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Eclipse

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Im Vorfeld zum Songwriting von "Eclipse” hatten die Finnen um Gitarrist Esa einige Wechsel zu verkraften: erst der Plattenfirmenwechsel hin zu Nuclear Blast und dann der Ausstieg von Pasi Koskinen, der durch den bis dato relativ unbekannten Tomi Joutsen ersetzt wurde. Nachdem diese Hürden genommen, konnten sich AMORPHIS endlich an die Arbeit zum 2003er Album "Far From The Sun" machen. Und auch wenn ich eine abgespeckte Promo-Version habe, bei der die meisten Songs nicht bis zum Ende ausgespielt werden - und die Spielzeitangabe nicht fürs "richtige" Album gilt - haben mich die Finnen nicht nur überrascht, sondern voll und ganz überzeugt. Neuzugang Tomi entpuppt sich als echte Verstärkung im Finnen-Kader und kann mit seiner kraftvollen, charismatisch-dunklen Stimme so tollen Songs wie dem rockigen "Brother Moon" oder der ersten EP "House Of Sleep" den letzten Kick geben. Und endlich, endlich sind die Zeiten des guten alten Growls wieder zurück! Zwwar nicht so oft, wie ich mir das heimlich immer noch wünsche, aber besser als gar nicht. Musikalisch gehen AMORPHIS quasi einen Schritt zurück und haben "Eclipse" zu einer Mischung aus "Elegy" und "Tuonela" gemacht. Mitreißende Melodien, straighte Songs, perfekt platzierte Keyboard-Parts und eine erstklassige Produktion machen "Eclipse" zu einem unendlich schönen Metal-Album. Ja Metal, kein Rock mehr. Der 70er-Rock-Anteil wurde zurückgefahren und gleichzeitig dem Metal mehr Raum gegeben - eine Entwicklung, die "Eclipse" nur zugute kommt. Einige neue Fans werden AMORPHIS damit sicher vergrällen, aber die alten Hasen werden es ihnen danken! Gitarrist Esa hat durch den ganzen Stress im Vorfeld wo jede Menge Wut angestaut, die einfach mal raus mußte. Gleichzeitig hat er aber auch viele rockige Riffs geschrieben und so die Grenzen nicht klar gezogen. Cleverer Schachzug. In manchen Momenten erinnert die Scheibe an eine andere große finnische Band, die 2005 von uns ging - SENTENCED. Hoffentlich werden AMORPHIS ihnen nicht so schnell nachfolgen und uns im Gegenteil noch lange mit so hochkarätiger Musik versorgen. Back with a blast!

Eclipse


Cover - Eclipse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:42 ()
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17

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"Die Schöne und das Biest" in Folge 367 - ANUBIZ machen Gothic Metal mit ha-ha-hohem Frauengesang und einem tief grummel-singenden männlichen Gegenpart. Natürlich "braucht" die Welt nicht noch einen Theatre-of-Tragedy-Klon, aber sei´s drum. Schlimmer ist die Art und Weise, wie ANUBIZ es machen, denn die Texte auf "17" sind auf deutsch - und so versteht man die lyrischen Ergüsse: Herz reimt sich auf Schmerz, allein ist gemein, macht Pein und bringt die Sängerin zum Wein(en) - an dieser Stelle wünscht man sich Robert Gernhardt als Kultur-Staatsminister. Der hat mal eine Sondersteuer für schlechte Reime auf tausendfach abgenudelte Schlüsselwörter gefordert - recht so, bei ANUBIZ könnte er gut abkassieren. Die zwei Gitarristen sind reichlich in den Hintergrund gemischt und machen dem übermächtigen Keyboard Platz - wenn nicht Gitarrist Jörg Erkelenz Komponist und damit "Verbrecher" von "17" wäre, könnte er einem leid tun. Kein falsches Mitleid: "17" ist allerhöchstens was für Hardcore-LACRIMOSA-Gästebuchschreiber - sonst braucht das kein Mensch!

17


Cover - 17 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:52 ()
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The Winter Wake

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Aus Italien kommen ELVENKING, woher sonst?! Wenn man so etwas schon vorher weiß, sinkt die Bereitschaft, das Album in den Player zu schieben, gleich gegen Null… aber keine Sorge: so schlimm ist die Band, die mit "The Winter Wake" gerade ihr drittes Album vorlegt, nicht. Man bekommt sehr hymnischen, folkigen, mit Streichern und chorartigen Gesängen veredelten Melodic / Power Metal geboten, der durch seine Mischung aus metallischem Bombast und zahlreichen akustischen Intermezzi sehr originell klingt und nicht allzu viele Vergleiche zu anderen Bands zu lässt. So nüchtern wie diese Beschreibung sind aber leider auch die Stücke ausgefallen, die zwar durchweg ok bis gelungen sind, echte Ohrwürmer oder Gassenhauer aber auch nach mehreren Durchläufen nicht offenbaren wollen. Die Zielgruppe, also Fans von zum Beispiel BLIND GUARDIAN, SAVAGE CIRCUS, EDGUY oder SKYCLAD, sollte sich "The Winter Wake" ruhig einmal auf ihrer "Muss ich reinhören!" - Liste notieren und ein solides und handwerklich sauberes Album entdecken, das sicher einige Freunde finden wird. Bei mir persönlich wollte diese an sich coole Mucke jedenfalls nicht richtig zünden…

The Winter Wake


Cover - The Winter Wake Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:46 ()
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All Things To All People

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CARPARK NORTH scheinen in ihrer dänischer Heimat mittlerweile Dauergast in den vorderen Chartsrängen zu sein und so verwundert es kaum, dass das zweite Album "All Things To All People" nun auch in Deutschland veröffentlicht wird. Die Melange aus Alternative Rock, Achtziger New Wave und eine gehöriger Portion Pop (samt Gothic-Anleihen) funktioniert bei Songs wie dem mit Hitpotential ausgestattetem Tanzflächenfeger "Human" (da hatten CARPARK NORTH beim komponieren sicher The Knack im Ohr), "Best Days" (Depeche Mode treffen The Rasmus) und dem traurigen "Fireworks" echt gut. Nach hinten hin können die jungen Dänen (Lau Højen, Søren Balsner und Morten Thorhuage) aber das Niveau nicht bei allen Kompositionen halten und manche Passage klingt dann doch einen Tick zu gelangweilt. Das abschließende "Heart Of Me" lässt dann trotz der melancholischen Grundstimmung wieder Hoffnung keimen - einen Tick ruhiger steht der Band nämlich mehr als gut zu Gesicht. Nicht desto trotz rechtfertigt die Pop-Single "Human" alleine mal ein reinhören bei CARPARK NORTH.

All Things To All People


Cover - All Things To All People Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:21 ()
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White

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Über New Metal mag jeder denken, was er will; Fakt ist, dass es eine einflussreiche Bewegung war, die eine Menge Kids zu harter Gitarrenmusik gebracht hat. Manche haben sich durchaus emanzipiert und halten KORN, SLIPKNOT und Konsorten nicht mehr für den Nabel der Gitarrenmusik, gleichzeitig gibt es immer noch einen Haufen Stylo-Besserwisser-Tpyen, die dem Begriff "Intoleranz durch Dummheit" eine neue Tiefe geben. Fakt ist aber auch, dass New Metal seinen Zenit überschritten hat und bei weitem nicht mehr so viele Newcomer aus den Löchern gekrochen kommen wie noch vor ein paar Jahren. NO ONE’S OWNED gehören zu den wenigen Newcomern, die alle Voraussetzungen mitbringen, auch ohne New Metal-Hype ihren Weg zu machen. Auf "White" haben sie zwar alle New Metal-Zutaten verwurstet, aber dabei zum Glück nicht das Songwriting vergessen und sich von Klischees (wie der dauernden laut/leise-Dynamik) ferngehalten. Wer KORN kennt, wird sich bei NO ONE’S OWNED heimisch fühlen, gerade der Gesang erinnert an die großen Amis, kann aber auch mal aus dem Schatten treten und nach CLAWFINGER klingen ("Nowlostlife") und macht immer eine gute Figur. Der Gesang ist fast durchgehend clean und in einer melancholischen, verzweifelten Stimmung, die nur selten einmal durch aggressive Töne unterbrochen wird. Der Bass wummert wie von einer New Metal-Band zu erwarten und die Gitarren haben einigen unerwartete Einsätze, wodurch sich "White" schnell vom Einheitsbrei abhebt. Die acht Songs sind sauber produziert und wissen mit einem ausgefeilten Songwriting zu überzeugen, so dass für darbende New Metal-Fans ein Besuch der Band-Homepage lohnenswert ist.

White


Cover - White Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:25 ()
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Mute

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Eine rasante emotionale Berg- und Talfahrt haben die Newcomer MINUS 45 DEGREES auf ihr Genet-Debüt "Mute" gebrannt. Dem Albumtitel kommen sie selten einmal für länger nach, die ruhigeren Passagen gehen mit tödlicher Sicherheit in den nächsten Abschnitt eruptiver musikalischer Aggression über, die den Hörer aufs Neue fordert. Wie so viele andere Band (prominentestes Beispiel sind SYSTEM OF A DOWN) scheren sich auch MINUS 45 DEGREES nicht um Genre-Grenzen, sondern basteln ihn ihren Hardcore-Basis-Sound alle möglichen anderen Sachen ein, solange das Endergebnis nur wahnsinnig und fordernd klingt. Denn das ist das Tolle an "Mute": trotz aller abgefahrenen Ideen, einem teilweise echt anstrengenden Sänger, ungewöhnlichen Songstrukturen und einer Affinität zum Noise kann man sich die Platte anhören, ohne blutende Ohren zu bekommen. Und allein dafür gebührt den Jungs mein voller Respekt. Auch wenn mir manchmal zu viele Ideen auf einmal in einen Song gepackt werden, ist "Mute" unterm berühmten Strich eine schöne Platte geworden, die man sich anhören kann, wenn einem nach Schreien und Toben zumute ist. Aber definitiv nicht, wenn man sich nach einem langen Tag entspannen will.

Mute


Cover - Mute Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:13 ()
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Too Good To Be True

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Mit dem Titel des neuesten Albums der Tschechen-Grinder werden viele Nicht-Eingeweihte sicherlich Probleme haben. Nicht-Eingeweihte in die Mysterien des simplen Grindcores. Aber auf deren Meinung legen ONANIZER garantiert keinen Wert. Kompromißlos wird nach dem lustigen Intro (mit dem kultigen Titel "Unsere Mutter ist halt anders") gegrindet, dass es eine Freude ist. Simpel, aber effektiv ballern die fünf Tschechen einen Song nach dem anderen herunter und setzen ganz auf altbewährte Grind-Zutaten, was zwar nicht sonderlich originell ist, aber darum geht’s bei solchen Scheiben auch nicht. Viel wichtiger ist ein guter - also möglichst psychopathisch - klingender Sänger, viele Blastbeats und dezent wahnsinnige Gitarren. Haben ONANIZER - und nach zehn Jahren im Business wissen sie auch, wie man es schafft, bei 16 Songs noch Abwechslung reinzubringen, trotz aller Limitierungen des Genres. Die paar Live-Tracks am Ende sind soundmäßig nicht so der Bringer und nur als netter Bonus anzusehen, die wahre Klasse der Sickos ist wie gesagt in den ersten 16 Songs zu finden. So passt der Albumtitel, wenn auch mit Abstrichen, da die Scheibe an Genre-Klassiker nicht ranreicht. Cool ist sie trotzdem.

Too Good To Be True


Cover - Too Good To Be True Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 32:12 ()
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Invictus

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LIAR sind ohne Frage eine der ersten Bands gewesen, die Metal und Hardcore zu dem verschmolzen hat, was heute unter der Bezeichnung Metalcore die Kids fasziniert. Kürzlich erschien ihr neues Album "Murder Manifesto" und dürfte niemanden enttäuschen, der auf den brutalen Core der Belgier steht. Genet Records haben beinahe zeitgleich die 97er Scheibe "Invictus" wiederveröffentlicht und mit einer Menge Bonussongs aufgewertet. Vor fast zehn Jahren waren LIAR noch deutlich metalliger als sie es heute sind, gerade bei den schnelleren Passagen wird das deutlich. Aber schon damals haben LIAR genauso stark auf fette Moshparts gesetzt und eine ziemliche Durchschlagskraft gehabt ("Falls Of Torment"). Textlich waren die Edger auf "Invictus" wohl so kontrovers wie nie und haben mit der Platte ihren endgültigen Durchbruch geschafft.

Neben den elf regulären Songs gibt es noch drei Bonustracks sowie elf Live-Tracks, wobei letztere aber soundmäßig etwas dünn ausgefallen sind und nicht voll überzeugen können. Auf der beiliegenden DVD gibt nochmal 14 Live-Tracks, die soundmäßig schon etwas besser sind und den Spirit einer LIAR-Show gut eingefangen haben.

Für Nachzügler und beinharte LIAR-Fans sollte die Scheibe eine Anschaffung wert sein, die elf regulären Songs sind auch heute noch erste Sahne und die Bonus-Tracks ein nettes Geschenk. Oder wie es so schön heißt: "value for money". Jau.

Invictus


Cover - Invictus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 73:18 ()
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Unisono Cravallo Mafioso Grande

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Leider handelt es sich bei dieser Doppel-CD nur um Zweitverwertung, und zwar um eine Kombination der beiden Alben "Cravallo Grande" und "Unisono Mafioso" aus dem Jahre 2002, die jetzt auf diese Weise im Vertrieb von Finest Noise/Code-X-Press noch einmal in die Läden gebracht werden. Leider - denn die Band aus dem Taunus birgt so viel Potential in sich, dass man sich direkt ein komplett neues Album gewünscht hätte. Glaubt man beim Opener mit seinen dominanten, elektronischen Sounds noch, es würde sich hier um Düster-Techno-Rock handeln, wird man direkt ab Track 2 eines Besseren belehrt: KILLING GAMESHOW frönen viel mehr einem Stil, der sich wohl am besten als Progressive Stoner Rock bezeichnen lässt. Klingt komisch, ist aber so: Fette Stoner-Riffs treffen auf ungrade Rhythmen und Keyboard-Sounds, kombiniert mit teilweise geradezu episch aufgebauten Songs. Zwangsläufig lassen dabei DREAM THEATER des öfteren grüßen, genauso aber auch KYUSS und TOOL. Den vier Hessen geht das alles locker von der Hand, und man ist immer wieder über deren spielerische Fähigkeiten erstaunt. Als erstes fallen einem die gute Gitarrenarbeit und der exzellente Gesang auf, bei genauerem Hinhören ist die Leistung des Schlagwerkers aber mindestens genauso hoch zu würdigen. Dazu entwickeln sich aus den Songs heraus immer wieder tolle Ohrwurm-Melodien, und das Ganze ist auch noch oberfett und gleichzeitig transparent produziert. Einziger Kritikpunkt sind die Keyboards, die an einigen - zum Glück aber nur wenigen - Stellen zu sehr im Vordergrund rumfiepsen und dann schnell nerven. Allerdings frage ich mich doch, warum die Jungs nicht einfach ein neues Album aufgenommen haben. Ideen scheinen mehr als ausreichend vorhanden zu sein.

Unisono Cravallo Mafioso Grande


Cover - Unisono Cravallo Mafioso Grande Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 81:91 ()
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Schlachtfeld

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Black Metal und die "harte" deutsche Sprache scheinen ja super miteinander zu harmonieren, besonders, wenn man auf reichlich destruktive Begriffe wie "Panzerfaust", "Operation Wintersturm", "Frostnacht" (das 2002er Demo der Dämonenheimer) oder eben "Schlachtfeld" zurückgreift. Wenn dann noch Black Metal Krieg ist, DARKTHRONE´s "Transylvanian Hunger" vermutlich als überproduzierte Kommerzkacke durchgeht, und man jetzt schon plant, 2007 die Harzer Sagenwelt zu vertonen, dann bleibt mir nur die Erkenntnis, dass hier konsequent am gesunden Menschenverstand vorbeigearbeitet wurde. Aber halt: ganz so übel, wie man jetzt vielleicht denken mag, ist das Trio Carcharoth, TH und Asakh dann doch nicht, denn der reichlich abgefuckte Black Metal hat durchaus seine Stärken, und die Jungs prügeln nicht hirnlos drauf los, sondern wissen schon, wie man mit geschickten Tempowechseln, Melodien und rasender Aggression umgeht. Allerdings kann man "Schlachtfeld" (das auf 666 Exemplare begrenzt ist - Kommentar überflüssig!) nur absoluten Schwarzwurzel - Maniacs empfehlen! Eine Produktion ist quasi nicht vorhanden, und das Getrümmere klingt völlig roh und geht als das durch, was in Szenekreisen gerne als "True Black Metal" gehandelt wird. Die deutschsprachigen Texte passen einerseits sehr gut zur stilistischen Ausrichtung, wirken aber auch etwas dick aufgetragen und tönen reichlich düster - klischeehaft, was wohl auch so sein soll. "Schlachtfeld" ist garantiert kein Album für die breite Masse, aber mit der nötigen Antenne macht es wirklich Laune und geht als cooler Underground - Release durch!

Schlachtfeld


Cover - Schlachtfeld Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 35:50 ()
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