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The Game Of Life

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Nimmt man den Namen der Band, sämtliche Songtitel des aktuellen Albums, das Cover-Artwork und die musikalischen Einflüsse (DESPISED ICON, CRYPTOPSY, DREAM THEATER (!),…) der aus Santa Cruz in Kalifornien stammenden Band, bildet das Vektorprodukt, teilt alles durch drei Sechsen und macht am Besten noch ´ne Nummer mit drei Unbekannten, dann kommt man vielleicht hinter das Geheimnis von "The Game Of Life" oder weiß, wie es entstanden sein könnte. Das Sextett krawallt sich durch zwölf recht kurze Songs, die "Save The Castle, Screw The Princess", "Shoeshine For Neptune", "Claiming Middle Age A Decade Early", "Taiwanese Troft Trouble" oder "So You Think You Know About The Game Of Life (Party In The Rear)" heißen und Berechenbarkeit erst gar nicht aufkommen lassen. Death Metal, Metalcore, Grind, Frickel-Jazz, Blast-Speed, Groove, Elektronik (Keyboards), Schunkelparts, Growls, Screams… Vokabeln, die nur ansatzweise wiedergeben, was den Hörer hier wuchtbrummenartig überfährt. ARSONISTS GET ALL THE GIRLS scheinen ihre im wahrsten Sinne des Wortes extreme Musik im "Ach, das passt da auch noch rein, lass´ ma´ machen!"-Verfahren zu kreieren. Ich weiß nicht, was man für Rauschmittelgemische benötigt, so etwas schreiben oder ohne akute Verwirrzustände nachvollziehen zu können. Wenn man sich so gut es geht auf diese Band einlässt, macht die Angelegenheit sogar Spaß, und schlecht machen die Jungs ihre Sache nicht, aber alles bewegt sich hier am äußeren Rande des nervlichen roten Drehzahlbereiches. Für Mathcore-Freaks und völlig Verrückte, denen zum Bleistift die ersten REITER-Platten oder NAPALM DEATH zu vorhersehbar und straight sind, könnte "The Game Of Life" genau die richtige Adresse sein. Durchgeknallt, aber auch irgendwie cool!

The Game Of Life


Cover - The Game Of Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:35 ()
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Back to The Rhythm

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2003 sorgten der weiße Hai mit dem Brand in Rhode Island und mehr als 100 Toten für sehr traurige Schlagzeilen. Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen, die Band bringt acht Jahre nach "Can't Get There From Here" die nächste Studio-Scheibe heraus. Anlässlich des 25. Geburtstags und der 2007er-Reunion gibt’s jetzt also zwölf Songs der südkalifornischen Blues-Rocker, darunter der Humble-Pie-Song "30 Days In The Hole" . Die Trademarks sind geblieben: Wer melodiöse, erdige Songs such, den belohnt GREAT WHITE mit leicht konsumierbarem Stoff, der an gutes Wetter und gute Laune denken lässt. Einmalig ist und bleibt die wirklich charakteristische Stimme Jack Russells, fein sind die catchy Gitarren. Ob Rock-Song, Blues oder Ballade - die Titel fräsen sich ins Ohr des willigen Hörers. Dass vieles da ein wenig vor Klischee trieft (Man lese einfach nur Songtitel wie ""Still Hungry" oder "I’m Alive") stört wenig, genau wie die Neigung der Kapelle zu sanfteren Töne. Schlimmer ist da schon die Tatsache, dass absolute Kracher der Marke "Rock Me" fehlen. Aber manche Bands schreiben einen solchen Song nie.

