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Arch Stanton

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KARMA TO BURN haben es wieder getan: ein rein instrumentales Stoner Rock-Album aufgenommen. Wurde für den Vorgänger „V“ immerhin für drei Songs ein Gastsänger engagiert, muss „Arch Stanton“ komplett ohne Vocals auskommen. Nur folgerichtig haben die Stücke auch wieder keine Titel, sondern werden wie eh und je durchnummeriert. Mittlerweile ist man in den 50ern angekommen, wobei sich mit „Twenty Three“ auch ein alter, bislang noch nicht aufgenommener Song eingeschlichen hat. KARMA TO BURN pur also, noch dazu ohne jegliche musikalische Weiterentwicklung oder irgendwelche Variationen. Genau dafür lieben sie die Fans, und diese Konsequenz ist ja auch bewundernswert und überhaupt ziemlich cool. Und keine Frage, das Trio versteht sein Handwerk. An jeder Ecke groovt, scheppert und wummst es vorzüglich. Trotzdem: So langsam stellen sich dann doch Ermüdungserscheinungen ein. Und auch die eingefleischtesten Fans werden sich fragen, ob sie diese acht Songs auch noch zu Hause brauchen.

Arch Stanton


Cover - Arch Stanton Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:36 ()
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John Garcia

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Die QUEENS OF THE STONE AGE sind längst in ihrer eigenen Sphäre angekommen, während John Garcia das KYUSS-Erbe weiterführt. Zuletzt hat er das mit dem zwar ordentlich rockenden, aber etwas ideenlosen VISTA CHINO-Debüt getan, jetzt ist sein erstes, nach ihm selbst benanntes Solo-Album erschienen.

Im Vergleich zu so ziemlich all seinen vorherigen Bands lässt er es hier weniger mit schweren Riffs und trockenem Wüstenstaub angehen. Zwar sind die Gitarren tief und die Drums dick, aber sein Songwriting bedient sich eher bei klassischem, teils bluesigem Rock und lässt immer wieder auch einen gewissen Hard Rock-Einfluss hörbar werden. Mal geht das gut, wie im psychedelischen „His Bullets Energy“, das den besten Chorus des Albums aufweist, dem drückenden, von Danko Jones geschriebenen „5000 Miles“ oder dem bluesig-coolen „The Blvd“. Mal entstehen aber auch Längen, wie im stampfenden „Rolling Stoned“, das sich ziemlich hinzieht, im lärmigen, ansonsten aber uninteressanten „Argleben“ (sic) oder dem (fast) nur aus E-Gitarre bzw. Feedbacks und Gesang bestehenden „Confusion“.

Es gibt hier also durchaus einige gute Songs zu hören, nur ist es Garcia nicht gelungen, das hohe Niveau auf Albumlänge zu halten. Garcias Stimme hat dabei nichts an Intensität eingebüßt, aber das weiß eh jeder, der in letzter Zeit mal etwas von ihm gehört hat. Sorgen muss man sich also nicht um ihn machen, und seinen Stoner Rock-Legenden-Status wird er wohl eh auf ewig behalten.

John Garcia


Cover - John Garcia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:52 ()
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Black Lung

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BLACK LUNG aus Baltimore sind eigentlich ein Seitenprojekt: Zwei Drittel des Trios spielen nämlich bei den Psychedelic-Rockern THE FLYING EYES. Derzeit steht aber die Zweit-Band an erster Stelle, was daran liegt, dass eben das selbstbetitelte Debüt erschienen ist und auf positive Resonanz stößt. Tatsächlich hat das Album fast alles, was eine gute Stoner Rock-Platte braucht: tiefe Gitarren, drückende Riffs, psychedelische Momente und eine durchgehend düstere Atmosphäre. Aber eben nur fast, denn der Band fehlt etwas für Rock-Musik Entscheidendes: ein Bass! In einem Song wie dem atmosphärischen, desert-bluesigen „The Ghost“ kommt das weniger zum Tragen, aber z. B. im doomigen Opener „Mind Is Lost“ oder dem stampfenden, an QOTSA erinnernden „Preacher“ fehlt einfach etwas im unteren Frequenzbereich. Da können die beiden Gitarristen ihre Instrumente noch so tief stimmen, es gelingt ihnen nicht, diese Lücke auszufüllen. Schade, denn BLACK LUNG legen hier ein paar tolle Songs in herrlich dreckigem Sound vor. Aber ohne Tieftöner macht das alles keinen keinen Spaß.

Black Lung


Cover - Black Lung Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 29:6 ()
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Tûndra

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Kalten, fast schon eisigen Stoner Rock spielen BLACK BOOK LODGE, die sich in Stockholm heimisch fühlen. So scheint auch kein anderer Titel als „Tûndra“ passend für dieses rumpelnd-rockige und doch überraschend saubere Werk der der Dänen. Denn dort, wo bei den meisten Stoner Rock Bands trockene Erde mitschwingt sind es bei BLACK BOOK LODGE frischer Rock und Alternative. Voll kalter Einöde und Depression sind die Texte dieser Scheibe (man sehe einmal von „Lupus“ ab … das von Fellatio handelt). Vielseitig und mitreißend erweist sich die Scheibe, bewegen sich BLACK BOOK LODGE doch gar zischen indie-stoner Klängen („Battering Ram“, „Cripplegate“), fast schon radiotauglichen Hard Rock Nummern wie „Sheep/Prodigal Sons“ und Akustischem wie dem Titeltrack sicher und ohne zu verkrampfen. So haben die Dänen mit „Tûndra“ ein gutes und hörenswertes Album geschaffen, was allerdings noch Luft nach oben lässt. Ein paar mehr „Aufhorch-Momente“ hätten sich allerdings noch einbauen lassen. Erwerben kann man das Album am besten als Download bei Mighty Music.

Tûndra


Cover - Tûndra Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 48:9 ()
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Driven Rise

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RIOTGOD schienen mal als Spielwiese (respektive Projekt) einiger MONSTER MAGNET Recken ins Leben gerufen worden zu sein. Und auch wenn es bisher nie zu Überfliegernummern gereicht hat, was sich auch mit Album Nummer drei „Driven Rise“ nicht ändert, kann man dank Sänger Mark Sunshine und durchaus respektablen Feedback zunehmend von einer Band-Verfestigung sprechen. Auch „Driven Rise“ bietet die gewohnte Mischung aus Hard Rock und Stoner, vielleicht einen Tick weniger stark grungig wie das letzte Album, dafür hat man vermehrt spacige Anwandlungen im Gepäck - das starke, etwas epische „Prime Moment“ zum Beispiel. Tracks wie „They Don’t Know“ oder „Grenade And Pin“ haben dabei aber immer noch genügend Grunge-Vibes und dienen mit ihrer Affinität zu SOUNDGARDEN oder PEARL JAM bzw. ALICE IN CHAINS als Tipp für den Antester. RIOTGOD haben Spaß und müssen nichts beweisen, das hört man. Essentiell in dem Genre ist „Driven Rise“ trotzdem nicht, halt nur gut.

Driven Rise


Cover - Driven Rise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:17 ()
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Universe

