Review:

Wings Of Heaven Live

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Mit „Wings Of Heaven“ erreichten MAGNUM vor 20 Jahren ihre kommerziellen Höhepunkt. Nach dem Jahrhundertwerk „On A Storyteller’s Night“ und Alben wie „Chase The Dragon“ und „Vigilante“ stürmten Bob Catley und Tony Clarkin die heimischen, sprich britischen Charts und landeten dort glatt auf Platz 2. Song wie das rockende „Days Of No Trust“, dem hypermelodischen „Start Talking Love” und die ergreifenden Ballade „It Must Have Been Love” hatten allesamt beachtliche Singleplatzierungen zu bieten. Ehre wem Ehre gebührt – und das will meinem, zum Jubiläum gibt es dazu ein passenden Livealbum. Und eines vorneweg - dies für Fans unverzichtbare Package dürfte auch der perfekte Einstieg für Neuinteressierte in Sachen Melodic Hard Rock sein. Allen anderen ist gesagt. Wer Überklassiker wie „How Far Jerusalem“ und „Kingdom Of Madness“ nicht zu schätzen weis, dem ist ehe nicht helfen – so bringen die ersten 60 Liveminuten (und damit CD 1) neben einigen in härterem Gewande präsentierten Bandklassiker (der fette Sound des 21. Jahrhunderts) und Live Standards (wie das atmosphärische „Vigilante“) vier starke Tracks der aktuellen Scheibe „Princess Alice & The Broken Arrow“ (darunter der famose Opener „When We Were Younger“ und die Hymne „Like Brothers We Stand“). Was dann folgt ist „Wings Of Heaven“ ungeschnitten – das Album in Gänze. So etwas macht manchesmal mehr, manchesmal weniger Sinn. Bei MAGNUM macht die Vollbedienung in Sachen „Wings Of Heaven“ einfach nur Spaß (und weckt Erinnerungen an Zeiten als das Vertiefen in Alben kein Vorrecht der Proggies war und es noch keine unsägliche Skip-Taste gab). Neben bereits oben genannten Hits kommen Live aber vor allem das geniale, aber selten gehörte „Wild Swan“ und das abwechslungsreiche epische 11-Minuten-Epos „Don’t Wake The Lion“ mit seiner bewegenden Story hammermäßig rüber. Spätestens nach der fantastischen Zugabe „Sacred Hour“ dürften sich wohl alle Anwesenden im x-ten Himmel befunden haben (leider nur auf der Insel – den MAGNUM präsentierten „Wings Of Heaven“ exklusiv in ihrer Heimat).

Fazit: eine mehr wie hochwertige Liveangelegenheit – die Doppel-CD in ordentlicher Aufmachung, mit herausragend gutem Sound (wer Bob und Tony mal live gesehen hat, weis das es da nicht viel zu mäkeln gibt) und vor allem klasse Songs gehört in jeden ordentlichen Haushalt.



CD 1:

1 When we were younger

2 Back street kid

3 Out of the shadows

4 Like brothers we stand

5 How far Jerusalem

6 Dragons are real

7 All Englands eyes

8 Vigilante

9 Kingdom of madness



CD 2:

1 Intro

2 Days of no trust

3 Wild swan

4 Start talking love

5 One step away

6 Must have been love

7 Different world

8 Pray for the day

9 Don't wake the lion

10 Sacred hour


Wings Of Heaven Live


Cover - Wings Of Heaven Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 116:28 ()
Label:
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Action

