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Spiritual Genocide

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DESTRUCTION haben sich für ihr neues Studiowerk „Spiritual Genocide“ mit Tom Angelripper (SODOM) und Gerre (TANKARD) prominente Unterstützung ins Studio gehört, der gemeinsam mit den beiden Thrash-Ikonen eingespielte Song „Legacy Of The Past“ ist dann auch direkt eines der Höhepunkte des neuen DESTRUCTION-Werks (und hat darüber hinaus eine witzige Textidee). Vorab stehen aber einige andere Songs, in denen das Trio zeigt, dass sie sich anno 2012 variabler zeigen wollen als gewohnt – neben klassischen Thrash-Songs, die durch Schmier’s Gesang eine unverwechselbare Note bekommen haben, stechen Songs wie das fette, im Mid Tempo vorgehende „To Dust You Will Decay“ oder das variable „Renegades“ heraus. Dabei geht es immer ordentlich brutal zur Sache, gerade beim Drumming macht DESTRUCTION so mancher Death Metal-Combo Konkurrenz. Was Kollege Otto beim Vorgänger an (gewollter?) Unperfektion ausgemacht hat, findet sich auf „Spiritual Genocide“, hier agiert die Band wie das berühmte Schweizer Uhrwerk. Die Produktion ist etwas weniger künstlich als erwartet und klingt angenehm roh, leider aber unter dem fehlenden Wumms. Aber so richtig Glück hatten DESTRUCTION mit ihren Produktionen ja nur selten. Macht aber nix, wenn das Songmaterial so gut ist, wie in diesem Fall und die Musiker nicht nur bestens aufgelegt sind, sondern auch ihr ganzes Potential abrufen – „Spiritual Genocide“ ist gutes Futter für alle Headbanger und Thrasher So muss das sein. Wer bisher mit DESTRUCTION nichts anfangen konnte, wird sich auch nicht von diesem Album umstimmen lassen, DESTRUCTION konzentrieren sich eben auf ihre Fans, die der Band seit Dekaden die Treue halten.

Spiritual Genocide


Cover - Spiritual Genocide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:30 ()
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Lights Out

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GRAVEYARD, die dritte. Nachdem die Schweden im letzten Jahr mit ihrem zweiten Album „Hisingen Blues“ die Retro-Rock-Szene ordentlich aufgewirbelt haben, folgt mit „Lights Out“ schon der Nachschlag. Auch hier machen sie wieder alles richtig. Und das, obwohl – oder gerade weil – sie an ihrem Sound so gut wie nichts verändert haben. Mit „An Industry Of Murder“ geht es zwar etwas rauer, düsterer und härter los, als man es von den ersten beiden Alben gewohnt ist, und überhaupt klingen Sound und Riffing auf dem gesamten Album eine Spur roher. Außerdem schafft die Band das Kunststück, es gleichzeitig ruhiger angehen zu lassen und mehr Energie aufzufahren, und an einigen Stellen hört man erstmals ein bisschen die Landsmänner von MANDO DIAO durch. Aber unterm Strich ist bei ihrem LED ZEPPELIN-getränkten, souligen 70s Rock alles beim Alten geblieben. Mit „Slow Motion Countdown“, „Hard Times Lovin“ und „20/20“ gibt es dann auch noch drei wunderbare ruhige, aber intensive Blues-lastige Stücke zu hören, die toll zur kalten Jahreszeit passen. „Lights Out“ bietet also nichts wirklich Neues, aber neun großartige Songs, die die Fans glücklich machen werden.

Lights Out


Cover - Lights Out Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:31 ()
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Temple Of Rock – Live in Europe

