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Rise To Power

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Death Metal. Florida. Hart. Gut. Punkt.

Aber es gibt auch Überraschungen. MONSTROSITY bestachen ja schon immer durch eine außerordentlich fitte musikalische Abteilung, vor allem in Sachen Drums macht den Amis kaum einer etwas vor. Es wurde immer schon anständig gegrunzt, gerifft, gerödelt, was auch immer, alles okay. Aber mehr fand ich eigentlich nie so recht an der Kapelle, weder auf der Bühne noch aus der Konserve. Ohne große Erwartungen also rein innen Schacht - und siehe da: "The Exordium" geht sofort in Mark und Bein. Und das setzt sich fort. "Wave Of Annihilation" beispielsweise grooooooovt ohne Ende. Und dennoch gibt es genügend Parts, die den typischen Frickel- oder Break-Death transportieren ("Chemical Reaction" oder das Titelstück vielleicht). Hier dürfte für jeden, der Death Metal in irgendeiner Ausrichtung mag, etwas dabei sein. Soviel ist aber klar, wie bereits zu Anfang gesagt. Hart. Und vor allem: Gut!

Rise To Power


Cover - Rise To Power Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:59 ()
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Rush In Rio

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Auch wenn diese DVD schon einige Wochen erhältlich ist, soll hier der Vollständigkeit halber auch auf die audiovisuelle Version des neuen RUSH - Live - Hammers aufmerksam gemacht werden. Die Entscheidung, ob nun CD oder DVD ins heimische Regal sollen, fällt sicherlich schwer, doch all denjenigen, die sich auch nur im Geringsten für Musik - Videos begeistern können, sei die DVD nahe gelegt. Die Setlist ist zwar identisch mit der der CD, aber was die drei Kanadier auf der Bühne abziehen, ist kaum noch in Worte zu fassen! Zwar ist das Audio - Erlebnis schon überragend, aber wer erst einmal gesehen hat, wie Neil Peart sein fast wohnzimmergroßes, drehbares Drumkit mit chirurgischer Präzision bedient, wie Alex Lifeson und Geddy Lee während der Instrumentalpassagen breit grinsend am Bühnenrand abrocken, wie über die große Filmleinwand zwei Skelette beim Hip Hop - Zwischenteil von "Roll The Bones" aus ihren Särgen steigen und einen Breakdance hinlegen oder wie die Fans mit den Tränen kämpfend jedes Wort mitgrölen, wird dieses Kleinod nie wieder hergeben! Es gibt keine (!!!) andere Band der Welt, die es schafft, ein stadiongroßes Areal gleichermaßen rockend zu unterhalten, emotional bis zum Äußersten zu bewegen und dabei eine dermaßen warme Atmosphäre zu erzeugen, die selbst in den letzten Reihen noch eine meterdicke Gänsehaut erzeugt. Während Geddy Lee und Alex Lifeson mit einem dicken Grinsen über die Bühne fegen und allerlei Faxen machen, bewegt sich Neil Peart’s Mine keinen Millimeter. Es gibt während der zweieinhalb Stunden Vollbedienung derart viele Details zu bestaunen, dass man für das Aufzählen ein paar Seiten bräuchte, was auch für die Leinwand gilt, auf der - meist passend zum jeweiligen Song - die irrsten Filme ablaufen ("One Little Victory" ist der Höhepunkt!). Insgesamt ergibt sich eine mitreißende Performance, die keinen Musikfan kalt lassen dürfte und die an Intensität und technischer Perfektion nicht mehr überboten werden kann. Als Bonus findet man auf der zweiten DVD einen knapp einstündigen Tourbericht mit allerlei (teils echt witzigem) Rahmenprogramm wie Soundchecks, Aufbauten der Bühne, Interviews, aufgewühlten Fans und diversen, teilweise lustigen Szenen aus dem Privatleben der Musiker. Des Weiteren enthalten sind die Songs "YYZ", "La Villa Strangiato" und "O Baterista" im "Multiangle" - Format, das heißt, der Zuschauer kann die Kameras selbst auswählen. Ein verstecktes Bonbon in Form zweier Videos ist außerdem noch auf der Scheibe. Abschließend kann ich mich nur einem brasilianischen Fan anschließen, der ein Transparent hochhält mit den Worten: "Finally I am here - and RUSH is not a dream!". Besser kann man eine Musik - DVD nicht machen. Absolute Referenz!!!



