Review:

Escape From L.A.

()

Irgendwie hätte ich mehr vom zweiten Album der Tim Armstrong-Lieblinge erwartet. Hielt man ihnen bei ihrem Debüt "Welcome To The World Of..." noch ihr jugendliches Alter zugute, haben sie sich in den letzten zwei Jahren kein Stück weiter entwickelt, sondern ziehen die Teenie-Masche weiter durch. Zwar ist auch "Escape From L.A." schön dreckig produziert und erinnert dadurch an authentischen Old School Punkrock, aber sämtliche Songs sind so dermaßen auf fröhlichen Poppunk getrimmt, dass man irgendwann nur noch gelangweilt ist. Besonders die penetrante, in den Vordergrund gemischte Stimme von Bassist/Sänger Joe Dexter nervt dabei kolossal. Dass die Jungs auch anders können, zeigen sie lediglich beim treibenden und bösen "Republicans", das mit 56 Sekunden aber viel zu kurz geraten ist. Ganz übel wird es dann aber beim "Karma Chameleon"-Cover, das wirklich kaum zu ertragen ist. Mit Poppunk kann ich eh nicht viel anfangen, aber sogar aus diesem Bereich habe ich schon weitaus besseres gehört.

Escape From L.A.


Cover - Escape From L.A. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 35:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Internal Salvation

()

Man kann THE UNSEEN einiges vorwerfen. Z. B. dass ihrer Musik eine echte persönliche Note fehlt - abgesehen natürlich von den prägnanten keifigen Vocals von Leadsänger Mark Unseen. Außerdem, dass sich ihr Sound seit ihrer Gründung 1993 kaum verändert hat und dass herausragende Songs Mangelware sind. Das alles ist auch nicht von der Hand zu weisen. Was die fünf Bostoner aber wie nur wenige Bands beherrschen, ist, ihren druckvollen Sound auch auf ihren Aufnahmen so festzuhalten, dass einem Wut und Aggression förmlich entgegen springen. Und das ist ihnen auch auf ihrem mittlerweile sechsten Album "Internal Salvation" bestens gelungen. Musikalische Neuerungen gibt es auch hier nicht, dafür eine Scheibe voll böser Energieausbrüche, gepaart mit gesellschafts- und systemkritischen Texten. Dabei wechselt sich dreckiger Streetpunk mit nach vorne gebrettertem Old School Hardcore ab, und mit "Talking Bombs" gibt es auch noch ein schönes Cover der Bostoner Hardcore-Punk-Urgesteine THE FREEZE zu hören. Die Fans dürfen sich also auf eine frische Ladung rotziger Abgeh-Hymnen in gewohnter Qualität freuen.

Internal Salvation


Cover - Internal Salvation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 32:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Falling

()

Soso, die bekannte Promo-Agentur Germusica betreibt nun auch ein Label, das man gleich gebührend mit dem Debüt-Album der Schweden SHADOWLAND einläutet. Die Band, die aus Mitgliedern von HEADS OR TALES, SEVEN WISHES und DAMNED NATION besteht, zelebriert leicht melancholischen, aber sehr kraftvollen Melodic Metal, der nicht selten an eine etwas softere Version der grandiosen ANGEL DUST erinnert. Ein großer Gewinn ist dabei die glasklare Powerröhre von Robert Forse, die hervorragend zum durchweg hymnisch ausgerichteten Material der Band passt. Aber auch die Songs haben es in sich und wachsen nach mehreren Durchläufen merklich, nachdem das Album anfangs etwas schwergängig in Fahrt kommt. Dann aber zünden erstklassige Stücke wie der grandiose, dynamische Opener "Can You Tell Me", "Don´t Turn This Love Into Hate", "Same Old Muddy Roads", "Justice With My Hands" oder "Turn Back Time", die allesamt erkennen lassen, dass hier erfahrene und fähige Musiker am Werk sind. Kleine Abzüge in der B-Note gibt es lediglich für ein paar nicht ganz so spektakuläre, aber trotzdem hörenswerte Kompositionen wie das mit einem missglückten Refrain versehene "Perfection" oder das nicht ganz unkitschig geratene "In The End". Auch die zwar sehr voluminöse, starke Produktion ist auffällig Höhen-lastig und dadurch schrill ausgefallen, was zumindest auf mich über die gesamte Spielzeit etwas störend wirkte. Das sollte Melodic Metaller aber nicht davon abhalten, sich diese starke Platte mal anzuhören. Wenn sich die Band auf ihrem nächsten Werk noch einen Tick steigert, dann ist allemal der "Tipp" drin.

