Review:

Khaos Legions

()

Vier Jahre hat man warten müssen, um von ARCH ENEMY wieder neuen Sprengstoff für die Ohren geliefert zu bekommen. Zwar hat die Band 2007 das Album "The Root Of All Evil" veröffentlicht, was ich aber nicht mitzählen will, da es sich nur um eine Neuaufnahme bereits älterer Songs der Combo handelte. Nun war ich also mehr als gespannt, was die Band nach der Rückkehr von Gitarrist Christopher Amott, dem Bruder von Michael Amott musikalisch auf die Beine stellen werden. ARCH ENEMY stehen bekanntlich für Melodic Death Metal. Die neue perfekt produzierte Scheibe schlägt genau in diese Kerbe und ist insoweit keine Überraschung. Da das Genre schon ziemlich abgelutscht ist, muss man sich schon arg auf die Hinterbeine stellen, wenn man hier Aufsehen erregen will. Der Titel des Albums "Khaos Legions" klingt dann recht abgedroschen und klischeehaft, doch als ich die Scheibe in meinem CD-Player laufen lassen, bleibt mir recht schnell der Mund offen stehen. Nach dem kurzen Instrumental-Intro "Khaos Overture" prescht die Band mit dem überzeugenden Song "Yesterday Is Dead And Gone", zu dem auch ein Video erschienen ist, los. Der Track ist im Midtempo gehalten und für mich als typischer ARCH ENEMY-Song direkt zu erkennen. Bissige Gitarrenläufe, ein aggressiv doch stets kontrollierter Gesang fressen sich einem direkt ins Ohr. Die Band erinnert mich gerade bei der Gitarrenarbeit oft an die alten Werke von CARCASS, was ja kein Wunder ist, da Gitarrero Michael Amott auch als Gitarrist in der seit 2007 wiedervereinigten Grindcore/Death Metal-Legende die Saiten zupft. Überhaupt stehen die Gitarren mächtig im Vordergrund. Die Songs beinhalten eine Vielzahl von genialen Riffs, treibenden Melodien und E-Saiten-Geschreddere, wie man es sich wünscht. Obwohl nichts wirklich neu ist, wissen die Songs zu überzeugen und reißen einen mit. Gerne spielt man die Tracks wieder und wieder an. Eine Eigenschaft, die zahlreichen anderen Bands in dem Genre oft vermissen lassen, so dass man hier direkt positiv überrascht ist.
Insgesamt gibt es bei den Songs kaum Ausfälle. Der Opener "Yesterday Is Dead And Gone" wirkt oft etwas verwirrend und hektisch, bevor er dann stets in den harmonischen Refrain einleitet, der mit einer epischen Melodie den Song noch das gewisse Etwas gibt. Die folgende Nummer "Bloodstained Cross" ist insofern vergleichbar, als dass hier erneut gerade beim schon ergreifenden Refrain der sonst hektische und aggressive Song geerdet wird und man die Erklärung erfährt, warum es sich um eine "Melodic" Death Band handelt. Live sicherlich zum Mitgröhlen geeignet. "Under Black Flags We March" ist erneut eine etwas langsamere Nummer und wirkt aufgrund des hymnenartigen Charakters mit dauerhaftem E-Saiten Geschrubbel während der Strophen etwas altbacken. Ebenso traditionell kommt "No Gods, No Masters" daher, der wohl noch den verständlichsten Gesang von Angela Gossow besitzt. Gesanglich darf man sich übrigens keineswegs beschweren. Wer glaubt, Death Metal sei eine Männerdomäne, wird hier erneut eines besseren belehrt. Angela Gossow beweist überzeugend auf dem Album, dass sie von giftigen Gescreame bis zum tiefen Growlen die komplette Bandbreite abdecken kann. Ob der positive Eindruck insoweit daran liegt, dass man bis zum letzten Song nicht unbedingt auf die Idee kommen mag, dass hier kein Mann, sondern eine Frau am Mikrofon shoutet, mag dahin gestellt bleiben. Das folgende "City of The Dead" beinhaltet einige hörenswerte Soli und Gitarrenspielereien, wobei mir der folgende Song "Through The Eyes Of A Raven" wesentlich besser gefällt. Der Track ist abermals im Midtempo gehalten und weiß durch seine giftige Gitarrenarbeit und Gossows treibenden Gesang zu überzeugen, bevor mit einem stimmungsvollen Akkustikpart ausfadet. Erwähnenswert sind zwei kurze hörenswerte Instrumentals ("We Are Godless Entity" und "Turn To Dust"), wobei man sich wegen der Länge von jeweils ca. 1-2 Minuten fragen muss, ob es dazu eines eigenen Tracks bedarft hätte. Herausgreifen will ich zuletzt "Thorns In My Flesh", eine schnellere Nummer mit einer schönen Melodie, die mit dem Gesang von Gossow perfekt harmoniert.
Zusammenfassend ist "Khaos Legions" ein herausragendes Album geworden. Eine überzeugende und auch im Midtempo Bereich aggressiv daherkommende Gitarrenarbeit mit vielen ergreifenden und epischen Melodieverläufen zeichnen das Album aus. Definitiv ein Must Have-Album des Jahres für die, welche mit Melodic Death Metal noch was anfangen können. Daumen hoch!

