Die Italiener ELDRITCH gehören in ihrem Heimatland zum Besten, was die Szene zu bieten hat, und wir alle wissen, dass das im Falle Italien nicht allzu viel ist. Was die musikalische Ausrichtung ihres neuen Werkes "Blackenday" betrifft, kann ich mich nur dem Review meines Kollegen Knacki vom letzten Album "Neighbourhell" anschließen. Die Band reichert ihren sehr melodischen Metal mit vielen thrashigen Elementen und ordentlich Dampf an und erinnert nicht selten an METALLICA zu "… And Justice For all",- oder "Black"-Zeiten. Aber auch die Sache mit den besten Songs am Anfang trifft auf "Blackenday" leider zu, denn mit dem erstklassigen Opener "Silent Flame", dem schnellen "The Deep Sleep" und dem geilen Titelsong fährt man Material der Güteklasse 1A auf, kann auf dem Rest des Albums aber nicht mehr ganz daran anknüpfen. Zwar hat man etwa mit der nach vorne peitschenden Hymne "Black Rain", dem Stampfer "Rumors" oder dem sehr modernen Groover "The Fire" noch einige starke Songs in der Hinterhand, aber die ganz große Klasse wird leider nicht mehr erreicht. Trotz dieses anscheinend wiederkehrenden Phänomens schaffen es ELDRITCH aber immer noch, den Großteil ihrer Landsleute und Genrekollegen ganz lässig abzuhängen und untermauern ihren Status einmal mehr mit "Blackenday", einem wirklich guten Album, mit dem Fans von melodischem Metal garantiert nix verkehrt machen.
Philip Santoll (Vocals, Guitars, Programming) ist NONEXISTENCE, NONEXISTENCE sind Cosmic Doom Black Metal - laut eigener Stilbeschreibung - Solo für Selbstmord sozusagen. Texte, Erscheinungsbild, CD-Titel - all das lässt auf suizidale Musik schließen. Nur leider kann die Mucke in Sachen Trauer-Rate und Melancholie-Faktor nicht ganz mithalten. Das Projekt wird verglichen mit Shining oder Katatonia. Bei allen "gut" gemeinten Versuchen: Zu Shining fehlt NONEXISTENCE unter anderem die krankhafte Genialität, zu Katatonia die würdevolle Melancholie. Letztlich aber bleibt "Nihil" ein recht gutes Album, dass sich zwischen Gothic-nahen Klänge (das beinahe belanglose "Serenity") und blackmetallischen Auswüchsen bewegt. Neben gelungenen, weicheren Melodien (inklusive Keyboard-Einsätzen) finden sich auch gegrunzte oder gekeif-knurrte Vocals wieder, die NONEXISTENCE auf den Weg in Richtung Doom- oder Black-Metal bringen. Für zusätzliche Varianz sorgen dann eben die schwarzwurzeligen, tempogesteigerten Ausbrüche. Nennt es Doom Death, Gothic Black - wie ihr wollt - irgendwie ist "Nihil" nicht - ähem - schlecht, irgendwie aber auch zuviel des Bösen. Bevor das Universum also endgültig stirbt, sollte der dunkel-solierende Zeremonienmeister dafür sorgen, dass er seinen Weg findet, bevor er sich verzettelt…
