Tipp: www.facebook.com/beesusindope), scheinen ihr Bewusstsein fantastisch und visionär zu erweitern. Herausgekommen ist ein verträgliche Doom-, Stoner- und Grunge-Mixtur, die in bester Travolta-Tarantino-I-Want-To-Dance-Manier zum Tanz auffordert – um dann mit hysterischem Vocals-Geschrei kurze Zeit später den totalen Wahnsinn zu verbreiten. Macht einfach mal den fast siebenminütigen Ausflug nach „Gondwana“ mit! Oder „Suffering Bastard“, das etwas Varieté in sich trägt, und das auch Nina Hagen nicht abgedrehter gesungen hätte. Manchmal klingen BEESUS sehr konventionell, der Hörer sieht sie förmlich da rumhippien – mit Schlaghosen und voll komischen Frisuren, wie beim Opener „Reproach“ zum Beispiel. Aber sie überraschen immer wieder mit kleinen Verrücktheiten, Sound und Atmosphäre packen auch Nicht-Bekiffte. Dennoch mag man BEESUS glauben, dass sie die zweite Nummer nur allzu wörtlich nehmen: „Sand For Lunch“ – statt der klischeehaft erwarteten Gummibärchen mit ´ner Tafel Schokolade. Lässiges, verqueres Album, nicht ganz so energetisch wie THE VINTAGE CARAVAN, aber irgendwie gut. Fast ein bisschen doorig. Wenn man das überhaupt sagen darf.

 

3eesus


Cover - 3eesus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 40:55 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Interview mit ENTORX zum Album-Release

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Interview

Hallo und Glückwunsch zu Eurem überragenden neuen Album! Seid Ihr von dem Erfolg zum Release überrascht?

Sascha: Servus Jan, erstmal danke Dir für Deine Zeit. Überrascht ist der falsche Ausdruck, wir sind schon sehr zufrieden mit dem Album; ansonsten wäre es vermutlich niemals erschienen... Wir haben sehr gehofft, dass Presse, Fans und Metalheads das Album generell für genau so gelungen empfinden wie wir. Zum Glück sind die Reviews bisher sehr gut bis euphorisch. Wir erhalten Unmengen begeisterter Nachrichten. Wir sind schon sehr stolz auf die Leistung und auf das grandiose Feedback!

Neben dem Album bin ich auch von Eurer Online-Präsenz und Promotionarbeit sehr positiv überrascht. Gerade die ganzen Videos zur Erklärung der Songs sind ja für die Fans wirklich spitze. Macht Ihr das alles komplett selbst? 

Sascha: ENTORX ist eine DIY (Do it yourself)-Band, wir kümmern uns seit inzwischen fast elf Jahren komplett selbst um Vertrieb, Promo und allem Drum und Dran. Der digitale Vertrieb geschieht über einen Distributor, das Lyric-Video wurde von einem externen Anbieter erzeugt. Die Albumaufnahmen haben wir uns mit Christoph Brandes vom Iguana Studio geteilt: Er hat April 2019 das Schlagzeug aufgenommen, wir den Rest. Der finale Mix und Master stammen allerdings wieder von Christoph Brandes. Er hat sich, trotz übervollem Terminkalender, wirklich hervorragend um unser Album gekümmert und sich sehr gut in die Idee und unsere Vision vom Album eingefuchst. Da die Arbeiten für uns durch wachsende Hörerzahlen natürlich immer mehr zunehmen, ist unser Ziel auf lange Sicht: faire Deals und Zusammenarbeit mit Menschen, die uns weiterbringen wollen und können abzuschließen. Liebe Booker da draußen, wo seid Ihr?

Wer kam denn auf die Idee, Geisteskrankheiten quasi als roten Faden bzw. Konzept für die Platte zu nehmen? 