Khaos Legions


Cover - Khaos Legions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Run The Streets

()

Ich finde es hart, Musiker oder gar Künstler zu verhöhnen und ihr Werk zu zerreißen. Vielleicht fehlt mir ja nur der Zugang oder ich verstehe es einfach nicht. Also versuche ich, fair und sachlich zu bleiben - auch aus Respekt ob der Arbeit der Beteiligten. Nur leider gelingt mir das bei der kommenden Review nicht ganz. Auch um klar zu machen, dass Kindheitsträume nicht immer mit Realität zu füllen sind, wenn einfach kein Talent da ist.

Die Band SANCHEZ ist nach ihrem Sänger Jose Sanchez benannt, kommt aus Schweden und legt mit "Run The Streets" ihren zweiten Longplayer vor. Was hab ich gelacht! Nee Freunde, das geht gar nicht. Da sind pubertierende Schülerbands besser in Form als das, was die vier "Erwachsenen" da abliefern. Diese Scheibe könnte als Satire oder gesungener Witz durchgehen, aber ich befürchte, die "Musiker" meinen das Ding ernst. Die Stimme des "Sängers" kling nach Marlon Brando im göttlichen Paten als er seine letzte Szene hat und den Löffel abgibt. Ein Klisché dümmer und ausgelutschter als das andere reiht sich aneinander, sowohl musikalisch als auch textlich. Ich musste immer mal wieder laut loslachen, weil SANCHEZ einfach zu komisch sind mit ihrer Sleaze-Satire. Diese Band ist mit Abstand die schlechteste Sleaze- und Hardrockband, die ich je im Leben auf CD zu hören bekam. Das war deutlich, aber einer muss es ja auf den Punkt bringen. Jose, mach' irgend was anderes! Male, schreibe Gedichte von mir aus, bastle was Schönes, aber bitte höre auf zu singen.

Run The Streets


Cover - Run The Streets Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Werk 1: Nachtfall

()

