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Titan

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Da ist sie nun, die neue SEPTIC FLESH-Scheibe, welche als „Prototyp“ im „Auftrag Draculas“ den „Krieg Im Himmel“ und ein wahres Feuer heraufbeschwören soll. Man checke die Tracklist – große Titel sieht man hier. Sauberen Death Metal hat man hier, der ohne Sex und Gore auskommt und stattdessen auf erhabene, kulturelle Lyrics und orchestralen Bombast setzt. Tatsächlich wird hier Symphonic Death Metal geboten, ein eher rares Genre, in dem SEPTIC FLESH sicher als Pioniere gelten. Hier treffen klassische Death Metal, tiefe Gitarren und heftiges Schlagzeugspiel auf Engels-Stimmchen und Streichinstrumente. Seinen es härtere Stücke, wie das dynamisch-düstere „Burn“, das dramatische „Order Of Dracul“, symphonischere wie „Confessions Of A Serialkiller“ oder komplexe Hybriden wie das mittig platzierte Dreigestirn „Prototype“-„Dogma“-„Prometheus“, die beweisen, dass SEPTIC FLESH ihren Platz längst gefunden haben. Was sich hier für eine Komplexität und Gewalt offenbart ist einmalig und enorm mittreißend, so hat es die Griechen auf „Titan“ wohl auf einen neuen Höhepunkt getrieben, war die stetige Verbesserung der Songschreiberischen Fähigkeiten auch schon auf den Vorgänger-Alben auszumachen. SEPTIC FLESH sind wohl die DIMMU BORGIR des Death Metal. Für alle Freunde nicht zu kitschig arrangierter Orchestal-Klänge absolute Kaufempfehlung! „Titan“ ist ein würdevoller Titel für ein würdevolles Album.

Titan


Cover - Titan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:25 ()
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Ecstatic Trance

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Fünf lange Jahre haben A LIFE ONCE LOST am neuen Album gewerkelt, herausgekommen ist „Ecstatic Trance“. Die Amis dürften altgediente Fans beim ersten Hören ob der MESHUGGAH-Lastigkeit der zehn neuen Songs (plus dem KILLING JOKE-Cover „Asteroid“) überraschen und teilweise vor den Kopf stoßen. Die Gitarren konzentrieren sich in den Songs auf sich wiederholende Riffs, die allerdings weder Ekstase noch Trance-artige Bewusstseinszustände beim Hörer auslösen. Die Rhythmusabteilung passt sich dem an, wirkt dabei aber stellenweise sehr blutleer und ohne große Dynamik. Über allem thront der harsche Gesang, der sich als einziger A LIFE ONCE LOST-Soundbestandteil seit 1999 unverändert zeigt und hier einen interessanten Kontrast zu den Instrumenten setzt, da er auf Wiederholungen verzichtet und stattdessen klassisch vorgeht. Richtig zünden kann die Platte aber nur selten, dazu ist das Material zu berechenbar und im direkten Vergleich mit dem großen Vorbild MESHUGGAH und vielen ähnlich gelagerten Bands zu unspektakulär. Warum A LIFE ONCE LOST fünf Jahre für diese Platte gebraucht haben, will sich dem Hörer nicht so echt erschließen.

Ecstatic Trance


Cover - Ecstatic Trance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:58 ()
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Unrelenting Fucking Hatred

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Es begab sich im Jahr 2000, als Bassist, Keyboarder und Synthie-Mann Alvater den ehemaligen CRYPTOPSY-Fronter Lord Worm fragte, ob er sich nicht schwarzmetallisch und nuklear betätigen wolle. Das Ergebnis einer anscheinend langen Ideenfindung liegt nun in Form von „Unrelenting Fucking Hatred“ vor, und hier mit dem Namen CRYPTOPSY in irgendeiner Form zu „werben“, geht garantiert nach hinten los, denn RAGE NUCLÉAIRE aus Quebec haben mit technischem Death Metal so viel am Hut wie SABATON mit BURZUM. Das Quartett haut eine übel riechende, stark Industrial-lastige Breitseite an fiesem Räude-Black Metal raus, der in eiskalter Monotonie und sehr dumpf produziert vor sich hin wummert und große Experimentierfreude weitestgehend außen vor lässt. Im besten Sinn primitive, zumeist zwischen Hochgeschwindigkeit und schwerem Midtempo pendelnde Hassklumpen wie „Violence Is Golden“, „Fields Of The Crucified“, „Endziel“ oder der Titelsong werden zudem von Lord Worms abgrundtiefem Growl-Kreisch-Kotzgrummeln abgesegnet und sind definitiv nix für Schöngeister. Zugegeben, das Songwriting könnte etwas facettenreicher sein, und die derbe, kratzig-unterkühlte Produktion erfordert Gewöhnung, aber RAGE NUCLÉAIRE haben mit „Unrelenting Fucking Hatred“ ein sehr eigensinniges, kompromissloses Debütalbum erschaffen, das selbst bei gestandenen Black Metallern Kontroversen hervorrufen wird. Find´ ich gut!