Sascha: Ursprünglich war das Album sogar als reines Story-/Konzeptalbum geplant. Damals saßen wir als Band im Proberaum und überlegten uns: Was wollen wir eigentlich machen? Mit der Zeit hat sich das Konzept mehr zu einem "roten Faden" gesponnen, das hat sich einfach aus diversen Ideen so ergeben. Wir haben die Thematik der ersten Songs als Übergang zum Thema Geisteskrankheiten genutzt. "PTSD" ist zum Beispiel noch recht nah an der "Kriegsthematik" des Vorgängersongs dran, das lyrische Ich leidet an PTSD bzw PTBS auf deutsch (Posttraumatische Belastungsstörung - Anm. d. Verf.), da es die Erinnerungen aus seinem Kriegseinsatz einfach nicht mehr los wird. "PTSD", "Isolation"und "Madness Unchained" bilden somit einen kleinen thematischen Bogen. Der rote Faden bleibt aber, wie gesagt: Ungerechtigkeit ("Black Dawn") und was Dein Umfeld oder traumatisierende Erlebnisse aus Dir machen können...

Wie kam es denn zu der Zusammenarbeit von Dir und Solar Guitars?

Sascha: Ich habe mich einfach beworben. Ich spiele inzwischen beinahe ausschließlich Solar-Gitarren, welche ich absolut empfehlen kann. Außerdem ist mir das Unternehmen sehr sympatisch. Also: Bewerbung geschrieben, gewartet und es hat geklappt.

Seit Eurem letzten Albums bis zu Eurem neuen Werk sind sieben Jahre vergangen, ich hoffe, wir müssen jetzt nicht wieder sieben Jahre auf ein neues Album warten? 

Sascha: Versprechen können wir da nichts... Vor haben wir es jedenfalls nicht! Die sieben Jahre zuvor waren mit einigen Besetzungswechseln verbunden. Dadurch sind die Songs einfach nie so richtig zu 100% fertig geworden, nach unseren Vorstellungen. Wir haben viel probiert, sei es mal live oder einfach im Proberaum. Die Grundstrukturen standen aber bereits 2017 für alle Songs. Das Intro und das Zwischenstück "Isolation" sind während den Aufnahmen entstanden. Das Aufnehmen bis zum eigentlichen Release war ein 14-monatiger Prozess. Wir alle haben Vollzeitjobs und wollten einfach so viel wie möglich richtig machen. Ich finde, die sieben Jahre haben sich gelohnt. Manche Songs sind über sehr lange Zeit gereift, andere schon länger fertig. Wir wollen jetzt erst einmal das Album möglichst viel betouren- und werben; und hoffen auf viele Hörer, Käufer, Fans, und so weiter. Wir sind aber genau so heiß, nach der langen Zeit endlich neue Songs zu schreiben. Kleinere Ideen existieren bereits. Die Zeit wird es zeigen!

Und zum Schluss verratet uns doch bitte noch, ob es schon Post-Covid19-Tourpläne von Euch gibt?

Sascha: Pläne ja, konkrete Termine (bis auf drei bereits gebuchte Konzerte dieses Jahr, beginnend ab Oktober) gibt es leider nicht. Die Situation ist nicht ganz so einfach: Viele Konzerte wurden nicht gecancelt, sondern einfach auf später oder 2021 verschoben. Das heißt: Noch weniger Platz für Bewerbungen und Booker, die schon zum Großteil ausgebucht sind. Liebe Veranstalter da draußen: Hört euch "Faceless Insanity" an und ladet uns ein, Ihr werdet es keinesfalls bereuen! Wir sind sehr zuversichtlich.

Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, bleibt gesund und hoffentlich sehen wir uns bald anläßlich eines Konzertreviews. 

Sascha: Wir haben zu danken! Cheers und bis dann auf einem Konzert!

 

https://open.spotify.com/artist/0duwlbdApG6LDzhJr8BBtr?si=JOgh2BSQSqKMw0C4jAd-Zg



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