Side-Projects von EISREGEN-Musikern sind meist mit Vorsicht zu genießen, siehe EISBLUT oder TRANSILVANIAN BEAT CLUB, die stets irgendwo zwischen arger Gewöhnungsbedürftigkeit und akustischem Sondermüll pendeln und längst nicht das hohe kreative Niveau der Hauptband preisgeben. MARIENBAD nennt sich die neue Schmiede der beiden EISREGEN-Gründer Michael Roth und Yanit, die hier ein Stück der tschechischen Geschichte aufarbeiten. Allein schon durch Roths Gesang mit dem rollenden "R" erinnert "Werk 1: Nachtfall" (der Titel deutet bereits eine Fortsetzung an) natürlich sofort an die Hauptband, aber MARIENBAD klingen sogar noch einen Tick düsterer und vor Allem doomiger, leider auch etwas monotoner. Musikalisch Herausragendes sucht man definitiv woanders, aber allein durch das textliche Konzept, das sich um die Stadt Marienbad, unter Anderem das Massaker am Bahnhof zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs ("Endbahnhof"), ein gruseliges altes Haus ("Die Gelbe Villa Der Selbstmörder") sowie einen Zirkel von zwölf Stadtbewohnern dreht, die diesen zum Untergang in einem Stausee verdammten Ort auch über den Tod hinaus nicht verlassen wollen ("Wasserwall"), wird das Album tatsächlich gewohnt morbide und sogar originell - für Hörer, die den Sound der Jungs bereits gewohnt sind und mögen. Alle anderen sollten besser die Finger von "Werk 1: Nachtfall" lassen, denn das Album ist für Unbedarfte sicher eine Spur zu trashig (ohne "h"!) und schwer genießbar. Zeitgleich wird die Scheibe noch in einer 1:1 übersetzten englischen Fassung angeboten, die jedoch außer beinhärtesten Ultra-Fans wirklich keine Sau haben muss, da das hauptsächlich von den Texten lebende Werk seinen Reiz ohne Muttersprache (Michi Roth in Englisch klingt komisch) fast vollständig einbüßt. Oder um Herbert Grönemeyer zu zitieren: "Was soll das?!".

Werk 1: Nachtfall


Cover - Werk 1: Nachtfall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 45:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Welcome To The Neighbourhood (Re-Release)

()

MEAT LOAF veröffentlichen ja eher in größeren Abständen neues Material; auf das mega-erfolgreiche 1993 erschienene „Bat Out Of Hell II“ wartete man ja satte 7 Jahre. Dass dann knapp 2 Jahre später mit „Welcome To The Neighbourhood“ der sympathische stimmgewaltige „Fleischklopps“ ein weiteres Album nachschob durfte da schon verwundern. Resteverwaltung war das aber keineswegs, auch wenn Stammproduzent und Songwriter Jim Steinman sich bei „Welcome To The Neighbourhood” weitestgehend zurückhielt. Trotzdem gibt es auch auf diesem ursprünglich 1995 erschienene siebten MEAT LOAF Album genügend Songs und Passagen, welcher seiner bevorzugten Mischung aus Rock’n’Roll, Klavier, überlangen Kompositionen, im Song wechselnde Instrumentalisierung und Tempi entsprechen – sowie natürlich seinen epischen Wagnerismus. Erfolgreich was es allemal. Denn mit „I'd Lie For You (And That's The Truth)” und mit „Not A Dry Eye In The House“ (beide von Diane Warren geschriebenen) hatte man zwei durchaus respektable Hits vorzuweisen. Wobei aber vor allem „I'd Lie For You (And That's The Truth)” doch stark an die MEAT LOAF Übernummer „I'd Do Anything For Love (But I Won't Do That)” erinnerte. Ansonsten umgab sich MEAT LOAF diesmal mit unterschiedlichsten Songwritern (u.a. auch Sammy Hagar) und schaffte mit etwas weniger pathetischen Songs ein recht authentisches Rockfeeling, welches der Band und dem Mann überraschend gut stand. Der Opener „Where The Rubber Meets The Road” und „Amnesty Is Granted" sind solch richtig gute Rocker. Aber auch typische Balladen wie „Martha“ und natürlich die Musical-mäßigen heroischen Steinmann-Nummern „Original Sin“ und „Left In The Dark“ lassen den Fan des MEAT LOAF Sounds zufrieden in den Sessel sinken.

Die toll aufgemachte „Collectors Edition“ von „Welcome To The Neighbourhood” enthält das Original Album einschließlich vier Bonustitel, darunter zwei BEATLES-Cover, den Rodgers & Hammersteins Song „Oh, What A Beautiful Morning" und das Duett „Is Nothing Sacred" mit Patti Russo, welches als Single aus dem „Best Of Meat Loaf" Album 1999 veröffentlicht wurde. Darüber hinaus noch eine zweite CD mit Live-Aufnahmen einen 1995er MEAT LOAF Konzertes aus dem New Yorker Beacon Theater (Setliste siehe unten) und ein ausführliches Booklet, das mit Linernotes, allen Texten und zahlreichen Bildern (im 50er-Jahre-Kinoplakat-Stil) aufwartet. Obendrein kommt dann noch eine DVD mit den Promo-Videos zu „I'd Lie For You (And That's The Truth)” und „Not A Dry Eye In The House“, der BBC Auftritt der beiden Songs und ein Interview, bei dem auch oben genannte Songwriter zu Wort kommen. Für MEAT LOAF Fans fast schon ein must-have.



Disc One: Original Album

1. Where The Rubber Meets The Road 4:58

2. I'd Lie For You (And That's The Truth) 6:40

3. Original Sin 6:04

4. 45 Seconds Of Ecstasy 1:07

5. Runnin' For The Red Light (I Gotta Life) 3:58

6. Fiesta de Las Almas Perdidas 1:29

7. Left In The Dark 7:13

8. Not A Dry Eye In The House 5:54

9. Amnesty Is Granted 6:10

10. If This Is The Last Kiss (Let's Make It Last All Night) 4:34

11. Martha 4:39

12. Where Angels Sing 6:09

Bonus Tracks

13. Come Together 3:20

14. Let It Be 2:27

15. Oh, What A Beautiful Morning 3:05

16. Is Nothing Sacred (featuring Patti Russo) 5:37 (1999 Single)



Disc Two: (Live)

1. Life Is A Lemon And I Want My Money Back 8:00

2. Where The Rubber Meets The Road 5:42

3. I'd Lie For You (And That S The Truth) 7:26

4. Amnesty Is Granted 5:54

5. You Took The Words Right Out Of My Mouth 10:00

6. All Revved Up 6:55

7. Dead Ringer For Love 4:29

8. I'd Do Anything For Love (But I Won't Do That) 5:28

9. Running' For The Red Light (I Gotta Life) 4:01

10. Midnight At The Lost And Found 5:07

11. Whatever Happened To Saturday Night? (Live 1989) 3:19

12. Bat Out Of Hell 12:21



Disc Three: DVD

1. I'd Lie for You (And That's the Truth) (Promo Video)

2. Not a Dry Eye in the House (Promo Video)

3. I'd Lie for You (And That's the Truth) (BBC 12/10/95)

4. Not a Dry Eye in the House (BBC 1/2/96)

5. Interview (LONG VERSION)

Welcome To The Neighbourhood (Re-Release)


Cover - Welcome To The Neighbourhood (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 152:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Separation

()

Die Band aus Regensburg hat sich „80s/90s Thrash Metal“ mit viel Groove und einer klitzekleinen Dosis Hardcore der alten Schule auf die Fahnen gepinselt. Und die Bayern haben damit verdammt Recht. Nach den ersten Veröffentlichungen präsentiert sich ROADKILL 13 auf ihrer dritten EP (plus der 2007er-Full-Length „The Chronicles“)mit „The Separation“ nach einigen Umbesetzungen wesentlich thrashiger als zu Beginn 2003. Die Hardcore-Einflüsse sind zwar immer noch leicht präsent, aber eben zugunsten der oldschooligen Thrash-Anwandlungen zurückgefahren. Ein Kracher wie „Time To React“ besticht durch slayereskes Riffing, viel Dampf und eine räudige aber eben nicht lausige Stimme. Das Niveau hält die Band über alle fünf Songs und steht den vielen heute gehypten Thrashkapellen aus aller Welt in nichts nach. Und obwohl die CD komplett auf „D.I.Y-Basis“ entstanden ist, zeichnet sie sich durch amtlichen Sound aus – guter Klang muss also nicht unbedingt teuer sein und bei Claassen und Co. eingetütet worden sein. Da auch das Coverartwork von Philip Schrimpf schick ist und alles andere als billig aussieht, besteht eigentlich kein Grund, nicht zuzugreifen. Zumal 23 Minuten coolster Thrash in professioneller Verpackung für 5 Euro über die Seite www.myspace.com/13roadkill13 oder die Adresse hk-1@freenet.de bestellt werden können. "The Separation" EP (5 EUR +Shipping) wird auch von “Rebirth The Metal Productions” vertrieben, Info hier: http://www.rebirththemetal.de.vu/

The Separation


Cover - The Separation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 21:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Morphist

