Diese Band haben wir während des Taubertal-Festivals 2001 beim EMERGENZA beim parallel laufenden Nachwuchswettbewerb schon mal gesehen (die Band wurde dabei übrigends Zweiter!) und jetzt legen uns hier die Jungs von SINCERE schon das entsprechende Debütalbum "Darkside Escort Service" und dies gleich bei einem Major vor. Wie im Titel bereits angedeutet, geht es hier sehr dunkel zu, ja teilweise kommt der mit schweren Riffs gekennzeichnete Alternative Rock mit diversen Grunge-Einflüssen sogar ziemlich depressiv daher. Gut wenn die Texte u.a. von schmierig, dreckigen Hinterhöfen, abgetakelte Rotlichtbezirken und skurrilem Sex in flackerndem Neonlicht erzählen muß dies vielleicht wohl auch so sein. Die noch recht jungen Belgier verstehen durchaus was, von dem was das spieltechnisch so abgeliefert wird, aber es fehlen bei den meisten Tracks die eingehende Melodien oder stellenweise die songliche Tiefe fehlt, es klingt vieles etwas zu unterkühlt und irgendwie steril. Vom Wiedererkennungsfaktor her gesehen kann fast nur die erste Single "Killerboys On Acid" mit ihrer etwas punkigen Attitüde, könnte so manchem Kinofan bekannt vorkommen, denn SINCERE durften das Titellied zum Horrorthrillers Anatomie 2 beisteuern, hängen. Ansonsten ist "Darkside Escort Service" ein größtenteils wirklich blasses Album geworden mit zu breitwandigem Sound und bei der hochkarätigen Konkurrenz in diesem Segment müssen sich SINCERE zukünftig schon etwas mehr ins Zeug legen. Insgesamt also nix wirklich Neues im Sinne von "muß man gehört haben", eine Mischung aus FOO FIGHTERS und SLUT wollen manche Kritiker hier heraushören, nun für mich sind da keine so großen Gemeinsamkeiten zu erkennen und falls doch, wäre es glaube ich kein Kompliment. Der berühmte Funken will und will einfach nicht überspringen, am Sänger liegts jedenfalls nicht (nur), dann doch eher an den blassen Songs bestes Beispiel die nur halbgare Ballade "Can I Get", der irgendwie das Entscheidende abhanden gekommen zu sein scheint. Zwiespältige Angelegenheit was SINCERE da fabriziert haben und daher auch ne so der wahre Bringer.
Death Of Millions sind ein schönes Beispiel dafür, warum der Death Metal Mitte der 90er Jahre mal so richtig den Bach runter ging: Die Band ist völlig langweilig und gesichtslos. Ihr Death Metal ist brutal und ballert dank der guten Produktion richtig schön fett aus den Boxen, aber das ist eben nicht alles. Warum soll ich mir "Statistics And Tragedy" kaufen, wenn ich Cannibal Corpse, Immolation oder Malevolent Creation kenne? Keine Ahnung. Death Of Millions bewegen sich ziemlich oft im Mid-Tempo, ohne dabei ähnlich massive Soundwände wie Bolt Thrower aufbauen zu können. Wenn sie einmal auf’s Gas drücke, klingt das seltsam gezwungen und uninspiriert - genau die Art von Brutalität, die einfach nur langweilig ist. Musikalisch sind die Jungs fit und haben mit Chuck einen fähigen Vokalakrobaten, aber in Sachen Songwriting oder Kreativität kacken sie ab. Und dann noch dreist bei den großen Vorbildern klauen ("Beyond The Trees"), das geht nicht. keine Platte, die man haben muss.
