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Invocation

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DEW-SCENTED haben nach der „Incinerate”-Scheibe eine quasi-Auszeit genommen, um dann munter das Line-Up auszutauschen; außer Basser und Shouter ist niemand mehr von der 2007er-Scheibe mit dabei. „Invocation“ lässt aber schnell alle Zweifel verfliegen, die Scheibe reiht sich nahtlos in die Riege qualitativ hochwertiger Alben ein, die unter dem Bandnamen seit Mitte der 90er erschienen sind. „Arise From Decay“ als echter Opener haut den Hörer förmlich um, so kraftvoll und lebendig dieses Thrash-Biest aus der Anlage kommt, kann einem nur angst und bange werden. Shouter Leif als Fixpunkt im Line-Up ist mit seiner markanten Stimme weiterhin das Aushängeschild der Band und drückt nicht nur dem Opener seinen Stempel auf, sondern jedem Song und damit dem gesamten Album. Die neu formierte Gitarrenfraktion hat kräftige Thrash-Riffs in petto, streut hin und wieder mal ein Solo ein („Global Hysteria“), bleibt aber immer songdienlich. Dass Drummer Marc-Andree hat schon bei OBSCENITY gezeigt, dass er mächtig Druck machen kann, was ihm auch in den zwölf Songs seines DEW-SCENTED-Debüts gelungen ist. Seinem grandios guten Vorgänger Uwe steht er da in nichts nach. Natürlich ist die Soundlodge-Produktion brachial gut und bringt die Songs auf den Punkt knackig aus den Boxen, so dass beim Hören das Ohrenmerk auf das Songwriting gelegt werden kann, bei dem DEW-SCENTED eine gelungene Balance zwischen hammerharten Thrash-Parts und melodischen Moshern gefunden haben, wie der Rausschmeißer „Slaves Of Consent“ exemplarisch beweist. Thrasher werden mit dieser Scheibe ihre helle Freude haben und DEW-SCENTED dafür danken, dass allen Widrigkeiten zum Trotz unter dem Banner guter, ehrlicher, abwechslungsreicher Metal veröffentlicht wird.

Invocation


Cover - Invocation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:56 ()
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Live In The USA

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Nun sind auch PRIMAL FEARS beim immer besser in die Gänge kommenden Label Frontiers Records gelandet. Und als erstes präsentiert uns die deutsche Power Metal Institution einen 14 Track starken Liveauftritt aus den USA. Aufgenommen in der Besetzung Ralf Scheepers (Vocals), Mat Sinner (Bass, Vocals), Randy Black (Drums), Henny Wolter (Gitarre, Vocals) und Alex Beyrodt (Gitarre) enthält die CD Mitschnitte der Konzerte in Atlanta, New York und Los Angeles. Und wer die Jungs schon mal Live erleben durfte weis, dass PRIMAL FEAR auf der Bühne unheimlich präsent und heavy, aber auch präzise sind und Sänger Ralf Scheepers in allen Tonlagen sich als einzigst legitimer Rob-folger präsentiert. Über die Setlist kann man wie immer bei einer Band mit mannig guten Stoff diskutieren, sollte den geneigte Fan aber gefallen (siehe unten). Herausragend u.a. dabei das Opener-Duo „Under The Radar“ und „Battalions Of Hate“, das endgeile „Fighting The Darkness“ und natürlich die PRIMAL FEAR Standards „Final Embrace“ und „Chainbreaker“ – und nicht zu vergessen das gesanglich toll dargebotene Akustikstück „Hands Of Time“. Wobei PRIMAL FEAR auf „Live In The USA” sich sowieso keinerlei Patzer leisten.

Die zeitgleich erscheinende, nicht vorliegende DVD hat zwar eine mehr oder minder gleiche Setlist (es kommt nur „Seven Seals“ als vorletzter Song dazu) wurde aber überwiegend in der Schweiz (Z7, Pratteln) aufgenommen, aber auch mit Material aus den USA, Brasilien und Japan versehen.



1. Before The Devil Knows You're Dead

2. Under The Radar

3. Battalions Of Hate

4. Killbound

5. Nuclear Fire

6. Six Times Dead (16.6)

7. Angel In Black

8. Sign Of Fear

9. Fighting The Darkness

10. Riding The Eagle

11. Final Embrace

12. Metal Is Forever

13. Hands Of Time

14. Chainbreaker.



Live In The USA


Cover - Live In The USA Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 70:12 ()
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Dark Diary

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Auch mit ihrem fünften Output „Dark Diary“ werden die rumänischen MAGICA kaum einen Innovationspreis einheimsen. Zwar ziehen die Vergleiche mit WITHIN TEMPTATION nicht mehr, aber auch als Melodic Metal Band bleibt die Band um Gitarrist Bogdan „Bat“ Costea und Sängerin Ana Mladinovici nach den letzten ordentlichen Alben diesmal in den hinteren Rängen stecken. Denn MAGICA haben sich im Vergleich zu den Vorgängerwerken songwriterisch kaum entwickelt und der Gesang von Ana klingt bei den Metalsongs oft zum Teil angestrengt gepresst und kommt nur in den hohen Passagen gut rüber (da aber richtig). So wirkt „Dark Diary“ trotz besserem Sound als in der Vergangenheit auf die Dauer etwas ermüdend, die männlichen Backgroundvocals und Growls eher störend. Lassen es MAGICA zu Beginn mit dem flotten „Anywhere But Home“ und dem gebremsten „Tonight“ noch recht gut angehen, ist das folgende „Never Like You“ ein richtiger Ausfall. Mit dem sehr eingängigen„Need“ hat man dann noch ein rechtes Highlight, bevor gegen Ende dann die Ideen zu fehlen scheinen und „Dark Diary“ deutlich verliert. So werden MAGICA trotz des Ablebens von NIGHTWISH auf der einen Seite und ihre Wandlung vom Gothic zum Metal-Act auf der anderen Seite wohl nur für eingefleischte Fans von Interesse sein. Und das Cover geht auch gar nicht.

Dark Diary


Cover - Dark Diary Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:48 ()
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Pandemonium

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Da haben sich die PRETTY MAIDS mal einen eher schlichten Titel für ihr neues Album rausgesucht „Pandemonium“ heißt so viel wie Chaos oder Tumult bezogen auf das wie meistens leider eher bescheiden Coverartwork irgendwie passend inhaltlich aber absolut nicht. Denn nie waren die Dänen zuletzt so stark aufgestellt wie mit diesem 13 Album in der mittlerweile 28-jährigen (!!) Bandgeschichte. War schon auf dem letzten Output vor vier Jahren songwriterisch ein neue Höhenflug hin zu den alten Stärken klar erkennbar, ist dieses Scheibe noch eine Ecke mehr heavy will sagen die „Mädels“ haben nochmal dass Tempo angezogen und den Hardrockcharakter gegenüber zuletzt deutlich reduziert. Hier gibt’s keine Modernexperimente sowie aufgesetzte Düsternis wie bei „Planet Panic“ aber auch keinen überstrapazierten Weichspülfaktor. Das erinnert dann sehr positiv an das glorreiche Anfangsjahrzehnt mit Klassikern wie „Red, Hot And Heavy" oder natürlich „Future World". Auch diesmal hat das Songwriterteam Ken Hammer (Guitar) und Ronnie Atkins (Vocals) wieder beste Arbeit abgeliefert, die haben halt ein Händchen für eingängige Hooklines, straighte Riffs und punchige Drums sowie perfekt abgestimmte Arrangements und nie den Hang zu Tralala Metal. Auch der Keyboardanteil ist meist gut herauszuhören, egal ob als flächiger Teppich oder dem ein oder anderen Soundsprengsel aber doch nie zu überaufdringlich. Dass Bassist Kenn Jackson vor kurzem ausgestiegen ist, mag ein kleiner Wehmutstropfen sein aber auf dem Album hat er nocheinmal einen super Job abgeliefert. Man höre nur mal den basslastigen Stampfer „I.N.V.U." inklusive furiosem Solo mit sehr schöner Songentwicklung und diesem markant reinpflügenden Refrain und schönen Backingvocals.
Auch der bärenstarke Opener mit typischem etwas mystischem Tastenintro sowie einer tragenden Voiceeinspielung, denke mal das müßte Obama sein, beginnend und danach geht es gleich voll ab rau-kantige Vocals von Atkins alles sehr aggressiv mit viel Speed, man hat das Gefühl die Band will alles auf einmal einreißen. „Little Drops Of Heaven" ist die typische Pretty Maids Single die eigentlich fast auf jedem Album vorkommt, sehr eingängig fast schon Marke BON JOVI aber auch sehr fett gitarrenlastig produziert – Melodic Metal auf höchstem Niveau. Die nächsten drei Songs sind dann allesamt echte Kracher das fetzige „One World One Truth“, „Final Day Of Innocence" (erinnert mich nicht nur vom Takt und Rhythmus schon deutlich an NICKELBACK’S „Gotta be somebody“) oder das Highlight der CD das treibend-hymnische Cielo Drive" ein Kracher vor dem Herrn.