()

„Eher Oldschool, mit Heavy, True, Power, Thrash und Metalcore Elementen” – es nennt sich MORPHIST und ist eher ein seltsamer Mix ohne viel Substanz als ein interessanter Metal-Cocktail; aber der Reihe nach. Die Scheibe beginnt so wie sie angekündigt wurde. Mit „Warriors Passion“ kommt ein wirklich nach Oldschool klingender Heavy Metal-Track daher welcher (zu mindestens in den ersten beiden Dritteln) auch eine gute Figur zu machen weiß, dann aber in einer Art pseudo-Growling und Metalcore-mäßigen, cleanen Vocals absäuft. Gleiches Schema, das heißt guter Anfang und solide Riffs, werden dann aber von der eigenen Idee mal etwas experimenteller die Stile zu vermischen zu Nichte gespielt. Es passt einfach nicht rein – es wird nichts Halbes und nichts Ganzes draus. Der ein oder andere Track weiß sich davon noch nicht eingenommen und kommt souverän in einem homogenen, meist sogar nicht mal schlechten Klangbild daher („Flames Of Bravery“). Das wäre auch noch in etwa der Punkt wo ich sagen würde „Okay, echt gute Ansätze, nur fehlt es noch am Feinschliff“, aber dann kam der Song „Claws“. Bitte, Jungs, was ist das? Die Nummer beginnt langsam und tragend, erinnerte mich sogar etwas an ein GRAVE DIGGER-Intro… nur um dann von Geschreie fortgeführt zu werden, inklusive Blastbeat. Die Nummer rettet auch der ziemlich coole und im richtigen Kontext wohl auch ziemlich atmosphärische Kinderreim-Inlay nicht mehr. Selbiges übrigens auch im Folgesong „Restless“ zu beobachten. Leider kein Einschlag wie eine Bombe. Eher Richtung Blindgänger.

Morphist


Cover - Morphist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fear Of Infinity

()

Spätestens seit seinem fulminanten 2003er Werk "Of Empires Forlorn" läuft es für das Septett (!) aus Virginia ein wenig runder, wobei gesagt werden muss, dass die Band seit Anfang der 90er konstant sehr gute bis überragende Qualität abliefert. Lediglich die Basis hat inzwischen größere Kenntnis von den Doomern der Güteklasse A erhalten, so dass die Vokabel "Verkaufszahlen" nicht mehr hinter vorgehaltener Hand verwendet werden muss. Für "Fear Of Infinity" hat man sogar einen Deal beim Branchenriesen Nuclear Blast eingefahren, der WHILE HEAVEN WEPT höchstwahrscheinlich noch weiter nach oben ziehen wird. Jeder traditionelle Doom-Freak kann "Fear Of Infinity" nun überall abgreifen, und es lohnt sich: obwohl das Werk wieder etwas kompakter und eingängiger (die Vokabel "kommerziell" fällt hier nicht mal hinter vorgehaltener Hand...) klingt als der Vorgänger "Vast Oceans Lachrymose", wird hier alles aufgefahren, was tiefmelancholische, mitreißende und vielschichtige Klänge ausmacht. Und trotz des bombastischen Gesamtsounds (Michelle Schrotz und Jason Lingle sind beide nicht nur stimmlich im Hintergrund aktiv, sondern auch jeweils als Keyboarder) kommt bei Stücken wie den recht flotten Startern "Hour Of Reprisal" und "Destroyer Of Solace", dem verträumten, hochatmosphärischen "To Grieve Forever" oder dem überragenden elfminütigen Abschluss "Finality" (totaler Gänsehaut-Refrain!) niemals schmalzig-kitschige Gotenstimmung auf, obwohl sich WHILE HEAVEN WEPT immer schon nur knapp diesseits der Pompgrenze bewegt haben. Aber genau diese Gratwanderung beherrscht die Band nahezu perfekt, so dass man "Fear Of Infinity" getrost als Doom-Pflichtveranstaltung abstempeln kann. Monumentales Düsterkino!