Drehen wir die Uhr zurück. Es ist Anfang der Achtziger Jahre, die Jugend teilt sich langsam primär in zwei Lager - die Popper und die Punker. Wem das zuwider war, flüchtete sich in extremere oder experimentellere Gefilde, so auch Jürgen Engler, in dem zwar noch immer das Herz eines Punkers schlägt, der aber mehr oder weniger zeitgleich mit den Einstürzenden Neubauten einer Musikrichtung Leben einhauchte, die heute unter Industrial bekannt ist. Doch damals war man noch weit davon entfernt, mit massiver Distortion und stupiden Sampleorgien über fehlende eigene Kreativität hinwegzutäuschen. Und so wird auf "Stahlwerksynphonie" komplett auf handgemachte Musik gesetzt - im Gegensatz zu den damals bereits im Geschäft befindlichen Kraftwerk setzte man nämlich noch nicht auf Elektronik. Bei dem in zwei Versionen aufgenommenem, jeweils fast 15min langen Track werden die Rhythmen komplett von Hand in Form gehalten. Neben einem monotonem Schlagzeug verhilft vor allem der Sound von Stahl auf Stahl (den Engler später mit dem "Stahlophon" perfektionierte) zu einer authentische Fabrikstimmung. Der sich sehr langsam entwickelnde, sehr experimentelle Sound wird des weiteren von Gitarren, Bass, Bohrmaschinen und einem Saxophon getragen, Gesang ist bei diesem Track kein wirklich verständlicher zu vernehmen - aber das haben Symphonien nun mal so an sich. Mit minimalem Aufwand haben Engler und seine Mitstreiter soviel Atmosphäre eingefangen und einen erstaunlich vielschichtigen Song aufgenommen, der bemerkenswerter weise auch durch seine Jahren, die er auf dem Buckel hat, nichts an Avantgardismus eingebüßt hat. Wer nach der Definition von Industrial sucht kommt an diesem Song nicht vorbei - besonders delikat natürlich auf einer heimelig knackenden - natürlich längst vergriffenen - Schallplatte und nicht von CD. Neben "Stahlwerksymphonie" in drei Versionen, davon eine live, findet sich auf der 93 Re-Released noch der Song "Wahre Arbeit - Wahrer Lohn" in zwei Varianten, mit dem der Ausflug in die NDW beginnt und der eigentlich viel zu stumpfe und emotionslose Gesang auffällt, der das Bild der Krupps prägen wird.
Ja sicher, das sind Finntroll. Und ja sicher, ihre beiden letzten Werke waren Knaller vor dem Herrn. Und ja sicher muss man den Fans etwas zu spielen geben während sie auf das nächste Album warten. Was hat man also zu erwarten von dieser kreativen Band, die eine harte Zeit durchmacht nach dem Verlust ihres Gitarristen und Freundes Raimoranta, der auf dieser EP noch vertreten ist? Akustik pur! Und auch das steht den Mannen aus dem höchsten Norden wunderbar. Keine einzige Stromgitarre, keine knallharten Vocals und lediglich dezentes Drumming, nichts von heftigem Polka-Troll-Metal. Denn auch Trolle haben ruhige Stunden. Musikalisch gesehen sind viele der Tracks auch aller erste Sahne, einmal mehr beweisen sie ihr Geschick im Einfangen der nordischen Kälte und der legendären Trolle. Die Instrumentierung bedient die komplette Vielseitigkeit der folkigen Welt, von Gitarren bis hin zu Flöten, von betörenden Trommeln bis hin zu düsteren Bläsern. Nur leider ist die CD trotz ihrer kurzen Spielzeit zu langatmig geworden. Und so sehr man dazu geneigt ist, Genialität auch in diesen Passagen zu erkennen, so sind nüchtern betrachtet sicher 1/3 der CD belangloses Dahinplätschern mit Samples von Geräuschen aus der Natur, und wohl dem Leben eines Trolls, aber ab dem zweiten Hören langweilen zumindest mich dies Passagen. Songs wie "Försvinn Du Som Lyser" oder "Den Sista Runans Dans" zeigen aber auf ganz unterschiedliche Weise den Ausnahmecharakter der Band und genau davon will ich mehr. Ronja Räubertochter rockt zu genau der Musik. Versprochen.
