Review:

Arc Of The Dawn

()

Fünf Jahre nach dem letzten Studioalbum sind DARE mit neuem Material zurück. "Arc Of The Dawn" ist kein aufregendes Album im Sinne vorwärtstreibender Mitsinghymnen, seine Stärke besteht stattdessen gerade in seiner Unaufgeregtheit. Schon bei "Dublin", dem ersten, hochgradig melodiösen Song der Platte, übermannt einen ein eigenartiges Gefühl von Vertrautheit, so, als hätte man die Songs schon sein Leben lang gekannt und würde jetzt gewissermaßen nach hause kommen. DARE bezaubern durch entspannte Arrangements mit schönen Melodiebögen; kein Lied ist dabei, zu dessen Klang man sich nicht aufs Sofa legen oder vors Kaminfeuer setzen und die Anspannung von sich abfallen spüren könnte. Eine gewisse Sehnsucht weht durch die Songs, eine Prise Bittersüße, wie von der Erinnerung an schöne, aber vergangene Momente, die man gerne festhalten möchte. Das klingt nun für eine CD-Rezension alles eingestandenermaßen ziemlich schwammig, aber besser in Worte fassen lässt sich der Eindruck, den "Arc Of Dawn" vermittelt, nicht- jeder Versuch, konkreter zu werden, würde zwar Einzelteile analysieren, dem Gesamteindruck aber nicht gerecht werden. Da hilft nur selber anhören (besonderer Anspieltipp: das mit wundervollem Chorgesang versehene "Kiss The Rain", das ein klein wenig an TOTO und die EAGLES erinnert) und entspannen. Viel Spaß, mehr musikalische Erholung geht kaum noch.

Arc Of The Dawn


Cover - Arc Of The Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

High & Mighty

()

Teil zwei des Projektes VOICES OF ROCK steht an. Dabei haben sich erneut die beiden deutschen Produzenten Chris Lausmann (BONFIRE, JADED HEART) und Michael Voss (MAD MAX, CASANOVA) als Duo zusammengetan, um den Nachfolger für dass damals nicht nur von der schreibenden Zunft recht wohlwollend bewertete „MMVII“ Album auf den Weg zu bringen.

Wie schon 2007 (damals gab es sogar einen Award für die beste Produktion) haben diese beiden Herren auf „Hight & Mighty“ 10 neue Songs zusammengebastelt, um im weiten Feld zwischen AOR, Hard- Melodic- und Hard Rock versucht mit jeweils unterschiedlichen Sängern erneut ein abwechslungsreiches Stück Musik zu kreieren. Für mich ist dies jedoch nur zum Teil gelungen, an der Produktion liegt es eher nicht, die ist erneut Top geworden, sondern zum einen weil mir zu viele langsame und Midtemposachen drauf sind und zum anderen überzeugt leider ist auch nicht jede Gesangesdarbietung so stark (aufgrund einer manchmal etwas unglücklicher Songzuteilng), als dass man kritikfrei mit der Zunge schnalzen könnte.

Dabei startet der kraftvolle Opener "Into The Light" ein schöner Groover mit klasse Hookline und Tony Martin (ex-BLACK SABBATH) am Mikro wirklich klasse in das Album und macht Lust auf mehr. Typischer Ami AOR mit viel Keyboards bietet "Shame On Me", hierfür hat man Vokalist Bert Heerink (ex-VANDENBERG) nach 20 Jahren Pause ausgegraben, ich bin ehrlich, geht so hätte aber nicht sein müssen. Auch Joe Lynn Turner hat mit "Tonight" ein was den Refrain betrifft eine eher dünnen Song erwischt. „Rock Me“ mit Paul Shortino (ex-s QUIET RIOT) ist dann keinesfalls eine schnelle Nummer sondern eine allenfalls mittelmäßige Ballade. Multitalent Rob Rock ist eine meiner Lieblingssänger und auch er darf nur mit gebremster Offensive bei dem getragenen "Remember Me" loslegen.
Überraschend ist dann die flotte von ex-METAL CHURCH Röhre Tony Mills dargebrachte Nummer „Lay Down To Rest“ dann wieder ein Lichtblick. Genauso wie David Reece (ex-ACCEPT zu der Band hat er nie gepaßt) der mit "Dirty Games" einen schön gelungenen Stampfer abliefert. Paul Sabu (war als Songschreiber u.a. schon für ALICE COOPER oder JOHN WAITE aktiv) überzeugt mit dem groovig-catchigen "Down The Drain" sowie schönem Gitarrensolo ebenfalls. Gegen Ende darf sich auch ex-SKAGARACK Sänger Torben Schmidt mit dem brav dahingleitenden "Only 4 ever" präsentieren.
Leider nur als Bonustrack für die Limited Edition hat man den Coversong "Maniac" auserkoren hier hat Produzent Michael Voss gesungen, der song hat viel Schmackes und Biss etwas was auf den anderen Songs zuvor leider viel zu selten vorgekommen ist.

