Review: Dead But Dreaming
Wenn man das Genre einer Band nicht direkt zuordnen kann hat das im Bestfall den Vorteil das
man etwas innovatives, spannendes und interessantes geliefert kriegt. Kein Deut weniger
wahrscheinlich ist allerdings auch das ein breiiger Soundmatsch ist der sich nicht entscheiden
kann was er denn rüber bringen will raus kommt. Im Falle von THE DIVINE BAZE ORCHESTRA
ist aber definitiv ersteres der Fall!
Eine Mischung aus komplexem Progressive Rock und psychedelischem Sound der 1970ger
Jahre den man auch gut und gerne Art Rock nennen kann wird bei „Dead But Dreaming“ auf
eine überaus entspannende Weise umgesetzt. Die meisten Songs sind sehr ruhig gehalten,
leben durch ihre Länge (bis zu dreizehn Minuten), die in Richtung PINK FLOYD gehenden
Vocals und die mit ihrem speziellen Ton wirkenden Kombinationen aus Synthesizer und Piano
(wer es genau haben will: Sogar ein Mellotron wird hier benutzt) - letztere prägen
insbesondere bei „The Cellar“ den Sound. Darüber setzen ein komplexer Basspart und voller
Effekte beladene Gitarrenparts die Akzente die die Musik nicht nur spannend sonder vor allem
auch ziemlich anspruchsvoll machen. Damit meine ich nicht das man dafür Musik studiert
haben muss; dennoch werden gerade die teilweise etwas verstörend wirkenden Parts in
Kombination mit häufigen Wechseln von instrumentalen Charakteristika unter Garantie nichts
für die sein die auf der Suche nach etwas Prägnantem oder Rockigem sind.
Daher ist es kaum möglich das was die Schweden hier spielen kurz und knackig auf den Punkt
zu bringen; aber wer insbesondere das alte PINK FLOYD mochte, vielleicht dazu noch Interesse
an PORCUPINE TREE hat wird mit dieser innovativen und meiner Meinung nach absolut
stimmig-genialen Musik seine wahre Freude haben. Reinhören, Empfehlung!
Dead But Dreaming
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
51:14 ()
Label:
Vertrieb:
So habe ich mir das erwartet: Ralf Scheepers (ex-TYRAN PACE, ex-GAMMA RAY) und natürlich immer noch Frontmann bei PRIMAL FEAR (seit 1997)) hat jetzt sein erstes Soloalbum am Start und zeigt sich dabei stilistisch über zwölf Tracks deutlich breiter aufgestellt, als man es bisher von ihm gesanglich gewohnt war. Auf dem sehr innovativ mit „Scheepers“ benannten Werk gibt einen Mix aus diversen Metalstilen zu hören, wobei er sein kraftvolles Organ durchaus wandlungsvoll einzusetzen weiß und teilweise sogar eindrucksvoll beweißt, dass er viel mehr drauf hat als „nur“ den mächtigen Power Metal-Shouter zu geben.
Gleich der Opener ist ein Hammereinstieg, denn bei dem deutlich an JUDAS PRIEST angelegten „Locked In The Dungeon“ sowie auch „Remission Of Sin“ (hier ist auch Tim „Ripper“ Owens am Mikro zu hören) holt er gleich mal richtig die Sirene raus und zeigt warum er bei den Priestern mal als für Halford-Ersatz am Mikro gehandelt wurde. Hier zeigen dann auch die anderen beteiligten Musiker wie die beiden Gitarristen Victor Smolski (RAGE) und Alex Beyrodt (u.a. VOODOO CIRCLE, SILENT FORCE) sowie Bassist Mat Sinner (PRIMAL FEAR, SINNER) und Drummer Snowy Shaw (THERION), dass die erfahrenden Herren eine bärenstarke und ungemein spielfreudige Backline bilden können.