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Ursprünglich gegründet 1985 sind ACTION jetzt nach über einem Jahrzehnt Auszeit mit einem neuen Album wieder da. Ein hübsches Melodic Rock-Album ist es geworden, das sich an der Gradwanderung versucht, seine 80er-Wurzeln nicht zu leugnen, ohne angestaubt zu klingen. Mit schönen Melodien können die Herren eindeutig aufwarten, das stellt bereits der Opener "Without Your Love" unter Beweis und auch einer schönen Stimme kann sich Sänger Jack Marques rühmen. "Loveless" ist partytauglich, der Midtempo-Track "Here In My Heart" ruft Erinnerungen an Kollegen wie WHITESNAKE und WHITE LION wach. Bei "Cinderella" und "Feel The Fire" scheinen die 80er-Usprünge besonders deutlich durch, das eingängige "Is It Love" hingegen pendelt gelungen zwischen Melodic- und Hardrockelementen und hat Ohrwurmcharakter. Und da auf derartigen Alben ja für gewöhnlich auch eine Ballade nicht fehlen darf, liefern ACTION mit "Don´t Leave Me Lonely" auch noch einen Song ab, der balladesk anfängt und sich im weitere Verlauf zum Midtempo-Stück entwickelt. Wer seine Freude an melodischem 80er-, aber eben nicht nur 80er-Rock hat, dürfte an ACTION seine Freude haben.

Action


Cover - Action Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:48 ()
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R U Naughty Enough?

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An sich stammen die schwedischen NAUGTHY BOYS bereits aus 1989 und veröffentlichten 1993 ihr Debüt - um sich danach auch gleich wieder zu verabschieden. Der 2005er Reunion folgt nun mit "R U Naughty Enough?" das Zweitwerk. Geboten wird Hard Rock/AOR im Stile der Achtziger - BON JOVI, MR. BIG, phasenweise NIGHTRANGER lassen Grüßen. Gesang und Stil erinnert Streckenweise an WHITE LION. Zu deren Klasse fehlt es aber gehörig. Trotz vieler schönen Melodien und vor allem angenehm klingenden balladesken Tönen ("Close My Eyes"), bleibt an sich zuwenig im Ohr hängen, fehlt das im melodischen Hard Rock unverzichtbare Ohrwurmpotential. Gesanglich im angenehm grünen Bereich nervt vor allem das teilweise billig klingende Keyboard. Ansonsten gibt es musikalisch wenig auszusetzen. Fans oben genannter Combos finden mit "Bitter Tears", "Learn To Fly" und "Nothing Can Bring Me Down" gelungene Tracks als Reinhörer im zweiten Teil der Scheibe. Warum die erst gegen Ende platziert wurden bleibt allerdings rätselhaft. Als BON JOVI & Co. ganz große wahren, da hätten NAUGHTY BOYS in deren Fahrwasser sicher etwas an Bekanntheit gewinnen können. So klingt das Ganze selbst für Nostalgiker in 2007 doch etwas zu bemüht und auch zu glatt. Sorry, nett, aber doch etwas zu kurz gesprungen.

R U Naughty Enough?


Cover - R U Naughty Enough? Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 59:40 ()
Label:
Vertrieb:
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Devotion