Für mich ist dieser zu gediegene Melodic Rock von „Hight & Mighty“ gerade noch im leichten Plus, aber ganz sicher kein „must have“ dafür fehlt es einfach zu oft am zündende Esprit sowie packenden Hooklines.

High & Mighty


Cover - High & Mighty Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Aura

()

Das FAIR WARNING einmal zu den deutschen Exportschlagern in Sachen AOR / Melodic Rock gehört haben steht außer Frage. Umso überraschender kam für viele Fans das Erscheinen des Re-Union Album „Brothers Keeper“ in 2007 welches zwar nicht ganz an alte Glanzzeiten heran reichen aber dennoch überzeugen konnte. Dasselbe kann man getrost über den neuen Rundling „Aura“ behaupten. Mit dem flotten Opener „Fight For Your Love“ sowie „Here Comes The Heartache“ schaffen die Herren um Sänger Tommy Heart auch gleich zwei Nummern, die durchaus an alte Tugenden erinnert und direkt ins Ohr gehen, was nicht zuletzt an den hervorragend gespielten Gitarrensoli liegt. Etwas Tempo und leider gleichzeitig auch etwas Glanz wird bei dem ruhigen „Hey Girl“ heraus genommen. Der Ballade fehlt der FAIR WARNING typische Hitcharakter. Dies trifft allerdings auf einige Songs des Albums zu. Ins Ohr gehen zwar alle Tracks ohne Probleme doch fehlt hier und da der Feinschliff den FAIR WARING auf „GO!“ perfekt fabriziert haben. Dennoch ist „Aura“ keinesfalls ein schlechtes Werk und hat eine eindeutige Daseinsberechtigung. „As Snow White Found Out“ oder „Walking On Smiles“ überzeugen durch ihre Eingängigkeit und durch herrlich durchdringende Melodien. Lediglich die ruhigen Passagen können mich persönlich nicht überzeugen. Anhänger dieses Genres kommen dennoch auf ihre Kosten.

Aura


Cover - Aura Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Into The Valley Of The Moonking

()

MAGNUM sind für viele Fans melodischen Hard Rocks noch immer das Maß aller Dinge – um so mehr, als man in 2004 mit „Brand New Morning“ (das zweite Album nach der Reunion) eine richtig starke Wiedergeburt erleben durfte und mit der 2007er-Scheibe „Princess Alice And The Broken Arrow“ für viel Furore sorgte. Nun gibt es mit „Into The Valley Of The Moonking” neuen Stoff der englischen Veteranen. Und das Album bietet genau jenes, auf was die Fans der Band schwören: melodisch hymnischen Rockmusik, wunderbar ausgereiftes Zusammenspiel von Keyboard und Gitarre (Mark Stanway und Tony Clarkin) und dazu Bob Catley’s unverwechselbar schöner Gesang. Auch klar das man sich nicht mit den Überfliegern der Anfangsjahre messen kann – wir haben 2009. Diese Scheibe braucht etwas bis man mit ihr warm wird – ein sofortiges „das isses“ (wie beim oben genannten Vorgänger) bietet „Into The Valley Of The Moonking” definitiv nicht. Und obwohl das Werk mit der Zeit viele gewohnt geniale Momente offenbart, scheinen MAGNUM darunter zu leiden mal wieder etwas die Handbremse angezogen zu haben – die irgendwie schon mal gehörten Ballade „A Face In The Crowd" und „Time To Cross That River" (dem Song hätte ein wenig mehr Härte gut getan) fallen darunter; und auch über den etwas ungewöhnlich Opener „Cry To Yourself“ (fast schon Pop mit Beatles-Bezug) kann man sicher streiten. Als einzelner Song durchaus gut, vermittelt er nicht gerade den besten Einstieg in das Album. Subjektiv gut dagegen der zwar einfach gestrickte aber recht flotte und eingängige Retro-Rocker „All My Bridges“, das als „Wings Of Heaven“-Hommage angelegte großartige Epos „The Moon King” und das sich dramatisch steigernde und emotionale „If I Ever Lose My Mind”. Das finale „Blood On Your Barbed Wire Thorns“ kommt dann mit gewollt / ungewollten AC/DC-Feeling daher und rockt gewaltig. Dazu ein Album-Cover mit detaillierten Querverweisen das einen ja fast schon zum Vinyl zwingt. Gut! Aber den überragenden Vorgänger, das beste MAGNUM-Werk seit den glorreichen 80er kann „Into The Valley Of The Moonking“ trotzdem nicht toppen. Dafür haben sich zwischendurch halt doch nicht ganz so zwingende Kompositionen eingeschlichen. Aber selbst so sind MAGNUM der Konkurrenz immer noch weit voraus und für Melodic-Rock-Freunde weiterhin unverzichtbar.