Die Hinzunahme von Produzent Jacob Hanssen hat sich gelohnt, er hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet und einen toll-fetten Sound hingezaubert. Auf den sonst üblichen ganz schnulzeligen Schmachtfetzen der Marke SMOKIE haben die Herren diesmal glücklicherweise komplett verzichtet, stattdessen gibt es zum Luftholen gegen Ende „Old Enough To Know" mit noch genügend Rockattitüde und semiakustischen Gitarren. „It Comes At Night" ist sogar gleich zweimal vertreten wobei mir die etwas längere und epischere Remixversion schon deutlich besser gefällt, da auch hier wieder die bestechende Gitarrenarbeit von Hammer überzeugt.

„Pandemonium“ ist ohne Abstriche und Ausfall insgesamt ein echt klasse Album geworden, die Song knallen einfach gut rein, die Band spielt befreit auf und scheint in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. Die Mischung ist passend, alles klingt frisch und kommt mit viel Power ohne jeden Anflug von Langeweile daher, und dies alles trotz fortgeschritten Alters der beiden Hauptprotagonisten. Viel besser kann man so was nicht machen, die Dänen knüpfen tatsächlich an ihre besten Zeiten an - daher auch nen Tipp. Da werden sich MASTERPLAN aber schon sehr anstrengen müssen, um dass zu toppen.

Pandemonium


Cover - Pandemonium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:35 ()
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MXCII

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GORATH gingen hier irgendwie unter, bis auf das famose 2005er-Werk „Elite“ verschwanden die an und für sich rührigen Belgier unter dem Radar. „MXCII“ ist das mittlerweile fünfte Album der Truppe, die sich zu einer progressiven Black Metal-Band entwickelt hat, auch wenn sie es nicht schafft, sich völlig von Genre-Konventionen zu befreien. So könnte der Gesang mehr Variationen als das gewohnt böse Knurren gut vertragen, ohne die tiefschwarze Atmosphäre der Songs zu zerstören. Lob gebührt dafür der facettenreichen Gitarren- und Schlagzeugarbeit – beides weit über Genre-Standard angesiedelt („Heidewake“). Allerdings bleiben GORATH beim Songwriting aller Progressivität zum Trotz zu oft auf bekannten Wegen, wo schon Bands wie DISSECTION gewandelt sind, was „MXCII“ viel an eigener Identität kostet. Klar kann nicht jede Schwarzmetall-Combo den SATYRICON-Weg gehen,aber etwas mehr Mut hätte GORATH gut zu Gesicht gestanden und „MXCII“ zu mehr als einer guten, aber eben auf bekannte Zutaten setzenden Black Metal-Platte werden lassen. Wer sich daran nicht stört oder sogar genau auf der Suche nach einer progressiven, aber nicht zu weit vom Genre wegschwenkenden, Platte ist, wird mit dem neuen Langeisen aus dem Hause GORATH gut bedient werden.

MXCII


Cover - MXCII Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 49:1 ()
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The Single Collections Vol. 3

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EMI legt mit der QUEEN – „The Single Collections Vol. 3” jetzt jene 13 Singles vor welche die wohl kommerziell erfolgreichste Zeit der britischen Institution abdeckt. Mitte der 80er waren Freddie Mercury, Brian May, John Deacon und Roger Taylor das Maß aller Dinge für viele Rock- aber auch schon Popfans und spielten Open Airs vor unvorstellbaren Zuschauermengen, z.B. 1985 vor ca. 300.000 Leuten in Rio De Janeiro und dem Millionenpublikum des Live Aid und vor ca. 200.000 im bei London gelegenen Knebworth Park (August 1986). Übrigens auch der letzte Auftritt des charismatischen Frontmannes Freddie Mercury. Mit „A Kind Of Magic”, „Friends Will Be Friends”, „ Who Wants To Live Forever”, „ I Want It All” und „ The Invisible Man” gibt es hochwertiges und bekanntes Reihenweise – digital remastered. Dazu die heute zum Teil nur noch schwer zu bekommenden B-Seiten der Singles (acht non-Album-Tracks), welche bei QUEEN hin unde wieder einen Kaufanreiz darstellten, oft aber auch recht schwer verdaulich waren („Blurred Vision“) und die damaligen Coverartworks pro Single. Mit „The Single Collections Vol. 3” ist jeder QUEEN Fan mal wieder richtig gut bedient.




CD 1

1. It's A Hard Life

2. Is This The World We Created …?



CD 2

1. Hammer To Fall (Edit)

2. Tear It Up



CD 3

1. Thank God It's Christmas

2. Man On The Prowl

3. Keep Passing The Open Windows



CD 4

1. One Vision

2. Blurred Vision



CD 5

1. A Kind Of Magic

2. A Dozen Red Roses For My Darling



CD 6

1. Friends Will Be Friends

2. Princes Of The Universe



CD 7

1. Pain Is So Close To Pleasure (Remix)

2. Don't Lose Your Head



CD 8

1. Who Wants To Live Forever

2. Forever (Piano Version)



CD 9

1. One Year Of Love

2. Gimme The Prize (Kurgan’s Theme)



CD 10

1. I Want It All (Single Version)

2. Hang On In There



CD 11

1. Breakthru

2. Stealin'



CD 12

1. The Invisible Man

2. Hijack My Heart



CD 13

1. Scandal

2. My Life Has Been Saved



The Single Collections Vol. 3


Cover - The Single Collections Vol. 3 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 0:0 ()
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Facemelter

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YESTERDAY AND TODAY, dem einschlägig bewandelten Rockfan auch unter dem griffigeren und offiziellen Bandkürzel Y & T ein Begriff melden sich nach über 13 Jahren Funkstille in Sachen „new stuff“ mit einer neuen Scheibe zurück. Das „Facemelter“ betitelte Album greift dabei den Faden ihres recht erfolgreichen 89er-Albums „Ten“ auf und bietet groovigen und melodischen Hard Rock der in erster Linie von gekonnten Songwriting sowie Dave Menikettis Gesang und Gitarrenspiel lebt und durchaus mit Y & T Alben wie „Contagious“ mithalten kann. Allerdings, und das vorneweg, ohne jene zwingende Hits wie zum Beispiel „Summertime Girl“ (ich sage nur Baywatch), „Rescue Me“ oder auch „Mean Streak“ die Y & T in den 80er im Petto hatten und obwohl der Energielevel der Songs nicht mehr ganz so hoch wie damals ist. Trotzdem dürfen sich die Fans über ehrliche Rocksongs wie das melodische „I’m Coming Home“ (mit einprägsamen Refrain), „Hot Shot“ (welches die Vorliebe für AC/DC durchscheinen lässt), dem schnellen „Blind Patriot“ und dem mit viel Feeling gespielte traditionelle Hard Rock Track „Gonna Go Blind” freuen. Y & T mit den beiden Originalmitglieder Dave Meniketti (Gesang und Gitarre) und Phil Kennemore (Bass) haben zusammen mit ihrem langjährigen Gefährten John Nymann (Gitarre) und Schlagzeuger Mike Vanderhule ein gutes Album am Start und sollten Live sowieso ein Leckerchen für Hard Rock Freaks sein. Y & T waren in den guten alten Zeiten (der auch das Cover zu „Facemelter“ zu entstammen scheint) vor allem in den Staaten eine der besseren Bands der zweiten Reihe, die immerhin über 4 Millionen Alben unters Volk brachten. Mit „Facemelter“ wäre es den Jungs aus San Francisco zu gönnen, da noch ein paar Scheiben drauf zu legen.

Facemelter


Cover - Facemelter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 61:33 ()
Label:
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In Loving Memory

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Nach ihrem zweiten Album hatten BENEATH THE SKY interne Querelen, die zur zwischenzeitlichen Auflösung der Band führten. Kurz darauf war aber anscheinend alles wieder gut, Band wieder aktiv und Album Nummer Drei eingetütet. Das bietet Standard-Metalcore, mit (selten überraschenden) Breakdowns, schwedisch angehauchten Gitarren und Wechselgesang zwischen böse keifend und clean schreiend („Terror Starts At Home“). Alles gefällig gespielt, wobei gerade die cleanen Vocals besser geworden sind und überzeugen können. Manchmal schafft das Songwriting das auch, gerade Refrains liegen der Band und lassen „In Loving Memory“ ein wenig aus dem Sumpf des Genre-Mittelmaßes herausragen. Aber eben nur ein wenig, zu mehr fehlt der Scheibe der letzte Kick, die überraschenden Wendungen im Songwriting und der daraus folgende Verzicht auf langweilige Nummern Marke „A Tale From The Northside“. So bleibt Album Nummer Drei dann doch im Mittelmaß stecken.

In Loving Memory


Cover - In Loving Memory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:7 ()
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Quantum Catastrophe

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BRAIN DRILL haben nach ihrem Debütalbum kräftig gekifft und ebenso kräftig das Line-Up durcheinander gebracht, die VITAL REMAINS- und VILE-Querverweise finden sich nicht mehr in der Biografie der aktuell beteiligten Musiker. Die Hypothek ist hoch, war doch das Debüt eine verdammt gelungene Scheibe, die sowohl technisch anspruchsvoll als auch brutal as fuck war. BRAIN DRILL anno 2010 haben sich davon nicht einschüchtern lassen und lassen „Quantum Catastrophe“ zu einem würdigen Nachfolger werden. Schon die ersten Sekunden des Openers machen klar, dass keinen Meter vom Weg abgewichen wird, was die Gitarren hier abfeuern, lässt bei Nachwuchsgitarristen die Münder offen stehen. Bei ihren Basserkkollegen ebenso, denn der Herr am Tieftöner steht in Sachen Technik keinen Deut zurück, da wird ebenso fröhlich-abgefahrenen gefrickelt und getappt wie bei den Gitarren. Rasend schnell, also wie Arsch auf Eimer passend, ist auch das Drumming, das die Scheibe gnadenlos nach vorne peitscht. Fehlen die Growls: auch die in hoher Qualität, variabel eingesetzt („Monumental Failure“). „Mercy To None“ ist ein gelungenes Beispiel, wie sich das technisch extremes Gefrickel und knallharte Groove-Parts zu einem erstklassigen Song vermischen lassen. BRAIN DRILL haben die Balance zwischen Anspruch und Hörbarkeit gefunden, wobei sie sich in entscheidenden Momenten zurücknehmen können, um einen Song hörbar zu machen und nicht zu einer Demonstration beeindruckender technischer Fähigkeiten verkommen zu lassen. Genau das unterscheidet sie von ähnlich gelagerten Konkurrenten und lässt „Quantum Catastrophe“ zu einer starken Scheibe werden.

Quantum Catastrophe


Cover - Quantum Catastrophe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:6 ()
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The Long Way Home

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Schon mit ihrem letzten Werk „Coma Chameleon“ (2008) hatten die DONOTS eine ganz starke und für mich das bis dahin beste Album der mittlerweile 17-jährigen Bandkarriere am Start. Jetzt habe ich schon zig mal „The long Way Home“ angehört und nochmal schaffen es die Jungs aus Ibbenbüren sich zu steigern, die ehemaligen relativ oberflächlichen Spaßpunker wirken nochmals reifer, bestimmter und vor allem vielschichtiger als auf jedem Output zuvor. Bei manchen Kapellen sind größere stilistische Veränderungen einfach so unnötig wie ein Kropf, da will der intolerante Fan einfach sein Ding hören AC/DC, JUDAS PRIEST oder auch die SCORPIONS gehören ganz klar zu dieser Kategorie. Teilweise ausprobiert und schändlich gescheitert (vor allem letztere), ist hier ist keine künstlerische Weiterentwicklung erwünscht – weder von den Konsumenten noch den Bands selbst.