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Toller (sozusagen wiederauferstandener) Gitarrist mit seine Flying V, tolle Songauswahl, tolle Band, hervorragender, druckvoller Sound (in 5.1) - „Temple Of Rock – Live in Europe” hat alles was der geneigte Fan von einer MICHAEL SCHENKER DVD erwartet. Der im Mai 2012 im niederländischen Tilburg mitgeschnittene Auftritt zur „Temple Of Rock”-Tour glänzt mit einem SCHENKER in Bestform und Spiellaune und einer ausgewogenen Setlist. Vom typischen Opener „Into The Arena”, über ein fettes „Armed And Ready“ und den angepaßten SCORPIONS-Hits „Lovedrive“, „Another Piece Of Meat“ und „Coast To Coast“, über den die MSG-Überflieger „Assault Attack“, dem neuen „Before The Devil Knows You‘re Dead“, den Hits „Rock You Like A Hurricane“, das leider nicht vollständig gespielte „Holiday“ und dem heftigen „Blackout“ bis zum abschließenden Highlight „Doctor Doctor“ streift MICHAEL SCHENKER viele seiner Schaffensphasen (SCORPIONS und UFO inklusive), aber auch die seiner Rhythmus-Section. Auf den Bühne neben dem Gitarrenbot waren nämlich dabei: Drummer Herman Rarebell und Bassist Francis Buchholz (beide ex-SCORPIONS), Sänger Doogie White (ex-RAINBOW & YNGWIE MALMSTEEN) und Keyboarder/Gitarrist Wayne Findlay (MSG) sowie Sänger Michael Voss (Special Guest bei „Hanging On”). Als Bonus gibt es fünf Tracks vom 2011 High Voltage Festival (mit Michael Voss am Mikro), wobei hier der Augenmerk auf die Special Guest gelenkt werden darf: Gitarrist Rudolf Schenker (SCORPIONS, bei „Rock You Like A Hurricane, „Hanging On” Und „Doctor Doctor”) sowie Bassist Pete Way (UFO) und die Sänger Jeff Scott Soto und Doogie White bei eben jenem letztgenannten Klassiker. Der „Before The Show“-Bonus hätte man sich sicher sparen können, nichts essentielles. Anyway! Für jeden Fan des Gitarristen ist „Temple Of Rock – Live in Europe” eine schöne Ergänzung seiner Sammlung – für jeden Neueinstiger in Sachen MICHAEL SCHENKER eine gelungene Best of-Zusammenstellung – und Live kann der das auch.




1. Into The Arena

2. Armed And Ready

3. Lovedrive

4. Another Piece Of Meat

5. Hanging On

6. Cry For The Nations

7. Let Sleeping Dogs Lie

8. Coast To Coast

9. Assault Attack

10. Before The Devil Knows You‘re Dead

11. Lights Out

12. On And On

13. Let It Roll

14. Shoot Shoot

15. Rock You Like A Hurricane

16. Rock Bottom

17. Holiday

18. Blackout

19. Doctor Doctor

Temple Of Rock – Live in Europe


Cover - Temple Of Rock – Live in Europe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 135:0 ()
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Heavy Metal Thunder – The Movie

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Die Häufung von Veröffentlichungen von Band-Biografien vor Weihnachten ist schon recht offensichtlich – was aber den eingefleischten Fans eben jener Combos kaum stören dürfte, ist es doch eine gute Alternative zu Socken und Rasierwasser. Das diese Biografien zeitgemäß in Form einer DVD oder BR kommen macht es nicht automatisch schlechter, nur anders und besser konsumierbar. SAXON gehen da in 2012 mit der Doppel-DVD „Heavy Metal Thunder – The Movie“ ins Rennen und dürften mit dem Dargebotenen einen der vorderen Plätze in der Hitliste der Hard Rock und Metal Maniacs darstellen.

DVD Nummer 1 beleuchtet mittels TV- und Filmausschnitte sowie Interviews aktueller, aber auch ehemaliger Mitglieder und befreundeter Musiker, u.a. Lemmy und Lars Ulrich, den Werdegang der Band, mit Schwerpunkt auf die 70er und 80er Jahre. Anfangs mit kaputten Bus und Auftritten in Kneipen (SAXON wurden 1976 gegründet), über den Höhenflug während der NWOBHM, den (gescheiterte) Versuch den US-Markt zu erobern – das macht den Hauptteil von „The Movie“ aus. Tee statt Alkohol auf Tour, Groupies-Geschichten und der tägliche Trott ohne Euphorie – vieles geschah in den ersten Jahren. Aber es ging weiter – gute Alben und kleinere Brötchen in den 90ern, Festival-Headliner heutzutage. Dabei kommt man nicht in Hochglanzformat daher, sondern zeigt recht ungeschminkt und direkt was SAXON ausmacht – auch die unangenehmen Dinge und Streitereien im Rahmen der ersten Erfolge - und das paßt ja auch zur Musik der englischen Metal-Institution.

Die zweite DVD startet mit einer Zeitreise nach 1981 und einem 11-Songs Mitschnitt eines Auftrittes im Beat-Club (yeah – was für Klamotten, Frisuren und Stage-Acting!) und setzt als Kontrast das Konzert am St. Georg’s Day 2008 mit 13 Songs dagegen – Songs siehe unten. Dazu noch zwei kleine Dokumentationen und Specials. Das Ganze gibt es ordentlich aufbereitet, überraschend gutes Bild- und Tonmaterial in Deutsch und Englisch (Dolby Digital 5.1) und hat gehörigen Unterhaltungswert (besonders das Interview von Nibbs Junior mit seinem Vater). Wie Anfangs erwähnt - SAXON „Heavy Metal Thunder – The Movie“ ist eine Alternative zu Socken und Rasierwasser – und eine richtig gute dazu.




DVD 1

Saxon “Heavy Metal Thunder – The Movie”



DVD 2

01 Archiv Konzert: Saxon on the Beat Club, 1981

02 Konzert: St. George’s Day 2008

03 Mini Dokumentation: Building the Labyrinth (Studioreport)

04 Mini Dokumentation: The Eagle & The Bomber (on Tour with MOTÖRHEAD

05 Archiv Special: On a Crusade

06 Archiv Special: No Excuse



The Beat Club, 13. Juni 1981

01 Heavy Metal Thunder

02 See the Light Shining

03 The Hungry Years

04 Rainbow Theme/ Frozen Rainbow

05 And the Bands Played On

06 Strong Arm of the Law

07 747 (Strangers In the Night)

08 Freeway Mad

09 Dallas 1 PM

10 Wheels of Steel

11 Machine Gun



St. George’s Day, Konzert 23. April 2008

01 Intro

02 Princess of the Night

03 Never Surrender

04 Jack Tars

05 English Man ‘o’ War

06 Sixth Form Girls

07 Warrior

08 Battle Cry

09 Man and Machine

10 I’ve Got to Rock (To Stay Alive)

11 And the Bands Played On

12 Denim and Leather

13 Ashes to Ashes

14 Crusader

Heavy Metal Thunder – The Movie


Cover - Heavy Metal Thunder – The Movie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 230:0 ()
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119

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TRASH TALK sind eine Sache für sich, so ganz schlau kann aus den L.A.-Jungs niemand werden. Fakt ist, dass sie sich in den letzten Jahren eine treue und große Fanbase aufgebaut haben, auch wenn viel Hype um die Band gemacht wird, der noch größer wurde, als die Zusammenarbeit mit ODD FUTURE um Tyler, The Creator bekannt wurde. „119“ erscheint dann auch beim ODD FUTURE-eigenen Label, auf dem TRASH TALK die erste nicht-HipHop-Band sind. Aufgenommen haben die Jungs ihr neues Album dann auch direkt selbst und „119“ einen perfekt passenden, sehr räudigen Sound gegeben. Auf gut 22 Minuten bringt es die Scheibe, was nicht anders zu erwarten war, sind TRASH TALK doch weiterhin auf der old schooligen Hardcore-Schiene unterwegs, was nun mal kurze Songs bedeutet. Mit „Exile On Broadway“ haben sie direkt als zweiten Song einen Instant-Klassiker geschrieben, der dank des Grooves und des Refrains direkt im Ohr bleibt. ODD FUTURE geben sich beim schleppenderen „Blossom & Burn“ die Ehre und machen aus dem Song einen weiteren Hit. In der Regel sind TRASH TALK aber wütend und lassen dieser Wut in kurzen Eruptionen ihren Laufe („For The Lesser Good“). Lee Spielman zeigt sich als Sänger noch variabler, ohne auch nur eine Sekunde seine Räudigkeit abzulegen. Die Gitarrenarbeit ist genauso variabel, um dann im richtigen Momenten das richtige Riff rauszuhauen, während Spencer Pollard und Sam Bosson für den nötigen Druck sorgen. „119“ ist so zu einer gelungenen Hardcore-Scheibe geworden, die mit Punk-Attitüde überzeugt. TRASH TALK beugen sich niemandem und machen weiter ihr Ding, das macht dieses Album klar.

