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Chronicles

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Auch in Schweden sind verkiffte KYUSS-Anhänger zu finden, die sich statt skandinavischem Klima eine echte heiße staubige Wüste wünschen. NEW KEEPERS OF THE WATER TOWERS sind da im gleichen Boot wie die famosen ASTROQUEEN oder LOWRIDER und rockern sich auf „Chronicles“ durch eine gute Stunde Mid Tempo-Wüstenrock. Der weiß mit vertracktem Songaufbau zu gefallen, genauso wie mit einem markant-dunklem Sänger und sorgt mit allerlei Anleihen an andere Genres (sogar in Richtung Death Metal schauen die Herren mal, liegt als Schwede aber auch irgendwie nah…) für interessante Songs, die im richtigen Augenblick auch mal doomig werden, BLACK SABBATH als Vorreiter für alle Stoner-Bands lassen da grüßen. Die Mischung aus verkifftem Rock und Metalkante macht „Chronicles“ (das im Grunde ein Re-Release zweier EPs ist) eine ordentlich rockende Scheibe, die sowohl KYUSS-Fans wie Metallern gefallen könnte, zumal sich unter den 15 kein Ausfall findet und so value for money geboten wird.

Chronicles


Cover - Chronicles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 60:18 ()
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Distances

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AHKMED haben nach vier EPs mit „Distance” ihr Debütalbum fertig, auf dem sie in knapp einer Stunde sieben Songs zelebrieren, was den Schluss nahe legt, dass das Trio einiges an Zeit mitgebracht hat. So ist es, die Instrumental-Songs bauen sich sehr langsam auf und halten sich gerne mal länger an einer Idee auf („Temple“), was die entspannt-verkiffte Atmosphäre der Scheibe unterstreicht. AHKMED haben sich wohl auch beim Songwriting viel Zeit gelassen und dabei ihr Zusammenspiel ziemlich perfektioniert, keiner der Drei wirkt wie ein Fremdkörper oder bekommt übermäßig viel Platz eingeräumt. Das Gleiche gilt für die Songs, wodurch die Musik ein langer Fluss zu sein scheint, was zu solcher Musik ziemlich gut passt. „Distances“ ist so eine entspannte Scheibe, die an die Instrumentalpassagen von KYUSS erinnert und für einen lauen Sommerabend ebenso geeignet ist wie als Abschluss-Soundtrack einer langen Partynacht.

Distances


Cover - Distances Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 59:10 ()
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Mania

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„Mania“ ist das dritte reguläre Album der schwedischen Stoner-Brüder TRUCKFIGHTERS (nach den beiden recht wuchtigern Vorgängern „Gravity X“ und „Phi“). Noch immer zitiert man die Altvorderen von KYUSS und ihre Wüstenrock, drosselt aber diesmal etwas das Tempo. Erwartungsgemäß erdig und rau kommen Gesang und Gitarre aus den Boxen; „Monte Gargano“ rockt frech und QOTSA-mäßig, das semi-akustische „Monster“ kommt fast schon fröhlich und „Loose“ bringt den Begriff Stoner Rock auf den Punkt - das über 13-minütige „Majestic“ hat reichlich Ideen – aber Genrefreunde werden sich wohl zurecht darum streiten, ob der Song die Länge verträgt. Dies gilt zum Teil auch für andere Songs des Albums, welche etwas die Spannungsbögen vermissen lassen; dem entspannten Opener „Last Curfew“ hätte etwas weniger Psycedelic-Attitüde und dafür mehr Schmackes gut getan, „Con Of Man“ klingt „zu cool gewollt“. Des TRUCKFIGHTERS „Mania“ bleibt trotzdem eine gute Scheibe – kann aber nur jenen ans trockene Herz gelegt werden, welche den Trend zu gelebter Zähigkeit mitgehen.

Mania


Cover - Mania Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:39 ()
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Fogcutter

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Das Quartett aus Ontario ist nicht etwa ein Newcomer, sondern hat seit seiner Gründung 1999 bereits zwei Alben auf dem Stoner-Buckel. Obwohl die Herren noch keine Rockopas mit langen grauen Bärten sind, klingen sie mächtig nach verrauchten Groove-Kommunen der 70er. Staubtrockene, fette Riffs, mächtige Coolness und das rotzige Shouting von J. Drummond machen „Fogcutter“ zu einem Fest für Fans von Bands wie SAINT VITUS, THE OBSESSED (ok, ganz so langsam und doomig sind FIFTYWATTHEAD dann doch nicht ganz, aber die grobe Richtung passt schon), alten BLACK SABBATH, TROUBLE oder auch BLACK LABEL SOCIETY. Lediglich der zwar fette, schmutzige, aber auch etwas dröge, leblose Sound und das Fehlen echter Hits (viele Songs weisen darüber hinaus merkliche Längen auf) ziehen „Fogcutter“ ein Stückweit nach unten. Trotzdem stellt das Album eine echte Empfehlung für Old School-Groover und Stoner Rocker dar, die hier nicht viel falsch machen und vielleicht sogar, je nach Geschmack, einen sehr hörenswerten „Newcomer“ entdecken.

Fogcutter


Cover - Fogcutter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:14 ()
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Inner Seasons

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Kroatien ist nicht unbedingt ein Land, das mit Stonerrock in Verbindung gebracht wird, hat aber mit Stonebride zumindest einen Vertreter aus der Sparte am Start. Die Combo aus Zagreb wummer sich auf „Inner Seasons“ durch fünf überlange Songs, in denen die klassischen Stoner-Zutaten genutzt werden, um eine gelungene Platte zu erschaffen. Großartig neu ist da nicht viel, aber gut genug gespielt, um den Hörer bei der Stange (oder der Tüte) zu halten – sei es der natürlich fett wummernde Bass, die Tempowechsel von schneller Fahrt auf entspannte Doom-Strecken oder der wie die Faust aufs Auge passende Gesang, STONEBRIDE können in allen Bereichen überzeugen. Die so entstandenen Songs pendeln zwischen Stoner und Doom, ohne je völlig den Drive zu verlieren und werden Genre-Fans gefallen, auch wenn „Inner Seasons“ im Grunde nichts essentiell Neues bietet. Wer aber auf der Suche nach einem passenden Soundtrack zum nächsten Partyabend mit Freunden ist, wird hier fündig werden.

Inner Seasons


Cover - Inner Seasons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 38:48 ()
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Mandria

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Die guten, alten Zeiten lieber derzeit wieder auf. Staubiger Stoner Rock scheint den meisten Bands zu dröge, sie erweitern ihren Wüstenfahrt um ein paar chemische Elemente und – schwupps – schon sind sie in den schrillen Siebzigern. Prompt wabern LSD-geschwängerte Progressivtrips zwischen rustikalen Stoner-Parts umher. Bei „Infrarosse Pt. I Eterna“ scheint sich Sänger Filippo bei einem Drogenexzess auf eine blumige Wiese gelegt zu haben, von wo aus er uns bei Akustikklampfe und mit Helium-Stimme die Welt erklärt. Taugt aber andererseits auch als NDR-Pausenmusik - ihr wisst schon, da, wo der Ballon vorbeifährt und unten lustige Comicfiguren herumspringen. Doch die Welt sieht eben nicht immer so schön aus und so garniert eben jener Filippo die „normaleren“ Stoner-Songs mit einer ungewollt leierigen Stimme, die auch die zugegeben originell klingenden, italienischen Vocals nicht retten. Es bleibt also ein Leierkasten mit Zappa-, Stooges-, Hendrix-inspiriertem, experimentellen Stoner Rock. Funktioniert vielleicht auf einer 70er-Party oder am Strand von Sardinien beim Dunajam-Festival. Aber, wie gesagt, derzeit ist derartiges Aufwärmen ja sehr erwünscht, was an der -mir unverständlichen, aber allgegenwärtigen - Begeisterung für Bands wie Devil’s Blood abzulesen ist. Sei’s drum, wer die mag, muss hier jedenfalls auch reinhören.

Mandria


Cover - Mandria Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:19 ()
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Constants In An Ever Changing Universe

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Wer schon immer auf der Suche nach Konstanten im Universum war, der könnte jetzt mit Hilfe von S.N.O. eventuell die Antworten finden, zumindest verspricht die Band aus Schweden mit dem etwas sperrigen Album-Titel ebensolche. Aber auch falls man den Antworten auf die großen Fragen des Lebens nicht näher kommen sollte, haben S.N.O. mit "Constants In An Ever Changing Universe" auf jeden Fall ein solides Album am Start, dessen Kernelemente sich aus Stoner Rock mit Psychedelic- Touch und vereinzelten Doom-Metal- Einflüssen zusammensetzen. Mit "4:54" befindet sich auch ein Instrumentalstück auf der Platte und "The Inventor" erinnert fast ein wenig an die einstigen Götter von BLACK SABBATH. "Venus Travel Agency" ist ruhig und melodiös, bei "Deadication" überwiegt ganz deutlich der Stoner Rock und "Headlights" gibt ordentlich Gas. Ordentliches Szenefutter- bedröhnt sein ist nicht zwingend erforderlich, könnte an der einen oder anderen Stelle aber eventuell helfen. Wer weiß, vielleicht klappt´s dann ja auch mit den Antworten auf die großen Fragen des Universums...

Constants In An Ever Changing Universe


Cover - Constants In An Ever Changing Universe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:39 ()
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Come, Reap

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Mann, Leute! Immer wieder wird sich lautstark beschwert, dass es heutzutage kaum noch Bands gibt, die einen eigenen Stil auffahren. Und dann werden "hochoriginelle" Kapellen wie VOLBEAT abgefeiert, weil die es schaffen, Johnny Cash und Elvis mit mehr PS in den Gitarren zu covern - toll! THE DEVIL'S BLOOD aus Holland sind zwar von alten BLACK SABBATH und diversen anderen, ewig verrauchten Bands inspiriert, doch ihr selbst ernannter "Occult Rock" hat einfach Eier! Und spätestens auf "Come, Reap" hat diese schweinecoole Band ihren Stil weitestgehend perfektioniert (auf der vorab veröffentlichten 7"-EP "The Graveyard Shuffle" waren noch starke Anleihen an TITO & TARANTULA zu hören, was nun kaum noch der Fall ist... und wo sind TITO & TARANTULA eigentlich hin? Sind die damals wirklich im "Titty Twister" explodiert???) und klingt endgültig seltsam, mystisch und nur schwer zu kategorisieren. 70er? Aber immer! Kraut? Gerne doch! End- und hirnloses Herumgejamme? Nix davon zu hören! Seelenlose Hochglanzproduktion? Haha, sind wir hier bei IN FLAMES?! Nee, diese Band, die auch um ihre Personen immer noch ein großes Geheimnis macht, klingt authentisch wie kaum ein anderer Newcomer der letzten Dekade. Und auch die charismatische, drehmomentstarke und von massig weiblicher Power-Erotik angetriebene Stimme von "F. The Mouth Of Satan" verleiht dem Sound eine sehr exotische Extranote. Alle fünf Songs von "Come, Reap" sind top (als Anspieltipp empfehle ich mal "The Heavens Cry Out (For The Devil's Blood)"), aber mit dem abschließenden Zehnminüter "Voodoo Dust" hat sich die Truppe schon jetzt ein Denkmal gesetzt: das Ding erinnert mit seinen wahnsinnigen Gitarrenzauberorgien mal eben an PSYCHOTIC WALTZ´ Jahrhundertepos "Into The Everflow" und ist für mich einer der grandiosesten Songs dieses Jahres. Kurz und gut: THE DEVIL´S BLOOD sind eine Macht, gehören zu den besten Retro Rock-Bands überhaupt, und "Come, Reap" ist ein Volltreffer!

Come, Reap


Cover - Come, Reap Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 31:43 ()
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Crumble!

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Schon der Opener des Debüts von BURNING MOTORS macht klar: Die vier Jungs aus Dresden haben sich den ganz tiefen Tönen verschrieben. Böse groovend dröhnt ihr Stoner Rock aus den Boxen, KYUSS und ebenso BLACK SABBATH standen Pate. Was dann nach ein paar weiteren Songs ebenfalls klar wird: Die Jungs stehen nicht auf konventionellen Song-Aufbau, und immer wieder werden Jam- und Instrumental-Passagen eingebaut, die mal schwer doomig daherkommen, mal aber auch psychedelisch und an Bands wie MOTORPSYCHO erinnernd. Insgesamt ist das alles gut gemacht, die Songs sind abwechslungsreich arrangiert und die Riffs braten ordentlich. Minuspunkte gibt es aber für die Produktion, die noch eine ganze Ecke differenzierter sein könnte. Der Sound matscht nämlich etwas und kommt stellenweise auch etwas bollerig daher, wobei der richtige Wumms in den Tiefen aber fehlt. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Gesang. Sänger Sven, dessen Vocals in Richtung Glen Danzig und Peter Steele gehen, hört man irgendwie an, dass er böser klingen will als er es tatsächlich tut. Hier fehlt es ganz einfach noch an Stimmvolumen. Was darüber hinaus etwas ärgerlich ist: An den letzten Song ist ein Outro angehängt, das den Track auf knapp 20 Minuten bringt, aber lediglich aus mehr oder weniger sinnlosen Soundspielereien besteht. Da drängt sich einem dann doch der Verdacht auf, dass hier künstlich gestreckt wurde, damit man die Scheibe trotz ihrer gerade mal neun Songs „Album“ nennen kann. Trotzdem aber machen die Songs selbst Spaß, besonders weil sie voller Ideenreichtum stecken und man der Band ihre Spielfreude anhört. Wer auf Stoner steht, sollte hier also auf jeden Fall mal reinhören.

Crumble!


Cover - Crumble! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 62:1 ()
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Under The Thunder

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Es gibt Kollegen bei METAL-INSIDE.DE, die kriegen Krätze und nervöse Zuckungen, wenn ihnen Scheiben italienischer Bands ins Hause flattern. Dabei kommen aus dem stiefeligen Land einige gute Combos, allerdings kann das Suchen nach der Nadel im Heuhauen ermüdend sein. Oder suchen die Kollegen vielleicht im falschen Heuhaufen? OJM fallen in die Kategorie „italienisch, aber gut“ und können mit „Under The Thunder“ auf ein feines, rockendes Album blicken, dass in der Schnittmenge von KYUSS, alten FU MANCHU und den ganzen 70er-Ikonen steht. An den Reglern saß mit MC5-Basser Michael Davis der passende Mann und hat den Italiern einen erdigen, druckvollen Sound verpasst. Mal ausladend-sphärisch („Starshine“), mal kräftig arschtretend („Sixties“) verstehen es OJM, die elf Songs spannend und abwechslungsreich zu gestalten, Langeweile kommt beim Hören zu keiner Zeit auf – so der Hörer willens ist, sich auf die stellenweise langen Instrumentalpassagen einzulassen, die in bester Wüstenrockmanier vor sich hin-mäandern. Wer das kann, der wird mit einem guten Rockalbum belohnt. Und den Heißhunger nach dem Kiffen mit Pizza stillen, wenn „Under The Thunder“ die Runde im Player macht.

Under The Thunder


Cover - Under The Thunder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:28 ()
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