Regisseur Don Letts hat den Aufstieg und Fall des Punk in London als Dub- und Reggae-DJ selbst miterlebt. 1978 hatte er die Bewegung bereits in seinem "Punk Rock Movie" festgehalten und sich danach vornehmlich Musikvideos gewidmet. Im Jahr 2005 dann drehte er die Dokumentation "Punk:Attitude", die die Entstehung, Entwicklung und den Niedergang des Punk nachzeichnet und die jetzt als DVD erstmalig auch in deutscher Version erschienen ist. Für den Film hat er Schnipsel aus Interviews mit Zeitzeugen aneinander geschnitten und mit Original-Bildmaterial von Konzerten, Fernsehshows und anderem dokumentarischen Material angereichert. Dabei konnte er nahezu alles, was im Punkrock Rang und Namen hat und noch lebt, zur Zusammenarbeit überreden. So sieht man unter anderem Henry Rollins, Jello Biafra, Tommy Ramone, Wayne Kramer von den MC5, Mick Jones und Paul Simon von THE CLASH, Steve Jones und Glen Matlock von den SEX PISTOLS, aber auch prominente Nicht-Musiker, die das Zeitgeschehen verfolgt und beeinflusst haben, wie die Erfinder des ersten Punk-Fanzines, den Besitzer des legendären New Yorker C.B.G.B.´s oder Jim Jarmush. Die diversen Beiträge sind dabei inhaltlich von verschiedener Qualität. Die meisten erzählen einfach von damals, was allerdings schon spannend genug ist. Intellektuell veranlagte Künstler wie Henry Rollins, Jello Biafra oder Jim Jarmush dagegen besitzen gleichzeitig auch einen distanzierten Blick, analysieren und schildern Zusammenhänge. Dabei kommt es durchaus vor, dass sich widersprechende Aussagen aneinandergesetzt werden. So stellt Chrissie Hynde die unsägliche Behauptung auf, die Hippies wären die wahren Punks gewesen. Doch John Holms vom Punk Magazine stellt das kurz danach zum Glück richtig, in dem er sagt, dass Punk die Hippies ausrotten wollte. Auch das Verhältnis vom amerikanischen zum englischen Punk kommt zur Sprache. Durchaus richtig wird hier beispielsweise festgestellt, dass Punk in England nicht nur, aber zum großen Teil eine Mode-Erscheinung war, wohingegen die amerikanischen Punk-Bands sich schlicht und einfach als Rock ´n Roller gesehen haben. Aber auch hierzu werden natürlich verschiedene Ansichten dargestellt. Ebenso wird berichtet, was aus dem Punkrock wurde. Etwas fragwürdig ist dabei die Kurve zum Hip Hop, dagegen macht die Entwicklung zum Hardcore, zu NIRVANA und zum inhaltsleeren Kommerz-Punk unserer Zeit absolut Sinn. Als wäre all das noch nicht genug, gibt es auch noch ohne Ende Bonus-Material, dessen Höhepunkt ein Interview mit Henry Rollins darstellt. Außerdem werden in weiteren Interview-Collagen einzelne Aspekte und Themen vertieft und ausgeführt, wie z. B. Punk-Mode, die Rolle der Frau im Punk oder die Entstehung und Rolle der Punk-Fanzines. Einige Ausschnitte wiederholen sich hier, aber es gibt auch sehr viel neues Material zu sehen. Als Booklet gibt es noch dazu einen Reprint zweier Ausgaben des Punk-Fanzines "Sniffin´ Glue" sowie einen Stammbaum der wichtigsten englischen Punkrock-Bands. Bei "Punk:Attitude" stimmt einfach alles. Dieser Film ist eine großartige Dokumentation, die einen die Stimmung der Punk-Zeit unmittelbar miterleben lässt. Er vermittelt gleichzeitig Hintergrundinformationen und Stimmungsbilder, und das auf extrem spannende, unterhaltsame und zum Teil auch witzige Art und Weise. Für Punkrock-Fans ist diese DVD ein absolutes Muss, aber auch allen, die sich für das Phänomen Punk interessieren, sei die Anschaffung wärmstens empfohlen. Besser hätte man das nicht machen können.
Ohne wieder übertriebenen Populismus bei einer berühmten Band betreiben zu wollen: die Bilanz der wichtigsten Rockband Deutschlands über die letzten 20 Jahre sieht nicht gerade rosig aus. Die zugegebenermaßen sehr gute Ballade "Wind Of Change" haben wir mittlerweile totgehört, die Roy Black-Coverversion "Du Und Ich" förderte das Frühstück wieder Richtung Tageslicht, der Versuch, mit halbgarem Elektro-Pop "Nr.1" zu werden, ging nach hinten los, und kann sich überhaupt noch ein einziger Rockfan an diese gruselige "Expo-Hymne" erinnern?! Die SCORPIONS waren fast schon zur Altherren-Karikatur verkommen, bevor man zuletzt mit "Unbreakable" wieder gut nach vorne rockte und aufhorchen ließ. Dann kamen die Hannoveraner nach Wacken… und mit ihnen eine der geilsten Shows, die man je auf der norddeutschen Kuhweide bestaunen durfte. Und nun legt die Band ihr stärkstes Album seit "Love At First Sting" vor. Kein Scheiß: "Humanity-Hour I" übertrifft nicht nur das nicht gerade üble "Crazy World", sondern kann in Sachen Hitdichte sogar an frühe Meilensteine der Marke "Lovedrive" oder "Blackout" anknüpfen, ohne diese Alben auch nur ansatzweise zu kopieren. Produzent und Co-Songwriter Desmond Child hat in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen James Michael das Maximum aus den SCORPIONS der Gegenwart heraus geholt und lässt besonders die Gitarren grooviger und breitwandiger braten. Hinzu kommt Klaus Meines beste Gesangsleistung seit Ewigkeiten, und fertig ist eine Scheibe, die sicher die wenigsten Fans noch erwartet hätten. Mit dem famosen Ohrwurm-Opener "Hour I", der überragenden "Rock You Like A Hurricane"-Hommage "The Game Of Life", der atmosphärischen Hymne "We Were Born To Fly", dem sich steigernden "The Future Never Dies", dem genialen Gänsehaut-Einschmeichler "Love Will Keep Us Alive" oder dem treibenden "The Cross" (mit Gastvocals von Billy Corgan) hat die Band voll ins Schwarze getroffen, und lediglich "You´re Lovin´ Me To Death" (betont moderner, gewöhnungsbedürftiger Rocker) und die leicht kitschige, erste Single "Humanity" fallen gegenüber dem durchweg erstklassigen Rest einen Tick ab. Das ändert aber nix daran, dass sich die SCORPIONS endlich wieder gefangen haben und nach ihren ebenfalls neu erstarkten Kollegen JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN und SLAYER ein echtes Karriere-Highlight abliefern. Geilomat!
BECOMING THE ARCHETYPE sind bislang unter meinem Radar geflogen, lösten bei meinem Redaktionsnamensvetter mit ihrem Debüt Begeisterungsstürme aus. "The Physics Of Fire", die neue Langrille der christlichen Band, rotiert jetzt seit einigen Wochen in meinem Player - und kann mich überhaupt nicht beeindrucken, was die Frage aufkommen lässt, ob Kollege Knackstedt und ich einen so unterschiedlichen Geschmack haben oder ob BECOMING THE ARCHETYPE ihr Pulver schon verschossen haben. Die Produktion von Andreas Magnusson (BLACK DAHLIA MURDER, SCARLET) ist etwas zu leise ausgefallen, aber dafür sehr klar, was besonders den Gitarren zugute kommt. Die werden auch vom Neuzugang Alexis bedient, der mit einigen gelungenen Passagen auf sich aufmerksam machen kann ("Fire Made Flesh") und auch in den knüppelharten Abschnitten eine anständige Figur macht. Überhaupt sind die elf Songs sehr heftig ausgefallen, irgendwelche Core-Anleihen finden sich kaum, dafür regiert die meiste Zeit die Death Metal-Keule. Der klare Gesang wirkt dabei oftmals sehr störend, ebenso die unvermittelt auftretenden ruhigen Einschübe. Das größte Problem, dass ich mit "The Physics Of Fire" habe, ist die fehlende Eingängigkeit. Kein Song hat bei mir ein Aha-Erlebnis ausgelöst, keiner hat mich berührt. An den spielerischen Qualitäten des Quartetts liegt es nicht, wir sind einfach nicht auf einer Wellenlänge. Das werden Fans der Truppe naturgemäß anders sehen, aber auch ihnen rate ich zu einem Antesten der Scheibe, bevor das Geld über den Tresen wandert.
Was CRADLE OF FILTH oder besser vielleicht ihr (ex-)Label mit "Eleven Burial Masses" anno 2007 abliefern ist weder neu noch originell: Denn ihr Auftritt in Nottingham 2001 wurde bereits als Livealbum veröffentlicht. Nämlich in musikalisch identischer Form namens "Live Bait For Dead" - und das bereits vor Jahren. Das schmeckt nicht wirklich gut, zumal fast sechs Jahre Bandgeschichte fehlen und der Sound der CD leicht dumpf und breiig tönt. Grade einige der neuen Songs der Briten etwa vom "Nymphetamine"-Album hingegen warten doch förmlich darauf ihren Oldschool-Metal Appeal auch live auszuspielen. Der bellend keifende Gesang Danis konnte mich live noch nie überzeugen, ein paar technische Streicheleinheiten im Studio tun im doch hörbar sehr gut. Hochgradig dekadent ist hingegen die Verpackung von "Eleven Burial Masses": In schickem und entsprechend dickem Digipack schmiegen sich CD und DVD aneinander. Eine DVD, die zwar mit einem besseren Sound aufwarten kann - aber auch mit einer fast identischen, nur etwas gekürzten, Tracklist - ist dabei aber optisch voll in Ordnung. Das alles ist nett wie unnötig.
Mitbegründer Judas Priests ist Al (oder auch Alan) Atkins. Bereits 1973 stieg er aus - und musikalisch blieb für ihn wohl auch noch die Zeit stehen. Denn wo Scheiben wie "Rock a Rolla" oder "Sad Wings Of Destiny" noch den eigentümlichen Charme der damaligen Ära versprühen, da wirkt die schick in ein extra Pappschuber verpackte CD einfach nur altbacken, langweilig 08/15 - OWOBHM sozusagen. Alles nicht wirklich beschissen, aber eben völlig uninspirierter Stahl für ewig Gestrige. Und daran ändern auch die beiden Neu-Einspielungen der Priest-Hits "Victim Of Changes" und "Demon Deceiver" nix. Es ist ja schön, wenn sich der Kollege aus West Brom mit seiner leidlichen rauen, recht limitierten Metal-Stimme und seine solide musizierenden Kollegen auf "The Sin Sessions" auf diese Weise noch ein paar Taler für die Rente sichern. Aber schön ist auch, dass sich der geneigte Fan entweder die alten Scheiben aus dem Vinyl-Schrank holen kann oder diese Scheibe einfach nicht kauft. Nur Priest-Fanatiker werden sogar dieser Art von monetärer Akquise noch andere positive Aspekte abgewinnen können…
KATATONIA sind die großen Vorbilder vieler Bands - Swallow The Sun zum Beispiel. Nach dieser CD plus (songtechnisch identische) DVD verstehe ich das endlich. Live-Auftritte kamen bislang selten an die zweifellos vorhandene Klasse der Scheiben heran, die Scheibe entfachten nur stellenweise die gewollte Atmosphäre - oder ich war einfach noch nicht reif für diese Musik. "Live Consternation" aber schafft mit sparsamen Bilder und unglaublich intensiver Musik eine neue Live-Nation der Melancholie. Renkse kann auf einmal auch auf der Bühne singen, der Sound stimmt, die Instrumente sitzen. Sicher, mit der Bühnenpräsentation ist nicht alles golden, aber wer guckt bei dieser Band schon wirklich hin? Zuhören und träumen ist angesagt! Traumhaft muss es auf dem Summer Breeze 2006 zu später Stund gewesen sein… Zwei Tonstandards (Dolby 2.0 und 5.1.) und eine effektive, professionelle Bildqualität sorgen auch auf technischer Seite für Begeisterung. Vor allem aber überzeugen die (zumeist neueren) Songs, aber auch ältere Trauerweisen (wie unter anderem das großartige "Right Into The Bliss") kommen zum Zuge. Und bevor irgendwer über fehlende Extras auf der DVD meckert: An sich ist diese Veröffentlichung (auch preislich) ein CD-Output. Die digitale, versatile Scheibe gibt quasi geschenkt. KATATONIA? Vorbildlich!
Was norwegischen, schwarzen Edelstahl betrifft, scheint 1349 ein guter Jahrgang zu sein. Jedenfalls steht die 2002 gegründete Band um deren Ex-Mitglied Andre Kvebeck dem einstigen Mutterschiff in nix nach. PANTHEON I wandeln auf ähnlichen Pfaden wie 1349, geben sich aber einen Tick weniger brutal, dafür umso melodischer, was aber nicht heißen soll, dass diese Band im Fahrwasser der 3,8 Millionen pseuso-bösen Kuschelklimperheimatkapellen schippert. Das Quintett, das mit Live Julianne sogar eine Cellistin (!) an den Start bringt, spielt Black Metal as fuck, fies, düster und räudig. Dabei schaffen PANTHEON I eine erstklassige Balance zwischen nordischer, klirrender Kälte, technischem Anspruch und Musikalität und dringen mit diesem Mix fast schon in die Regionen der progressiven, "intellektuellen" Black Metal-Bands der Marke (späte) EMPEROR, DARK FORTRESS oder HIDDEN IN THE FOG vor. Der Song "Coming To An End" zum Bleistift beginnt bei verträumter Lagerfeueratmosphäre, steigert sich zu einem rauen Eissturm und lässt danach wieder Ruhe in Form von epischen Clean-Gesängen folgen, aber alles völlig nachvollziehbar und songdienlich - ein erstklassiges Stück! Wem das nicht reicht, der kann sich auch gerne einen der anderen superben sieben Songs anhören, wie das fast schon folkig-melodische Titelstück oder die überragende DARKTHRONE-Verbeugung "My Curse". PANTHEON I zeigen, dass Black Metal viel mehr sein kann als das von vielen Fans propagierte Hassgebrate ohne Anspruch und Produktion (zugegeben, der Sound von "The Wanderer And His Shadow" ist auch reichlich kratzig, was aber durchaus zur primär "dreckigen" Mucke passt). Wer die Essenz nordischen Dunkelmetalls auch nur zu einem Bruchteil kapiert hat, ignoriert solche Bands nicht, sondern macht sich auf, zumindest einen Höreindruck zu gewinnen und wird von solch einem Hammeralbum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht enttäuscht werden!
CATHEDRAL Mastermind Lee Dorian ist dafür bekannt für sein eigenen Label Rise Above nur ausgewähltes und besonderes zu verpflichten - Musik für die "Minority" wie er schon mal sagt. Das Londoner Trio WINTERS passt zweifelsohne zu dieser Minderheitenausrichtung. Bassist Nigel Ingram, Schlagzeuger Andy Prestidge und Sänger / Gitarrist Paul Fyfe frönen dem langsamen Sound, verwurzelt in den Siebzigern, irgendwo zwischen BLACK SABBATH und JIMMY HENDRIX, zwischen Doom, Blues, Psychedelic und hartem Rock (um mal nicht die allgegenwärtigen Stoner Vergleiche zu ziehen). Der wehleidige Gesang erinnert zuweilen an Kurt Cobain, erreicht aber dessen emotionale Tiefe nicht obwohl er recht deutlich im Vordergrund steht. Nicht von ungefähr sind WINTERS Lieblinge Bands wie Kiss, The Kinks, The Creation, Witchfinder General, The Young Gods, Godflesh, Pale Saints, Low, Elliot Smith und Magic Dirt. Dementsprechend schwer zugänglich präsentieren sich die elf Trauersongs und dabei könnte eine gewisse Neigung zum Rauchen nicht handelsüblicher Substanzen durchaus hilfreich sein; das Cover ist definitiv nur mit einer Portion intus als gelungen zu sehen. Dem eher zähen "Fried", das zum Teil wie NIRVANA auf 25 Upm klingt (Vinyl-Freunde wissen was ich meine) folgt mit dem traurig schönen"Aftershown" ein Track, dessen Melodie und Riff aber schon eine unverschämt deutliche BLACK SABBATH Ader hat. Mit "Oh No" haben WINTERS dann sogar einen, wiederum an die Doomväter angelehnten, etwas über 2-minütigen doch recht flotten Gassenhauer am Start. Ähnlich gelagert, zum Teil etwas metallischer kommt das melancholisch träge "Endless Fight" daher. So spielen sich die Briten durch das Album, ohne das es so voll zünden will - gewollt langsame Einförmigkeit. So geht dem Album trotz vieler guter Momente und eines furiosen Starts gegen Ende doch etwas die Luft aus. Genreliebhaber dürften trotzdem, oder gerade wegen der gelebten Monotonie auf ihre Kosten kommen. Mir fließt der Lavastrom einfach zu gleichmäßig.