Etwas ungewohnte Klänge bieten dann dass etwas düstere und sehr melodische „The Fall“ (mit klasse Gitarrensolo) hier beweißt Scheepers ebenfalls - er kann mehr als den geradlinigen Hansdampf. Mein Favorit ist aber ganz klar „Doomsday“ der Track kommt sehr gut, hat einen tollen Progmetalcharakter mit ausladenden Keyboards am Anfang, bietet sehr viel Atmosphäre und einen mitreißenden Charakter mit klasse Melodie. Bei „Saints of Rock“ geht es dann wesentlich straighter und profaner zu, hier hat Ralf Scheepers einen Song seiner ersten Band TYRAN PACE nochmal neu aufgenommen, eine solide Power-Hymne. Die wirklich tolle Ballade „Before The Dawn” (tatsächlich ein PRIEST-Cover) läßt kaum vermuten, dass hier tatsächlich Scheepers singt, er intoniert dermaßen überragend, es klingt für mich fast etwas nach Michael Kiske. Das Songmaterial klingt insgesamt schon recht unterschiedlich aber immer im Bereich von Metal, Heavy oder auch mal heftigeren Hardrock („Dynasty“) und sorgt somit für viel Abwechslung. Bei „The Pain Of The Accused“ hat er sich sogar Kai Hansen für die Gitarre dazu geholt, ebenfalls ein eher untypisches Stück, sehr episch aufgebaut mit wechselnden Stimmungen und Songverläufen.
Bei der Schlußnummer „Compassion“ darf Ralf Scheepers auch mal seine folkige Ader sprechen lassen mit rein akustischer Gitarre, Banjoklängen und sogar ein Akkordeon wurde eingebaut. klingt alles sehr relaxt hat was von den HOOTERS, der mit Abstand überraschendste Song eines durchgehend gut bis sehr guten Albums.
Das Songwriting ist zum einen typisch für Scheepers Organ metallisch ausgelegt aber dann doch noch so flexibel, auch mal eine andere Seite des sympathischen Sängers zu zeigen. Da man sich dabei aber nicht zu experimentell und zu weit weg von der Szene gibt, dürften sowohl die Anhänger von PRIMAL FEAR oder auch JUDAS PRIEST und alle traditionellen Metalfreaks sowieso auf diesem Silberling ganz viel Lohnenswertes finden – versprochen!
Scheepers
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
52:41 ()
Label:
Vertrieb:
Es ist schon etwas befremdlich wenn man über eine Band schreibt die es eigentlich nicht mehr
gibt – wie in diesem Falle. Das Album „Whispers Of Doom“ wurde 2007 als Demo in Australien
released, die Band sich bereits aufgelöst und die CD wurde drei Jahre später dann von Hands
Of Blue Records wieder aufgelegt. Und das ist auch gut so, wäre die Scheibe in der Versenkung
verschwunden wäre das schließlich Verschwendung.
Denn mit „Whispers Of Doom“ bekommt man grundsoliden Heavy Metal geliefert – mit allem
was dazu gehört! Galoppierenden Rhythmus Marke IRON MAIDEN, melodische und
charismatische Stimme sowie einer Reihe fetter Riffs die sich im Ohr festsetzen. Darüber gibt
es noch einige Melodielinien, nette Gitarrensoli und natürlich auch einige Ausflüge in Richtung
epischer Stimmenvariationen im Stile von reinrassigem Power Metal.
Ruhe hat man beim Hören selten; kein Song ist eine Ballade, das höchste der Gefühle sind
ruhige Passagen in „Shadow Hymn“ oder „Voices From The Holocaust“, letzterer nebst Akustik-
Intro mit einem hübschen Solo eingeleitet.
Durch die Länge von insgesamt zwölf Titeln fällt es jedoch unter Umständen etwas schwer sich
die besten Titel raus zu fischen, die Abwechslung ist hier nicht übermäßig stark und einige
Wiederholungen (teils dem Stil, teils der Band verschuldet) kommen schon zum tragen. Oder
anders gesagt: Manchmal verschwindet die Scheibe im Hintergrund.
Aber durchaus eine hübsches Stück Musik das die Band hier produziert hat, Reinhören lohnt
sich auf jeden Fall einmal.
Whispers Of Doom
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
60:52 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten