AGORAPHOBIA aus dem Süden der Republik präsentieren mit "Sick" ihr erstes selbst produziertes Langeisen. Nach einem kurzem melodischen Intro geht’s gleich voll los: "In My Thoughts" ist - wie auch der Großteil der nachfolgenden Songs - stilistisch schwer in eine Ecke zu stecken. Fette Gitarrenriffs die teilweise braten wie die Sau oder auch moderne Riffs die eher aus der Alternative Schiene stammen treffen hier aufeinander und werden immer wieder durch ansprechende und sehr melodische Gitarrensoli begleitet. Dazu gibt es einen Mix aus old school Death Metal Vocals von Christian Horsinka und agressiveren Gesangslinien bis hin zu fiesen Growls von Sänger Maik Wacker. Der Titeltrack "Sick" geht durch die sehr gelungene melancholische und vor allem melodische Stimmung schnell ins Ohr. AGORAPHOBIA aus Wiesloch experimentieren und kombinieren hier so viele verschiedene Einflüsse mit einander das man sogar nach mehrmaligem Hinhören immer wieder neue Sachen entdecken kann. "The Call" haut vor allem durch das megamäßige nach KILLSWITCH ENGAGE klingende Gitarrenspiel voll rein - keinesfalls jedoch Kindergarten Melodien sondern wirkliche emotionale Ergüsse der einzelnen Musiker. Die Härte wird in den Songs durch den Groove bestimmt - nicht unnötige Drumkit Kill Attacken sondern eher groovende Stampfer wie "Unbreakable" oder "The Clown" die einen enorm hohen Mitbangfaktor in sich tragen. Ein Problem könnten die Jungs um Bandleader "Metalheinz" vielleicht darin bekommen, dass die Kombination aus modernem MetalCore plus Gesang mit traditionellen Klängen und bösartigen Death Vocals einige potentielle Käufer abschrecken könnte. Denen, die von beiden Stilrichtungen nicht unbedingt abgeneigt sind, sollten zwei Ohren riskieren und sich mit "Sick" beschäftigen. Es lohnt sich….Die amtliche Produktion mit 16 seitigem Booklet gibt’s für 10,- Euro unter bestellung@agoraphobia.de zu erstehen.
Die 25-jährige Berlinerin JULIA HUMMER kann man durchaus als Multitalent bezeichnen. Die recht erfolgreiche Filmschauspielerin ("Absolute Giganten", "Crazy", "Die innere Sicherheit" und aktuell "Gespenster") versucht es also nun auch mit der Musik - und erweist sich dabei als mehr als nur talentiert. Die Songwriterin legt mit "Downtown Cocoluccia" ein unaufgeregt zeitloses, in Tradition von Bob Dylan liegendes Debüt vor, dass hervorragend zu düsteren, nebelverhangenen Herbsttagen passt. Dabei wird die Akustikgitarre abwechselnd dezent von Percussions, Schlagzeug, Banjo, Violine, Mundharmonika und Klavier unterstützt - bewegen sich die Kompositionen zwischen Indie-Pop, Folk und Gitarrenpop und bleiben dabei immer gelassen ruhig. Und der Qualitätslevel darf sich durchaus schon mal mit Alanis Morissette und Heather Nova messen - auf akustischem Niveau. Am ehesten erinnert es aber noch an Sheryl Crow. Würde das Talent nicht aus Berlin, sondern aus New York, Dublin oder London kommen, es hätte gerauscht im Medienwald. So bleibt JULIA HUMMER wohl eher ein Insider-Tipp für schwermütige Nachmittage. Vielleicht braucht es mehr wie ein einmaliges Hinhören, Luft zum ganz großen Erfolg ist auch noch da - die Art und Weise der Musik ist kein Selbstläufer und darf auch mal sperrig und krumm um die Ecke kommen. Davon abgesehen ist JULIA HUMMER mit "Downtown Cocoluccia" einfach ein schönes, melancholisch trauriges Album gelungen.
Nein keine Wiederbelebungsversuche des aus den 90ern bekannten Mustang-Waschmittels, wie man beim Betrachten des "Pferdecovers" der aktuellen CD von INSTITUTE vielleicht hätte denken können aber trotzdem eine Art Wiederauferstehung der musikalischen Art: Denn bei dieser Formation handelt es sich um die aktuelle Band des ex-BUSH Masterminds Gavin Rossdale.