Back to The Rhythm


Cover - Back to The Rhythm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:56 ()
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Sacred

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"Sacred" ist nach "Future Miracles" das zweite Album der ehemaligen FM-Recken Steve Overland, Pete Jupp und Bob Skeat, denen sich mit Gerhard Pichler ein neuer Gitarrist angeschlossen hat, der den ausgeschiedenen Vinny Burns ersetzt. Stilistisch hauen THE LADDER immer noch in die AOR/Melodic Hard Rock-Kerbe, lassen es eher gemächlich angehen und setzen auf eingängige Songs mit einprägsamen Refrains. So unspektakulär sich diese Zeilen lesen, so wenig aufregend geht es auch auf "Sacred" zu, was nicht heißen soll, dass die Band hier nur Ausschussware abliefert. Bei Songs wie dem treibenden Opener "Body & Soul", dem Titelsong oder dem Rauswerfer "Abandoned" erreicht man sogar fast den verführerischen Groove von NIGHT RANGER oder den unerreichten THUNDER, und sogar dezente elektronische Einschübe integriert das Quartett geschickt in die fast durchgehend guten Stücke. Lediglich die vor Kitsch nur so triefende Pilcher-Vertonung "Something To Believe In" fällt negativ aus dem Rahmen, den Rest können sich softer orientierte Rocker jedoch ohne Probleme zu Gemüte führen.

Sacred


Cover - Sacred Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:46 ()
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Schemen

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Es gibt ja tatsächlich Leute, die behaupten, die Black Metal-Szene biete nichts Neues mehr, da sich bereits alles in den 90ern abgespielt habe und alle heutigen Genre-Bands nur die Kirchengriller aus Norwegen imitieren. Aber genau diese Leute müssen die Entwicklung in den letzten Jahren wahlweise verpennt/ignoriert/nicht gepeilt haben, denn neben immer noch aktiven "Originalen" wie DARKTHRONE, MAYHEM oder SATYRICON haben sich in den letzten Jahren auch Bands formiert, die zwar die ihre Wurzeln nicht verleugnen, aber über lang oder kurz viel Originalität in die (heimische) Szene gebracht haben. Die Rede ist von Bands wie HIDDEN IN THE FOG, DARK FORTRESS, HELRUNAR, ENDSTILLE, SONIC REIGN oder eben TODTGELICHTER aus Hamburg, die seit 2002 aktiv sind. Das Quintett spielt auf seinem zweiten Werk "Schemen" sehr epischen, ausladenden, progressiven Black Metal, der sich mit kaum einer anderen Band vergleichen lässt; als ungefährer Wegweiser fallen mir spontan nur die fantastischen NEGURA BUNGET aus Rumänien ein. TODTGELICHTER gehören somit zu den "Avantgardisten" und scheuen sich auch nicht, leichte Gothic-Einflüsse zu präsentieren (man höre nur den ein kleinwenig an LACRIMOSA erinnernden Abschlusstrack "Beginn Des Endes" mit weiblichem Gastgesang), geraten aber nie in kitschige Gefilde, sondern drücken ihre dichten Soundwände inklusive der deutschen Texte erbarmungslos nach vorne. Auch eine Prise nordischer Folk-Melodien rückt sie ein wenig in Richtung der Rumänen, und auch die Songs von TODTGELICHTER sind alles andere als flott konsumierbar ausgefallen, so dass man "Schemen" am besten oft und am Stück genießt, was angesichts der Qualität von Stücken wie "Larva", "Blutstern" oder dem famosen Doppelschlag "Für Immer Schweigen" und "Aschentraum" (Hammer!) nicht wirklich schwer fällt. Leute, die auf möglichst rumpeliges True Fuckin´ Schwarzmetall stehen, sind hier wahrscheinlich fehl am Platz, aber jeder verdammte Black Metaller mit Anspruch und stilistischer Offenheit wird hier eine der geilsten Entdeckungen der letzten Jahre machen!