Recht abwechslungsreich ist es ja geworden, das neue und laut Bandaussage auch letzte Album der Wuppertaler Combo UNCLE HO. Dieses "letzte Album" unterstreicht auch der bezeichnende Albumtitel "Everything Must Be Destroyed” und der soll uns mehr oder minder schonungslos auf das nahende, für Ende dieses Jahres terminierte Ableben der Band vorbereiten. An das 2000er-Alternative-Highlight "Show Them What You Are Made Of" kommen UNCLE HO erwartungsgemäß nicht heran. Übersongs Marke ”Homeycomb”, "Come On, Come Clean” und "I Don’t Care If You Like Me” (und der Rest konnte damals das Niveau auch locker halten) sucht man auf "Everything Must Be Destroyed” vergebens. Zwar sind mit dem eingängigen und rockenden Titelsong "Everything Must Be Destroyed”, dem darauf folgenden "Euphoria” (Alternative-Pop vom Feinsten) und dem fast 10-minütigen Hammer "Substance" schon einige Perlen enthalten, nach denen sich die Konkurrenz die Finger lecken würde, aber UNCLE HO müssen sich mit ihren Vorgängerscheiben messen lassen, und im Vergleich zu denen klingt auf "Everything Must Be Destroyed” vieles wie schon mal gehört - wenn auch auf hohem Niveau. Mit dem Smashing Pumpkins ähnlichen "Ready For Love” und dem harten Gitarrengewitter "There Are To Many Songs Already" hat man dann gegen Ende der Platte noch zwei weitere echte Hinhörer im Gepäck. Aber das anvisierte Ende der Band ist nicht die einzigste Hiobsbotschaft aus dem UNCLE HO-Lager. Die geplante Sommertournee findet trotz des kurzfristigen Ausstieges von Jens "Doc" Schmidt statt (das Thema Bandende hatten wir ja schon). Diese Aktion von Doc, welche eine Woche vor Veröffentlichung der neuen Scheibe stattfand wurde von Julian Hanebeck (Bass, Gesang) so kommentiert: "Ich wusste, dass Doc wahnsinnig ist, aber ich hätte nicht gedacht, dass er so wahnsinnig ist, wenige Tage vor dem Tourstart auszusteigen". Als Ersatz wurde Thorsten Sala, seines Zeichens Gitarrist von HEYDAY als dritter Mann angeheuert. Trotz alldem meine Bitte an UNCLE HO ihren selbstzerstörerischen Pfad zu verlassen und uns doch noch eine Weile erhalten zu bleiben. "Substance" hat ja auch "Everything Must Be Destroyed” bewiesen. Noch eine kleine Anmerkung: Auf der Promo fehlen leider die beiden Bonustracks: "Incommunicado" (Marillion-Cover) und "You Ain’t Seen Nothing Yet” (BTO-Cover) - auf die wäre ich echt gespannt gewesen; vielleicht bringen sie’s ja live.
Ahhhhhhhh!!!!! Das ist eine der verdammt besten Death Metal-Scheiben, die ich kenne! Ganz ohne nerviges Intro hauen Ill Fares The Land gleich beim Opener so richtig auf die Kacke und präsentieren uns ein Hochgeschwindigkeits-Death Metal-Brett. Um dann aber in Midtempo-Gefilde umzuschalten und den Hörer so vor der Gefahr des Erschlagenwerdens zu bewahren. So muß technisch anspruchsvoller, aber gleichzeitig eingängiger Death Metal sein! So und nicht anders. Hier stimmt einfach alles: abgefahrene Frickelparts stehen gleichberechtigt neben Moshparts. Da stimmt jedes Break, da sitzt jeder Tempowechsel. Jeder der Musiker ist an seinem Instrument fit und gerade die Gitarrenfront fährt ein Brett auf, das unglaublich ist. Da jagt ein Killerriff das nächste, um dann im nächsten Moment von einem technischen Part abgelöst zu werden, bei dem die meisten Gitarristen mit den Ohren schlackern. Die Produktion ist klar, knallt aber gleichzeitig ohne Ende. Paßt genau zur Platte, die muß man laut hören! Bands wie Cryptopsy, Meshuggah oder auch Death haben ihre Spuren bei Ill Fares The Land hinterlassen, aber die Belgier vermischen diese eher frickeligen Einflüsse mit genügend Old School-Einlüssen Marke Obituary & Co., um einfach nur genial zu klingen. Sie verlieren sich nie in technischen Spielereien, sondern kriegen immer genau im richtigen Moment die Kurve und wenn das Break noch so abgefahren scheint, es sitzt. Hört euch einfach mal "Ages Of Chaos" an und ihr wißt, was ich meine. Wer auf Death Metal steht, muß sich diese Scheibe zulegen. Geil, einfach nur geil!
Wenn alte Kultbands, die jahrelang von der Bildfläche verschwunden waren und auf einmal wieder in Originalbesetzung auftauchen, weiß man nie, was dabei herauskommt. Die einen liefern absoluten Sperrmüll ab, andere können an alte Glanzzeiten anknüpfen und einige wie Nuclear Assault versuchen erst einmal, sich ganz vorsichtig mit einem Livealbum der aktuellen Gigs an die Fans "zurückzupirschen". Und so enthält diese Scheibe erwartungsgemäß einen kleinen, repräsentativen Querschnitt aus den alten Tagen der Band. Klein deswegen, weil hier mit 38 Minuten Spielzeit (plus einem Multimedia-Interview) nicht gerade "value for money" geboten wird, was aber verständlich ist, da man auf den "No Mercy"-Festivals nur als Support unter mehreren zugegen war und daher keine ausführlicheren Gigs spielen konnte. Fans der Band müssen hier ohne Umschweife zugreifen, da der Sound wirklich authentisch klingt und man nicht nur aufgrund heruntergerotzter Classix wie "Rise From The Ashes", "Brainwashed", "Sin", "Betrayal", dem Kultplatten-Titelsong "Game Over" und natürlich "Hang The Pope" unwillkürlich meint, die Band stehe im heimischen Wohnzimmer. Wer mit dem relativ hohen, sägenden Gekreische von Frontmann John Connelly noch nie was anfangen konnte, wird auch hier keine Änderung vorfinden. Am Ende bleibt ein tolles, ungekünsteltes, knarzendes Livealbum, das eine Band zeigt, die wirklich so klingt wie sie klingt und wo nix "herumovergedubt" wurde. Auch wenn man qualitativ nicht an das geniale "Another Lesson In Violence"-Livecomeback von Exodus (das hier als Vergleich absolut treffend sein dürfte) herankommt, so müssen Old School-Thrasher hier auf alle Fälle ein Ohr riskieren! Für eine generelle Kaufempfehlung reichts aufgrund der oben genannten Punkte leider nicht ganz.
Das musikalisch doch eher im Bereich "Entwicklungsland" einzustufende Australien scheint sich als wahrer Quell für die Kreativität dieser Band zu entpuppen. Die niedrige Dichte an metallischem was zu uns herüberschwappt ist scheinbar so klein, dass ALCHEMIST allen Platz nutzen den sie dadurch haben um ihre Musik zu entfalten ohne von störenden und oft unbewusst als wegweisend wahrgenommener Szene beeinflusst zu werden. Wiedemauchsei, ALCHEMIST sind so ziemlich das originellste was ich in der letzten Zeit gehört habe und umso schwerer fällt es mir auch ihren Stil einzuordnen. Grundgerüst Metal, klare Sache, doch wie die Jungs diesen groben Rahmen füllen, ist so bunt und doch so unglaublich stimmig und bis ins Detail perfekt inszeniert, dass es nach ein paar Songs völlig selbstverständlich scheint, dass Hardcore, derbe Gitarren, akustische Instrumentierung und Elektronika so und zwar genauso zusammengehören. Trotz des doch ungewohnten Hörerlebnisses verstört der Sound den Hörer kaum, denn die richtige Bridge an der richtigen Stelle, das richtige Solo und den perfekten Rhythmuswechsel auf den Bruchteil einer Sekunde perfekt getrimmt beherrschen ALCHEMIST aus dem Effeff. Der aus emotional ruhigem und aggro-shoutendem Teilen aufgebaute Gesang ist für meinen Geschmack etwas zu dezent abgemischt, klingt aber sehr organisch, und man wundert sich, wieso das im Prinzip tausend mal gehörte Konzept bei ALCHEMIST so anders und vor allem so sympathisch rüberkommt. Didgeridoo und entsprechend anmutendes Drumming lassen manchmal dann auch Down Under Stimmung aufkommen, anbiedern tun die Jungs sich jedoch nie. Wer auf durchdachte Songs mit Anspruch ohne geistige Abgehobenheit steht, muss ALCHEMIST definitiv anchecken!
"Amüsant" trifft den Gemütszustand beim Hören des Albums "Graphite" der polnischen Gothic Metaller CLOSTERKELLER nur sehr ungenügend. Vielmehr paaren sich hier Erstaunen, Erschrecken und ungläubiges Kopfschütteln. Das soll der Megaseller der polnischen Gothic Szene sein? Zumindest will man ihn uns dafür verkaufen, 500.000 abgesetzte Einheiten im Heimatland, "Graphite" ist die englische Version eines bereits vor 4 Jahren auf polnisch erschienen Albums. Das Spiel mit den zweisprachigen Alben mutet zwar auch bei ihren Landsleuten ARTROSIS unnötig an, geht aber wenigstens nicht in die Hose. Denn was CLOSTERKELLER in dieser Hinsicht verbrochen haben verleitet bestenfalls zu mitleidigem Lächeln, schlimmstenfalls zum angenervten entfernen der CD aus dem Player. Sängerin und Aushängeschild Anja schafft es die Texte zwischen Unverstehbarkeit und holprigem Gestelze verenden zu lassen. Wäre ja alles vielleicht nicht so schlimm, wenn ansonsten Kreativität und Rock´n Roll regieren würde. Leider ist beides Fehlanzeige und die Band kommt einem an einigen Stellen nicht über hilflos Bandraumniveau hinaus. Einige Songs darf man bei aller Kritik nicht unter den Tisch fallen lassen, denn grade am Anfang der Scheibe wird von erwähnten Schwächen bei der Aussprache abgesehen noch ordentlich düster gerockt und die Sängerin überrascht durch eine wandelbare Stimme. Unterm Strich bleibt aber eine Gothic Metal CD, die in dieser Form nicht die kleinste Chance haben wird, sich auf dem Markt zu etablieren.
"Melodic Death Metal" steht im Platteninfo. Na super, noch ein einfallsloser In Flames-Klon. Wenn sie sich wenigstens an "Jester Race"-Zeiten orientieren, kann’s ja noch einigermaßen witzig werden. Also, Player an, CD rein und zurücklehnen.... einige Zeit später: verdammt, sind die geil! Von wegen In Flames-Klon, nix ist. Die Chemnitzer haben eine ganz eigene Variante des Death Metals am Start, die ziemlich gut ist! Erstmal benutzen die Jungs Keyboards und schaffen das Kunststück, dieses Instrument sinnvoll und dezent in ihre Songs einzubauen. Dann haben sie mit Sänger Steffen einen Kehlenschinder in ihren Reihen, der richtig richtig gut ist. Egal ob Growls, Gekeife oder sogar Borknagar-ähnlicher Gesang, der Mann kriegt alles ohne Probleme hin und setzt mit seinem Gesang zur richtigen Zeit Akzente. Er versteht es, alle Facetten seiner Stimme auszunutzen und geschickt die richtige Tonlage zur richtigen Zeit zu finden. Respekt! Während der Sangespart also mit Bravour bewältigt wird, schauen wir uns den Rest der Band mal an: die beiden Gitarristen (von denen einer, Sascha, im Dezember 2002 leider verstarb) zaubern so manches Killerriff aus ihren Instrumenten, überraschen mit verspielten und ungewöhnlichen Einlagen und scheuen sich vor komplexen Sachen nicht zurück. Die beiden haben was auf der Pfanne. Die Rhythmussektion ist ebenfalls fit und weiß die Songs gut voranzutreiben. Kommen wir zu meinem Liebling, dem Keyboard: Persecution verstehen es, daß Teil gut einzusetzen, lassen es fast durchgehend dezent im Hintergrund dudeln und nur selten einmal in den Vordergrund. So kann, so muß man Keys einsetzen! Songtechnisch hat’s das Quartett auch drauf, die Songs glänzen durch Abwechslung, geschickt plazierte (und oft überraschende) Breaks, viele witzige Ideen und ordentlich Abwechslung im Tempo. Heraus kommt dann Mucke, die wie eine Mischung aus In Flames, Therion, Nocturnus und Borknagar klingt: ziemlich geil! Die Produktion ist glasklar aber gleichzeitig druckvoll, das Booklet professionell aufgemacht, besser als manche Labelproduktion. Wann hat diese Band einen Plattenvertrag? Hoffentlich bald!