Bei den DONOTS ist dies komplett anders, man schert sich nicht so sehr um andere Meinungen, sondern lebt sich künstlerisch aus, tut wozu man Lust hat und hat auch keine Angst damit anzuecken oder Stammklientel vor den Kopf zu stoßen. Die Zeiten zwar guter aber simpler Sachen wie dem Partycoverkracher „We’re not gonna take it“ sind endgültig vorbei. Man wird ja auch älter, lernt seine Instrumente besser zu beherrschen und man kann ja auch nicht ewig die punkrockenden ungestümen wilden Buben geben, die Band legt mehr Wert auf unterschiedliche Stimmungen, auch mal etwas gefühlvollere Ansätze, ungewohnten Wendungen und viele neuen Ideen. Natürlich machen die DONOTS immer noch Rockmusik aber bieten eben nicht nur mehr auf Part(punk)ypur sondern etwas ausgefeilter, klar die typischen Ohrwurmkracher mit Mitgrölcharakter gibt es immer noch so z.B. „Who You Are“ oder „High And Dry“ nur fällt man bei anderen Songs nicht immer gleich nach 25 Sekunden plump mit dem Refrain bzw. der Tür ins Haus. Die Band kann heutzutage vielmehr als ein paar knackiger Riff’s mit schöner Melodie zusammenbasteln. „Dead Man Walking ist so ein Hammertrack treibender Pog-Ska-Country-rock mit schönem Tubaeinsatz, Akkordeon sowie Killerrefrain vergesst BOSS HOSS, dass hier hat viel mehr Substanz. Auch das wunderbar folkig angehauchte „Let It go“ mit Mandoline hat schon fast was von den HOOTERS. „What Ever Happend To The 80s“ sangen die DONOTS ungefähr vor 10 Jahren und dass sie von dieser Musik immer noch beeinflusst ist auch auf „The long Way Home“ noch zu hören. Eine starke Hymne wie „Calling“ mit etwas wavigen Flair und diesen prägnanten Keyboardsounds, die aber nie die Gitarren überlagern, da bleibt kein Tanzbein ruhig da muß man einfach voll dazu abgehen, ja das hat schon große Klasse. Sänger Guido zeigt mit seinem prägnanten Organ erneut eine tolle Performance, kann aber nicht nur den Dampfhammer geben, sondern durchaus mal etwas zurückgenommener klingen wie bei „Forever Ends Today“ das hat dann so was von leicht britischem „Understatement“ Indierock der Marke THE SMITHS, nur moderner besser auf den Punkt gebracht.

„The Years gone by“ mit diesem schönem Akustikflair erinnert an einen ungewöhnlichen QUEEN-Song „39’“ und ist einfach nur packend. Die nicht zu glatte Produktion von Vincent Sorg ist ebenfalls perfekt auf diese vielen Facetten abgestimmt. Es darf auch ruhig manchmal etwas melancholischer mit längerer Songhinführung zugehen, mit wunderbar singenden Gitarrenleads in bester U2 Manier wurde dies beim dem hymnenhaft-luftigen „Changes“ gleich zu Beginn des Albums umgesetzt. Dies zeigt die „neuen“ DONOTS aber auch die alten gibt es noch - da geht es dann viel direkter zu. Gekonnt brachiale, leicht dreckig ist dann „Make believe“ ein typischer Kracher der früheren Tage. Aber anders als damals reiht man nicht viele solcher ähnlich klingender Kracher aneinander, was auf Dauer einfach ermüdend wirkt, sondern es wird gekonnt variiert, mit dem Tempo gespielt und bei den Arrangements mehr ausgetüftelt.

„The Long Way Home“ zeigt eine Band die vor allem weiß, was sie nicht will nämlich ewig gleich klingen und die bekannten Klischees bedienen. Musikalischer Fastfood mit Tempo war gestern heute nehmen die DONTOS lieber “The Long Way Home“ – auf zu neuen Horizonten. Nie klangen die Niedersachsen abwechslungsreicher und überzeugend eindringlicher zugleich, der klasse Vorgänger wird hier locker getoppt und die Musik ziemlich perfekt rüber gebracht - was soll da eigentlich noch groß kommen?!

The Long Way Home


Cover - The Long Way Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:15 ()
Label:
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