Into The Valley Of The Moonking


Cover - Into The Valley Of The Moonking Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Shades Of Eternity

()

Mein lieber Scholly, hier handelt sich wohl um einen klaren Fall von Kreativitätsüberschuss, der skandinavischen Formation STONE LAKE hatten ja erst letztes Jahr eine Schiebe am Start (insgesamt ist dies bereits die vierte Scheibe seit 2005) und jetzt gibt es schon den Nachfolger "Shades Of Eternity". Die beiden Hauptprotagonisten hinter dieser Band, die beiden Musiker Jan Akesson (Gitarre, Keyboards) und Peter Grundström (Gesang) hatten mich damals mit "Uncharted Souls" jetzt zwar nicht unbedingt umgehauen aber eine durchaus hörenswerte Scheibe abgeliefer. Jetzt war schnell wieder tätig aber ich mein dies ging etwas zu Lasten der Qualität und außerdem ging mir die sehr enervierende hohe Eierschneiderstimme auf dem Vorgänger noch nicht so auf den Geist wie diesesmal. Es fehlt ihm deutlich an Volumen für diese Art Songs, blutleer und dünnen satt mitreißender Stimmgewalt. Die vielen Höhen sind gewöhnungsbedürftig und passen nicht immer zu diesem 80er Jahre geprägten Melodic Rock/Metal, der einfach zu wenig packende Momente bietet.

Auf „Shades Of Eternity" finden sich ansonsten nur wenig wirkliche Höhepunkte. Bereits der Titeltrack reißt mich nicht wirklich vom Hocker, sorry aber billig klingende Streicherkeyboards und dieses unsägliche Geziehe bei den Vocals, echt grausam. Auch das plakative „Raise Your Hands“ (nein leider kein BON JOV Cover) klingt so was von aufgesetzt mit diesen zu präsenten 80er Jahre Tastenwänden. Etwas packender kommt dann "End Of The World" mit leichtem Gothic Touch aber etwas weniger standardisiertem Songaufbau, bei dem schmissigen „Rescue You“ mit leichtem JOURNEY Dejavu bei den Gitarren merkt man dass sich der Sänger in mittleren bis tieferen Lagen deutlich besser fühlt bzw. anhört als bei dem Höhengequetsche. Wie gesagt man kämpft sich durch das oftmals sehr ähnlich klingende Material, wahre Spannungsmomente sucht man vergeblich, stellenweise ist dies einfach nur altbacken. Dazu paßt auch bestens die typische 80er Ballade „Treat Me Right“ (nur der wummernde Bass hält mich von der Skiptaste ab), hatten wir halt alles schon vor 20 Jahren, nur klang dies damals echt und nicht so aufgesetzt auf Retro gemacht wie hier. Von Jan Akesson der auch als Produzent recht erfolgreich war, hätte ich mir einen etwas erdigeren Sound für "Shades Of Eternity" gewünscht. De Hang zu US-geprägtem AOR mit vielen zwar bombastisch angelegten Parts ist unverkennbar nur meist zu seelenlos, wie am Reisbrett entwickelt. Einzig „Rage Of A Lion“ gegen Ende versöhnt mich noch etwas mit der schwachen Gesamtdarbietung.
Gegenüber "Uncharted Souls" wirkt diese Scheibe jedenfalls irgendwie zu inspirationslos, dahingeschludert und nur wenig überzeugend. So als harmlose Hintergrundbeschallung geht es schon noch durch, mehr aber nicht. Schade eigentlich, auch wegen dem echt gelungenen Artwork.

Shades Of Eternity


Cover - Shades Of Eternity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Crossroads Moment

()

Ich leg’ mich mal schon ganz früh fest, diese aktuelle Scheibe „Crossroads Moment“ ist das beste SURVIVOR Album seit den Klassikern wie etwas „Vital Signs“ (1984) oder „When Seconds Count (1986). Nur, dass es eigentlich kein echtes Werk der Melodic Rock Veteranen ist, sondern „nur“ eine weitere Soloscheibe von JIMI JAMISON. Aber da er einer der ehemaligen Sänger der Chicagoer Formation war und auch die Musik 1:1 so klingt, ist der Vergleich mehr als gerechtfertigt.

Wem der Name Jamison, ein Mann mit einem ungeheuer kraftvoll-charismatischen Organ, jetzt immer noch nichts sagt, der sei hier nochmals daran erinnert - dieser mittlerweile 57-jährige Sänger hat mit Survivor eine ganze Reihe von Hitsingles ab 184 eingesungen. Er hat dabei den völlig zu Recht bestehenden Ruf dieser Formation, eine der besten Melodic Rock bzw. AOR Kapellen aller Zeiten zu sein, nachhaltig mitbegründet. Diese Ausnahmestimme hat Knaller wie „Burning Heart“ (bekannt aus ROCKY IV), "Moment of Truth„ (The Karate Kid Soundtrack), "High On You“ oder „The Search Is Over“ eingesungen aber auch Solo war er für den erfolgreichen BAYWATCH-Titeltrack mit "I'm Always Here" (1989) verantwortlich.

„Crossroads Moment“ ist nun die erste Veröffentlichung für Jamison nach dem letzten Survivor Album „Reach“ (2006) und er topp dies allenfalls mittelmäßige Scheibe aber so was von locker. Bereits der vorab im Sommer auf einem Frontiers Sampler veröffentlichte sehr starke Song „Behind The Music“, lies bereits Gutes erhoffen und ist gerade textlich auch irgendwie sprichwörtlich. Denn die Zeile „The Melody has changed still the Song remains the Same .. it’s the Flame behind the Music“ paßt irgendwie wie die Faust auf’s Auge. Für dieses Album hat er sich nämlich mit seinem ehemaligen Survivor-Weggefährten JIM PETRIK (Songwriter und Co-Produzent) zusammengetan und die beiden haben kongenial tatsächlich ganze Arbeit abgeliefert.

14 ClassiK Rock Tracks ohne echten Ausfall sind hier versammelt, nicht zu viele Balladen, klar viel Midtemposachen aber einfach nur stark gemacht, catchy Refrains an jeder Ecke aber nicht zu cheesy. Nur schade, dass dies heutzutage wohlleider nur noch Ü30 Party tauglich ist und nicht in die Charts kommen wird. Die mächtige Stimme von Jamison hat nichts aber auch gar nichts von ihrem typischen Timbre verloren, der Mann klingt immer noch so klar und überzeugend wie vor 25 Jahren.
Bereits der treibend Opener „BeAtersea“ zeigt wohin die Reise geht, bietet bestes Melodiefutter und gleich geht es schwungvoll weiter, die Musik kommt wider Erwarten mit viel Frische und sehr rockig daher, immer mit schönen Backing Vocals garniert. „Make Me A Believer“ mit den präsenten Keys und Songaufbauten hat was von einem TOTO-Song aber auch „Bittersweet“ (klassische Halbballade) ist ein souveräner Track geworden. Weiter Höhepunkte sind außerdem der Groover „Can’t Look Away“ mit etwas härterem Riffing, das schmissige „Love The World Away“, das hervorragende „That’s Why I Sing“ als kurze Verschnaufpausen dienen meldodramatische Klavierballaden wie „Lost" oder auch "As Is", die aber nie zu schmalzig daher kommen.

Die Krönung des Albums ist dann aber ganz klar „When Rock Was King“, eine Art Hommage an die 80er bei der die Sänger einiger der größten Bands der damaligen Zeit mitgewirkt haben. als da wären Don Barnes (38 SPECIAL), Dave Bickler (Originalsänger SURVIVOR), Joe Lynn Turner (ex-RAINBOW), Mickey Thomas (STARSHIP) sowie Mike Reno (LOVERBOY) sowie natürlich Jim Peterik, sie teilen sich die Strophen dieser klasse Hymne brüderlich untereinander auf.

„Crossroads Moment“ ist insgesamt ein hervorragendes Werk im 80e Stil geworden, die Stimme des Hauptprotagonisten steht dabei stets im Vordergrund, das Songmaterial ist überdurchschnittlich gut und stellt entgegen der vielen Alte Herren Veröffentlichungen aus dem Hause Frontiers der letzten Monate, endlich mal wieder einen Volltreffer dar. So bleibt einzig nur das einfältige Künstelbildcover der Scheibe zu kritisieren und selbst die erneut (zu) vielen Voiceover-Stopps dieser Promo-CD können mir den Spaß an dieser Retro Scheibe nicht nehmen, die Songs machen süchtig. Für alle Klassik Rock Freunde, die auf Bands wie SURVIVOR, JOURNEY und Co. abfahren gilt hier eine absolute Kaufempfehlung.

Crossroads Moment


Cover - Crossroads Moment Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Second Coming

()

Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie will die aktuelle Scheibe „The Second Coming“ von EDEN’S CURSE auch nach zig Durchläufen einfach nicht so recht zünden. Nicht dass der Nachfolger des vielgelobten Debüts von 2007 musikalisch etwa richtig schlecht bzw. inhaltlich zu dünne wäre aber die Mucke gestaltet sich vor allem gegen Ende als etwas zu zäh, der berühmte Funke springt einfach nicht rüber.

Die Multikulti-Band um den amerikanischen Sänger Michael Eden präsentiert sich auch „The Second Coming“ handwerklich in allerbestem Zustand und liefert über 13 Songs ein solides Programm in bester Melodic Rock Tradition mit manchmal leichten metallisch-epischen Ausschlägen. Die Produktion lag erneut in den Händen von Dennis Ward (PINK CREAM 69) und ist natürlich bestens ausgesteuert aber einen Tick zu clean oder einfach etwas zu glatt geraten. Dies liegt sicherlich etwas am Songwriting, hier hätte die ein oder andere "eckigere" Idee sowie mehr Mut zum Risiko nicht geschadet. Klar, catchy Refrains und beinahe schon AOR-artige Passagen gibt es zwar ohne Ende, nur man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, vieles schon mal packender gehört zu haben. Genauso originell wie der Albumtitel und das mäßige Cover kommt so mancher der Tracks etwas zu getrimmt und leider innovationslos daher. So haben sich einige nur mittelmäßige Standardnummern zuviel eingeschlichen wie u.a. „Sign Of Your Life“ oder die kitschige Ballade „Man Against The World“. Da helfen dem Zuhörer auch die zahlreichen bekannten Gäste auf diesem Album nicht mehr darüber hinweg, Größen wie Tony Harnell (TNT, STARBREAKER, WESTWORLD), Doogie White (u.a. RAINBOW, YNGWIE MALMSTEEN, CORNERSTONE, sowie Carsten Schulz (EVIDENCE ONE, DOMAIN, MIDNITE CLUB) sind mehrfach bei den oftmals stark betonten Backingchören voll im Einsatz, aber auch hier wäre weniger manchmal mehr gewesen.

Die nach hinten raus anzahlmäßig steigenden und sehr langen Voiceover-Einspielungen des Labels auf dieser Promo nerven zwar, haben aber keinen störenden Einfluss auf die musikalische Wertung. Keyboarder Ferdy Doernberg (u.a ROUGH SILK, AXEL RUDI PELL, ROLAND GRAPOW) ist auf alle Fälle ein Pluspunkt für die Scheibe, der Junge sorgt gekonnt für abwechslungsreiche Sounds mal flächig dann wieder energetische Hammonds und als Intro gibt er eine schöne Walzerspielerei. Auch Mastermind und Sänger Michael Eden gibt alles mit seinem angenehmen Organ. Irgendwo zwischen Claus Lessmann (BONFIRE) und Andrew "Mac" McDermott (ex-THRESHOLD) angesiedelt, besitzt er viel Ausdruck und auch genügend Power. Die Gitarren dürfen sich zwar schon mal solistisch austoben, mit viel Virtuosität - nur einfach nicht besonders originell. Auch das als Albumhighlight angepriesene „Angels & Demons“ mit Pamela Moore (u.a. bekannt als legendäre Sister Mary aus QUEENSRYCHES "Operation: Mindcrime") überzeugt mich gerade wegen der Sängerin nicht, die Stimme ist etwas dünn und passt einfach nicht zu Eden’s Timbre. „Masquerade Ball“ steht für sehr soliden Melodic Rock, kommt ganz solide daher und geht schön ab. Noch besser ist das bassgroovige „Just Like Judas“ geworden, auch „Sail On“ gehört mit seiner Hammerhook zu den stärksten Stücken des Albums. Ansonsten gibt's Mittelmaß in Serie, zwar viele nette Songs und Melodien aber insgesamt doch etwas zu wenig um aus dem Gros des Genres irgendwie besonders herauszuragen. Wer auf solche Kapellen wie DREAMTIDE, PRETTY MAIDS, PINK CREAM 69 oder auch TEN abfährt könnte auf „The Second Coming“ schon was anregendes, wenn auch nichts neues, finden. Man hört sich recht schnell am Sound an EDEN’S CURSE ab - sorry, das ist mir daher etwas zu wenig.

The Second Coming


Cover - The Second Coming Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 61:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Clifton Hill

()

Das singend Hochzeitszimmer ist wieder da - HONEYMOON SUITE kommen mit einem neuen Werk in die Pötte und tatsächlich ist die Scheibe "Clifton Hill" garnicht mal so übel geworden. Nach dem äußerst schlappen Combeback von 2002 mit "Dreamland" hatte sich die Band bereits 2007 in der Originalbesetzung wiedervereint, neue Songs geschrieben und jetzt ein neues Album auf die Menscheit losgelassen. Der Titel wurde passend nach dem Tourismus- und Einkaufsbezirk in der Nähe der Niagara-Fälle, wo die Band 1982 gegründet wurde, benannt. Der ganz große Druchbruch gelang den Kanadiern ja trotz Knalleralben wie "The Big Prize" (1984) oder "Racing After Midnight" (1988) leider hier bei uns in Europa nie so recht. Über dem Teich hatte die Jungs sogar einige Charthits mit vielen Singles wie u.a. "Leathal Weapon" (aus dem gleichnamige Klassiker mit Mel Gibson), "Feel It Again" oder auch "The Other Side Of Midnight". In Europa blieb die Band auch in ihren Hoch-Zeiten relativ unbekannt und erlitt so ein ähnlich undankbares Schicksal wie etwa NIGHTRANGER.

Aber die eingefleischten Fans dürfen sich jetzt nochmal richtig freuen: Die Band knüpft inhaltlich nahtlos an die alten Zeiten an. Mit dem Unterschied, dass gegenüber dem halbgaren Comebackversuch diesmal alles frisch und vor allem knackig klingt. Apropos - die Produktion könnte aber vielleicht eine Ecke weniger „umfassend“ bzw. leicht matschig sein, die Gitarren hätten etwas mehr Betonung verdient, was aber insgesamt jetzt nicht zu negativ zu sehen ist. Der Produzent war übrigends Tom Treumuth, der seinerzeit schon das Debütalbum produziert hatte.

Sänger Johnnie Dee hat nach wie vor ne geile Stimme, die Songs fließen locker aus dem Äther, die Hooks passen auch. Gleich der Opener „She Ain’t Alright“ geht super typisch für HONEYMOON SUITE voll ab und ist einer der stärksten Tracks des Albums (und dies liegt sicher nicht daran, dass hier mal ausnahmsweise auf die geholzten Promo-Voiceoverdurchsage verzichtet wurde). Weiter geht es schwungvoll mit „Tired O Waitin’ On You“ oder meinen absoluten Favoriten, dem etwas heftigeren „Riffola“. Auch balladentechnisch sind mit dem ganz starken „Ordinary“ (könnte auch von JOURNEY sein) oder „Why Should I“ einige mehr als nur solider Vertreter dabei, die 80er sind doch noch nicht ganz tot, Metal Ballads lassen grüßen, hier gibt’s Schmalz mit Niveau. Lediglich zwei etwas schwächere Songs (gegen den Rest) sind auszumachen „“Sunday Morning“ und „Separat Lives“ fallen kompositorisch ein klein wenig ab - macht aber rein garnix, den überaus positiven Eindruck von „Clifton Hill“ tut dies keinerlei Abbruch.

Die Scheibe ist ein cooles Melodic-Rock Machwerk in vollendeter amerikanischer Prägung der 80er Jahre geworden: Schöne Melodien, nicht zu plüschig, durchaus abwechslungsreich, gefräßige Refrains in Serie aber immer noch rockig und nicht zu cheasy. Was BRIAN ADMAS (noch) kann bringen diese Herren (man höre sich dazu nur exemplarisch mal “Restless“ an), mindestens noch genauso überzeugend. So muss dies Mucke einfach klingen – well done Folks!

Clifton Hill


Cover - Clifton Hill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Visions

()

Ex-TYKETTO Frontman Danny Vaughn ist heutzutage mit einer Formation namens FROM THE INSIDE unterwegs. Deren neues Werk „Visions“ bietet knallharten Death Metal, welcher sich….quatsch! Natürlich macht Danny auch mit FROM THE INSIDE das, was er am Besten kann und wofür ihn seine Fangemeinde liebt: 80er lastigen AOR. Überraschungen gibt es naturgemäß keine. Jedoch bedienen sich FROM THE INSIDE sehr geschmackvoll bei allem was der Melodic Rock Duden hergibt. Von der Ballade bist zum flotten Rocker ist alles vertreten. Die Songs sind kraftvoll produziert, gehen super ins Ohr, die Hooklines sitzen am richtigen Platz und sind in Hülle und Fülle vorhanden. Außerdem ist der Gesang von Danny selbst wieder einmal wieder mehr als erstklassig.
Was soll ich noch schreiben? Alle Fans von JOURNEY, ELEVENER und Konsorten können sich das Ding blind holen.

Visions


Cover - Visions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dream And Deliver

()

Nach 5 langen Jahren beehren uns die Melodic Rocker von DREAMTIDE mit einem neuen Werk. Melodic Rock Bands müssen sich (mit Recht) oft den Vorwurf gefallen lassen, dass sie meist recht ehrlich klingen. DREAMTIDE jedoch sind anders. Wenn 95 % der anderen Bands Fernsehsendungen wären, dann sind DREAMTIDE Kino. Alles ist großer, fetter und bombastischer. DREAMTIDE sind die Breitwandversion des Melodic Rock und das meist in Überlänge, denn auch „Dream And Deliver“ läuft erst lange nach 60 min ins Ziel..
„Dream And Deliever“ macht genau da weiter wo „Dreams For The Daring“ 2003 aufgehört hat. Bombastische Midtempohymnen mit elegischen Keyboardteppichen und sanfte, balladenhafte Tracks. Bemerkenswert ist zudem der Neuzugang am Bass: Mit Francis Buchholz meldet sich doch tatsächlich ein geschasster Ex-Scorpion auf der Bühne zurück. Ein gutes Gefühl wenn Helden der Kindheit/Jugend wieder da sind.
DREAMTIDE sind einfach vertonte gute Laune ohne jedoch dabei auf allzu ausgelutschte Ideen zurückgreifen zu müssen. Alles klingt frisch, neu und trotzdem so vertraut, dass jeder Song sofort ohne Umschweife ins Ohr springt.

Dream And Deliver


Cover - Dream And Deliver Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 70:0 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Melodic Rock