119


Cover - 119 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 21:57 ()
Label:
Vertrieb:
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Skeletons & Majesties Live

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GAMMA RAY gehören mittlerweile zum Inventar der deutschen Metal-Szene (und nicht nur der) und haben dementsprechend einges an Veröffentlichungen vorzuweisen; nach 10 regulären Studioalben und der letzten EP „Skeletons and Majesties“ gibt es jetzt eine Doppel-DVD mit Stoff zu eben jener EP-Tour. Mitgeschnitten wurde am 29.04.2011 in Pratteln in der Schweiz und jener Auftritt ist zugleich die Abschiedsvorstellung des lanfjährigen Drummers Daniel Zimmermann (war seit 1997 mit an Bord). Ähnlich wie damals bei der „Skeletons In The Closet“ Tour, ging es bei „Skeletons & Majesties Live” auch wieder darum selten Dargebotenes den eigenen Fans Live zu servieren – Grundlage, und natürlich in der Setlist vertreten, die EP-Songs „Hold Your Ground” und „Brothers” (Skeletons) sowie die Acoustic-Versionen von „Send Me A Sign” und „Rebellion In Dreamland” (Majesties). Ansonsten gibt es eher Songs älteren Datums, teils neugefasst; „Wings of Destiny” oder „Money” sei hier mal genannt. Spieltechnisch ist das alles erste Sahne, Stageacting ist aber weniger das Ding von GAMMA RAY. Für viele sicher ein Highlight der Gastauftritt von Michael Kiske (UNISONIC) der früher mit Kai Hansen den ersten HELLOWEEN-Alben ihren Stempel aufdrückte – das abschließende „Future World“ spricht Bände.

Als Bonus gibt es noch sechs Tracks vom Konzert in der Bochumer Zeche (wo die Stimmung hörbar besser war als bei den zurückhaltenden Eidgenossen), die typischen „Behind The Scenes“ Schnipsel, Bandinterviews und - das recht cool – „Back To The Past“ mit alten Aufnahme, meist TV aus den 80er und anfang der 90er. Bildformat 16:9, gute Kameraführung, dezente Schnitter, guter Sound – auch das paßt. Für GAMMA RAY Fans ist „Skeletons & Majesties Live” damit eine der Optionen für die Weihnachtszeit.




DVD 1:

01. Welcome

02. Anywhere In The Galaxy

03. Men, Martians And Machines

04. The spirit

05. Wings Of Destiny

06. Farewell

07. Gamma Ray

08. Money

09. Time To Break Free [Feat. Michael Kiske]

10. Rebellion In Dreamland [Acoustic]

11. Send Me A Sign [Acoustic]

12. Induction

13. Dethrone Tyranny

14. Watcher In The Sky

15. Hold Your Ground

16. A While In Dreamland [Feat. Michael Kiske]

17. Rise

18. Brothers

19. Insurrection

20. Future World [Feat. Michael Kiske]



DVD 2:

I. Filmed At "Zeche", Bochum:

01. The Spirit

02. Wings Of Destiny

03. Farewell

04. Gamma Ray

05. Time To Break Free

06. Insurrection

II. Interviews - Behind The Scenes

III. Back To The Past

Skeletons & Majesties Live


Cover - Skeletons & Majesties Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 230:0 ()
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The Antikythera Mechanism

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Der Mechanismus von Antikythera war wohl ein antikes Instrument zur astrologischen Forschung und fristet heute sein recht trostloses Dasein im griechischem Archölogie-Nationalmuseum – und eine finnische Progressive Band benennt ihr Album nach diesem Ding. Was genau STANDING OVATION dazu geritten hat, Songs darüber zu schreiben kann ich euch nicht sagen. Was ich aber definitiv berichten kann: „The Antikythera Mechanism“ ist eine heiße Prog-Produktion.

