Review:

Symptoms & Cures

()

COMEBACK KID hatten für “Broadcasting” viel Kritik einstecken müssen, war doch der Abgang von Sänger Scott Wade und die daraus entstandene Lücke beim Songwriting nicht zu überhören, gerade wenn die Scheibe an den eigenen Vorgängern gemessen wird. „Symptomes & Cures“ ließ lange auf sich warten, zwischendurch hat jetzt-Sänger Andrew Neufeld gemeinsam mit seinem Bruder bei SIGHTS & SOUNDS genau in dem Feld Erfahrungen gesammelt, was dem neuen Werk seines Brötchengebers anzumerken ist. Sowohl kompakter als auch vielschichtiger sind die Songs ausgefallen: während der Opener „Do Yourself A Favor“ ein intensiver, nach vorne preschender Hardcore-Song ist; „Get Alone“ bedient sich klar am SIGHTS & SOUNDS-Rezept und weiß damit zu überzeugen. COMEBACK KID wechseln nicht nur innerhalb des Albums konstant die Ausrichtung, auch in manchen Songs wird munter zwischen Eingängigkeit und Sperrigkeit hin und her gesprungen, was aber immer funktioniert, was ein Beleg für das gute Songwriting ist. So bedienen die Kanadier sowohl die Moshfraktion wie auch die Fans eher poppig-eingängiger Töne („G.M. Vincent & I“) und lassen selbst Postcorler nicht außen vor. Sie machen es allen Recht, ohne sich zu verzetteln. „Symptons & Cures“ ist somit ein starkes Album geworden und zeigt eine gewandelte Band, die sich davon verabschiedet hat, den starken Moshcore der frühen Alben wiederholen zu wollen.

Symptoms & Cures


Cover - Symptoms & Cures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blood Of The Nations

()

Das Fazit nehme ich gleich vorweg: auch wenn zig Tausende Udo-Fans skeptisch waren, wie die „neuen“ ACCEPT wohl klingen würden, und viele davon die Besetzung mit Neuzugang Mark Tornillo (Ex-TT QUICK) von vornherein abgelehnt haben, klingt „Blood Of The Nations“ besser als alles (ja, wirklich alles!), was Herr Dirkschneider mit seiner Soloband in seiner gesamten Karriere aufgenommen hat. Natürlich kann man sich darüber streiten, ob es diese Platte mit den überragenden ACCEPT-Frühwerken aufnehmen kann, aber das ist gar nicht wichtig. Zwischen etwa „Balls To The Wall“ und „Blood Of The Nations“ liegen über 25 Jahre Metal-Geschichte, die man nicht einfach ignorieren kann. Und genau das ist der Punkt, denn Wolf Hoffmann, Peter Baltes und Co. haben es geschafft, diesen Umstand zu meistern und ein Album vorzulegen, dass einerseits im positiven Sinn zeitgemäß, sogar regelrecht modern klingt (Knöpfchen-Genie Andy Sneap war für die fette Produktion zuständig), aber alles (ja, wirklich alles!) auffährt, was diese Band über all die Jahre in die Herzen aller traditionellen Metaller gespielt hat. Wolf Hoffmanns zielgenaue Riffs sind immer noch Weltklasse, der Groove sitzt wie Arsch auf Eimer, und Mark Tornillo ist der beste Mann, den die Band für diesen Job auftreiben konnte. Er reibt gut Eisen, hat Power ohne Ende in der Stimme, singt insgesamt aber auch melodischer und facettenreicher als Udo, den er zu keiner Sekunde kopiert, sondern durchweg gelungenen Hymnen wie „Teutonic Terror“ (Killer!), dem Titelsong (mit den typischen Chören), dem fetten „Rollin´ Thunder“ oder dem treibendem „New World Comin´") seinen ureigenen Stempel aufdrückt. Zudem ist jeder (ja, wirklich jeder!) Song auf „Blood Of The Nations“ ein Hammer; Füller, „B-Seiten“ oder gar Ausfälle gibt es nicht zu vermelden, so dass hier alles als Anspieltipp dienen kann. Kurz und gut: dieses Album hätte nicht viel stärker ausfallen können und zeigt, dass Bands auch nach 40 Jahren Existenz noch Granaten zünden können, sofern sie wie ACCEPT noch genug Feuer im Arsch haben. Ich verneige mich!