Fear Of Infinity


Cover - Fear Of Infinity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 37:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Heathen Warrior

()

Als die Hamburger Axtschwinger im Jahr 2002 nach zwei Demos und zwei 7"-EPs mit ihrem selbst betitelten, saustarken Debüt mitten in die seinerzeit noch unsägliche "True Metal"-Welle einbrachen, war bereits das große Potential der Band ersichtlich. Von "True Metal" redet heute keine Sau mehr, aber STORMWARRIOR haben sich durch ihr durchweg hohes Niveau gehalten, auch wenn sie inzwischen, auf Album Nummer Vier, etwas glatt gebügelter klingen als noch auf den ersten beiden Werken. Der druckvolle Sound, der schon "Heading Northe" zu einer Wuchtbrumme gemacht hat, steht dem Quartett aber gut zu Gesicht, und gewohnt dem hohen Norden huldigende, flotte Hymnen wie der Titelsong, "Heirs To The Fighte", "Bloode To Bloode", "Fyre & Ice", "Wolven Nights" oder der fette Abschluss "And Northern Steele Remaineth" gehen ohne Umschweife direkt ins Wikingerblut. Ein wenig Kritik bleibt trotz der hohen Klasse von "Heathen Warrior" aber leider nicht außen vor: mit "The Returne" oder "Ravenhearte" (beide arg süßlich) befinden sich auch ein paar nicht ganz so zwingende Kompositionen auf dem Album, und Bandchef/Gitarrist/Sänger Lars Ramcke versucht immer merklicher, sein ewiges Idol Kai Hansen gesanglich zu imitieren, was ihm aber nur sehr bedingt gelingen will. An die große Klasse von GAMMA RAY oder die Höhepunkte von RUNNING WILD, dem zweiten Richtungspfeiler im Sound von STORMWARRIOR, reicht die Band trotz ihres sehr guten Kurses noch nicht ganz heran. Ansonsten machen Freunde von Qualitätsedelstahl hier wieder nicht viel falsch.

Heathen Warrior


Cover - Heathen Warrior Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Autumn Souls

()

Das Interessanteste an THY BLEEDING SKIES ist die Tatsache, dass ihr Drummer aus Finnland stammt, während der Rest irgendwo in Schwaben hockt. Mehr aber auch nicht, denn das musikalische Ergebnis auf „Autumn Souls“ ist belanglos und völliger Durchschnitt. Leicht doomiger Death Metal, bei dem alte AMORPHIS grüßen, aber der völlig ohne Höhepunkte oder auch nur gutes Songwriting auskommt. Dazu ein ziemlich schwache Vorstellung des Shouters und nur halbwegs gelungene Gitarrenarbeit, schon ist „Autumn Souls“ fertig und der Hörer nach den ersten vier Songs eingeschlafen. Das Album braucht niemand.

Autumn Souls


Cover - Autumn Souls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fake History (Re-Release)

()

Das LETLIVE-Debüt “Fake History” wird mit drei Bonussongs erneut veröffentlicht, knapp ein Jahr nach dem ursprünglichen Erscheinungstermin. „Hollywood, And She Did“, „Lemon Party“ und das von Brett Gurewitz produzierte „This Mime“ fügen sich dabei nahtlos in das bereits bekannte Songmaterial ein, ohne wirklich Akzente setzen zu können, denn das übernehmen Songs wie das knackige „We The Pros Of Con“ oder das chaotische „Renegade 86“ selbst. Die Vergleiche mit BLOOD BROTHERS, REFUSED oder AT THE DRIVE-IN passen nur teilweise, denn im Vergleich mit deren Werken gehen LETLIVE doch deutlich zahmer und berechenbarer vor. Das Ergebnis kann dennoch überzeugen, da die Band gekonnt zwischen Poppigkeit und Chaoscore wechselt und so langsam eine eigene Identität entwickelt, mit der sie sich vom Metalcore-Einheitsbrei genauso abgrenzen wie vom poppigen Emocore. „Fake History“ ist eine solide, emotionale Platte geworden, die irgendwo zwischen besagten Einflüssen und dezentem Pop-Appeal pendelt und klar macht, dass hier eine durchaus interessante Band aktiv ist.

Fake History (Re-Release)


Cover - Fake History (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:22 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS -