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Forced Entry

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Schon das Cover und das Bandlogo bestätigt was dann kurz danach mit dem harten, schnellen und von kreischenden Gitarren dominierten "Shadowman" aus den Lautsprechern knallt. RAM sind wohl die geilste Zeitmaschine, welche mir in den letzten Monaten unter die Lauscher gekommen ist. Irgendwo zwischen alten Priest, Exciter und Mercyful Fate angesiedelt zelebrieren die Schweden auf "Forced Entry" was Anfang der Achtziger die Fans in Verzückung und diverse Eltern und Lehrer in den Wahnsinn trieb - und entwachsen damit (so hoffe ich doch) endgültig dem Underground. Neben dem bereits genannten kraftvollen Opener noch ganz groß: "Sudden Death" (Live-Killer), "Machine Invaders" (hart, kreischend hoher Gesang und mit eingängigem Chorus versehen), das abwechslungsreiche, purer Heavy Metal verströmende "Forced Entry", das etwas gedrosselte, lässige "Breaking Through" und die mit klassischem Soli ausgestatte Headbanger-Hymne "Infuriator". Nicht alle der zehn Tracks können da immer mithalten, aber RAM kommen auf "Forced Entry" definitiv ohne Ausfall aus. Die abschließende Ballade "Burning Scars" (auch das traditionell) könnte dann auch aus den Federn der Scorpions stammen. Und auch der Sound kann sich hören lassen; wohlig roh und erdig dröhnt es aus den Boxen, gut aber nicht überproduziert. RAM legen der NWOBHM einen roten Teppich aus - und so muss das auch sein und nicht anders. Das Teil sollte ähnlich einschlagen wie seinerzeit 3 Inches Of Blood. Ein Muss für jeden True-Headbanger.

Forced Entry


Cover - Forced Entry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:3 ()
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Meds

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Die Vorreiter des androgynen Rocks waren noch nie ein Garant für Überraschungen. Und so ist auch "Meds" eigentlich vollkommen unverkennbar PLACEBO: Eine durchgeschlagene Akustikgitarre bringt den Titeltrack gezielt auf die gewohnte PLACEBO Schiene, erinnert gar ziemlich an "Every Me Every You". Brian Molkos einmalige Stimme hingegen ist erstmal nur kurz zu hören, denn Gastsängerin Alison Mosshart (THE KILLS) setzt die ersten Akzente des Albums. Bei einem weiteren Track ("Broken Promise") half übrigens Michael Stipe (R.E.M.) aus. Es sind die kleinen Überraschungen die zusammen mit Bewährtem - insbesondere dem immer noch unverändert vorhandenen Gespür für tolle Melodien - auch dieses Album ausmachen. "Infra-Red" beispielsweise streut die sehr coolen Eingangsklänge nur wohl dosiert in klassische PLACEBO Songstrukturen. Doch eigentlich sollte "Meds" elektronischer werden, so Molko im Vorfeld der Veröffentlichung. Ob das gezielte Irreführung war oder sich der wahre Sound doch wohl erst im Studio bei Tüftler Dimitri Tokovoi herausstellte: "Meds" besinnt sich ganz klar auf klassische Instrumentierung und setzt erstaunlich selten auf Elektronik. Und "Meds" wirkt nicht nur musikalisch vom Ballast befreit sondern auch inhaltlich bringt Molko Stimmungen schneller und effektiver auf den Punkt. Es geht um Drogen und Schmerz, den Weg dahin und irgendwie auch den Weg heraus. Es ist eine Selbsttherapie Molkos und wohl auch seiner Jungs... Eine bittersüße Mischung aus Melancholie und Aufbruch, die sehr konsequent auch in der Anordnung der Songs von durchaus singletauglichen Rocknummern bis hin zur packenden Überballade "In The Cold Light Of Morning" - auf den Hörer überspringt.