Schemen


Cover - Schemen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:23 ()
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Anthems Of Resistance

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Normalerweise finde ich Bands, die öffentlich "zugeben", in die Fußstapfen von METALLICA, MEGADETH oder TESTAMENT zu treten (siehe Biografie auf der Homepage der Band), immer reichlich "selbstbewusst", doch die Einschätzung von WOLFPACK UNLEASHED-Gitarrist Wolfgang "Wops" Koch ist zwar mutig, aber dieses Mal echt nicht aus der Luft gegriffen. Die Ösis setzen sich mit ihrem Debüt "Anthems Of Resistance" mal eben an die Spitze der heimischen Thrash-Szene, besitzen tatsächlich viele Elemente der genannten Referenzbands und ringen selbst einen Großteil von deren Backkatalogen nieder. Das Album ist nicht nur stärker als alles (!), was Lars Ulrich und Co. seit ihrem "Black Album" abgeliefert haben, sondern übertrifft etwa auch das nicht gerade üble aktuelle MEGADETH-Werk spielend. Außer den deutschen ABANDONED habe ich seit langer Zeit keine traditionelle Thrash-Combo mehr gehört, die den Bay Area-Sound so gekonnt, kraftvoll und authentisch herüberbringt. Headbanger wie "Last Dance Of A Dying King", "Religion Of Control", "Eroica" (handelt vom Leben Beethovens), der Ohrwurm "Warzone” oder der treibende, melodische Oberhammer "To Challenge Death” sprechen Bände und dürften WOLFPACK UNLEASHED recht schnell in der Thrash-Szene etablieren. Lediglich der an James Hetfield erinnernde, aber irgendwie angestrengt wirkende, kratzige Gesang von Bassist Günther Wirth könnte eine Spur ausdrucksstärker und charismatischer sein, doch das ist kein Grund, "Anthems Of Resistance" nicht das Prädikat "besonders wertvoll" aufzudrücken. Bay Area-Thrasher der alten Schule müssen hier zugreifen!

Anthems Of Resistance


Cover - Anthems Of Resistance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:51 ()
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Extended Electronics 2

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Anders als etwa die "Advanced Electronics" Samplerreihe bieten die "Extended Electronics" Compilations aus dem Hardbeat-DJ Team-Lager keine Originalversionen und keine kurzen Remixe - hier kommt es endlich mal auf die Länge an. Die Songauswahl auf den beiden Scheiben mit insgesamt deutlich über zwei Stunden Musik ist schnell durchschaut: Disk eins reiht die eher gemächlichen Songs auf die notfalls im Radio landen könnten (abgesehen von ihrer Länge), Disk zwei beinhaltet einige der eher clubtauglichen Acts. Kann ROTERSAND als Opener mit der 12" Version von "Lost" (vom in meinen Augen elend langweiligen Album "1023") noch überzeugen, können mich DIORAMA mit "Erase Me" und einem Rhythmus, der dermaßen auf die gothische Tanzbewegung zugeschnitten ist, dass man fast einschläft, - was für einige der sehr poppigen Bands der BOYTRONIC ("Diamonds&Loving Arms") bis X-PERIENCE (mit "Personal Heaven" vetreten)-Liga übrigens ebenfalls gilt - mich nicht mitreißen. Zum ersten Mal aufhorchen lässt einen sicherlich GROßSTADTGEFLÜSTER, eine Berliner Electroclash-Stilblüte, mit ihrem frechen "Ich Muss Gar Nichts" - und irgendwie auch LEATHER STRIPs "Japanese Bodies" in der gefühlt einmillionsten Version, rein nostalgisch gesehen natürlich - auch DAS ICH mit ihrem im Original jahrealten "Die Totgeweihten" wecken diese Gefühle in mir. Disk 2 eröffnen dann die Szene-Tanzmäuse: [:SITD:], SUICIDE COMMANDO und SOMAN - mit erstaunlich langem Intro - dürfen ohnehin auf keinem Sampler fehlen, müssen ihr traditionell gut nach vorne gehendes aber auch ständig gleiches Beatgebolze über die lange Zeit der vertreteten Remixe retten, eine Schwäche der viele Bands erliegen. Denn nicht jeder Track ist geeignet mehrere Minute länger als gedacht durchzuhalten. Es gibt aber auch hier Interessantes zu vermelden: 32CRASH in einer erstaunlich coolen Varianten ihres Electros etwa. Viele der Remixe sind unveröffentlicht, einige vermitteln der Charme einer 12", die meisten Acts sind das bekannteste was die Szene derzeit zu bieten hat. Aber einige der Bands haben schlicht nicht das Format mehr als drei Minuten zu unterhalten, man sollte also generell auf Extended Mixe stehen um diesen Sampler zu mögen.





CD1:

01. Rotersand - Lost (12″ Inch Version) 06:41

02. Diorama - Erase Me (Extended Version) 07:40

03. IAMX - Spit It Out 03:28

04. Covenant - Brave New World (Alternative Radio Version) 04:05

05. Ladytron - Destroy Everything You Touch (Vector Lovers Edit) 04:46

06. Grossstadtgeflüster - Ich Muss Gar Nix (Director’s Cut) 05:20

07. Seabound - The Promise (Club Mix) 05:23

08. X-Perience & Midge Ure - Personal Heaven (Michael Bachmeier Remix) 04:35

09. Bermuda Triangle - Breathe Freely (Extended Electronics) 04:05

10. Boytronic - Diamonds & Loving Arms (Front Mix) 06:45

11. Melotron - Das Herz (Club Mix) 04:34

12. Purwien mit Witt - Alle Fehler (Clubmix von The Promise) 05:12

13. Dismantled - Exit (Long) 06:39

14. Leæther Strip - Japanese Bodies (Free Tibet Mix) 08:42


CD2:

01. [:SITD:] - Snuff Machinery 2007 07:19

02. Suicide Commando - Bind, Torture, Kill (Extended Torture) 06:34

03. Soman - Mask (FMv9 Extended Remix) 06:58

04. 32Crash - Lone Ranger (Punx Soundcheck Remix) 06:15

05. Reaper feat. Mark Jackson - Twisted Trophy Hunter (Caught Line Remix) 07:27

06. Distorted Memory - God’s Wrath (Club Edit) 05:07

07. Frozen Plasma - Warmongers (Fuck Them All Remix) 07:24

08. Implant - Your World (Global Meltdown Mix) 05:44

09. Das Ich - Die Totgeweihten 05:55

10. Fortification 55 - Changing My Exist (2007 Mindworks Remix) 06:38

11. Camouflage - The Pleasure Remains (Camouflage vs. Wet Fingers - Club Version) 07:32

12. Trisomie 21 - Midnight Of My Life (Instrumental Mix By David Caretta) 06:24

Extended Electronics 2


Cover - Extended Electronics 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 156:42 ()
Label:
Vertrieb:
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Pursuit Until Capture

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Seit gut zehn Jahren ist das holländische Trio ein Garant für Schweinerock der derbsten Sorte. Filigranes Gedudel oder komplexes Songwriting kommt bei den Jungs nicht in die Tüte, dafür gibt´s direkt und kompromisslos auf die Omme. Das hat sich auch mit dem neuen Album kein Stück geändert. Mit dem Unterschied, dass die Jungs im Vergleich zu ihren vorigen Releases sogar noch einen draufsetzen. Ihre Mischung aus MOTÖRHEAD, den MC5 und den frühen HELLACOPTERS rotzen sie so dermaßen dreckig, böse und lässig runter, dass es nur so eine Freude ist, und gleichzeitig klingen sie dabei so straight und groovig wie nie zuvor. Dazu ist Tomas Skogsberg eine Produktion gelungen, die gleichermaßen oberfett wie roh aus den Boxen ballert. Mit Songs wie "You Do It Or You Don´t", "Bottle-O-Dope" oder "Dopefiend" werden einem außerdem einige großartige Mitgröl-Refrains geliefert, und mit dem Cover "Sick Boy" gibt es zum Abschluss auch noch ein schönes GBH-Cover. So muss Rock ´n Roll klingen!

Pursuit Until Capture


Cover - Pursuit Until Capture Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 32:52 ()
Label:
Vertrieb:
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Bleed The Dream

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HEMLOCK touren sich anscheinend in den USA den Arsch ab, haben es aber bislang kaum in die Alte Welt geschafft, weder auf Bühne noch auf Pladde. Das nahm Candlelight Records zum Anlass, das letzte Album der Band um zwei Bonustracks erweitert und mit neu eingespieltem Schlagzeug hierzulande zu veröffentlichen. "Bleed The Dream” ist klar im Hardcore verwurzelt, aber mit genügend Metalanteilen, um PRO-PAIN in nichts nachzustehen. Ein Faible für SOULFLY, MACHINE HEAD und (natürlich) SLAYER kann man den coole Jungs ebenfalls nicht absprechen, was im Endeffekt eine kraftvolle Mixtur ergibt, die ordentlich Arsch tritt. Allerdings, und das ist das große Manko der Scheibe, können HEMLOCK beim Songwriting nicht viel Variation bieten, auch wenn Experimente wie in "The Platinum Lie” immer wieder versucht werden und zu interessanten Ergebnissen führen. Aber meistens gibt es geradeheraus einen vor die Kauleiste, was auf Dauer ermüdend ist. Zu viele Füller tummeln sich auf "Bleed The Dream” und lassen die Scheibe im Mittelmaß feststecken, auch wenn einige Songs gelungen sind.

Bleed The Dream


Cover - Bleed The Dream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:21 ()
Label:
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Tetra Karcist

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Die Belgier ENTHRONED gehören seit ihrer Gründung 1993 zu den ungeliebten Kindern der Black Metal-Szene und konnten bis heute keine großen Bäume ausreißen. Ein Genre-Meilenstein ist auch das von Harris Johns (u.A. SODOM) angemessen kraftvoll produzierte "Tetra Karcist" nicht geworden, aber einen Grund, diese Band auf dem Abstellgleis zu parken, liefert die Scheibe nicht im Geringsten, ganz im Gegenteil. Mit Alt-Drummer Alsvid haben Nornagest und Co. ein zwar sehr kurzes, aber auch sehr facettenreiches Album aufgenommen, das neben erwartungsgemäß schnellem Material über weite Strecken sehr getragene, epische Parts, fette Chöre und sogar untypische Gitarrensoli bietet, wobei alles schlüssig miteinander verzahnt wurde. Als Anspieltipps empfehle ich mal das abwechselungsreiche "Pray", das balladesk beginnende und sich danach in wilde Raserei steigernde "Deviant Nerve Angelius", den im wahrsten Sinne des Wortes sehr coolen, bombastischen Stampfer "The Seven Ensigns Of Creation" oder das progressive "Vermin" (man beachte die fast schon orientalischen Gitarren am Ende!), die "Tetra Karcist" im Ganzen gut repräsentieren. Diese stilistische Vielfalt und Vertracktheit mag in der recht konservativen Szene die Gemüter spalten, aber Black Metaller, die auch gerne mal nach links und rechts schauen, dürften mit diesem Album ihre dunkle Freude haben!

Tetra Karcist


Cover - Tetra Karcist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:39 ()
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Frames

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Die teilweise bisweilen überschwänglich positiven Rezensionen zu den beiden mir (leider) unbekannten Vorgängerwerken, insbesondere des Debüts "Effloresce" (2003), dieser britischen Formation OCEANSIZE konnte ich mich zunächst auch nach mehreren Durchläufen nur bedingt anschließen. Aber diese Musik hat dann auf lange Sicht betrachtet doch etwas besonderes zu bieten. Mögen es die opulente Klangvielfalt oder die ungewöhnlichen Verläufe kombiniert mit emotioneller Tiefe (ohne zu zerbrechlich kitschig zu wirken) sein oder die stark Alternative Rock geprägten Elemente mit leichtem Psychedelic meets Indie Touch, wenn es etwas verworren-melancholischer wird - die Jungs sind etwas besonderes, keine Frage! Doch absolute Vorsicht sollte man bezüglich des Konsums walten lassen, denn "Frames" ist nicht zu jeder Gelegenheit einfach mal so zu anzuhören, im Auto geht diese Mucke schon mal gar nicht, hier ist die volle Aufmerksamkeit vonnöten, ansonsten besteht die akute Gefahr des Vorbeirauschens. Der Start in diese Album ist zwar nicht so perfekt, denn der etwas bedächtig beginnende Achtminüter "Commemorative T-Shirt" bietet neben etwas zu monotonen Motivwiederholungen fast drei Minuten relativ belangloses Sphärengeprogge ehe dann endlich der Gesang einsetzt, dann geht es aber richtig gut ab fette aufwühlende Gitarrenbreitseiten eher man den Track mit dezenten Indie-Rock Ambiente ausklingen lässt. So haben OCEANSIZE dann doch noch die Kurve gekriegt. Direkt ineinander übergehend folgt dann "Unfamiliar" (einer der Höhepunkte der Albums) mit etwas spröde-schepprigen Gitarren aber bestens flankiert mit urwüchsigen Bass sowie treibenden Schlagzeugparts, der Sänger sorgt ebenfalls sofort für temperamentvolle Ausbrüche und dann folgen typisch für diese Band eher introvertierte sehr gefühlvolle Zwischenparts immer mal wieder im Wechsel mit heftigeren Parts. Und tatsächlich, dieser Mix aus epischer Weite, progressiven Arrangements sowie scheinbar nicht zusammenpassender Wechsel sowie stellenweise ungezügelter Dynamik schaffen einen ganz eigenwilligen Sound sowie Charakteristik, die man sich wunderbar hineinfallen lassen kann. Zwischendurch gibt es zwar auch einige Längen mit etwas zuviel "Nichts", u.a. bei "Savan", die sich selbst mir manchmal etwas zu klangmalerisch ausufernd im Nirvana bewegen. Aber dies ist aufgrund der vielen positiven Aspekte zu verschmerzen. Selbst für die ganz Harten drischt dieses Quintett bei "Sleeping Dogs and Dead Lions" dermaßen heavy mit aggressivem Gekreische sowie fetten Riffs auf den Zuhörer ein, dass so manchem Progie wahrscheinlich Angst und Bange wird, aber bei OCEANSIZE gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt - ein Widerspruch? Nein, ganz sicher nicht, denn auf "Frames" verschwimmen einfach sämtliche musikalischen Grenzen. Die gleichzeitig auftretende gefühlvolle Wärme und musikalische Weite, die fast schon popartigen Harmonien sowie der meist verspielt epische Bombast - und dies alles so gekonnt immer wieder auf’s neue zusammenzubasteln mit viel Charisma - das hat schon was und ist wirklich innovativer Prog Rock der heutigen Zeit auf höchstem Niveau. Immer wieder auf’s neu lassen diese hochtalentierten Musiker ihre fesselnde Klangteppiche entstehen um anschließend den Hörer mit halboffenen Mund sowie staunendem Gesichtsausdruck zurück und denken, das eben vernommene kann doch gar nicht gehen oder passen. Der abschließende Titelsong vereint nochmal alle Stärken der Jungs und ist nochmal eine tolle Hymne geworden mit langsamen Beginn, sich langsam steigernd schönen Streicherarrangements, aufwühlend mit furiosem Finale. Dies Platte erfordert ansonsten die uneingeschränkte Aufmerksamkeit bzw. die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit nicht gängigen Songschemata - Fans von THE MARS VOLTA, COHEED AND CAMBRIA oder auch A PERFECT CIRCLE wissen von was ich rede und dürften hier erneut ein lohnendes Objekt mehr gefunden haben.

Frames


Cover - Frames Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 65:23 ()
Label:
Vertrieb:

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