Sage und schreibe erst vier Jahre nach dem endgültigen Abgesang der Grunge/Alternative Legende Bush hat sich der Junge endlich gesammelt u.a. mit solch hochkarätigen Musikern wie Chris Traynor (Git./HELMET), Cache Tolman (Bass/RIVAL SCHOOLS) Charlie Walker (Drums/ CHAMBERLAIN) verstärkt, um wieder etwas ganz neues zu machen. Nun "Distort Yourself" nennt sich das Ergebnis dieser Anstrengungen und gegenüber dem mächtigen "Vorbild" hat sich eigentlich nicht soviel verändert, allerdings sind die Gitarrenriffs jetzt noch markanter und heftiger in ihrem Gesamterscheinungsbild. Es klingt aber trotzdem an allen Ecken nach BUSH, dies liegt natürlich hauptsächlich am charismatisch-wehklagendes Organ Rossdales, der omnipräsent im Mittelpunkt steht aber auch die anderen Bandkollegen können z.B. mit abwechslungsreichen Gitarrensolos und groovigen Basslines sowie punchigem Drums für dass ein oder andere Ausrufezeichen sorgen. Die Nähe zu Bush ist als so verwunderlich nicht, da außerdem sämtliche Debütsongs auch nahezu im Alleingang von Rossdale geschrieben wurden, trotzdem klingt dass Ganze nicht nach einem Einman-Projekt sondern kommt überzeugend kompakt, mit fetter Produktion sowie einigen sehr gelungenen Tracks daher. Der Bandcharakter von INSTITUTE ist jederzeit deutlich heraushörbar, hier spielen nicht schlicht angeheuerte Rockmusiker sondern es agiert eine wirkliche ambitionierte Band. Eingängige Melodien in Serie mit typisch energetischen Hymnencharakter in Verbindung mit fetten Gitarrenwänden sind hier Reihenweise vorhanden. Sicherlich wird dem ein oder anderen auch manchmal etwas schon als bekannt vorkommen aber INSTITUTE sind durchaus kein Plagiat sondern bieten genügend eigene Trademarks. Bereits der klasse Opener "Bullet Proof Skin" fönt so richtig gut rein aber auch wütend-heftigere Songs wie "When Animal Attack" oder "Information Age" gehen gut ab, genauso wie das eher straight rockende "Mountains". Auf der gefühlsbetonteren Habenseite stehen dass melancholisch gehaltene "Wasteland" sowie das fast schon zerbrechlich wirkende "Ambulances" mit wunderbar unkitschigen Streichereinsätzen.
Für alle Bush Fans ist "Distort Yourself" jedenfalls ein absoluter Pflichtkauf und für alle anderen Alternative Anhänger besteht zumindestens Anhörpflicht.
Aus Österreich, genauer gesagt Kärnten (kennt mancher sicher aus der Werbung ".. is a Wahnsinn") kommen CLEAVE und diese Trio bringt jetzt mit "Pluvious Tomorrows" nach zwei EP’s ihr erstes Komplettwerk heraus. Mittlerweile konnten die Jungs jetzt mit dieser CD sogar das Crater8Records Label von ihrem Können überzeugen und dies verwundert eigentlich nicht. Unter der nach meiner Meinung aber nur sehr groben "Überschrift" Alternative, möchten sich CLEAVE schon zugeordnet wissen aber neben natürlich "schreienden" Gitarren sorgen doch andere dominierenden und eher ungewöhnliche Bestandteile bei dieser Art von Musik, für absolut positive Momente. Zum einen sind es die vielen getragen-sphärisch geprägten Momente und die häufig mehr als nur angedeuteten progressiven Arrangements mit viel Keyboard (Piano) Streichern, Saxophon oder auch Beatboxeinsatz - son entsteht eine tolle stilistische Breite, die bei normalem Alterantive sonst nicht üblich sit. Auf den 14 Stücken der Scheibe wird so eine ungeheuere Vielseitigkeit vermittelt, die kombiniert mit viel atmosphärischer Tiefe wunderbare Klangerlebnisse, jenseits jeder radiotauglichen Konzepte, erzeugt. Es gibt aber auch etwas heftigen Parts, wobei die Gitarren ordentlich zur Geltung kommen, immer unterschwellig mit diesem typisch spröden Charme und einer gewissen Melancholie als bleibender Soundeindruck über der Musik quasi als Deckmantel gestülpt. Dieser Eindruck wird natürlich besonders durch Sänger sowie Frontmann Marian Ploesch, der mit seinem sehr an Steve HOGARTH (MARILLION) erinnernden Organ, den intensiven Songs von Cleave seinen deutlichen Stempel aufdrückt, noch weiter intensiviert. Mit dem oftmals geglätteten Mainstream (Alternative) Rock vieler amerikanisch geprägten Bands haben CLEAVE wohltuend abgrenzend wirklich nichts am Hut, hier sind noch genügend Ecken & Kanten vorhanden ohne auch wieder gleich zu kopflastig rüberzukommen. Alibiballaden mit aufgesetztem Weltschmerzpathos wird man hier vergeblich suchen, die Ausdrucksstärke hier kommt absolut authentisch, ehrlich und mit viel Emotionalität. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an und dies bestätigt sich auch auf "Pluvious Tomorrows" mit seine vielen Wendungen und unterschiedlichen Songcharaktern ebenfalls sehr gelungen. Wobei mich die Single "Kasparlov" gar nicht mal so überzeugt, da gibt es viele noch bessere Tracks u.a. der starke Opener ""Unify It" die coole Rocknummer "Analyze" oder auch eher getragene "Flowerpiecer". Für alle Songs gilt es festzuhalten schöne Melodien, packende Gitarren sowie energetische Drums vermitteln Frische, dynamische Rockmusik ohne angestaubt zu klingen. Quasi als Meisterstück liefern dann Cleave mit dem über neunminütigen "Sanity & Reason" die absolut passende Schlussnummer ab und definieren hierbei nocheinmal ihren ureigenen Alternative Prog Rock in höchster Perfektion- klasse!
DARKEMIST erinenrt mich spontan an Guinnes-Bier: macht dick und färbst deine Scheiße schwarz. Schwarze Scheiße ist "Mindseek" zwar nicht, aber der große Brüller ebensowenig. Fünf Chilenen geben sich ihrer Idee von Metal hin und bauen so ziemlich alles ein, was man gebrauchen kann. Von schwedisch angehauchten melodischen Riffs, zu elektronisch verzerrten Gesangsstücken ("Holding Tight") und haufenweise klassischem Metal, seien es Riffs, Soli oder die typischen Drums. Mir kam es permantent so vor, hier nur eine Coverband zu hören, die einfach ihren Fundus durchgeschaut und aus jedem Coversong die besten Sachen genommen hat. Nur eines haben DARKEMIST nicht bedacht: dass eine Platte vor allem von guten Songs lebt - Song, die sich beim Hörer festsetzen. Songs, die einen zum spontanen Bangen verleiten. Songs, deren Chorus man sofort mitgröhlen kann. Aber leider klappt das bei keinem der elf Songs auf "Mindseek". Die Scheibe ist bei weitem nicht schlecht, aber auch nicht gut. Man merkt den Chilenen ihr Können und die vielen Ideen an, nur leider haben sie es nicht geschafft, diese Ansätze in richtig gute Songs umzusetzen, so dass "Mindseek" schlicht Durchschnittsware bleibt.
Hossa! Progressive Metal aus Kolumbien! Das in Bogota angesiedelte Quartett, das 2002 von Gitarrist Daniel Realphe gegründet wurde, beruft sich zwar auf allseits bekannte (Prog -) Kapellen wie DREAM THEATER, SYMPHONY X, IRON MAIDEN, CHILDREN OF BODOM, THERION oder ANGRA, spielt jedoch völlig abgedrehten, hochtechnischen und für normale Ohren nur schwer nachvollziehbaren High Tech - Prog, der selbst beinharte WATCHTOWER, - oder SIEGES EVEN - Fans noch mächtig fordert. Allerdings verkommen HIDDEN PATH dabei nicht (oder nur selten) zum puren Show - Objekt der Marke: "Seht her, was wir alles draufhaben!". Das Einzige, das an "Before Our Eyes" ein wenig aufstößt, ist die höhenlastige (aber dabei druckvolle) Produktion, die die grundsätzlich schon nicht gerade tiefen Gitarren noch weiter betont und das Album sehr schrill und leicht nervig klingen lässt. Wen das jedoch nicht allzu sehr stört, dürfte sich über erstklassige Stücke wie "Winds Of Destiny", das balladeske "I Lost You" oder das spacige, geile Instrumental "Timeless Existence" freuen. Zudem gibt es mit "Meine Freude" noch eine cool umgesetzte Hommage an Johann Sebastian Bach zu hören, die einmal mehr die Wurzeln der Band offen legt. Insgesamt ist das Album nur Frickel - Freaks zu empfehlen, die damit jedoch eine echte Perle entdecken könnten. Aber die langen Instrumentalpassagen und die generell nur schwer zu konsumierende Mucke sind garantiert nicht leicht zu verdauen. Trotzdem sehr cool!
Mit "Our Lady Of Annihilation" haben sich MOST PRECIOUS BLOOD in die erste Reihe moderner HC-Bands gespielt, eine Entwicklung, die nach der saucoolen "In Vain"-EP absehbar war. "Merciless" heißt der neueste Hassklumpen aus New York und ist eine der Platten, die ihren Titel zu Recht tragen. Bereits der Opener "Shark Ethic" ist ein unbarmherziger Tritt in die Weichteile und gibt die Marschrichtung der Platte vor. Rob Fusco rotzt mit seinem eigenwilligen Gesang die Texte ins Mikro, während die Gitarrenfront unerbittlich einprägende Melodien ins Hirn des Hörer drückt und die Rhytmusfraktion gnadenlos pumpt. Selbst die Keyboards klingen nur böse, düster und unterschwellig aggressiv. Wenn mal ein Gang zurück geschaltet wird, werden Vergleiche mit der Wucht einer BOLT THROWER-Scheibe völlig zu Recht wach. MOST PRECIOUS BLOOD können eben beides: gnadenlos ballern ("Two Men Enter, One Man Leaves") und heftige Moshparts ("Type A Personality"). Immer zum richtigen Zeitpunkt variieren die New Yorker das Tempo und können so 13 Schläge ins Gesicht anbringen, ohne dass der Hörer eine Chance hat, sich der Wut und dem Charme der Platte zu entziehen. "Merciless" mag nicht so schnell eingängig sein wie HATEBREED oder BORN FROM PAIN-Platten, kann dafür aber mit deutlich mehr Eigenständigkeit aufwarten und einem Aggressionspotential, das es in sich hat. Eine der geilsten HC-Scheiben diesen Jahres!
Mensch, da freut man sich, daß THE TEA PARTY mit InsideOut fast ein Jahr nach der Veröffentlichung in der kanadischen Heimat endlich auch in Europa für "Seven Circles" einen fähigen Vertrieb gefunden haben und jetzt sieht es so aus, als ob sich dies ausergewöhnliche Trio sich tatsächlich getrennt hat. Da wird es wohl wieder nix mit einer ausgedehnten Tour passend zum 15-jährigen Jubiläum. Ganze vier Jahre nach dem genialen "The Interzone Mantras" kommen Jeff Martin (Vocals/Gitarre), Stuart Chatwood (Bass) und Jeff Burrows (Drums) also endlich wieder mit feinem neuem Material für ihre, wenn auch zwar kleine, aber durchaus treue Fangemeinde in Deutschland. Tatsächlich ist dies bereits Album Nummer neun und auch bei dieser CD ist man sich charakteristisch treu geblieben, klingen jedoch völlig anderst als auf dem Vorgänger ohne ihre typischen Roots völlig außen vor zu lassen.
Auf "Seven Circles" geht dass Dreigestirn tatsächlich viel geradlinig-rockiger bei den Songaufbauten vor, weniger experimentell bzw. kompliziert in den Arrangements (ohne dabei etwa zu simpel zu sein) und die orientalischen Einflüsse sind diesmal fast völlig außen vor. Einzig bei dem mächtig aufwühlenden "Luxuria" sind noch einzelne Fragmente davon hörbar. Der Gesang ist wie immer genial charismatisch und ungemein emotional. Die Kanadier klingen wieder etwas erdiger, betonen wieder deutlich mehr den fast rohen Rockcharakter in ihren Songs kombiniert mit diesem fast schon lässigen DAVID BOWIE meets DOORS meets DANZIG Vocalssound. Entstanden ist die Scheibe in einer sehr schwierigen Phase der Band, denn bei ihrem langjährigen Manager Steve Hoffman war Lungenkrebs diagnostiziert worden, woran dieser nur 38-jährig im November 2003 verstarb. Diese Situation nahm starken Einfluss auf das Songwriting. Es sind hieraus so wunderbare (Halb)Balladen wie das prächtige tiefsinnige "Oceans" oder auch das mit pompös bombastischen Streichern versehene "The Watcher" entstanden, einfach zurücklehnen und in die Melodien hineinlegen. Dann zeigen THE TEA PARTY gekonnt als abwechslungsreichen Kontrast, daß man mit herrlich groovigen Bässen und energetisch tiefen Gitarrenwänden voll die Hütte abrocken kann ("Writing’s On The Wall" oder "Overload"). Als weiteres Songhighlight besticht die Hymne "Stargazer" mit ihrem klasse Retrotouch und unvergesslichem Refrain, die schon erwähnte BOWIE Schlagseite und steht stellvertretend für einen perfekten Rocksong. Die CD wurde hauptsächlich mit Produzent Gavin Brown (BILLY TALENT, THREE DAYS GRACE) in Toronto und teilweise mit dem sicher nicht günstigen Bob ROCK (u.a. METALLICA) auf Hawaii aufgenommen. Die beiden haben es jedenfalls geschafft, die Jungs wie eine moderne LED ZEPPELIN Adaption klingen zu lassen ohne als purer Abklatsch zu scheitern - allein hierfür gebührt schon höchste Anerkennung.