Blood Of The Nations


Cover - Blood Of The Nations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Hungering Void

()

Das satanische Quartett Hizon, Zek, Hex und Nine hat sich im Jahr 2006 gegründet um kraftvolles, rasendes Schwarzmetall schwedischer Prägung zu intonieren. Dabei erinnern die Stockholmer fast schon zwangsläufig an heimische Düstervorreiter wie DARK FUNERAL, MARDUK oder in den majestätischeren Momenten auch an DISSECTION, DAWN oder NAGLFAR. Und eben diese Mischung aus Raserei (der Titelsong) und gewaltigem Midtempo („Crossing The Threshold“) macht den Reiz von „The Hungering Void“ aus, dessen drei Stücke problemlos zu überzeugen wissen. Einen Oberhammer haben WITHERSHIN hier aber leider nicht abgeliefert, denn dafür reichen die Kompositionen nicht an die stärksten Momente der oben genannten Referenzen heran. Wer aber diese Art von gut produzierter, nicht nach norwegischem Schrammeldunkelstahl tönender Mischung aus Black Metal (zwei Drittel) und Melodic Death Metal (ein Drittel) schätzt, macht mit dieser gelungenen EP nichts falsch.

The Hungering Void


Cover - The Hungering Void Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 15:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Too Many Humans

()

Wer seine Scheibe „Too Many Humans” nennt, macht keinen Mädchenmetal. THE LAST FELONY gehen erwartungsgemäß brutal zu Werke und lassen in der guten halben Stunde keinen Zweifel, dass sie sich in der Death Metal-Szene etablieren wollen. In durchweg hohem Tempo werden die zehn Songs runtergeprügelt, was bei den Amis als langsame Passge durchgeht, lässt anderen Bands die Ohren schlackern („Overrated Existence“). Wie nicht anders zu erwarten, ist handwerklich alles bestens, gerade der nimmermüde Drummer und die druckvollen Gitarren sind erste Klasse. Leider kommt zum Einen der Sänger nicht mit, der zu wenig Abwechslung ins Shouting legt, und ist zum Anderen das Songwriting nicht ausgefeilt genug, um sich vom Genre-Standard abzusetzen oder im Ohr des Hörers hängenzubleiben. THE BLACK DAHLIA MURDER machen vor, wie das geht, während sich THE LAST FELONY leider an den auf gleichem Feld versagenden WHITECHAPEL oder CARNIFEX orientieren und damit die Musikerkrankheit 2010 fortführen: die Unfähigkeit, gute Songs zu schreiben. Schade drum, wenn Potential steckt in dieser Band, wie die wenigen guten Passagen („Televisonary“) belegen. Mehr davon und mit der nächsten Platte kann es was werden.

Too Many Humans


Cover - Too Many Humans Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:27 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No Gods

()

JESUS ON EXTASY melden sich zurück, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dunkel, aber eingängig kommt das neue Werk "No Gods" daher, dessen mit Klavier unterlegter Titeltrack mit einem Refrain mit erhöhtem Ohrwurmfaktor aufwartet. Überhaupt liegt die Stärke des Albums in der gelungenen Mischung aus Härte und sich bevorzugt im Refrain entfaltenden eingängigen Melodien. "Beauty In Your Eyes" klingt dreckig in der Strophe, um sich dann sich zur dunkel-melodischen Hymne zu mausern, bei "Riot" wird durchgängig härter zur Sache gegangen und ordentlich draufgeprügelt. "Transitoriness" kommt ruhiger und melancholischer daher, durch "Intoxicated" weht Industrial- und EBM-Flair, und angerundet wird das Album zu guter Letzt durch die Ballade "Tonight". "No Gods" ist ein durchweg stimmungsvolles Album geworden, dass seine volle Wirkung am besten an tristen Regentagen entfaltet.

No Gods


Cover - No Gods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:56 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Gift Horse

()

MOSE GIGANTICUS mögen nicht nur schwere Gitarrenriffs, sondern haben auch eine Vorliebe für Hammond Orgel-Sound. Der zieht sich wie ein roter Faden durch die exat 30 Minuten von „Gift Horse“ und gibt dem Gemisch aus Metal und Stoner Rock die dringend benötigte eigene Note. Stellenweise lassen sich Vergleich mit frühen MASTODON nicht zurückweisen („The Left Path“), gerade was die Gitarrenarbeit und die Gesangslinien angeht – MOSE GIGANTICUS hätten leicht Gefahr laufen können, ein belangloser Abklatsch ihrer ehemaligen Labelkollegen zu werden, umgehen das aber mit direktem Songaufbau, besagten Orgelsounds und einem oft genug anderem, punkigerem Gesangsstil. „Gift Horse“ hat zwar keinen Überhit zu verzeichnen, kann aber in den sieben Songs durchweg überzeugen, sofern eine Affinität zu Stoner-Klängen da ist.

Gift Horse


Cover - Gift Horse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 30:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Autumn Offering

()

THE AUTUMN OFFERING machen irgendwas richtig, immerhin sind sie schon seit Ewigkeiten aktiv am Platten veröffentlichen und das sogar bei Victory Records. Allerdings stellt sich die Frage, wer die Sachen kauft, denn musikalisch ist die Chose recht belanglos, was auch für die neue, selbstbetitelte Scheibe gilt. Was vor ein paar Jahren noch eine starke Mischung aus Hardcore und Death Metal war, ist anno 2010 nicht mehr sonderlich aufregend und krankt zudem an belanglosen Songs, was der Opener direkt beweist, „Synapse“ und das folgende „Born Dead“ sind einfach nur vorhersehbar und langweilig. Wirklich besser wird es danach nicht, auch wenn THE AUTUMN OFFERING einen Zacken zulegen und gleichsam mehr Härte wie auch Melodie in auffahren. Aber cleane Vocals, melodische Gitarren und gleichzeitig viel Brutalität gibt es bei anderen Bands in besseres Songwriting verpackt. „The Autumn Offering“ ist eine Mittelmaßscheibe, die nur fanatische Sammler brauchen.

The Autumn Offering


Cover - The Autumn Offering Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nightmare

()

„Nightmare“ ist das erste Album von AVENGED SEVENFOLD nach dem Tod ihres Drummers Jimmy „The Rev“ Sullivan, dessen Ableben im Dezember 2009 die Band mitten in den Aufnahmen für das neue Album traf und bis ins Mark erschütterte. Der 28-jährige Sullivan galt als ausgezeichneter Drummer und Co-Sänger; und ob die Band den Verlust des seit Kindheitstagen mit Sänger M. Shadows und Gitarrist Synyster Gates befreundeten Mitstreiters überhaupt überstehen würde war erst mal fraglich. Mit der Zeit warf sich dann aber die Frage auf, ob ein Einstellen des Projektes in Jimmy Sullivans Sinne gewesen wäre und AVENGED SEVENFOLD entschieden sich weiter zu machen. Allerdings veränderte man die bisher entstandenen Texte, auch die Intention des Albums wurde sicher von den Ereignissen noch beeinflusst. Wobei ungeachtet dessen „Nightmare“ von Anfang eh als düsteres Werk, als ein Album über Themen wie Wahnsinn, Verzweiflung und Tod angelegt war. Um die Position hinter dem Drumkit noch nicht neu besetzen zu müssen, fungierte für die nun noch folgenden Aufnahmen die DREAM THEATER Legende Mike Portnoy als Studiodrummer, welcher (was ja auch keine Frage war) einen klasse Job ablieferte und welcher erst mal in 2010 die Live Shows spielen wird. Das Jimmy’s Vorbild sich dessen Vermächtnis angenommen hat dürfte sicher in seinem Sinne gewesen sein.

AVENGED SEVENFOLD (auch A7X) waren mit „Nightmare“ schon ein ganzes Stuck voran gekommen, bei vielen Songs hatte Sullivan die Drumparts ja bereits arrangiert, selbst sein Backgroundgesang gibt es auf dem Album noch zu hören. So verwundert es nicht, dass sich das Album als eine Art emotionaler Spiegel der tragischen Geschehnisse zeigt und sehr intensiv wirkt. „Nightmare“ hat keine Durchhänger oder gar Schwachpunkte zu bieten, sieht man mal davon ab, dass für viele AVENGED SEVENFOLD Fans der Anfangstage die Band mittlerweile nicht mehr der reinen Lehre anhängt. Sei’s d’rum! Das Teil funkt! So fällt es naturgemäß schwer einzelne Songs hervorzuheben. Aber der eröffnende Titeltrack „Nightmare“ (A7X-Metal meets 80er ALICE COOPER Hard Rock, mit klasse Solo von Synyster Gates), das folgende heftig groovende „Welcome To The Family“, die fast 7-minütige Überhymne „Buried Alive“ (welche vom Songaufbau gar an METALLICA Klassiker anknüpft), sowie das thrashig und zugleich alternativ daherkommende fett stampfenden „Natural Born Killer“ und das brutale „God Hates Us“ (es gibt wieder Screams bei A7X) machen sofort Laune. Dazu fällt im ersten Hör noch die gleich zu Beginn einem auf Gänsehaut machende Powerballade „Victim“ auf, sowie die noch von Jimmy Sullivan zuletzt verfasste äußerst gefühlvolle und emotionale Pianoballade „Fiction“ (mit noch von Sullivan stammende Gesangsparts). Krönender Abschluss dann das 11 Minuten lange „Save Me“, welches laut Shadow auch Einflüsse von RUSH bis DREAM THEATER im AVENGES SEVENFOLD Kontext präsentiert und damit dem Album noch ein weiteres abwechslungsreiches Highlight beschert. AVENGED SEVENFOLD ist mit „Nightmare“ eine Scheibe gelungen, die auf den ersten Schlag überzeugt – und dann mit jedem Durchlauf noch weiter wächst. Nicht von ungefähr stieg „Nightmare“ in den US-Charts direkt auf Platz 1 ein. Jimmy „The Rev“ Sullivan R.I.P.

Nightmare


Cover - Nightmare Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 66:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

7th Symphony

()

Auf stolze anderthalb Dekaden Bandgeschichte kann die finnische Ausnahmekombo mittlerweile zurückblicken und nun naht die Veröffentlichung des siebten Studioalbums. Treffend mit „7th Symphony“ betitelt, regieren auch dort natürlich wieder die Cellos, und doch setzt sich das Album zunehmend von seinen Vorgängern ab. Zwar waren die rein klassischen Zeiten schon vorher lange vorbei, doch auf „7th Symphony“ sind die Cellos zum Teil so stark angezerrt, dass sie schon mehr nach E-Gitarren denn nach klassischen Streichinstrumenten klingen- der Metal fordert zunehmend seinen Tribut. Die Band zeigt sich vielseitig, experimentiert beim vertrackten, siebenminütigen Opener „At The Gates Of Manala“ mit Progressive-Elementen, bei „Bring Them To Light“ (geschrieben und eingespielt mit Joe Duplantier von GOJIRA) gibt es gar Thrash-Metal um die Ohren, dazwischen finden sich klassischere Perlen wie „Beautiful“ und das wunderbar stimmungsvoll-melancholische „Sacra“. Mit „End Of Me“ mit Gavin Rossdale (BUSH) am Mikrofon ist ein klasse Rocksong gelungen, auch die angehende zweite Single „Not Strong Enough“ mit Brent Smith von SHINEDOWN ist so eingängig, dass sie ohne weiteres den Weg ins Radio finden dürfte. APOCALYPTICA weigern sich, auf der Stelle zu treten und das daraus resultierende Album kann sich sehen lassen.

7th Symphony


Cover - 7th Symphony Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ritual

()

"Ritual" heißt das Werk von ASTRUM ET ABYSSUM und gemeint ist nicht die satanische Variante, sondern vielmehr ein Flirt mit gelegentlichen Ethno-Klängen, wie beispielsweise Anklänge an Schamanengesänge im Intro von "Dornennaht" oder Percussion-Didgeridoo-Intros bei unter anderem "Vergessenes Land" und "Jagdblut". So ganz "Heile Welt"-verklärt, wie man vielleicht meinen könnte, klingt das dann aber doch nicht, wenn man dem Text einmal Gehör schenkt, erweckt doch "Dornennaht" verdächtig den Eindruck, sich thematisch gegen weibliche Beschneidung oder ähnliches zu wenden (oder ist das nun überinterpretiert?). Gedacht hat man sich bei "Ritual" also etwas, was man leider dennoch ein wenig vermisst, sind große Melodien, die sich im Ohr festsetzen. Die Gitarren dröhnen ordentlich, an Druck mangelt es also nicht, Sängerin Beate Scherers Gesang wirkt jedoch manchmal etwas angestrengt und alles in allem hätte ein bisschen mehr Abwechslung der Platte nicht schlecht zu Gesicht gestanden. In dieser Hinsicht sticht die Ballade "Nacht Ohne Zeugen" hervor, die etwas merkwürdig anmutenden Schlachtrufe (?) im Mittelteil von "Vergessenes Land" dagegen wirken eher befremdlich. Fazit: eher für dezent ethnisch angehauchte Experimentelle.

Ritual


Cover - Ritual Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:2 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS -