Irgend so ein doofer Zwergenkönig grinst mich da mit ner Vissage vom Cover an, dass ich ja glatt reinhauen könnte! Mit SKYFIRE versucht also wiedereinmal eine schwedische Band ihr Glück... und ich glaube sie hätten es verdient, selbiges zu haben! In einer sehr melodischen Form verbinden sie Death Metal mit Power- und Fantasymetalanleihen, schreien aggressiv alles in Grund und Boden um im selben Lied mit atmosphärischen Keyboardparts den Hörer zum Träumen zu bringen und dann mit pathetischen Riffs und fanfarenartigen Passagen eben diesen wieder aufzuschrecken! Ohne die Stimme von Henrik Wenngred würde die Musik nicht halbso granatenmässig rüberkommen denn dieser bringt seine Texte mit soviel Elan, Gewalt und Ausdruck rüber, wie es selbst alteingesessene Bands nicht immer schaffen. Auch Gitarristen und Keyboarder sind über jeden Zweifel an ihrem Können erhaben und kreieren Melodien voller Tiefe, Stimmung und schaffen es die Phantasy der Texte auch mit der Musik einzufangen. Interessante Soli bei den Klampfen und geniale Melodiebögen bei der Tastenfraktion, die man wohl progressiv nennen müsste, versüßen das ganze Spektakel, ohne irgendwann auch nur ein bisschen gekünstelt zu wirken. Ein Vergleich mit den Kindern vom See Bodom liegt sicherlich auf der Hand, jedoch haben SKYFIRE die Ideen von CHILDREN OF BODOM nicht geklaut sondern vielmehr eine eigenständige und ausgereifte CD geschaffen, die ihren Platz in den Regalen vieler Metaller finden dürfte! Unbedingt mal antesten!
Man kann darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, nach gerade mal zwei Studioalben ein Livealbum zu veröffentlichen, ebenso wie man den Verdacht hegen kann, daß besagtes Album schnell und lieblos auf den Markt geworfen wurde, um noch eben von der Erfolgswelle zu profitieren, auf der die "Kinder von Bodom" gerade reiten.
Dieser Anfangsverdacht allerdings erweist sich nach Anhören der Scheibe schnell als unbegründet, hat man hier doch eine sauber produzierte Platte abgeliefert, die deutlich die Spielfreude der Band zeigt, ebenso wie sie das begeisterungsfähige japanische Publikum darstellt. An der Soundqualität gibt es nichts auszusetzen und zwischendurch lockern Soli das Ganze auf (z.B. vor "Deadnight Warrior").
Der Querschnitt über die beiden CoB-Alben "Something Wild" und "Hatebreeder" (u.a. "Lake Bodom", "Warheart" und "Bed of Razors") ist gerade für Leute, die sich einen Überblick über das Bodom-Material verschaffen wollen interessant und für Fans der Band ist die limitierte Box schon allein wegen der zehn Din-A 5 Postkarten, die Bilder der Band zeigen, ein Muß. Nervig ist allerdings das absolut comicmäßige Cover und ein Booklet wäre auch nicht schlecht gewesen, Platz hätte es in der großen Box jedenfalls gehabt.(pemi)