Setlist:



1. Tom Sawyer

2. Distant Early Warning

3. New World Man

4. Roll The Bones

5. Earthshine

6. YYZ

7. The Pass

8. Bravado

9. The Big Money

10. The Trees

11. Free Will

12. Closer To The Heart

13. Natural Science

14. One Little Victory

15. Driven

16. Ghost Rider

17. Secret Touch

18. Dreamline

19. Red Sector A

20. Leave That Thing Alone

21. O Baterista

22. Resist

23. 2112

24. Limelight

25. La Villa Strangiato

26. The Spirit Of Radio

27. By-Tor And The Snow Dog

28. Cygnus X-1

29. Working Man

Rush In Rio


Cover - Rush In Rio Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 29
Länge: 250:0 ()
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The Night Before

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Auch bei unseren Nachbarn in "Fronkreisch" gibt es mittlerweile eine recht aktive Gothic Szene, einer dieser zahlreichen Bands, KEMET präsentiert sich nun bereits mit ihrer dritten CD, wenn man das 98’er Demo "Pieces" dazu rechnet, diesmal trägt das Werk den Titel "The Night Before". Auffällig sofort ist das hervorragend gestaltete Cover, das übrigends genauso in schwarz-weiß gedecktem Grundton daherkommt wie das künstlerisch hochwertige Booklet - beides zusammen deutet bereits auf den Stil hin, der sich klar als düster-melancholischer Gothic Rock/Metal herauskristallisiert, und macht so bereits vorab neugierig auf die Musik. Vom Sound her zwar schon typisch "schwarz" geprägt und sich an Bands wie ENTWINE, HIM oder SENTENCED orientierend gehen KEMET dann aber doch etwas gemäßigter als diese Formationen zu Werke. Alleine schon der Sänger dürfte für viele Hörer mit seiner etwas melodramatisch fast schon manchmal weinerlich ausgefallenen Stimme etwas gewöhnungsbedürftig sein - nichtsdestotrotz paßt der Gesang irgendwie zur Musik, steht dabei relativ deutlich im Vordergrund, die Gitarren sind leider oft etwas zurückgenommen und die Doubledrumsparts sind mir auch einen Tick zu brav abgemischt. KEMET legen deutlich hörbar größeren Wert auf ausgewogene Klänge, schöne Melodien, ausgefeiltes Songwriting sowie alles zusammen verpackt in einem eher romantisch zurückhaltenden "Ton" will sagen pflegen ein gewisses Understatement. Auf aggressiv kraftprotzende Riffs sowie gar platt-depressive Düsternis wird gänzlich verzichtet ohne jedoch an Ausdruck oder gar Intensität zu verlieren. Die Band schafft es auf über 50 Minuten fast immer mit gekonnter Instrumentierung schöne Stimmungsbögen, auch durch zusätzliche weibliche Vocals (Adeline von AKIN - wer immer dass auch sein mag) wie beim wunderbar üppigen Epos "Once Chance Left, aufzubauen und kommt dabei ohne jeglichen aufgesetzten Weltschmerz absolut glaubhaft rüber. Sicher die Produktion könnte zwar durchaus etwas an Power sowie Griffigkeit vertragen aber vielleicht macht dies auch wieder die Besonderheit dieser Formation aus. Diese Jungs aus Lyon überzeugen inhaltlich mit "The Night Before" weil sie mit ihrem flüssigen Gothic Metal meets Dark Wave irgendwie den Nerv des Hörers treffen. Da kann selbst der stellenweise etwas billige Discobeat bei "Valuable Things" (ansonsten übrigends ein gelungener Track!) diesen positiven Gesamteindruck der Platte nicht mehr umkehren. Zu befürchten ist allerdings, daß für manche Genrefans KEMET wahrscheinlich zu sehr als Weichspüler und für die Anhänger der ganz gefühlvolleren Klänge von Bands wie ANATHEMA wiederum zu wenig Tiefgang ausweisen - sollte man in diesem Falle aber besser selbst überprüfen. Für mich haben KEMET durchaus eine interessante sowie atmosphärisch gelungene CD gemacht, wie gesagt der Gesang mit dem leicht durchschimmernden Akzent könnte bei so manchem zunächst etwas auf Ablehnung stoßen aber nach mehreren Durchläufen gibt sich das. Besondere Anspieltipps sind u.a. noch das treibende "Suicide Me" sowie das etwas HIM-lastige "Sister Sorrow" mit seinen extatischen Gitarren.

The Night Before


Cover - The Night Before Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:41 ()
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Bloodred Hell

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Ich bin sicher, dass FACEBREAKER überall als die neue Band vom Edge Of Sanity-Sänger beworben werden, wobei es sich mitnichten um Dan Swanö handelt. Nein, Robert Karlsson oder auch "Dread" ist der Mann, um den es geht und der nach Ausstieg Mr. Swanös die "Cryptic" eingesungen hat. War damals auch auf Tour mit EoS und hat seinen Job echt gut gemacht. Hat ja aber bekanntlich nicht gereicht, um Edge Of Sanity am Leben zu erhalten und so hat sich der Mann halt ne eigene Band gesucht. Letzten Sommer haben die Jungs dann ihr Debüt bei Jonas im Black Lounge eingespielt und elf Stücke auf die CD gepackt, die 100% old school sind! Wer Bands wie Grave, Carnage/Dismember, Paganizer oder Seance mag, wird auch um "Bloodred Hell" nicht rumkommen - sind ja leider nicht mehr so viele Bands, die diese geniale Mucke noch machen. FACEBREAKER klingen auch ganz geil und haben einige coole Songs ("Hell Is Coming Closer" oder "Cursed") und nach den ersten drei Durchläufen wollte ich der Scheibe nen Tip verpassen, aber so nach und nach wurde deutlich, dass FACEBREAKER es noch nicht geschafft haben, eine Scheibe ohne Füller aufzunehmen. Es gibt so zwei, drei Songs, die zu austauschbar und gesichtslos sind und das Album ein wenig strecken, dann ist natürlich kein Tip drin. FACEBREAKER haben ne vernünftige Produktion und sind ein fitte Band, die weiß wie man losballert, aber "Bloodred Hell" bleibt einfach nicht so im Ohr hängen wie "Promoting Total Death" oder "Soulless". Und an solchen Scheiben muss man sich halt messen lassen, wenn man old schooligen Schwedentod zockt. FACEBREAKER halten dem Vergleich noch nicht ganz stand, sind aber mit "Bloodred Hell" auf dem richtigen Weg. Ich lege die Scheibe jedem Freund besagter Bands an’s Herz, einfach mal antesten und selber entscheiden. Auf jeden Fall schön, dass es wieder mehr Bands gibt, die den rohen Schwedensound wieder aufleben lassen. Welcome, FACEBREAKER!

Bloodred Hell


Cover - Bloodred Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:6 ()
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See-Through Hearsay - Demo 2003

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Seit ihrer Gründung 1999 hat dieses finnische Quartett um drei Herren und eine sehr begabte Dame bereits 3 Demos abgeliefert. Das vierte Werk, wiederum ein Demo, beinhaltet lediglich zwei Songs. Aber beide Kompositionen sind absolut klasse und Ohrwürmer, wie man sie selten zu Gehör bekommt. Irgendwo im Fahrwasser von WITHIN TEMPTATION (mehr), NIGHTWISH (weniger) und EVANESCENCE rockt die Truppe sanft - melodiös ab und überzeugt mehr als oben genannte "Vorbilder". Mira Warlatscheff versucht sich gar nicht erst als Schiffssirene Marke Tarja, sondern haucht sich elfenmäßig - sanft durch den mit einem klasse Refrain gesegneten Titelsong und das gänsehautverdächtige (ebenfalls mit tollem Chorus ausgestattete) "Big Bang And Black Holes". Unverständlich bleibt, warum die Bande noch keinen Deal einfahren konnte, denn Gothic Rock mit weiblichem Gesang verkauft sich ja mittlerweile ganz passabel. Sollte sich alsbald ein Label lauthals melden und diesen herausragenden Nicht - mehr - ganz - so - Newcomer unter seine Fittiche nehmen, dann können wir uns, falls die Songqualitäten erhalten bleiben, auf einen tollen Longplayer freuen. Bleibt nur zu hoffen, dass hier die Qualität nicht schon wieder ein Garant für ausbleibenden Erfolg sein wird…

See-Through Hearsay - Demo 2003


Cover - See-Through Hearsay - Demo 2003 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 8:27 ()
Label:
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You Are Here

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UFO haben das neben DEEP PURPLE wohl am Häufigsten wechselnde Line - Up der Rockgeschichte. Schenker rein, Auflösung, Schenker raus, Reunion, Schenker wieder rein, Schenker raus, Auflösung, Reunion, Schenker raus… (Moment, wie kann der zweimal raus sein, wenn er zwischenzeitlich nicht wieder drin war??? - Bei UFO hätte sich niemand ernsthaft über ein solches Phänomen gewundert…!). Also, Michael Schenker (ersetzt durch Vinnie Moore) ist nach dem 2002er Album "Sharks" mal wieder nicht mehr dabei, aber das Resultat klingt trotzdem, auch ohne das UFO - Werbeschild, essentiell und saftig rockend. An der Schießbude ist dafür ein anderer prominenter Name zu verzeichnen, nämlich Jason Bonham, Sohn von John Bonham, seines Zeichens Drummer bei LED ZEPPELIN, der jedoch, wie viele andere seiner Kollegen, seinem ausschweifenden Lebenswandel erlag. So ist nach über 30 Jahren Ufologie die Luft noch nicht raus, auch wenn definitiv keine Rekorde mehr aufgestellt werden. Das ganze Album ist voll von erdigen und urklassischen, aber nicht sonderlich spektakulär rockenden Nummern, die von Altrocker Tommy Newton entsprechend in Szene gesetzt wurden. In dieser Form hätte das Album auch vor 25 Jahren erscheinen können, was viele jüngere Fans zwar abschrecken wird, die Basis dieser Hardrock - Legende jedoch vollends bedienen sollte. Einziges Manko dieser insgesamt gelungenen Scheibe sind die leichten Durchhänger in kompositorischer Hinsicht, denn "Daylight Goes To Town", "The Wild One", der Southern - Rocker "Call Me" oder das coole "Mr. Freeze" sind sehr gut umgesetzt, reißen aber in Sachen Dynamik oder Ohrwurmkompatibilität wahrlich keine Bäume aus. Sehr harmonisch und irgendwie vertraut klingt der raue, der Erdigkeit der Songs angepasste Gesang von Phil Mogg, der einen guten Job macht, aber allzu große Anstrengungen nicht (mehr) erkennen lässt. Grundsätzlich kann man "You Are Here" jedem (im positiven Sinne "altbackenen") Hardrockfan empfehlen, der sich für die Klänge der "guten alten Zeiten" (vor allem in den 70er Jahren) begeistern kann; der Originalitätspreis geht an andere Leute, nicht an UFO. Und das ist gut so!

You Are Here


Cover - You Are Here Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:0 ()
Label:
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Error

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Punk Legende Guerwitz (BAD RELIGION) leiht sich die Stimme von Querkopf Puciato (THE DILLINGER ESCAPE PLAN) und schnappt sich ein paar andere versierte studioerfahrene Musiker und macht Punkrock. Könnte man zumindest meinen. Alles bis auf letzteres stimmt auch, nur von Punkrock ist hier keine Spur. Von wütenden Texten und einem entsprechenden Flair einmal abgesehen. ERROR machen Break Beat, sie machen Electro, sie spielen mit wüsten Sampleorgien und noisigen Effekten. Und sie scheißen auf schrammelnde Gitarren und klassische Besetzungen. Lassen wir die Kirche aber im Dorf, "Error" ist ganz klar eine leckere EP geworden, die auch optisch durch eine durchsichtige CD fasziniert. Aber ERROR sind auch nur eine Band zwischen ATARI TEENAGE RIOT in einer Streichelzoovariante und PRODIGY mit fehlender Tanzbarkeit. Recht experimentell wirkt "Brains Out", einzig die Beats erhalten eine Struktur im Song. "Burn In Hell" ist dagegen mit fettem Bass konventioneller und durch einen wiederkehrenden Chorus ein kleiner Ohrwurm. Fünf Tracks sind zu wenig um zu erkennen ob die Jungs auch in diesem Genre fit sind. Alltäglich ist ERROR nicht, so recht zünden will die EP aber in meinen Ohren auch noch nicht...

Error


Cover - Error Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: -:- ()
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Chaos Engine

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Die Esten sind die Besten und auf Festen feiern wir nur mit Esten. Alle Esten sind Satanesten. Hoho. Jetzt ist also dokumentiert, dass dies mein erstes Mal mit Estland ist, sieht man mal von Grand Prix in Tallinn ab, ihr wisst schon, "wei ju min ü, duuhze peunts" und so. Auf diesem Wettbewerb allerdings hätten die Balten von MANATARK keinen noch so ollen Blumentopp gewonnen, und wenn, dann hätten sie ihn nicht genommen. Weil MANATARK nämlich extremen Metal machen, sehr, sehr angeschwärzten noch dazu. Sie verquicken Dimmu-Black mit weniger kommerziellen Varianten zu einer interessanten Mischung, scheuen auch vor industriellen, transzendentalen oder elektronischen oder weniger metallischen Momenten nicht zurück und wagen es trotz aller Geschwindigkeit immer mal, Fuß und Finger von den gasgebenden Vorrichtungen zu entfernen. Dennoch bleibt wie gesagt genügend Zeit für die fiesen Trademarks der BMler, wie schnell-brezelnde Gitarren, keifigen Gesang und fliehende Schlagzeug-Spielereien. Dabei würden sich die Herren sicherlich gerne das Prädikat "Avantgarde" anhängen, aber zur Klasse der Marke "Emperor" fehlt noch ein Stück. Allerdings kupfern die Jungs von der Waterkant in ihrer Gesamtheit nicht ab und schaffen so ein zwar schwer verdauliches, dafür aber durchaus interessantes Album. Abstriche gibt’s naturgemäß beim Sound, der aber das Album nicht allzu übel abwertet. Macht man halt ein bisschen lauter. Der Hit des Albums heißt ohne Zweifel "Devilchant". Reinhören kann also überhaupt nicht schaden, selbst wenn der Anfangssatz ein wenig geflunkert war …

Chaos Engine


Cover - Chaos Engine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:49 ()
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Wahrheit Oder Pflicht

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Die nötige Aufmerksamkeit hat "Augen Auf" der Band definitiv gebracht, einen nicht zu erwartenden Erfolg ohnehin. Und so catchy der Track gewesen sein mag und so sehr die süßen Kinderstimme zum Wiedererkennungswert beitrug, so wenig ließ er von der alten Stärke der Band durchblicken. Aber man musste sich bisher jedes OOMPH! Album schön hören und die Erwartungen neu definieren. Und erfreulicherweise haben sie sich zurückbesonnen auf ihre Stärke, und die liegt ganz klar darin Refrains zu schreiben, die mit traumwandlerischer Sicherheit ins Ohr gehen. Und das fast nur mit Deros Stimme und entsprechender Melodie. Bei "Wenn Du Weinst" zeigen sie sich zwar mit erstaunlich kranken Vocals, "Dein Feuer" oder "Du Spielst Gott" sind aber melodische Granaten vor dem Herrn. Und Granaten von OOMPH! bedeuten anno 2004 ein straightes Songwriting, das ohne Umschweife auf den Punkt kommt, das rockt ohne Ende, das Elektronik noch weiter in den Hintergrund drängt. Und an diese OOMPH! muss man sich erst mal gewöhnen, grade wenn man die manchmal so schön hintergründigen Songs ihrer früheren Phasen mochte. Hierdurch entsteht aber kein musikalisches Vakuum sondern viel mehr eine Möglichkeit die Kreativität an andere, vor allem die Gitarren weiterzugeben. Die Kälte ist endgültig weitestgehend aus ihren Songs gewichen, die erstarkte Saitenfraktion führt zu einem organischeren Eindruck. Deros Gesang ist vielseitiger und definitiv besser denn je, manchmal hätten sie mich als Hörer jedoch etwas mehr fordern können. Das sind jedoch die Preferenzen die jeder für sich setzen muss, "Wahrheit Oder Pflicht" ist aber auf jeden Fall gute Unterhaltung. Die Produktion ist dem großen Publikum und großem Label im Rücken entsprechend fett ausgefallen.

Wahrheit Oder Pflicht


Cover - Wahrheit Oder Pflicht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: -:- ()
Label:
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The Day After

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Hanin Elias als Deutschland Vorzeige-Elektropunkerin. Der Umstand, dass sie mit PZYCHOBITCH nach deren langer Abstinenz von den Tanzflächen einen Song performt, ist mehr als Qualitätsmerkmal denn musikalisches Vermächtnis ihrerseits zu werten. Während Elias vor allem in Ihrer seligen ehemaligen Hauptband ein ganzes Genre und ihr Image definierte, so machen PZYCHOBITCH definitiv gute Musik und Frontfrau Sina sieht tierisch lecker aus, musikalische Anarchie hört sich aber anders an. Organisierter Lärm ist aber heute vielleicht auch nicht mehr zeitgemäß. Und so ist ihr Duo "Fitter Than You" einer der packendsten aber auch straightesten Tracks des Albums geworden - und das Album "The Day After" schlicht genial, was sich bei der letzten EP "The Day Before" bereits andeutete. Wie fast alle Songs ist auch "Fitter Than You" im Midtempo angesiedelt, lebt von einem pumpenden simplen Beat auf dem sich nach und Synthesizersequenzen aufbauen. Deutlich spartanischer dagegen zum Beispiel der Titeltrack "The Day After", bei dem Sinas deutsche Vocals auf höchst tanzbarem Beat spazieren. Eine tiefe Bassline ist das Herz dieses Songs, die Durchschaubarkeit der Struktur ist erfrischend ohne unoriginell zu sein. PZYCHOBITCH sind offen für Neues, klassische EBM Parts gibt es wenige, technoide Beats dominieren dennoch das von Break Beat mit leichtem Punkflair durchsetzte Bild. Einzige Konstante ist Sinas gefühlskalter Gesang, dem die laszive Gelassenheit auf der einen und spitze Provokation auf der anderen Seite wunderbar steht. Sie spielt mit ihrer Weiblichkeit und dem Kontrast zu harter Elektronik, wenn sie es so direkt tut wie bei "Sweet Kiss" müssten ihr die meisten männlichen Hörer zu Füßen liegen. Etwas weniger dominant und aggressiv wie noch auf "Big Lover", dafür grade bei den ersten Song mit einer Hitdichte, die auf diesem Niveau ihresgleichen sucht. In Worte zu fassen waren sie noch nie so wirklich, ihre stilistische Breite wird in Maßen polarisieren und eventuell auch gespielter Szenecoolness zum Opfer fallen. Doch Tanzbarkeit wird eben nicht durch 200bpm und Coolness nicht durch schwarze Haare und weiße Schminke sondern durch Ideen gemacht. Seit Monaten das Beste auf dem Gebiet der clubtauglichen (Goten)elektronik!

The Day After


Cover - The Day After Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 74:15 ()
Label:
Vertrieb:

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