Meds


Cover - Meds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: -
Länge: -:- ()
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When Dream And Fate Collide

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Diese von Mitgliedern der Bands LOTHLORIEN und MELODRAMA gegründete Formation versucht laut Info, die Fans von Bands wie HELLOWEEN, EDGUY oder MASTERPLAN zu begeistern, was man auch ohne große Einwände unterschreiben kann. Aber der Melodic Metal der Schweden klingt nicht nur nach Kürbis oder Klein Tobi, sondern besitzt auch eine kleine Prise Progressive Metal aus Übersee, was sich besonders beim epischen, voluminösen Gesang von Glenn Lauren äußert, der den Frontmännern der "Vorbilder" locker das Wasser reichen kann und für mich zu den großen Stärken der Band zählt. Aber auch die fett in Szene gesetzte (die Produktion kann sich echt hören lassen!) Gitarrenarbeit gehört zu den Stärken dieses durchgehend sehr gelungenen Debüts. "When Dream And Fate Collide" ist mitnichten etwas völlig Neues, setzt auf bewährte Zutaten und klingt vielleicht deswegen so sympathisch, da man lediglich bis auf das Fehlen echter Oberhämmer fast alles richtig gemacht hat. Trotzdem dürften hymnische, hochklassige Stücke wie "Pitch Black", "Distant Light", der tolle Titelsong, "Facing Destiny" (klasse!), "Fire And Steel" (dämlicher Titel, toller Song) oder "Dimension For The Week" Traditionalisten aller Lager ansprechen und nicht wenige Fans von den Qualitäten dieses beachtenswerten Newcomers überzeugen. Ein Einstand nach Maß, der sich übrigens als "Grower" outet und den "Tipp" nur knapp verfehlt hat!

When Dream And Fate Collide


Cover - When Dream And Fate Collide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:11 ()
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Rise

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Der Bauschutt von Niederrhein ist weggeräumt, jetzt kommt HATECROW. Und zwar mir Old-Schoo-Thrash wie weiland in der Bay Area - jedenfalls erinnert das Schlagzeug an die Anfänge oder auch des kultigen "All This Shit" (ach, waren Metallica mal toll). Wo wr gerade bei alten Meistern sind: Auch Sacred Reich lassen grüßen. Also: HATEVROW machen Thrash Metal mit leicht Punk- oder eben Hard-Core-Einflüssen inklusive einiger Tempowechseln. Da bellt Sänger Christian ordentlich aber eben auch gewöhnungsbedürftig, und rifft akkurat dazu, Hendrik diktiert mit fett wummerndem Bass die Songs. Nicht perfekt, aber liebenswert, nicht originell, aber authentisch. Der ansprechend aufgemachten Eigenproduktion fehlt zwar der so ganz dolle fetter Sound aber echte Thrasher dürften an "Rise" dennoch ihre wahre Freude haben. Altbacken und Spaß dabei, das unterstützen auch Songtitel wie "Fuck Off", "Kill The All" oder eben "All This Shit". Für nur fünf Euro plus einen für die Verpackung bekommt ihr die akustische Untermalung zur Einverleibung einer Palette Hansa-Pils. Prost und viel Spaß.

Rise


Cover - Rise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:48 ()
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Let The Tempest Come

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Vor knapp einem Jahr haben NEAERA mit ihrem Debütlbum mächtig Staub aufgewirbelt und eine feines Death Metal-Scheibchen veröffentlicht. Erstaunlich, dass die Münsteraner so schnell mit dem Nachfolger um die Ecke kommen - und noch viel erstaunlicher, dass sich "Let The Tempest Come" nicht als Schnellschuß entpuppt, sondern elf ausgereifte Songs ertönen löß, denen man den Zeitdruck nicht anmerkt. NEAERA haben an ihren Schwächen gearbeitet, vor allem Sänger Benjamin klingt variabler und druckvoller und kommt immer mehr an Tompa (ex-ATG) heran. Beileibe keine schlechte Referenz für einen Shouter! Doch nicht nur die (wenigen) Scwachpunkte wurden konsequent angegangen, NEAERA haben sich gleichzeitig auf ihre Stärken konzentriert und so ertönen die Gitarren noch melodischer, ist das Drumming noch treibender und druckvoller und sind vor allem die Songs wahnsinnig geil, schlicht und einfach. Was mit dem Opener "Mechanism Of Standstill" angefangen wird, setzt sich in allen Song fort: NEAERA haben Metal im Blut und eine arschgeile schwedische Death Metal-Platte eingezimmert, die ohne Ende Arsch tritt! Egal ob in gnadenlos schnellen Parts oder in den HC-lastigen Mid Tempo-Abschnitten ("Plagueheritage"), die Scheibe hat immer Druck und Power. HEAVEN SHALL BURN müssen sich warm anziehen, denn mit dieser Platte haben sich NEAERA als ernstzunehmende Konkurrenz in Stellung gebracht! Oder wie Kollege memme immer so schön sagt: Hamma!

Let The Tempest Come


Cover - Let The Tempest Come Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:40 ()
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Coming Undone

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Nachdem das letzte Album "See You On The Other Side” doch erstaunlich wenig Wellen schlug rufen sich KORN nun mit einer weiteren Maxi ins Gedächtnis zurück: "Coming Undone”, ein recht sperriger, fast mechanisch wirkender Song des letzten Albums. Ohne wirkliche Melodie und mit knarzenden Gitarren ist der das krasse Gegenteil zur Popnummer "Twisted Transistor" - Härte fehlt dem Track jedoch auch. Neu ist hingegen "Eaten Up Inside", der als klassische B-Side zwar zum neuen Sound der Jungs passt, aber auch mit witzig im Hintergrund blubbernder Gitarre zweite Wahl bleibt. Eine dumpf tönende Live-Version von "Twisted Transistor" beschließt den leichten KORN-Happen "Coming Undone". Den eigentlich keiner braucht, zumal sie das Video zu diesem Song bereits vorab online veröffentlicht haben.

Coming Undone


Cover - Coming Undone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 10:2 ()
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Storm

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Ob man den sechsten Longplayer der norwegischen Gothic Institution THEATRE OF TRAGEDY gleich als Comeback bezeichnen muss, sei mal dahingestellt. Eine tiefgreifende Zäsur war die Trennung von Sängerin und Gothic-Ikone Liv Kristine allemal. Mit der "Neuen" am Mikro (Nell Siglund) versuchen THEATRE OF TRAGEDY nun einen "Storm" betitelten Neuanfang. Der engelsgleiche Gesang vergangener Tage ist einer immer noch elfenhaft hohen, aber etwas tieferen Stimmlage gewichen; Grunts und Growls der ersten Hammerscheiben sind auch auf "Storm" nicht wiederbelebt worden. Sänger Raymond I. Rohonyi bleibt gesanglich den beiden elektronisch und industrial geprägten Vorgängerscheiben "Musique" und "Assembly" treu (kalt und monoton, mehr gesprochen bzw. geflüstert wie gesungen). Musikalisch hat man trotzdem einen Schritt in die Vergangenheit getan. "Storm" ist deutlich mehr Rock und Metal als zuletzt, ohne die Entwicklung seit dem 1995er Debüt zu verleugnen. So können die beiden Opener, der leicht bombastische, mit Piano eingeleitete und nach vorne gehende Titeltrack "Storm" und das abwechslungsreich rockende "Silence" genauso überzeugen wie das nachfolgende dunkel melancholische "Ashes And Dreams". Aber bereits mit dem vierten Song "Voices" fällt man in jene beliebig, meist ruhige Songstruktur zurück, welche ähnlich geartete Gothic-Bands zuhauf liefern. Bis dann "Begin & End" uns mit ordentlichem Gitarreriff und gelungenem Wechselgesang kurz aus der Monotonie reißt, in die man aber unvermittelt "Senseless" wieder eintaucht. Zum Schluss gibt es mit "Debris" einen gut arrangierten, elektronisch angelegten, zwischen Ballade und Midtempo angelegten Ohrwurm. Die Bürde der Vergangenheit machen THEATRE OF TRAGEDY den Neuanfang nicht leichter - und noch sitzen sie irgendwie zwischen allen Stühlen, will sagen: Die Band scheint nach der Trennung von Liv Kristine nicht den Mut zu einem kompletten Neuanfang gehabt zu haben oder zu einer Rückkehr zu den Wurzeln. "Storm" ist zwar fett produziert und kommt kraftvoll aus den Boxen - unter den zehn Tracks gibt es aber zu viele nette Songs welche trotz Eingängigkeit keine richtige Langzeitwirkung entfalten. Für THEATRE OF TRAGEDY sollte ein "nur" gutes Album eigentlich zu wenig sein.

Storm


Cover - Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:16 ()
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In The Shadows

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Die Gebrüder Benny (Gitarre) und Björn Jansson (Gesang), die sich mit Daniel Flores (MIND´S EYE) und Johan Niemann (MIND´S EYE, THERION) verstärkt haben, melden sich mit "In The Shadows" nach ihrem Einstand "Still Alive" zurück und legen ein ansprechendes Melodic (Power) Metal - Werk vor, das sich nicht im leider fast schon üblichen Pseudo - Bombast - Gedudel verliert und eher mit schneidenden, kraftvollen Songs punktet. Stilistisch fallen mir als Vergleich etwa die deutschen ANGEL DUST, MASTERPLAN oder auch RICHARD ANDERSSON´S SPACE ODYSSEY ein, die zwar allesamt treffsicherer komponieren, aber nicht nur im gesanglichen Bereich die eine oder andere Parallele offenbaren. Ganz so große Hits wie diese Bands haben TEARS OF ANGER, wie bereits angedeutet, leider nicht im Gepäck, auch wenn Stücke wie der Opener und Titelsong, der Stampfer "Tears In My Eyes", das schleppende "Scene Of The Crime" oder das speedige "Full Of Lies" durchaus überdurchschnittlich gute Kost bieten. Ein Oberhammer ist "In The Shadows" also nicht geworden, denn dafür bleibt insgesamt zu wenig des Materials hängen, aber Freunde der oben genannten Kapellen könnten hier eventuell fündig werden. Ganz nett!

In The Shadows


Cover - In The Shadows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:53 ()
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Dead Of Dawn

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Da sind sie wieder, die Berliner Gothen. Und treu sind sie sich geblieben, sich und einer Mischung aus Sisters, HIM und anderen finnischen Kajalern mit ein bisschen NDH, Pop und ein bisschen mehr Rock als vorher. Auf der Habenseite stehen vor allem die beiden ersten Songs - rockiges Tanzbein-Zeug, ein paar nette Hymnen und Melodien und sehr professionelles Arbeiten an Sound und Musik. Auf der anderen Seite wirkt das dunkle Timbre der Wild-Stimme ein wenig bemüht (wenn auch ziemlich charakteristisch), das Englisch ein wenig dschörmanistick und Texte und Songs insgesamt bisserl zu klischeebeladen. Letztlich ist das Album für Freunde der melancholischen Keyboard-Trauerweiden-Mucke sicherlich mehr als geeignet - die neue deutsche Traurigkeit besteht aus einer Mischung der aktuellen skandinavischen Melancholie und der etwas verstaubten britschen Verzweiflung vom Ende der 80er. Mit der richtigen Rotation werden sich viele schwarz-gewandete Leder-Lack-Freunde finden und dazu fein ihre blassen Körper rhythmisch bewegen. Und das ist ja immerhin etwas.

Dead Of Dawn


Cover - Dead Of Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:27 ()
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Erste Hilfe

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Die Mädels in pink-schwarz-weiß traten bei Raabs Song-Contest auf, mitnichten ein echter Qualitäts-Nachweis für beinharte Mörtel-Maniacs, aber immerhin sollte so eine Band den Zeitgeist präsentieren. Tun die Berlinerinnen dann auch - nämlich den der neuen deutschen Welle. Das nach einer wohl riechenden Kalaschnikow benannte Girl-Projekt klingt wie eine Mischung aus Ideals Humpe-Gesang und einer nüchternen Nina Hagen. Dazu ein bisschen rockiges Zeug, hier Reggae, da Schlager, Pop und überhaupt. Das alles vermengt, und nicht richtig dick, aber professionell produziert (was übrigens auch für die Aufmachung zutrifft) - ein wenig kommerz-punkiges Gehabe gibt´s gratis dazu. Dann ein paar Witze, ein paar vermiedene Anzüglichkeiten, hier ein wenig Tiefsinn, da ein bisschen Plattes. Manches poppt, manches rockt, manches läuft vorbei. Klingt insgesamt wie ein gut gemachtes Verkaufsobkjekt, das auf rotzigen Mädchen-Rock macht, insgesamt aber kontrolliert-kommerziell-kalkuliert klingt. Eine Scheibe für angehende Emanzen, Pubertätspunkerinnen, ewig junge Strickstudentinnen und notgeile Konsensrocker. Nicht wirklich schlecht, aber belanglos. Was aber so richtig verwundert: Warum haben die vier Damen bloß das mit Abstand furchtbarste Lied "Kein Schönerer Land" für diesen Raab-Contest gewählt haben???

Erste Hilfe


Cover - Erste Hilfe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:1 ()
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