Unrelenting Fucking Hatred


Cover - Unrelenting Fucking Hatred Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:45 ()
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Hordes Of Zombies

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Egal, was diese Band auch anstellt, sie wird von ihren Fans auf ewig an ihrem überragenden Erstling „World Downfall“ gemessen, einer Platte, die zu den absoluten Meilensteinen der Grindcore-Historie zählt. Bereits die letzte Scheibe „Darker Days Ahead“ wurde trotz herausragender musikalischer Qualitäten zwiespältig aufgenommen, da sie schlichtweg anders und nicht mehr ganz so rumpelig-rüpelhaft-thrashig klang als der kultige Vorgänger, der 17 Jahre (!) zuvor erschienen war. Wer also mit der 2006er Scheibe seine Problemchen hatte, wird auch mit „Hordes Of Zombies“ (zugegeben: der Titel ist superoriginell…) nicht besser klarkommen, obwohl sich das Besetzungskarussell einmal mehr gedreht hat. Den 2006 verstorbenen Gitarristen Jesse Pintado ersetzt eine Dame namens Katina Culture, und für Bassist Tony Norman ist Urgestein David Vincent zurückgekehrt. Egal, wie man zu den „neuen“ TERRORIZER steht, Fakt ist, dass auch das renovierte Quartett eine volle Breitseite vom Allerfeinsten abliefert, auch wenn man gelegentlich etwas Abwechselung und einen Übersong vom Schlage eines „Dead Shall Rise“ oder „Fear Of Napalm“ vermisst. Mit dem Titelstück, „Subterfuge“, „Radiation Syndrome“, „Flesh To Dust“, „Prospect Of Oblivion“ oder „Forward To Annihilation“ sind auf „Hordes Of Zombies“ durchweg erstklassige Vollgas-Riffmassaker am Start, die ganz ohne Scheuklappen zur Genre-Ware der Güteklasse A zählen. Auch wenn sich das Album im Vergleich mit dem obergeilen aktuellen MORBID ANGEL-Werk „Illud Divinum Insanus“ geschlagen geben muss, ist die Zombiehorde eine vorzügliche Schlachteplatte, die den „Tipp“ absolut verdient hat!

Hordes Of Zombies


Cover - Hordes Of Zombies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 38:16 ()
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Where The Corpses Sink Forever

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Schon mit ihrem 2008er Debütalbum “Lammendam” (klingt immer noch wie eine Käsesorte) haben die Holländer (ach, daher!) eine hörenswerte Scheibe irgendwo in CRADLE OF FILTH-Stadt, DIMMU BORGIR-Straße, Ecke LIMBONIC ART-Platz aufgenommen, die zwar keine hohen Wellen geschlagen hat, aber in dieser Richtung eindeutig zum Besseren gehört, was man in den letzten fünf Jahren vorgesetzt bekam. Inzwischen liegt mit „Where The Corpses Sink Forever“ das dritte Album des Trios Seregor, Ardek und Namtar vor, dem man deutlich anhört, dass sich die Band in den letzten vier Jahren merklich gesteigert hat. Das Songwriting bringt mitunter ohrwurmkompatible Melodien hervor, der Einsatz der bombastischen Parts ist erstaunlich gut auf das zumeist flotte und nicht allzu glatt gebügelte Schwarzmetall abgestimmt, und die Genre-bedingte, „gotische“ Atmosphäre wirkt ungekünstelt und trieft nicht vor Pomp. Stücke wie „Lingering In An Imprint Haunting“, „Bitte Tötet Mich“, „Sir John“ oder „General Nightmare“ sind angenehm vertrackt, durchdacht und könnten teilweise sogar gute Horrorfilm-Soundtracks abgeben. An die oben genannten Großmeister reichen CARACH ANGREN mit „Where The Corpses Sink Forever“ zwar noch nicht heran, und alle selbst ernannten „echten“ Black Metaller werden immer noch einen großen Bogen um die Band machen, jedoch ändert das nichts daran, dass wir es hier aller stilistischen Definitionen zum Trotz mit einer guten Platte zu tun haben.

Where The Corpses Sink Forever


Cover - Where The Corpses Sink Forever Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:14 ()
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Voyeur

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WAR FROM A HARLOTS MOUTH haben sich in der Vergangenheit mit jedem Album gesteigert; was als chaotisch-komplexe Lärmorgie begann hat sich zu einer durchdachten Mathcore-Attacke sondergleichen entwickelt, auf Platte wie auf der Bühne. „Voyeur“ ist da Gottseidank kein Ausfall, sondern zeigt die Berliner erneut gereifter wie experimentierfreudig – und brutal as fuck. Letzteres ist nichts Neues, das wird sich im WAR FROM A HARLOTS MOUTH-Sound auch nie ändern. Bei den Experimenten hat der verrückte Haufen aber noch einmal nachgelegt und viel schrägere, dissonantere Ideen verwurstet („Of Fear And Total Control“), zeigt immer wieder die Vorliebe für Jazz und Jam-Session-artige Passagen, in denen die Musiker nicht mit- sondern gegeneinander zu spielen scheinen. Selbst einen Song mit klarem Gesang haben die Berliner auf das Album gepackt, was eigentlich das Schema der Platte aufbrechen müsste. Und trotzdem passt letztendlich alles wie Arsch auf Eimer, wird „Voyeur“ nie zu einer Lärmorgie, sondern zu dem komplex-technischen Wutbrocken, wie es auch schon der Vorgänger war. Natürlich ist „Voyeur“ keine Platte zum Nebenbeihören, aber wer erwartet das schon bei dieser Band? WAR FROM A HARLOTS MOUTH machen einen weiteren Schritt nach vorne und können ihrer Discographie eine weitere gelungene Platte hinzufügen. „Voyeur“ ist ein Wutbrock, der 2012 seinesgleichen sucht.

Voyeur


Cover - Voyeur Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 41:18 ()
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Decadence

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Die Malediven sind ganz sicher keine Hochburg irgend einer Metal-Spielart, aber wie man hört, verirrt sich auch von dort mal eine Band in unsere Breitengrade. NOTHNEGAL haben mit Drummer Kevin Talley (unter Anderem DAATH, SIX FEET UNDER, ehemals MISERY INDEX, DYING FETUS) und Keyboarder Marco Sneck (POISONBLACK, KALMAH, etc.) sogar zwei halbwegs prominente Bandmitglieder am Start, die aber letztendlich nichts daran ändern, dass „Decadence“, das Debüt des Sextetts (nach der EP „Antidote Of Realism“), ziemlich kalter Kaffe ist. Stilistisch irgendwo zwischen modernem Pop-Metal der Marke IN FLAMES und bombastisch-traditionellen, teilweise leicht todesmetallisch flankierten Klängen der Marke (frühe) CHILDREN OF BODOM, SINERGY oder NORTHER angesiedelt, kocht der Haufen nur Standards dieser Bands auf und bekommt nicht eine einzige im Ohr hängen bleibende oder mitreißende Komposition zustande. Auch die trockene, leblose Produktion sowie der monotone, uncharismatische Grunzgesang von Gitarrist Fufu (!) tragen dazu bei, dass „Decadence“ als völlig unessentielle Veröffentlichung durchgeht. Einen heraus ragenden Anspieltipp habe ich auch nach mehreren Durchläufen nicht ausmachen können, so dass mir nur ein ernüchterndes Fazit bleibt: NOTHNEGAL taugen nicht mal als Notnagel.

Decadence


Cover - Decadence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:48 ()
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III

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Mein werter Kollege Lars H. hat dem Vorgängerwerk „Tératologie“ der Franzosen um Wechselröhre Candice seinerzeit eine „interessant designte Struktur“ unterstellt, was man eigentlich so stehen lassen kann – vorausgesetzt, man definiert sich vorher „interessant“. Und hier setze ich es gleich mit wirrem, wenig packendem, pseudo-progressivem Songwriting, das zumindest mich auch nach dem siebten Durchlauf nicht hinter dem kalten Ofen hervorlockt. Die Übergänge von ruhigeren Songparts (inklusive zartem Erotikstimmchen von Candice) zu hart rockenden, groovigen Passagen (inklusive fiesem Growl-Gekeife von Candice) wirken konstruiert und lange nicht so originell, wie die Band es sicher gerne gehabt hätte. Zugegeben: ein Stück wie „Adonai“ kommt mit seinem mehrfachen, sich immer wiederholenden Wechsel der Themen zwischen beiden Stilarten sogar fast schon wieder eingängig daher, aber wenn man dann spätestens bei „Sidus“ von drittklassig gemopsten FEAR FACTORY-Riffs (inklusive des kalten, mechanischen Sounds) überfallen wird, ist man sich sicher, dass ETHS außer viel songschreibersicher Blenderei und diversen „Inspirationen“ nicht viel auffahren. Da gibt´s Interessanteres…

III


Cover - III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:59 ()
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777 - The Desanctification

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BLUT AUS NORD ist eine dreiköpfige Band um Multitalent Vindsval aus Frankreich, deren Musikstil als avantgardistischer langsamer atmosphärischer Black Metal bezeichnet werden kann. Tatsächlich hört man auf dem neuen Werk "777 - The Desanctification" sieben Tracks mit den einfallsreichen Namen "Epitome VII, Epitome VIII, Epitome IX, Epitome X, Epitome XI, Epitome XII und Epitome XIII". Wie die Titel schon verraten, gibt es ein Vorgängeralbum namens "777 - Sect(s)" und auch ein drittes Album ist in Planung. Wer jetzt noch nicht genug irritiert ist, dem kann ich verraten, dass die sieben Tracks sich in einer Schwere und einer eintönigen Monotonie daherquälen, dass man sich fragen muss, ob das wirklich ernst gemeint ist. Für mich sind es Klangexperimente, die ich schwerlich als Songs wahrnehmen mag. Mal hat man das Gefühl, jemand probiert seinen Synthesizer aus, mal wird ein Gitarrenriff bis ins Unendliche wiederholt. Dazu gibt es noch im Hintergrund Black Metal Vocals, sparsam eingesetzt. Produktionstechnisch kann ich nicht meckern, es ist aber das Gesamtwerk, dem ich musikalisch hier nicht folgen kann. Musikalische Qualität will ich der Scheibe aber nicht absprechen. Wer sich auf solche Klangexperimente einlassen will und auf atmosphärischen Irrsinnskram steht, der mag gerne einmal in die Scheibe hineinhören. Für mich ist das hier definitiv nichts.

777 - The Desanctification


Cover - 777 - The Desanctification Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 43:49 ()
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Eternal Turn Of The Wheel

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Die letzten beiden DRUDKH-Alben “Microcosmos” und “Handful Of Stars” haben mich nicht gerade aus den Latschen gekickt, weil sie im Wikinger-Sumpf der letzten paar Jahre einfach zu banal und musikalisch wenig überzeugend getönt haben. Beim Anhören von „Eternal Turn Of The Wheel“, dem inzwischen neunten Langspielerzeugnis des Quartetts um Roman Saenko (seit 2003 wohlgemerkt!), bin ich allerdings äußerst positiv überrascht! Die gerade mal fünf Stücke des Albums überzeugen durchgehend mit einer sehr epischen Atmosphäre und einem viel packenderen Songwriting als die Vorgänger. Und auch der minimalistische, dumpfe Sound passt zu dem rohen, treibenden Material, das dem ohrenscheinlichen Wunsch, sich den göttlichen BATHORY-Sternstunden anzunähern, sehr entgegen kommt. Auch wenn man etwa die nach vorne stampfende Hymne „When Gods Leave Their Emerals Halls“ als Anspieltipp nennen kann, genießt man „Eternal Turn Of The Wheel“ am Besten am Stück, da die Songs sehr gut ineinander greifen. Mit diesem Album sind DRUDKH, die sich nach wie vor jeglicher Öffentlichkeit verweigern (keine Gigs, keine Interviews, keine eigene Homepage, etc.), zwar noch nicht ganz in der Liga von MOONSORROW, SOLSTAFIR oder den unerreichten ENSLAVED angekommen, aber definitiv auf einem richtig guten Weg. Daumen hoch!

Eternal Turn Of The Wheel


Cover - Eternal Turn Of The Wheel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 36:13 ()
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