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Have A Nice Day

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Schon wieder eine neue Veröffentlichung von KEN? Wohl kaum - hatte doch das Koblenzer Projekt um BLACKMAIL-Sänger Aydo Abay grade im Mai diesen Jahres gleich zwei komplette und zu Recht viel umjubelte Alben auf den Markt gebracht. "Have A Nice Day" ist dann auch ein um zwei Bonus-Tracks erweiterter Re-Release des Debüts von 2002, das den Grundstein für das zur Zeit wohl interessanteste deutsche Musik-Projekt und für die bis jetzt wohl besten beiden deutschen Alternative-Alben des Jahres legte. Auf "Have A Nice Day" erinnern KEN noch wesentlich stärker an BLACKMAIL, was wohl daran liegt, dass die Ingredienzen dieselben sind: Treibende Drums, noisige Schrebbel-Gitarren, melancholische bis düstere, teils leicht psychedelische Harmonien und darüber Aydo Abays charismatischer und einzigartiger Gesang. KEN im Jahre 2002 sind dabei vielleicht noch ein bisschen eingängiger - wenn es nach vorne geht, dann grade und schnörkellos, wie in den Rockern "Husk" oder "Voltage Point", wenn es ruhiger wird, entstehen Songs wie die fast schon meditative Ballade "On(n)", und gelegentlich wird sich mit Stücken wie "Whirlpool Of Terror" und "Swell" auch mal leichter Ohrwurm-Pop und Country gegönnt. Mit "Artificial Movement" und "1/2 bb" kommen dann aber auch die Psycheledic-Fans auf ihre Kosten. Insgesamt ist das Debüt von KEN druckvoller und rockiger als die beiden Nachfolge-Alben, dafür aber noch weniger verspielt und eigenständig. Ganz davon abgesehen ist "Have A Nice Day" aber eine großartige Scheibe, die jede Menge geniale Songs enthält und intensive Stimmungen vermittelt, und die sich jeder BLACKMAIL-Fan, der nicht aufs nächste Album warten will, dringend zulegen sollte. Und jeder KEN-Fan - sofern er sie nicht schon besitzt - sowieso. Und überhaupt alle, die auf erstklassigen Indie-Rock stehen.

Have A Nice Day


Cover - Have A Nice Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 47:56 ()
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The Art Of War

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Dass bei den polnischen Death Metallern nach jedem Album traditionsgemäß eine EP folgt, dürfte sich bereits herumgesprochen haben. Somit ist "The Art Of War" (nach dem Album "The Beast") ein kurzes, aber wie gewohnt starkes Intermezzo geworden, das man von der Band erwarten durfte. Der leider kürzlich verstorbene Doc, dem diese EP auch gewidmet ist, wird an den Kesseln von Datay vertreten, der seine Arbeit wie sein Vorgänger höchst effektiv und höchst schnell erledigt. Wer die "Blitzkrieg 3" - Tour besucht hat, dürfte sogar schon in den Genuss von zweien der neuen Stücke gekommen sein, nämlich dem High Speed - Groover "This Is The War" und dem Stakkato - Massaker "Lead Us!!!". Beides sind hervorragende Songs im typischen VADER - Gewand. Weiterhin gibt es mit den Intros "Para Bellum" und "Banners On The Wind" zwei coole Synthie - Einlagen und mit "What Colour Is Your Blood" einen echten Oberhammer zu hören, der zu den besten Granaten der Band überhaupt zählt. Abwechselungsreich, mitbangwütig machend und sehr aggressiv, teilweise schon zähflüssig, geht die Post ab, bevor das ultrafixe "Death In Silence" den würdigen Schlusspunkt markiert. Als Bonus sind noch zwei Videoclips von "This Is The War" enthalten, jeweils ein toll aufgemachter Animationsfilm im besten "Mechwarrior" - Stil, die sich meiner Ansicht nach aber nur durch grafische Variationen und andere Szenen im Film unterscheiden. Eine sehr originelle Idee, die von gängigen Videoclip - Konzepten abweicht. Musikalisch und qualitativ gibt es an dieser Stelle ohne Frage den "Tipp", aber ob vier Songs plus zwei kurze Intros plus zwei Videos den Kaufpreis von vermutlich um die zehn Euro (und mehr!) rechtfertigen, steht wieder mal auf einem anderen Blatt. Zum Preis einer Maxi wäre "The Art Of War" jedenfalls ein echter Pflichtkauf!

The Art Of War


Cover - The Art Of War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 14:33 ()
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Parallel Worlds

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Musiker aus Italien kämpfen im Metal- und Rockbiz schon mal mit einschlägigen Vorurteilen - das sie frickeln trifft aber zumindest auf SIMONE FIORLETTA (auch bei der Prog-Metal-Band Moonlight Comedy) schon zu. Der 23-jährige begann frühzeitig mit Klavierunterricht und den üblichen Verdächtigen: Beethoven, Mozart und Chopin. Als er seine wahre Passion begriff - die Gitarre - suchte er sich andere Vorbilder: Steve Vai, Joe Satriani, und Neil Zaza. Vor allem beide letztere haben es SIMONE FIORLETTA angetan. So wundert es nicht, dass sein Instrumental Album "Parallel Worlds" genügend Affinitäten zu jenen beiden Gitarrenvirtuosen aufweist. Dabei hat FIORLETTA seine stärkeren Momente wenn er es betont ruhig und melodiös angehen lässt. Dass die Songs meist angenehm kurz ausgefallen sind, wird den einen oder anderen stören, dient aber der Hörbarkeit. Anspieltipp: das als Song Nummer drei auflaufende, mit semiakustische Anfang versehene, sehr abwechslungsreiche und zunehmend an Fahrt gewinnende "The First Day Of Life" sowie das direkt darauf folgende, absolut entspannte "Blue Eyes". Wird auf "Parallel Worlds" mal ein Zahn zugelegt, bewundert man zwar die Spielkunst - an den Details dieser Songs lässt sich aber noch feilen. Gegen Ende des Albums geht der eine oder andere Track dann doch schon zu schnell wieder aus dem Ohr heraus. Selbst das nicht zu verleugnende Können kann die einsetzende Wiederholeffekte der einen oder anderen Parts nicht aufbrechen. Instrumentalfreaks mit einem Hang zu genannten Genregrößen dürfen das Teil trotzdem mal anchecken.

Parallel Worlds


Cover - Parallel Worlds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:28 ()
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Anaclasis - A Haunting Gospel Of Malice And Hatred

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Die Polen HATE standen, zumindest hierzulande, immer im Schatten ihrer Landsmänner und Genrekollegen VADER. Auf der einen Seite nachvollziehbar, da beide Bands einen sehr ähnlichen Sound haben, aber andererseits besitzen HATE genug Klasse, nicht als zweitklassiges Plagiat durchzugehen. Und stilistisch sind HATE sogar noch eine Spur offener als ihre "Konkurrenten", fahren sie neben dem bekannten Highspeed - Gebretter eine fette Midtempo - Keule auf und streuen zudem, allerdings ganz dezent, Keyboard - Samples ein. Das Finale von "Hex" etwa erinnert ein wenig an FEAR FACTORY, und auch zeitgemäße Gitarrenfiepereien, wie in "Malediction", scheuen die Polen nicht. All diese Zutaten geben der Band sogar einen leichten Progressive, - und Industrial - Anstrich. Nur im Songwriting - Sektor sind die Jungs nicht ganz so stark wie ihre oben genannten Landsleute. Insgesamt ist "Anaclasis - A Haunting Gospel Of Malice And Hatred" ein sehr hörenswertes, kurzes, aber heftiges Album geworden, das sich Freunde des "Polen - Todes" ohne Bedenken in die Lauscher schießen können und das HATE hoffentlich einen Schub in Sachen Bekanntheit beschert. Cool!

Anaclasis - A Haunting Gospel Of Malice And Hatred


Cover - Anaclasis - A Haunting Gospel Of Malice And Hatred Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:1 ()
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The Order That Shall Be EP

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Die Brasilianer CONDOLENCIA machen auf ihrer "The Order That Shall Be"-EP keine Mätzchen, sondern legen dem Hörer einen wütenden Metalcoreklumpen vor die Füße, der vor Wut nur so strotzt. Growls, fette Gitarren, von stampfenden Moshparts bis puren Geballer, das sind die Eckdaten von CONDOLENCIA. Metalcore, wie ihn BORN FROM PAIN kaum besser machen können. Auf Screamo und den ganzen neumodischen Kram wird verzichtet, stattdessen setzen die Edger voll auf die klassische Symbiose von Hardcore-Attitude und Metalriffs, was fünf richtig heftige Songs hervorbringt. Die basslastige Produktion passt wie Arsch auf Eimer und drückt die Musik mit voller Wucht aus den Boxen. CONDOLENCIA bedienen alle Klischees, die alter Metalcore mittlerweile hat und das ist genau richtig! Bei nur fünf Songs ist es nicht verwunderlich, dass keine Langeweile aufkommt, aber ich bin mir sicher, dass CONDOLENCIA auch über längere Spielzeit einfach nur knallen würden. Kaufen!

The Order That Shall Be EP


Cover - The Order That Shall Be EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:4 ()
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Those Once Loyal

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Ganze vier Jahre haben sich die Briten Zeit gelassen, einen Nachfolger ihres Überwerkes "Honour - Valour - Pride" einzuspielen. Neuzugang Dave Ingram hat die Band mittlerweile wieder verlassen und seinem Nachfolger / Vorgänger Karl Willets Platz gemacht, wobei beide Sänger einen sehr guten, gleichwertigen Job abliefer(t)en. Die einen werden sich nicht zu Unrecht über den zurück gekehrten Ur - Shouter freuen und andere werden, ebenso nicht zu Unrecht, seinem temporären Ersatzmann hinterhertrauern. Sei´s drum! Am Ende zählt das Resultat und hier haben sich BOLT THROWER ein weiteres Mal selbst übertroffen. "Those Once Loyal" beginnt recht untypisch mit den sehr melodischen, hohen Soli des Openers "At First Light", doch ein paar Sekunden später fühlt man sich gleich wieder heimisch an der Front. Überall Panzer, Truppen, Gitarrengewitter, noch mehr Truppen, Soldaten mit Bässen bewaffnet, und überall liegt totes Metall herum. Aus der Ferne nähert sich Verstärkung: zu Gänsehautmelodien und der königlichsten aller vertretenen Schlachthymnen, "Those Once Loyal", erklingt liebliches Artilleriefeuer, Pulvergeruch liegt in der Luft und die Armeen donnern aufeinander! Am Ende Stille! Welcher Schlacht wurde man Zeuge?! Vier Jahre hatte man Zeit, sich vom letzten Kampf zu erholen, aber ist man auch bereit für einen weiteren Kreuzzug dieses Kalibers? Seit 19 Jahren tobt jener Krieg schon, aber nie gab es einen Sieger; genau wie anno 2005! Neun Angriffe und jeder ein vernichtender Erstschlag! BOLT THROWER sind der Krieg, zu dem jeder hingehen sollte, gerade, weil es (stilistisch) nichts Neues im Westen gibt. Nur eines: einen weiteren Death Metal - Klassiker!!! Rückzug!

Those Once Loyal


Cover - Those Once Loyal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:34 ()
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Hellfire

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Black Metal, also so richtiger, der ist ja kompromisslos. Und ohne Innovation. Und schlecht produziert. Die ersten beiden Fakten stimmen, letzteres nicht. Die Pestler aus Norwegen holen den Knüppel aus dem Sack und packen ihn eigentlich nie wieder ein, obwohl Songs wie "Nathicana" echte Breaks und schwermütige Parts haben - jaaa, und sogar Melodie. An sich aber regiert Satan mit Geschwindigkeit, vor allem in Bezug auf das frostige Drumming denkt die geneigte Schwarzwurzel eher an ein die gute alte M40 als an Musik zwo drei. Ach: Aber dafür haben die Herrschaften am Ende das Titelstück sehr archaisch-atmosphärisch aufgebaut, der Soundtrack zum Jahr der Pest, wie zufälllig sogar 13:49 Minuten lang… Das beste an dieser Scheibe: Siemachen zwar mächtig einen auf alte Schule, liefern dabei aber auch jede Menge Qualität ab, Qualität, die einen gehetzten Wutklumpen hat entstehen lassen, der sich eindeutig von den Pomp-Posern der Unterwelt absetzt, aber auch nicht zu sehr gekünstelt den Spirit der vergangenen Zeit ausatmet. Wer Darkthrone und Co. mag, bei wem Kompromisse spätestens bei Immortal aufhören, der sollte sich ein weiteres Stück Norwegen ins Haus holen. Auf das bei ihm das Höllenfeuer brenne. Aber richtig.

Hellfire


Cover - Hellfire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 52:13 ()
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Riven

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Ihre insgesamt sechste Veröffentlichung präsentieren die Osteuropäer mit dem so gut in die Vogelgrippe-wahnsinnige Welt passenden Namen. Die Tschechen machen harten und abwechslungsreichen Death Metal - sie knüppeln schnell, bleiben dann fast stehen, doomen und grooven herum, um dann progressiv bis unnachvollziehbar durchzudrehen. Die ganze Scheibe transportiert eine sehr düstere Atmosphäre - mit der PANDEMIA es schaffen, sich aus dem Normalo-Programm auszuklinken. Als Anhalt sei ein Mix aus polnischer zweiter Generation, der Florida-Bewegung und neueren Extrem-Metal-Elementen skandinavischer Prägung an die Hand des angesprochenen Rezipienten gegeben. So richtig eingängige Parts und Melodien fehlen, deswegen scheint das Album anfangs ein wenig am Hörer vorbei zu rauschen. Dafür fehlen, und das macht das Album gleich noch ein bißchen attraktiver, die ausufernden Griffbettwichsorgien vergleichbarer Bands aus Übersee oder eben Osteuropa. Wenn’ Soli gibt, dann passen sie eben auch in den Song ("Us And Them"). Zudem klingt der Sound recht fett - was "Riven" natürlich auch nicht schlechter macht. Wer sich erstmal an die anfang merkwürdigen Varianten PANDEMIAs gewöhnt hat, der wird an diesem Death-Metal-Silberling seine wahre Freude haben - egal, welche Richtung des Genres er bevorzugt. PANDEMIA scheinen kosmopolit - womit wir wieder beim Namen und der Vogelgrippe wären.

Riven


Cover - Riven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:13 ()
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Pain Necessary To Know

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Mit "The Painter’s Palette" haben EPHEL DUATH damals unseren armen Mono an den Rand des Wahnsinns gebracht (kurze Zeit später hat er auch aufgehört, für uns zu schreiben…), jetzt bin ich an der Reihe. Ich hab damals schon VIRULENCE überlebt, bin also abgehärtet. Aber was mich dann an musikalischem Irrsinn empfing, war schon hart. Worte wie nachvollziehbar, vorherhsehbar oder einfach genial habe ich ganz schnell aus meinem Wortschatz gestrichen. Keine Ahnung, was in die Italiener gefahren ist, aber wer so abgefahrene Mucke macht, hat auf keinen Fall alle Latten am Zaun. Konsequentes Nichtbeachten elementarer Songschreiber-Grundsätze führt zu neun Songs, die einfach nur irre sind. Jazzige Parts wechseln sich mit purem Geballer ab, was in ruhige, sphärische Klänge mündet ("Few Stars, No Refrain And A Cigarette") und der Sänger brüllt, kreischt und wimmert wie ein Patient einer finsteren Irrenanstalt, der den großen Cthulhu gesehen hat. Noch abgedrehter als MR BUNGLE und VIRULENCE, ist "Pain Necessary To Know" nur was für ganz Harte - oder Irre, je nachdem.

Pain Necessary To Know


Cover - Pain Necessary To Know Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:17 ()
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From The Depths Of Time

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AVIAN nennt sich das neue Betätigungsfeld von Lance King, dem ehemaligen BALANCE OF POWER, - und amtierenden PYRAMAZE - Sänger, der das Debüt seiner neuen Band auch gleich mit Hilfe von Tommy Hansen (unter Anderem HELLOWEEN, PRETTY MAIDS) gemischt und mit Hilfe von Dave Ellefson (ex - MEGADETH) produziert hat. Das Trio King, Weingarten und Leviathan gibt sich epischen, getragenen, weitgehend melancholischen und teilweise bombastischen Power Metal - Klängen hin, die allein schon durch den Gesang gewisse Ähnlichkeiten mit PYRAMAZE nicht verleugnen können. Lance King könnte sogar als der inoffizielle Nachfolger von JD Kimball gehandelt werden, denn er versprüht einen sehr ähnlichen Charme und gehört meiner Meinung nach zu den zurzeit unterbewertetsten US Metal - Sängern überhaupt. Wer das nicht glaubt, sollte sich Stücke wie den genialen Opener "As The World Burns", den Stampfer "Black Masquerade", "Final Frontier", "Time And Space Part I - City Of Peace" oder "Blinding Force" anhören und sich selbst überzeugen. Leider können die Kompositionen nicht immer Erstliganiveau halten und ein paar Songs, zum Beispiel "Queen Of The Insane" oder der Titelsong, setzen sich nicht richtig im Ohr fest. Da war der PYRAMAZE - Erstling (siehe Review) vergleichsweise doch einen Zacken stärker. Nichtsdestotrotz ist "From The Depths Of Time" ein gutes bis sehr gutes Album geworden, dem US Metaller ohne Bedenken Beachtung schenken können und vielleicht sogar, je nach Geschmack, einen echten Glücksgriff damit machen!

From The Depths Of Time


Cover - From The Depths Of Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:6 ()
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