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SHYLOCK bieten auf ihrem dritten Werk "Devotion" soliden Hardrock der besseren Art. Die Herren Matthias Schenk (Sänger), Gitarrist Johannes Löhr sowie Oliver und Achim Thiergärtner (Keyboards bzw. Drums) sind trotz relativ jungen Alters in Punkto Songwriting durchaus bereits eine ernstzunehmende Konkurrenz für Combos wie GOTTHART, SHAKRA, CRYSTAL BALL, BONFIRE oder auch JADED HEART. Apropos - letztere haben mit ihrem aktuellen Hammerwerk "Sinister Mind" aber immer noch die Nase etwas weiter vorne, vor allem was die druckvollere Produktion und die klasse Gitarrenläufe betrifft. Der Drumsound bei diesem Werk ist außerdem wirklich unter aller Kanone, wirkt mehr weniger meistens total kraftlos bzw. undynamisch. Die Labelkollegen von LIQUID HORIZON haben da auf ihrem aktuellen Eisen den deutlich besseren Mann an den Reglern gehabt. Auch das Coverartwork mit dieser sehr dürftig animierten Computer-Strapsen-Serviererin ist leider (die eigentliche Idee ist nämlich sehr gut!) viel zu halbherzig umgesetzt, Mensch da gibt es doch in jeder Disco hübschere "echte" Mädels. Doch genug gegrantelt, die Musik paßt insgesamt gut zusammen, die Jungs zeigen sich als gewachsene Einheit, ledern ordentlich los nicht zu cheesy sondern meistens gut nach vorne. Die 14 Tracks sind mit abstrichen meist gefällige Orwurmgranaten per Excellence, einzig im Mittelteil bei "Ocean" oder "Again" geht es mir dann etwas zu bieder zu, da fehtl es an Überraschungen. Bereits der treibende Opener "Eternal Life", das gelungene "Music" (mit an ZZ-ZOP zu "Afterburner"-Zeiten erinnernden Keyboardsounds) oder der Knaller schlechthin "Things Like That" sind erstklassige Hardrockhymnen mit abwechslungsreichen Melodien sowie fetten Chorussen, so wie dass halt einfach sein muß. Der Tastenmann verdient sich ebenfalls ein Lob für viele gelungene Sounds. Die Stimme des Sänger erinnert mich stellenweise zwar stark an BONFIRE (C. Lessmann) aber er versucht seinen Klang mit etwas mehr Druck variabeler und etwas rauer als dieser zu aggieren. Für den Abschied von Fußballweltmeister "Icke" Hässler haben sich Jungs ebenfalls mächtig ins Zeug gelegt und mit "Farewell To The Champion" einen Hitverdächtigen Rocksong (für jedes Stadion tauglich) zusammengebastelt. SYLOCK haben ihre Zukunft noch vor sich und klopfen am Tor zur Top 10 der Hardrockenden Zunft an. Wie gesagt, wäre nicht die "bescheidene" Produktion sowie JADES HEART's aktuelles Überalbum gewesen, meine Bewertung wäre sicher noch etwas besser ausgefallen. Trotzdem ein sehr solides Werk.

Devotion


Cover - Devotion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:21 ()
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10.000 Days

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30 Jahre (mit kleinen Unterbrechungen) gibt es SAGA nun schon, da müssen natürlich auch ein passendes Album sowie ein Jubiläumstour folgen. "10.000 Days" ist dann auch wieder typisches Sagafutter geworden, opulente Keyboardteppiche von "Locke" Jim Gilmour bereiten den Boden für die elegischen Gitarrenspuren von Ausnahmemusiker Ian Chrichton sumasumarum wird hier wie immer der originale Sound wie in nur diese Kanadier hinbekommen geboten. Für alle bisherigen Fans sicher ein Festtag, ob man damit aber neue Anhänger dazu gewinnen wird, ist wohl eher fraglich. Gelungener Melodic Rock mit leichten Progsprengseln, was gelegentliche instrumentelle Soloausflüge unterstreichen, wobei so richtig "Progressive" im engeren Sinne waren SAGA außer bei ihren ersten beiden Scheibe wohl eh nie. Vom gelungen Opener leicht düsteren "Lifeline" bis hin zu diesmal sogar zwei enthaltenen Hitsingles das obercatchige "Sideways" sowie der klasse, gefühlvolle Titeltrack. Da kann man auch leichter ein eher, sagen wir mal vorsichtig seltsames Space/Alien (??) Coverartwork verschmerzen, da hilft es auch nicht, dass dieses komische Bild von Warren Flanagan u.a. X-Men, SYMPHONY X gemacht wurde. Auch das relativ konturenlose Instrumentalstück "Corkentellis" ist mir viel zu aufgesetzt, frickelig mit langweilen Läufen rauf/runter und ohne roten Faden gehalten. Trotzdem ist "10.000 Days" mit dieser kleinen Ausnahme das wohl beste SAGA-Werk seit dem erfolgreichen Comeback 2002 (nach den gescheiterten Popausflügen Ende der 90’er Jahre) geworden ohne dass man natürlich an die Klassiker aus den Anfangstagen auch nur annähernd herankommt. Große Überraschungen gibt es (natürlich) ebenfalls nicht, auch kein pompöser großer Abgang mit großem Knaller aber einfach solide rockend. SAGA wollten absichtlich kein Konzeptalbum machen, da ihre Intension eher bescheiden ausgerichtet ist. Nein, übermäßig geistig durchdacht zu klingen war nicht das Ziel, sondern man wollte den Zuhörer schlicht gut unterhalten - dies ist gut geglückt. Die songliche Abwechslung paßt dabei, die Produktion ist volumig-warm, Die Rhythmusfraktion pflügt sich durch den Tastengeschwängerten Sound. Insbesondere Sänger Michael Sadler mit seinem omnipräsenten Organ zeigt sich in seinem (mindestens) 3. Frühling und in absoluter Höchstform. Er gibt mit seinem einmaligen Timbre den Songs erst das gewisse SAGA-like Flair. Apropos es ist daher nur sehr schwer vorstellbar, dass der charismatische Sänger sowie Sprachrohr der Band auf diesem Album und der aktuellen Welttour das letzte mal hinter dem Mikro stehen wird. Anfang dieses Jahres hatte Saddler seinen Ausstieg bekannt gegeben, da er sich mehr seiner Familie widmen wolle. Die Restband will anscheinend wohl trotzdem weitermachen und muß sich dann halt eben einen neuen Vocalisten suchen. Andrerseits hat man dies bei anderen Kapellen mit ähnlichen "Problemen" auch schon so befürchtet und trotzdem ging es irgendwie weiter. Egal ob es bei GENESIS, HELLOWEEN, QUEEN, MARILLION oder zuletzt THRESHOLD - Sängerwechsel bieten immer eine Chance zur Weiterentwicklung, die manche Bands sehr gut genutzt haben, andere (leider) nicht. Bei SAGA stirbt die Hoffnung zuletzt, vielleicht kommt er ja mal wieder zurück - wir wünschen Michael jedenfalls alles erdenklich Gute für seine weitere (Solo)Karriere.