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Die TRUCKFIGHTERS sind eine dieser Bands, die es schon ewig gibt, die regelmäßig Alben veröffentlichen und scheinbar ständig auf Tour sind, denen der ganz große Erfolg aber für immer verwehrt zu sein scheint. Dabei spielt das vor 13 Jahren gegründete Trio aus dem schwedischen Örebro einen Sound, der Stoner wie Psychedelic Rock-Fans gleichermaßen begeistern dürfte. Vielleicht liegt es an der musikalischen Nähe zu KYUSS, deren Klasse sie dann eben doch nicht erreichen, oder daran, dass viele ihrer Songs vor allem live, aber weniger beim bloßen Anhören funktionieren. Mit dem neuen Album „Universe“ versuchen sie jedenfalls wieder mal, was zu reißen, wobei fraglich ist, ob ihnen das gelingt, denn kompromissbereiter sind sie über die Jahre wirklich nicht geworden. So verbinden sie hier dreckige, treibende, tiefe Riffs mit großen Melodien und spacigen Jams und bauen auch immer wieder überraschend schräge Pars ein. KYUSS und die frühen QUEENS OF THE STONE AGE klingen natürlich an, in einigen düsteren Momenten fühlt man sich auch mal etwas an DANZIG erinnert. Es ballert aber nicht durchgehend, sondern es wird auch immer wieder mal bewusst Luft gelassen, wie in den ruhigen Parts des ansonsten extrem drückenden „Dream Sale“ oder in „Get Lifted“ mit seinen merkwürdigen rhythmischen Passagen. Dabei kann ein Song auch mal acht, neun Minuten dauern, ohne dass man das wirklich bemerkt.
Das Prunkstück dieses Album aber ist der letzte Song. Auch „Mastodont“ hört man seine über 14 Minuten gar nicht an, und hier fahren die TRUCKFIGHTERS noch mal alles auf, von schleppenden bis treibenden Riffs, gekrönt von einem hymnischen Ohrwurm-Refrain. Nach neun Minuten wird dann noch ein wunderbares Gitarrenthema ausgepackt, auf dem dann noch eine Weile rumgejamt wird, bevor alles in einem Akustikgitarren-Outro endet. Was ich dem Album allerdings ankreide, ist der Drum-Sound. Gitarre und Bass kommen oberdreckig und fett daher, und im Vergleich dazu klingt das Schlagzeug einfach zu clean und getriggert. Davon abgesehen aber liefern die TRUCKFIGHTERS hier ein wirklich cooles Album zwischen Stoner, Fuzz und Psychedelic Rock ab, und es ist ihnen nur zu wünschen, dass sie endlich von einer größeren Hörerschaft wahrgenommen werden.

Universe


Cover - Universe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 44:28 ()
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Tombstoned

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TOMBSTONED tragen es schon im Namen, welcher Musik sie sich verschrieben haben: Retro-lastigem Stoner Rock, der allerdings mal ohne x aufgewärmte BLACK SABBATH-Riffs auskommt. Jetzt haben die Finnen trotzdem ein Händchen für den nötigen Groove und lassen immer wieder ihre KYUSS-Liebe aufblitzen, aber so richtig überzeugen will das Debütalbum dann doch nicht, dafür sind die Songs am Stück konsumiert zu ähnlich und ohne Höhepunkte vor sich hin dümpelnd. Der kraftlose Gesang trägt sein übriges dazu bei, dass "Tombstoned" nicht aus dem Quark kommt. Für eine Kiffer-Session ist unaufdringliche, dezent wabernde Musik im Grunde eine tolle Sache, aber TOMBSTONED haben es (bewusst oder unbewusst ist hier die Frage) übertrieben und ihren Labeleinstand zu belanglos werden lassen.

Tombstoned


Cover - Tombstoned Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 47:6 ()
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The Chairman

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Josh Homme ist angeblich ein großer Fan dieses schwedischen Trios. Kein Wunder: Die bassigen, sägenden Gitarren, die treibenden, hypnotischen Riffs und die spacigen Instrumental-Jams erinnern immer wieder stark an seine Ex-Band KYUSS. Drei Alben und diverse EPs haben die Jungs schon hinter sich, jetzt ist rechtzeitig zur derzeit laufenden Tour mit „The Chairman“ eine weitere EP erschienen, bestehend aus dem gleichnamigen Song und drei Live-Tracks. Schon alleine der Titelsong bringt es auf achteinhalb Minuten und lässt einen mit seinen Wechseln zwischen psychedelischen Parts und fetten Stoner-Riffs schon einmal tief in die TRUCKFIGHTERS-Welt eintauchen. So richtig packt einen dann aber vor allem der erste Live-Track „Desert Cruiser“, bei dem die Jungs über 13 Minuten schwere Riffs, mehrere Tempowechsel und einen langen, grandiosen Jam-Part auspacken. Das folgende „Monte Gargano“ groovt zwar cool, lässt aber keine Magie entstehen, beim abschließenden, mit etwas über fünf Minuten kürzesten, Song „Traffic“ werden aber noch einmal tolle Harmonien aufgefahren. Nicht alles ist bei den TRUCKFIGHTERS also über jeden Zweifel erhaben, und mit einem Kaliber wie KYUSS können sie eben doch nicht mithalten, dazu klingt auch der Gesang zu wenig charakteristisch und der Drum-Sound zu flach. Einen guten Sound fährt diese Band aber allemal, und Stoner-Fans sollten hier auf jeden Fall mal reinhören.