Nach dem obligatorischen Intro legen die Jungs mit „Escapade“ direkt ein richtigen Prog-Metal Song hin der in vielen Teilen an andere Bands des Genres erinnert, in meinem Falle u.a. an die Jungs von 81DB. Mit einem Mix aus scharf akzentuierten und vorstechenden Gitarrenriffs, gelegentlichen Takt- und Tempowechseln sowie wirschen Keyboard-Elementen ist bereits der erste Song eine richtige Progressive Orgie. Das gleiche Spiel setzen die meisten der insg. 11 Songs durch, allerdings alle auf ihre eigene und niemals identische Weise – „Black Box“ ist z.B. eine sehr melodische Nummer mit durch die Gitarren geführten Melodics, „Hemorrhage“ wirft tiefe und raue Vocals mit ausladenden Stimmeskapaden und melodischen Prog-Balladen-Solo zusammen. Das ist eine definitiv geniale Sache bei „The Antikythera Mechanism“: Sie jagt unglaublich viel Abwechslung und erfrischende Kreativität durch den D/A-Wandler. So fängt der Track „Travesty“ mit einer akustischen Ballade an, leitet zu einem Teil über der mich schwer an die aktuelle Pressung von OPETH erinnert und endet in einem durchaus als heftig zu betitelndem Metal-Teil.

Es ist aber nicht nur die hervorragende musikalische Umsetzung die „The Antikythera Mechanism“ ein gewisses Suchtpotential anhängt; gerade die Vocals, Lyrics und die musikalische Umsetzung dessen ist bemerkenswert. „I Have Superhuman Powers“ erzählt beispielsweise eine eher deprimierende (und auch dementsprechend melodisch umgesetzte) Geschichte von einem Kind, welches nur vor seinen von den Eltern ungeliebten Comicbüchern sitzt („My happy place is a pile of comicbooks; I whish that some day I could turn into one of my beloved heroes“) und von einem anderen Leben träumt, später aber wieder mit der erwähnten tiefen Stimme die Stimmung wechselt („Hey! Give me all I want, or I will destroy all of you! Now is enough, I have superhuman powers!”) – und wieder vice versa. Weitere Highlights sind der wirklich wirsche Song “Hey Ho!”, welcher mit fröhlichem Gepfeife in Wechsel zu dick aufgetragenem Metal arg morbide Texte enthält (“Hey, ho, scream and shout, a girl got stabbed and her guts fell out!”) und das gleiche Prinzip des Stimmungswechsels wie „I Have Superhuman Powers“ ausnutzt, sowie die namensgebende Triologie “The Antikythera Mechanism Pt. 1 – 3“.


Standing Ovations sind grundsätzlich etwas, was jeden Künstler auf einer Bühne freut: Das Publikum steht auf (notfalls wie der volltrunkene Metal-Phönix aus dem Matsch des Moshpits) und applaudiert voller Begeisterung. Keine Ahnung ob die STANDING OVATION das für ihren Namen als Vorlage genommen hat, verdien hätten sie es für „The Antikythera Mechanism“ auf jeden Fall!

The Antikythera Mechanism


Cover - The Antikythera Mechanism Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:27 ()
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E x | I s t

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Das österreichische Ein-Mann-Projekt von einem Herren namens Andras ist aus den 2003 verblichenen DUNKELFRONT hervorgegangen und hat bereits zwei Alben auf dem Buckel. Leichte Kost bieten INFESTUS nicht, denn der ausladende, epische und insgesamt sehr melodische Black Metal lebt in erster Linie von der durchweg sehr düsteren, wehmütigen Atmosphäre sowie den komplexen Songstrukturen, die dadurch aber gekonnter weise nicht frei von hymnenhaften Abschnitten sind. Oder anders: „E x | I s t“ ist einerseits anspruchsvoll und „musikalisch“, bietet andererseits aber keinen pseudointellektuellen Selbstdarstellungstrip, sondern ist eine ordentlich voluminös produzierte, waschechte Black Metal-Scheibe, die zudem eine gehörige Portion Eigenständigkeit mitbringt und direkte Vergleiche schwierig macht, zumal der oftmals eingesetzte, für Genre-Verhältnisse ungewöhnlich tiefe Schrei-„Gesang“ von INFESTUS-Alleinherrscher Andras selbst mancher Death Metal-Truppe gut zu Gehör stehen würde. Zwar ist „E x | I s t“ trotz seiner Progressivität eine relativ eingängige Scheibe, echt greifbare „Hits“ gibt es hier aber nicht, so dass man durchweg sehr gute Stücke wie „Darkness Blazing In The Flame Of Fire“, „Torn Observer“ oder „Der Blick Hinaus“ nur als Anspieltipps nennen kann. Black Metal mit Hirn und Eiern!

E x | I s t


Cover - E x | I s t Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 51:54 ()
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Atrophied In Anguish

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Lange war es ruhig um OBSCENITY, deren letztes Album 2006 erschien. Zwischenzeitlich brach die Band sogar ganz auseinander, um sich dann in verändertem Line-Up wieder zusammenzufinden. Mit dabei sind seit 2011 Ur-Drummer Sascha und TEARS OF DECAY-Bassist Jörg. Soweit die bekannten Nasen, die Gitarrist Hendrik in die Band holte, dazu gesellen sich noch ein weiter Gitarrist und natürlich ein Shouter. Produzent Jörg Uken hat im Soundlodge für einen fetten Sound gesorgt, so dass die Scheibe ordentlich knallt, ohne dass es zu einer steril-getriggerten Chose verkommt. Hier ist alles von Hand gespielt, ganz so wie es die Band vor nun mehr als 20 Jahren gelernt hat. Diese Routine und Erfahrung ist „Atrophied In Anguish” anzumerken: das Album wirkt wie aus einem Guss und hat keinen schwachen Song aufzuweisen. Auf durchweg hohem Niveau wird hier beim Songwriting als auch beim Spielen vorgegangen, dazu machen die Neuzugänge gute Jobs; gerade Shouter Jeff ist kann überzeugen und bringt die nötige Brutalität mit. Wenn nur alle (quasi)-Reunions so gelungen wäre wie diese… OBSCENITY melden sich mit einem Paukenschlag zurück, sechs Jahre nach „Where Sinners Bleed“ ist „Atrophied In Anguish” ein würdiger Nachfolger. Well done!

Atrophied In Anguish


Cover - Atrophied In Anguish Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:30 ()
Label:
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Atlas

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PARKWAY DRIVE konnten mit „Deep Blue“ bei Kollege Jan Punkte sammeln, blieben aber ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Mit „Atlas“ soll alles anders werden. Der Sound ist dabei wie gewohnt fett, etwas anderes war aber auch nicht zu erwarten. Nach einem netten Intro geht es mit „Old Ghosts/ New Regrets“ los, das sich als schneller Metalcore-Song entpuppt, der nahe am „Deep Blue“-Material ist und durch seine Aggressivität überzeugt, wenn er auch nicht viel Neues bietet. Besser wird es dann im weiteren Verlauf der Scheibe, wenn „Wild Eyes“ oder „The River“ zu hören sind, in denen PARKWAY DRIVE auf experimentellere Gitarrenarbeit setzen und Shouter Winston viel Variabilität in seine Stimme legt. „The Slow Surrender“ und „Atlas“ bilden dann noch einmal ein starkes Doppel, ehe es zum Ende hin noch dreimal richtig brachial und schnell wird. Die ersten Durchgänge wissen dabei zu überzeugen, gerade da sich einige der Songs (The Slow Surrender“, „Wild Eyes“) gut im Ohr hängen bleiben (eine Qualität, die ja nicht vielen Metalcore-Songs zu Eigen ist). Mit zunehmender Dauer wird dann aber deutlich, dass PARKWAY DRIVE viele Ideen aus „Horizons“ und „Deep Blue“ genommen und verfeinert haben, während nur wenige wirklich neue Ideen in „Atlas“ zu finden sind. Das ist alles verschmerzbar, da das Ergebnis überzeugen kann; „Atlas“ ist im Vergleich zum Vorgänger ein großer Schritt nach vorne. Es klingt authentischer und spontaner, wenn es auch etwas mutiger hätte sein können. PARKWAY DRIVE treten so nicht auf der Stelle, verwirren ihre Fanbasis aber auch nicht mit zu vielen neuen Ideen. Solide Metalcorescheibe, mit der PARKWAY DRIVE die nächsten Touren gut bestreiten werden können.

Atlas


Cover - Atlas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:1 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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