10.000 Days


Cover - 10.000 Days Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:58 ()
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How Long

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Ursprünglich bereits 1989 veröffentlicht, erfährt das vergriffene Werk "How Long" des renommierten Studiomusikers MICHAEL THOMPSON in Zusammenarbeit mit einer langen Reihe prominenter Mitwirkender (unter anderem Pat Torpey von MR BIG und Bobby Kimball von TOTO, um nur einige zu nennen) aufgrund einer Nachfrage, die die Preise in wucherartige Höhen trieb, nun eine Neuauflage. Der Re-Release präsentiert sich zusätzlich ausgestattet mit zwei aus der selben Aufnahmesession wie das ursprüngliche Album stammenden Bonustracks ("Right To Be Wrong" und "Love Goes On") sowie einem neuen Song ("Wheelchair"), der als Vorgeschmack auf ein neues Album dienen soll. Dass das Album seinen Ursprung in den Achtzigern hat, hört man ihm deutlich an, könnte man sich viele der Songs doch auch ohne weiteres als Soundtrack eines Films aus der selben Dekade vorstellen. Den schönen Melodieführungen tut dies jedoch keinen Abbruch, ebenso wenig dem Gitarrenspiel MICHAEL THOMPSONS. Der überwiegende Teil des Albums ist eher ruhig gehalten, unterbrochen von einigen rockigeren Tracks, darunter auch einer der Bonustracks, "Right To Be Wrong". Fazit: schöner Soundtrack für einen gemütlichen Sonntag zu hause.

How Long


Cover - How Long Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 61:17 ()
Label:
Vertrieb:
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Smile

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"Smile" ist das zweite Solo-Album des DANGER DANGER- Sängers TED POLEY. Mit solidem Melodic Rock bewegt sich das Werk stilistisch etwa im mittleren Härtegrad der frühen BON JOVI und revolutioniert das Genre zwar nicht, macht aber durchaus Spaß. Von Balladen über Mitempo- Tracks bis zu klassischen geradlinigen Rocksongs ist alles vertreten, was auf ein Melodic Rock-Album so gehört und TED POLEY versteht sein Handwerk. "More Than Goodbye" ist eine Schmachtballade, wie sie im Buche steht, die bei Live-Auftritten sicher das eine oder andere Feuerzeug zum Aufleuchten bringen dürfte und auch bei "Reprise (If I Can´t Change Your Heart)" vergeht der gute TED fast vor Sehnsucht. "What If She Knew" hat mit seiner eingängigen Melodieführung Ohrwurmqualitäten und einen hohen Mitsingfaktor. "Luv On Me" wird von schrammelnden Gitarren nach vorne getrieben und auch "Why Can´t We Pretend That It´s Over" geht als recht klassicher Mid- bis Uptempo- Rocksong durch. "Life Keeps Spinning Me Round" erinnert sowohl vom Gesang und Chor-/Background-Gesang als auch vom Gesamtarrangement her zumindest in der Strophe wirklich stark an BON JOVI, was der Sache jedoch keinen Abbruch tut. Gesamtfazit: nicht unbedingt innovativ, aber nichtsdestotrotz schön anzuhören.

Smile


Cover - Smile Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 37:45 ()
Label:
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David Readman

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Wer Sänger David READMAN schon mal live mit seiner Stammcombo PINK CREAM 69 erlebt hat, wird mir zweifelsfrei zugestehen - der Mann ist ein wirklich guter! Und die hier vorliegende erste gleichnamige Solo-Scheibe bestätigt diesen positiven Eindruck nachhaltig, insbesondere da er die Songs allesamt selbst geschrieben und auch komponiert hat. Der Junge hat einfach eine klasse bzw. wunderbar variable Stimme, selbst vor einem "ich sing überall mit und bin mega in" Jorn LANDE braucht er sich qualitätsmäßig nicht verstecken. Ausdrucksstark mit ordentlich Power singt er sich durch 12 Tracks dieses Albums, das stilistisch gar nicht mal soweit entfernt ist (natürlich kommt alles ein wenig mehr "catchy" daher) von seinen Pinkies, für die er seit 1994 als Nachfolger von Andy Deris (jetzt HELLOWEEN) am Mikro steht. Melodischer Hardrock manchmal sogar etwas mehr heavy geprägt wird hier insgesamt auf einen guten bis teilweise sehr Niveau geboten, außer einem leichten Hänger "Take These Tears" (der Song ist mir etwas zu banal) gibt es absolut nichts zu mäkeln. Natürlich geht es hier etwas weniger hart oder tempoorientiert zu als bei PC69 aber d.h. nicht dass Readman hier den Schmusefaktor mit allzu kuscheligen Balladen übertreibt, nein die Lieder bewege sich größtenteils in Midtempo Gefilden. Schon der klasse Opener "Without You" mit einer klasse Gitarrenarbeit ist ein amtliche Hymne und macht voll Lust auf diese CD. Von "Don’t Let It Slip Away" gibt es auch ein ganz ordentliches Video als Zugabe, aber obwohl der Song zwar ganz gut mainstreamig abrockt, gibt es da noch bessere Songs. Wie z.B. der klasse Stampfer "Evil Combination" oder der urwüchsige Kracher "Wild in The City". Bei dem pumpenden "No Piece For The Wicked" kommen sogar einige leichte Ozzy-Momente bei mir auf. Klar einige ordentliche "Emotionsfluter" hat er schon auch zu bieten wie etwa "Gentle Touch" oder die mächtige aber völlig kitschfreie Ballade "Love in Vain". Die sehr gelungene Akustiknummer mit einem klasse Drive "Over The Ocean" (die Hook geht einem nicht mehr aus dem Sinn) ist ebenfalls ein absolutes Highlight des Albums. Aber er übertreibt es insgesamt nicht damit und so ist die Mischung aus schnellen Rockern, Midtempo sowie ab und zu etwas für die Seele einfach gut gelungen. Die beteiligten Mitmusiker sind natürlich ebenfalls eine Bank, haben der erstklassigen Produktion den richtigen Sound verpaßt und verströmen nicht nur auf dem Papier eine gehörige Portion internationale Klasse an den jeweiligen Instrumenten. Produziert wurde die Scheibe von PINK CREAM Kollege Dennis Ward ansonsten waren u.a. Leute wie Dirk Brunenberg (ELEGY), Günter Werno (VANDENPLAS), Paul Logue (EDEN’S CRUISE) oder Alex Beyrodt (SILENT FORCE) mit im Studio. Neben dem Leadgesang hat Mastermind David auch noch Gitarre sowie Keyboardparts eingespielt. Alles in allem ein recht abwechslungsreiches Melodic Rock Album, dass auch oder gerade für PINK CREAM Fans nicht uninteressant sein dürfte. Der ein oder andere Song hätte zwar auch auf eine CD der Karlsruher gepaßt aber nichtsdestotrotz hat David Readman durchaus sein eigenes Flair miteingebracht und letztlich seine tolle Stimme nahezu perfekt in Szene gesetzt.