Tony Martin hat eine Rückkehr definitiv nicht ganz ausgeschlossen, daher bleibt uns noch die kleine Hoffnung einer Reunion. Solange kann/muß man sich mit dem superben "Seven Circles" trösten.
Terry Bozzio gilt in Rockkreisen als absolutes Ausnahmetalent am Drumkit und hat schon mit unzähligen Größen der Szene zusammen gearbeitet (siehe "Discography" auf seiner Homepage). Mit "Chamber Works" hat er ein komplettes Album komponiert und zusammen mit dem "Metropole Orkest" aus Holland aufgenommen. Soviel zu den Fakten, aber mit Rock, geschweige denn Metal, hat "Chamber Works" rein gar nichts zu tun, sondern ist eher ein vollständiger Genuss für Klassikliebhaber und hat sogar Soundtrack - Qualitäten. Gelegentlich erinnern die Kompositionen an die Untermalungen von US - TV - Serien der 80er Jahre und nicht nur deswegen ist das Album ein Werk, das man entweder dem bewussten Hörgenuss unterziehen oder als Beschallung im Hintergrund laufen lassen kann. Selbstverständlich gibt es hier sehr viele Feinheiten zu entdecken und sehr anspruchsvolle Hörer von Instrumentalmusik könnten hieran ohne Frage ihre Freude haben, aber eine allgemeine Empfehlung wäre absolut Fehl am Platz. "Chamber Works" ist mit Sicherheit kein schlechtes oder schwaches Album, aber unsere für gewöhnlich hart und härter rockenden Leser fühlen sich dabei garantiert nicht angesprochen!
Unsere nordischen Brüder scheinen für jede Ikone des Metal eine passende Band im Petto zu haben. Darf Ozzy sich mit Hellfueled messen, haben sich die ASTRAL DOORS auf Ronnie James Dio eingeschossen. Haben die doch mit Nils Patrik Johansson einen Sänger in Ihren Reihen, der dem Meister schon zur Ehre gereicht. Dementsprechend sollten ASTRAL DOORS auch allen Fans von Dio, Rainbow, Deep Purple und Konsorten ein Begriff sein - gibt es hier doch regelmäßig qualitativ hochwertiges für den heimische CD-Player. Auf der EP "Raiders Of The Ark" übernimmt der starke Titeltrack die Aufgabe des Appetizers auf das kommende Album "Astralism" und lässt so ganz nebenbei selige Dio - The Last In Line - Zeiten mit allen bekannten Trademarks plus Hammondsound am Horizont erscheinen. Mit dem eingängig rockenden "Easy Rider", einem bisher gänzlich unveröffentlichten Song sowie drei bisher nur in Japan erschienene Tracks, das im Midtempo gehaltene "Far Beyond The Astral Doors", das treibende, aufs ASTRAL DOOR Debüt passende "Another Day in Hell" und das stark an Rainbow erinnernde "Moonstruck Woman" gibt dann auch noch Futter, welches den Erwerb einer EP rechtfertigt. Als Bonus gibt es zusätzlich noch den Video-Clip zum Song "Time To Rock" vom letzten Album "Evil Is Forever". Gelungenes Zwischenspiel zum verkürzen der Wartezeit auf den nächsten Longplayer.