Die Stoner-Welle schwappt wohl nun in das Land der Höschenautomaten, Walfänger und Saketrinker. Eternal Elysium hatte ich nach dem ersten Hördurchlauf als weitere Ami-Band einsortiert, wurde dann aber beim Lesen des Infos korrigiert. Daß die Platte von Japanern aufgenommen wurde, merkt man zu keinem Moment, die Mucke klingt durch und durch wie ein Mix aus Black Sabbath, Deep Purple und Kyuss. Das Trio brettert mal gut nach vorne und hat dabei seine besten Momente, wie bei "Movements And Vibes" zu hören ist. Der Song rockt einfach, setzt sich fest und ist ganz klar das Highlight der Platte. Wenn sich aber mal an einem längeren Doom-artigen Kiffersong versucht wird, geht das Ergebnis meistens ganz schön auf die Nüsse. "Waiting For The Sun" ist hierfür ein Beispiel, der Song nervt einfach nur. Und ist auch noch neun Minuten lang, definitiv achteinhalb zu viel! Zum Glück ist der Song der einzige Komplettausfall, der Rest der Scheibe ist in besseren Regionen. Die ersten drei Songs (inklusive "Movements...") sind das beste Drittel der Platte, der Rest ist nett, aber nicht zwingend, auch wenn auf Tribal-Elemente und Chor zurückgegriffen wird ("Love Is All"), macht das die Songs nicht so viel besser. Bekifft macht die Platte Laune, aber auch in dem Zustand gibt es Besseres. Mittelmaß also, egal ob nüchtern, besoffen oder bekifft.
Monster Magnet-Gitarrist Ed Mundell hat neben den Megasellern noch bei einer zweiten Band, eben Atomic Bitchwax, seine Finger im Spiel und legt mit diesen bereits den dritten Longplayer auf. "Spit Blood" beginnt mit einer Coverversion des AC/DC-Songs "Dirty Deeds Done Dirt Cheap", der sofort Ohrwurmqualitäten entwickelt und sich einbrennt. Ich hab’ mich andauernd dabei ertappt, wie ich den Refrain vor mich hinsumme. So muß ein Song sein! Im Vergleich zum Original ist die Stimme des Bitchwax-Sängers der größte Unterschied zum Original, während sich die Instrumente recht gleichen. Nach dem furiosen Einstand geht’s dann in die vollen. "Liquor Queen" ist ein psychedelischer Instrumentalsong, der entspannt vor sich hin hinrockt und von sich lang hinziehenden Riffs dominiert wird. So ist auch der Rest der Platte. Der Sänger hat nicht wirklich viel zu tun, setzt aber an den entscheidenden Punkten der Platte mit seiner Stimme Akzente und überläßt ansonsten der Instrumentenfront das Terrain. Das Ganze ist sehr psychedlisch, dabei aber immer nachvollziehbar und metallisch angehaucht. Klingt wie eine Mischung aus alten Monster Magnet, Kyuss und Black Sabbath. Die Platte rockt einfach und dürfte jedem Stoner-Fan gefallen. Wenn man dann noch sieht, daß "Spit Blood" zum Special Price verkauft wird und jede Menge Bonusmaterial (Multimedia-Doku der Aufnahmen, Videos, Interviews blabla) kann man nur sagen: Loos! Jetzt! Kaufen!
So recht warm wird’ ich mit "Under The Influence" der Schweden nicht. Eigentlich müßte ich die Platte lieben, klingt sie doch verdammt nach meinen Helden Kyuss, aber irgendwie haben sich ein paar Füller zu viel auf dem Album eingeschlichen. "Tomorrow" und "Cure Me", die ersten beiden Tracks, sind recht geil und leben von Lasses Röhre, die mehr als einmal Gedanken an Kyuss aufkommen lässt. Die beiden Songs sind dazu noch recht rockig und gehen gut in’s Blut. Danach folgt mit "Black Dove" nur leider ein recht eintöniger durchschnittlicher Stoner-Song und auch "Mother’s Gone" braucht so einige Durchläufe, bis es beginnt, seine Klasse zu entfalten. Dann aber richtig, das Riff ist einfach geil und Lasse besticht mit einer guten Gesangsleistung und zeigt, daß er auch langsam und melancholisch sein kann. "Kick" ist dann wieder ein Flop, getragen von einem nervigem Riff und nur langweilig. So geht es leider das ganze Album über, auf ein, zwei gelungene Songs kommt mindestens ein Füller, was das Anhören der Platte recht anstrengend macht. Technisch ist bei den Schweden alles im grünen Bereich, vor allem mit Sänger Lasse haben sie ein Trumpf in der Hand, er veredelt doch so einige ansonsten eher lahme Songs. Dazu kommt noch eine erdige, baßlastige Produktion, die zur Mucke wie Arsch auf Eimer paßt. Als Stoner Kings - wie sie im Info genannt werden- würde ich sie zwar noch nicht bezeichnen, sie sind aber auf dem richtigen Weg.
Gegen Ende des letzten Milleniums kam eine Scheibe auf den damals noch nicht so überfüllten Stoner-Markt und wurde ob ihrer Klasse gleich das bestverkaufte Album ihres Labels, des legendären Man’s Ruin Records-Labels, das will also schon was heißen. Das neue Jahrtausend kam, die Welt ging nicht unter und nun endlich halte ich den Nachfolger von "Neanderthal Speedway" in Händen. Endlich! Wer den Vorgänger kennt, wird auch hier nach zehn Sekunden wissen, daß Solarized am Werk sind. Groovig, baßlastig und mit einer psychopathischen Stimme hinter dem Mikro mischen die Typen Kyuss, Black Sabbath und Monster Magnet zu einer gelungenen Mucke. Sänger Hogan gibt dieser Musik dann den letzten Kick, seine ironischen Lyrics setzt er mit einer einfach geilen Stimme um, die ein wenig wie Davy Wyndorf nach einer durchzechten Nacht mit viel zu vielen Kippen klingt. Einfach geil! Das Songwriting kam gottseidank auch nicht zu kurz, Solarized haben knackige Rocker geschrieben, die grooven und sofort ins Blut gehen und eine logische Konsequenz aus der "Neanderthal Speedway"-Platte sind. Egal ob kurz und bündig ("Stab Your Back") oder den Stoner-Aspekt hervorhebend ("Born Of Fire"), "Driven" rockt! Zwei, drei Krücken haben sich zwr eingeschlichen (und verhindern den TIP), aber unter’m Strich eine mehr als gelungene Stoner-Platte.
Four young, dusty Germans who definitely know how to Rock! - mit diese Zeile beginnt das Bandinfo der 1995 gegründeten Combo Red Aim. Die vier Saarländer mit Tarnnamen wie Dr. Don Rogers (Vocals), Benni (Guitar), El Davide (Bass) und Gemb (Drums) haben sich dabei dem astreinen Wüstenrock verschrieben. Sie legen mit "Flesh For Fantasy" nach zwei selbst produzierten Mini-CD’s und zwei regulären Longplayern nun ihr neustes Output vor. Die beiden "regulären" Vorgängerscheiben "Call Me Tiger" und "Saartanic Cluttydogs" zeigten bereits die unterschiedlichsten Wurzeln von Red Aim auf: Rock als eine Stoner-Mixtur aus Alternative und Rock’n’Roll; das Ganze versehen mit psychedelischen Elementen; plus einem hörbaren Kyuss-Einfluß. "Flesh For Fantasy schlägt ebenfalls in diese Kerbe. Der Opener "The Golden Nonstop" ist ein eher straighter Rocker der schon viel über die Qualitäten von Red Aim aussagt - originelle oft witzige Songideen, Einsatz von Hammondorgel, Percussions u.ä., einen guten Groove, und einer verdammt guten Stimme (wenn auch hin und wieder mit den "Zwischenrufen und –schreien" etwas übertrieben wird). Die beiden nächsten Songs fallen da leider etwas ab, ehe sich mit "Highway Crucifix" und "Aroma" zwei Songs den Weg in unsere Gehörgänge bahnen die Red Aim von ihrer besten Seite zeigen. Vor allem "Aroma" mit seinen teilweise an den guten alten Rock’n’Roll der 50er und 60er erinnerten Gesang von Dr. Don Rogers hat Ohrwurmcharakter. Bei "Highway Crucifix fällt wiederum der recht abwechslungsreiche Gesang auf und dazu kommt das mit viel Liebe zum Detail gestaltete Songwriting. Auch die folgenden Songs können im Großen und Ganzen ein entsprechendes Niveau halten ("Tombola", "Kneel Down And Blow For Forgiveness" - J Kulttitel) und lassen die Scheibe bis zum Schluss nicht langweilig werden. Der vorletzte Song des Albums, die Cover-Version "Rock You Like A Hurricane" (Klasse-Song von der 1982er Scorpions Hammer-Scheibe "Blackout") kommt musikalisch recht authentisch rüber. Der Gesang ist natürlich nicht vergleichbar mit dem von Klaus Meine - die Version von Red Aim hat aber gerade auf Grund dessen ihren eigenen Charme und Qualität. Auf den Gag mit dem letztes Titel hätte man zugunsten eines weiteren Stückes ruhig verzichten können (der schnelle Rocker "Aprilfuckers" hat eigentlich nicht mal zwei Minuten Spiellänge statt der angezeigten acht Minuten). Nach cirka viereinhalb Minuten vorspulen (oder Zeit schinden) kommt ein überflüssiges Intermezzo - wohl eher nur für Eingeweihte witzig - das ist nicht so toll. An Größen wie besagte Kyuss, 7Zuma7 (Red Aim bestritt mit ihnen die Tour 2000) oder gar den Spiritual Beggars reicht es nicht ganz ran. Die Jungs haben aber ohne Frage das Zeug dazu, wenn sie ihren Weg konsequent weitergehen, zur Konkurrenz aufzuschließen. Leutchen die auf originellen Wüstenrock stehen, sollten das Ding ruhig mal antesten.
Wow! Die klingen ja wie du Spiritual Beggars! Ein Blick auf’s Info und mir war klar, warum: Spice, der Mann der auch bei den Beggars für die Vocals zuständig ist, strapaziert seine Stimmbänder auch bei der Mushroom River Band. Und ist dazu noch Songwriter. Aber keine Angst, hier werden nicht die Songs verbraten, die von der „Ad Astra“-Session übriggeblieben sind. Nein, es ist neues Material und das in einer Qualität, die Spice’ Hauptband zu keiner Zeit nachsteht. Hört euch nur mal das geniale „Sir B’s Tune“ an und ihr wißt, was ich meine. Spice charakteristische Stimme macht alle Songs des Albums einzigartig. Unterstützt wird er dabei von Gitarrist Anders Linusson, der seinem Instrument Riffs entlockt, die dem eines Michael Amott locker das Wasser reichen können. Mit „Music For The World Beyond“ lassen die Schweden einen Großteil der aktuellen Stoner-Bands locker hinter sich (obwohl sie an die göttlichen Kyuss natürlich nie heranreichen...). Kaufen!
„Ewige Blumenkraft“... Nein, COLOUR HAZE sind nicht die neue American Medical Association und vor ihrer Illumination sicherlich weiter entfernt als der Mond von der Erde, auch wenn der Albumtitel für Eingeweihte sicherlich anderes vorgaukelt. Und ich glaube, wenn es eine weltweite Verschwörung gibt, dann sind COLOUR HAZE damit beschäftigt, miese Produktionen zu verbreiten, denn auch wenn die CD im Proberaum abgemischt wurde, es gibt durchaus Beispiele wie auch das nach was klingen kann. Der Sound auf ihrer neuen CD klingt dagegen derart stumpf und eigentlich dröhnt es mehr als das es klingt, grade wenn das Schlagzeug dazukommt. Wenn sie ruhigere Töne, wie z.B. bei „House Of Rushammon“, anstimmen, lässt sich ihre Musk durchaus noch hören, aber wenn es in Sphären von mehr oder weniger typischem Stoner Rock - Verzeihung, die Band betitelt ihren Stil selbst als Mofarock – geht, vermisse ich die Spielfreude auf Seiten der Band und die Motivation zum Weiterhören der Musik auf meiner Seite. Manchmal geht es etwas jazzig zu, leicht verdrogt klingt die Band ohnehin, was aber ihrer Kreativität wohl nicht besonders zuträglich zu sein scheint sondern sie ziemlich gleichgültig klingen lässt. Bei einer besseren und druckvolleren Produktion könnte aus COLOUR HAZE was werden, aber der Klang nach analogem Tape ist nicht mehr zeitgemäß und erstickt jeden Versuch originell zu klingen im Keim. Heil Diskordia!
Gefährlich! Eine verdammt gefährliche Gratwanderung versuchen sie da, diese Norweger, die mal nicht den düsteren Tönen wie 90% ihrer Landesgenossen frönen sondern erfrischenden Rock für den Sommer spielen. Das waren meinen ersten Gedanken. Eine Wanderung nahe den Vorbildern dieser Musik, den Vorreitern des Stoner Rocks, wie KYUSS und Konsorten, der Gefahr ins Auge blickend, zu klingen wie sie. Denn die Töne des ersten oder auch des letzten Liedes, die sich zuerst in den Windungen meines, nach dem trüben Winter doch noch nicht so ganz auf diese Musik eingestellten Ohren festsetzen, sind eben die, die ich schon mal in ähnlicher Form bei den genannten Bands vernommen habe. Neben diesen Stoner Rock Anleihen ist durchaus auch verdammt rockiger Roll auf dem Debutalbum EL CACO´s zu finden, der mir auf Anhieb ziemlich gut gefallen hat. Und es brauchte einige Durchläufe bei offenen Fenstern im Auto bei den doch langsam sommerlicheren Temperaturen um diesen Eindruck bei allen Songs zu schaffen. Denn eine gewissen Eigenart hat die Band an sich, der die Songs dann doch auf eigenen Beinen stehen lässt, einen Charme, der unverbraucht klingt und einfach Spaß macht. Der Sänger klingt ebenfalls noch frisch, jedoch wird er von der Produktion manchmal unvorteilhaft in Szene gesetzt und geht im Brei der zum Teil etwas angestaubten Klänge unter. Sei´s drum, denn die CD ist genau die richtige Eröffnung der gutlaunigen Rockmusik, die man jetzt braucht um die ersten Sonnenstrahlen willkommen zu heißen.
Aber hallo! FLUID haben meinen CD-Player recht schnell erobert... Eine erfrischende Mischung aus hardcorebeeinflußtem Metal, cooler Gitarrenmucke, teilweise recht poppigem Sound - cool. Die Musiker, die sich vor gut einem Jahr zsammengeschlossen haben, kamen ursprünglich aus ganz verschiedenen Bereichen des Musikgenres, vom Bluesmusiker bis zum Hardcorefreak ist alles vertreten und genau das hört man auch auf der CD. Die Songs weisen meist ein recht ruhiges Intro auf, dann kommenden bretternd groovende Gitarren hinzu, das ganze von einem wohl die HiHats und Becken liebenden Schlagzeug unterlegt, die Vocals schön passend und sich gut ins Gesamtbild einfügend. Am meisten begeistert allerdings die Dynamik der Songs, aufwühlend und relaxt zugleich, ja das geht! Die CD ist sehr abwechslungsreich, obwohl nur 5 Songs drauf sind, die ersten 2 Songs sind recht hart und müßtem jedem etwas an Musik interessiertem Fan von modernerem Metal gefallen, der Song "Space Invader" ist einfach lässig und hat schön groovende Gitarren, "Fishbowl" ist durch eine schöne Melodie der Ohrwurm des Silberlings und "Die By Disco" kriegt allein für den Titel einen Bonuspunkt, die Klampfe ist bewärt gut, ein bißchen erinnert mich der Mittelteil an NIRVANA! Die elektronischen Spielereien am Gesang bei manchen Liedern hätten meiner Meinung nicht sein müssen, aber da sich sich auf einige Passagen beschränken und auch nicht sehr aufdringlich wirken, sehe ich über diese kleine Schwäche hinweg Ich würde FLUID eine sehr gute Note geben, wenn wir CD´s bewerten würden - da wirs nicht tun sage ich einfach: Meldet Euch bei der Band und besorgt euch eine Scheibe FLUID, solange sie noch nicht entdeckt wurden und die CD´s dann 30 Mark kosten... Verdient hätten sie es allemal, vor allem wenn ich sehe was gerade alles gesigned wird...
Ist noch gar nicht so lange her, da hatte ich das Debut Mainzer Combo in den Händen. Was mir bei der aktuellen CD aufgefallen ist, ist, dass die Musik erwachsener klingt, sie klingt ernster... Die Gitarren grooven noch immer, schleppen sich durch die Songs, wie zäher Leim... der Bass bummert im Hintergrund schöne Lines, der Gesang klingt nicht mehr so poppig, sondern geht mehr in eine melancholischere Ecke, bleibt meist ruhig. Nunja, aber es wären nicht FLUID, wenn dieser erste Eindruck täuschen würde, denn nehmen wir das 3. Stück "Fatburner mit einer monotonen Gitarre, die den Song nach vorne peitscht, ein toller Track! Der Sound wirkt sehr schwer und fett, wirklich gelungen! Die Band geht nicht mehr so sehr in die Richtung des modernen Metals sondern eher in eine Gitarrenrock Schien der harten Art, gefällt mir noch besser als auf "Fluid", v.a. der Gesang ist besser geworden, am Songwriting wurde gearbeitet, man merkt, dass die Band sich weiterentwickelt! Das letzte Stück, der Bonustrack "Big Truck" ist ganz langsam, sehr beherrschend und einnehmend, der Gesang geht in eine Mischung aus BODY COUNT und NIRVANA unter die Haut, topp! Weiter so!!!