The Chairman


Cover - The Chairman Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 33:51 ()
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Dead Rising

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Beim sehr geschmackssicheren Label Svart Records aus Finnland macht der Freund bisweilen schräger, obskurer Abgrundklänge und Verdammnismonolithen grundsätzlich nicht viel falsch, doch ab und an mischt sich auch mal eine nicht ganz so essentielle Kapelle unter die gesignte Meute. Eine davon ist CHURCH OF VOID, ebenfalls aus Finnland, die mit „Dead Rising“ ihr Debütalbum abliefert. Das seit 2010 aktive Quintett spielt eine recht dröge und langatmige Mischung aus Stoner Rock und Doom Metal, die laut eigenen Angaben von Bands wie den in diesem Zusammenhang unvermeidlichen BLACK SABBATH, SAINT VITUS und PENTAGRAM, aber auch von heimischem Düsterrock wie BABYLON WHORES beeinflusst ist. Doch die guten Vorbilder treten auf „Dead Rising“ allerhöchstens stilistisch hervor, denn Stücke wie der kurze Opener „Tristess“, „Son Of A Witch“, der überlange, teilweise epische und gegen Ende durchaus ordentlich durchstartende Titelsong sowie das ebenfalls die Acht-Minuten-Marke knackende, abschließende „Little Child Lost“ wirken eher ermüdend denn schleppend-majestätisch. Mit der flotten Hymne „Owls Are Listening“ zeigt die Band aber auch, dass sie gelungene Kost abliefern kann, was ihr auf „Dead Rising“ beileibe nicht durchgehend gelungen ist. Kuriosität am Rande: die Initialen des einen Leadgitarristen, A. D., stehen laut Googlehupf-Recherche für Adolf Darkschneider. Muss ein sonniges Gemüt haben, der Bub…

Dead Rising


Cover - Dead Rising Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:45 ()
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Peace

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Die komplette Geschichte um die KYUSS-Resteverwertung muss hier sicher nicht noch einmal aufgedröselt werden. Kurz gesagt: Nachdem John Garcia, Brant Bjork und anfangs auch Nick Oliveri 2011 als KYUSS LIVES! weltweit durch die Clubs getingelt sind, wurde es Josh Homme dann schlieβlich wohl doch zu bunt, nämlich zu dem Zeitpunkt, als Garcia ankündigte, auch ein neues Album unter diesem Namen aufnehmen zu wollen. Es folgte ein richterlicher Beschluss, der den Gebrauch des Namens untersagte, und aufgrund dessen sich die Band in VISTA CHINO umbenannte. Man hat sich also arrangiert, und wie um zu zeigen, dass man von weiteren Streitereien absehen möchte, wurde das Album „Peace“ getauft. Was erwartet man von dieser Scheibe? Klar, nach Möglichkeit KYUSS-Sound zu deren besten Zeiten. VISTA CHINO geben sich auch alle Mühe, genau das hinzubekommen. Und das gelingt ihnen gar nicht mal so schlecht. Die Gitarren sägen, die Drums ballern roh, Garcia knödelt wie eh und je und stellenweise entsteht wirklich ein bisschen KYUSS-Spirit. Trotzdem klingt die Scheibe immer auch wieder etwas angestrengt und wirken die Songs etwas ideenlos. Die Parts, die einen wegtragen, fehlen, Riffs werden totgenudelt, ohne echte Hypnotik zu entwickeln und Soli dudeln ziellos irgendwohin. Das Ganze gipfelt im über 13-minütigen Abschluss-Song, der sich zieht wie Kaugummi. Die KYUSS-Vergleiche mögen nerven, VISTA CHINO befinden sich aber dermaßen nah an deren Sound, dass sie sich das einfach auch gefallen lassen müssen. Zugegeben: Garcia und Bjork haben hier natürlich ein schweres Erbe zu tragen. Und man muss auch sagen: „Peace“ ist allemal ein ordentliches Stoner-Album und damit nicht so schlecht, wie es hätte werden können. Und trotz aller Kritik macht es Spaß, mal wieder etwas KYUSS-Atmosphäre zu spüren.

Peace


Cover - Peace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:13 ()
Label:
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