David Readman


Cover - David Readman Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:34 ()
Label:
Vertrieb:
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Rivers Of Paradise

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Früher gab es bei den Plattenveröffentlichungen, wie in der Politik auch heute noch vorhanden, das sogenannte Sommerloch oder die "Saure Gurken Zeit" - will sagen es gab nicht so viele Releases in diesem Zeitraum und bahnbrechende schon meist gar nicht. Dies hat sich in der Musikbranche seit Jahren deutlich gewandelt, die Veröffentlichungswut ist jetzt ganzjährig vorhanden und dass hierbei die Qualität (leider) meistens auf der Strecke bleibt ist leider nicht wegzudiskutieren. Bestes Beispiel hierzu ist auch eine weitere CD aus dem Hause Frontiers mit der Kapelle oder besser dem Projekt TRW. Bereits der einfallslose Name (benannt nach den Nachnamen der beteiligten Musiker) sowie das 01815 Klischeecover lassen bereits nicht viel positives erahnen. Warum dürfen eigentlich bloß so viele Musiker die mit x und y (hier sind es u.a. Steve WINWOOD, Eric CLAPTON, Celine Dion oder Barbara Streisand) mal mitgespielt haben, dann zwangsläufig auch ein eigenes Album machen und so ihre entweder da nicht genommenen Ideen oder rein zweitklassige eigene Kompositionen auf einem eigenen Album hier "Rivers Of Paradise" genannt auf den Markt schmeißen? O.K. die drei Protagonisten Michael Thompson (Gitarre), John Robinson (Schlagzeug) und Mark Williamson (Gesang und Bass) haben auch schon eigene respektable Soloalben rausgebracht aber muß dann auch noch eine interne Zusammenarbeit sein, um bereits bekannte Musik nochmal nur in ähnlicher Aufbereitung auf eine CD zu bannen?! Insbesondere der Melodic Rock Sektor hat in der letzten Zeit zuviel Masse statt Klasse zu verkraften und da machen diese drei handwerklich sicher versierten Musiker keine Ausnahme. Nach einem zwar ungewöhnlichen aber dadurch keinesfalls guten Intro mit einem seltsam akustisch-esoterischem Touch folgen zwar noch neun weitere Tracks in einer Mischung aus JOURNEY, TOTO meets Eddy MONEY bzw. einen Schuss John CUGAR (wenn es etwas rockiger sein muß). Klar und immer wird brav eine nette Hook abgeliefert stellenweise mit reichlich aufgesetzten weiblichen (Gospel) Backgroundchören angereichert, der Refrain kann aber nur in den seltensten Momenten wirklich zünden und klingt außerdem nach billiger Nachahmung bereits bekannter Songs. Vieles wirk auf mich zu konstruiert und nur wenig inspirierend, Paradebeispiel ist "Gonna Be Some Changes". TRW bieten hier typisch amerikanisch geprägten Breitband Mainstream Rock, denn so kein Mensch wirklich braucht. Da fehlt deutlich das Herzblut, es werden zu viele standardisierte Floskeln heruntergespielt, die absolut keinen Spaß machen. Wenigstens neben dem halbwegs passablen "Only A Letter" gelingt TRW dann beim letzten Titel des Albums "Alimony Blues" zumindest etwas authentisch rüberzukommen, der Rest ist selbst für "harte" AOR-Fans langweilig und absolut verzichtbar.

Rivers Of Paradise


Cover - Rivers Of Paradise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Diced

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LANE kommen aus Hersfeld (Hessen), sind bisher eigentlich als reine Coverband unterwegs gewesen wollen es jetzt aber mal wissen und haben daher ihr Debüt "Diced" mit acht ausschließlich eigenen Tracks produziert. Für die professionelle Umsetzung hat man sich Olli K. (ex-KINGDOM COME) sowie Ralf Z. (Background-Vocals bei EDGUY) als Unterstützung für’s Studio mit ins Boot geholt. Am Sound gibt es so auch nicht groß was zu mäkeln, die Band wirkt eingespielt Dirk Licht (Gesang), Teo Todorov (Gitarre), Andy Sauer (Bass) sowie Ralf Niebert (Schlagzeug) zeigen eine reife Leistung an ihren Instrumenten. Man hat sich dem traditionellem Hardrock bzw. Melodic Rock verschrieben, natürlich dürfen da auch entsprechende Balladen nicht fehlen. Am Songwriting hingegen ist noch einiges zu tun, denn viele der Songs klingen mir schlichtweg zu standardisiert und vor allem etwas altbacken, da hilft dem Quartett auch das solide technische Potential nicht viel weiter. Der recht griffige Opener "Nighttalk" hört sich leider nur wie eine mittelmäßige BONFIRE Adaption an (als Pianoversion am Schluß des Albums ist der Track um Längen besser und kommt auch vom Klangbild her deutlich stärker rüber), auch das nachfolgende etwas schleppende "Faith" zeigt nicht nur titelmäßig deutliche Anleihen von BON JOVI auch DEF LEPPARD standen da soundmäßig als deutliche Vorbilder Pate. Deem Song hilft’s trotzdem eher nicht, es klingt zu gewollt und man kommt nie auf den Punkt. Auch die große Gefühle Kiste mit "When Love Comes Around" gelingt nur in Ansätzen, da fehlt trotz viel POISON Anklängen einfach der letzte Kick bei der Hook. Was bei allen Songs egal wie klein die Solis oder feinen Details in den Arrangements ausgeprägt sind, gelobt werden muß ist die sehr gelungene Gitarrenarbeit, sowohl akustisch oder auch mal etwas härter der Junge hat was drauf. Song Nummer vier "Spirit In The Night" (nein ist kein MANFRED MANN Cover) zeigt dann LANE, die 2004 als reine Funband gegründet wurden, dass sie doch einiges mehr könn(t)en als althergebrachten Melodic Rock aus den 80er Jahren nochmal aufzubereiten. Der Song hat richtig starkes Classic Rock Feeling mit einem gewissen epischen Touch sowie den gelungenen instrumentellen Parts und einem megastarken Keyboard sowie coolen Solos ist hier der erste absolut eigenständig klingenden Song des Albums zu hören. Dann wieder "All For Life", nee Jungs das klingt mit total aufgesetzt auf Stimmung machend, trotz tollem Mehrfachgesang und dann noch diese Klappsounds bei den Drums und insgesamt dieser tausendmal gehörte Countryeinschlag, das geht leider gar nicht. Mit "Heaven" folgt eine diesmal voll überzeugende Ballade ehe dann der zweite eher etwas untypische Song auf ""Diced" folgt. Die Rede ist von "Turn Me On". Ehr etwas unspektakulär beginnend mit viel Tempo gibt es ab der Mitte eine überraschende Wende mit ruhigerem Zwischenteil, einigen Breaks sowie fast schon progressiven Gitarrenparts gegen Schluss - klasse gemacht. Hier hat mich die Band voll überzeugt. Wenn man sich zukünftig aus der breiten Masse der vielen (guten) Melodicrock Kapellen herauslösen möchte, dann sollte man mehr solche hochklassigeren Stücke wie dieser oder "Spirit In The Night" schrieben, denn dann klingen LANE nicht so beliebig wie vieles andere auf der CD.

Diced


Cover - Diced Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:17 ()
Label:
Vertrieb:

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