Falling


Cover - Falling Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No Signs Of Wisdom

()

Das letzte Album, das mir von den finnischen Power Metallern zu Ohren kam, war das mittlerweile drei Jahre alte "The Mad Moon Rising", das mich insgesamt nicht wirklich vom Hocker hauen konnte. Zwei Scheiben später sieht die Welt dann schon etwas anders aus; der neueste Streich des Quintetts ist zumindest gegenüber dem Vor-Vorgänger ein kleiner Sprung nach vorne, wobei die ganz großen Hymnen auch diesmal noch nicht dabei sind. Mit dem flotten Opener "In This Indolence", dem treibenden Titelsong, dem melodischen "Harbinger" oder dem überlangen, leicht progressiven Rauswerfer "The August Sky" befinden sich einige sehr hörenswerte Stücke auf "No Signs Of Wisdom", doch denen stehen mit "Dread Of The Freaks" (Ohrwurm, aber auch nervig - außerdem verstehe ich immer "Cry Of The Fish") und "Polluted World" (grausiger, einfallsloser 08/15-Rocker) zumindest zwei ausfallartige Füller gegenüber, die zeigen, dass den Jungs das mitreißende Songwriting noch nicht ganz so leicht von der Hand geht. Trotzdem kann man das Album der Melodic Metal-Gemeinde zumindest zum Reinhören empfehlen.

No Signs Of Wisdom


Cover - No Signs Of Wisdom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Learning To Rock

()

Das mittlerweile selbst das finnische Fremdenverkehrsamt Finnland in Tourismusprospekten als Land des Rock und Heavy Metal anpreist, kann einem einen ungefähren Eindruck des Ausmaßes geben, in dem dort im genannten Sektor operierende Bands aus dem Boden sprießen. Was auch immer es sein mag, das die Entwicklung von Rock- und Metalkombos im Land der tausend Seen begünstigt, es sorgt für beständigen Nachwuchs, und der scheint obendrein noch immer jünger zu werden. Hinter dem doch eher sehr unfinnischen Namen STURM UND DRANG verbirgt sich ein Quintett aus 15- und 16-Jährigen, die dazu angetan scheinen, den klassischen melodischen Metal zu verjüngen. Bereits der Opener "Broken" wandelt auf klassischen, hymnischen Metal-Pfaden und weckt den Verdacht, ob nicht finnische Kinder die Liebe zur E-Gitarre vielleicht schon mit der Muttermilch aufsaugen. "Forever" hat echte Ohrwurmqualitäten, schon das Intro setzt sich im Gehörgang fest ohne jegliche Absicht, ihn in absehbarer Zukunft wieder zu verlassen und ist somit ein eindeutiger Kandidat für eine Single-Auskopplung. Ähnliches gilt für das sich anschließende "Rising Son", das gradlinig rockt und ebenso wie "Forever" eindeutig Gute-Laune-Potential hat. Mit "Indian" werden etwas ruhigere, ebenfalls sehr melodische Töne angeschlagen, bevor "Learning To Rock" demonstriert, dass Sturm und Drang durchaus eifrige Schüler ihrer Disziplin sind. "Mortals" legt ein Gitarrenriff vor, das ein wenig an AC/DC erinnert, bei "Miseria" werden schließlich melancholischere Töne laut, in der Strophe getragen von cleaner E-Gitarre und Klavier. Alles in allem erfinden STURM UND DRANG das Rad zwar nicht neu und rebellieren auch nicht wirklich gegen ihre Altvorderen, wie der Name zunächst zu implizieren scheint, aber sie machen ihre Sache gut, das Album macht Spaß und hat durchaus das Potential zum nächsten finnischen Exportschlager.

Learning To Rock


Cover - Learning To Rock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hellbound

()

Ein Konzept-Album ist AUTOMAGS "Hellbound", dessen Songs einzelne Momentaufnahmen einer Situation darstellen und durch eine im Booklet abgedruckte Geschichte verbunden werden. An und für sich ist das eine wirklich schöne Idee. Allerdings hätte die Umsetzung etwas besser ausfallen können. AUTOMAG lieben verzerrte Gitarren, und das hört man. Nun haben verzerrte Gitarren ja zugegebenermaßen allerhand für sich, doch das kann auch über ein gewisses Maß an Abwechslung gesagt werden und das wiederum ist der Punkt, in dem AUTOMAG eine gewisse Schwäche aufweisen. Wer ein Lied von "Hellbound" gehört hat, hat relativ schnell das Gefühl, die meisten anderen auch bereits zu kennen- dröhnende Gitarren und über allem klassischer Heavy Rock-Gesang. Unterscheidungsmerkmale zwischen den einzelnen Songs existieren zwar durchaus, treten aber im Vergleich zum Gesamtklang doch eher in den Hintergrund. Dabei können die vier Jungs aus North Carolina sehr wohl auch anders, wenn sie bloß wollen- so demonstriert auf dem Titeltrack, der das Album abschließt und sich als Ballade als einziges Lied deutlich vom Rest der Platte abhebt. Keine schlechte Platte also, aber vom Gesamtklang her auf Dauer etwas eintönig und somit eher für Genre-Freunde geeignet.

Hellbound


Cover - Hellbound Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Slaying The Life

()

Das Line-Up liest sich folgendermaßen: "Master Motorsag-Screams for Satan and Devilsaw, Warslaughter-Drums in the deep, Doomanfanger-Shards of metal, Devilpig-Gasmaskbass, Ted Bundy-666 Strings… das muss man nun echt nicht kommentieren, sagt aber mehr über den Sound von BESTIAL MOCKERY aus als tausend Worte! Auch Kollege Memme ist in seinem Review zum Vorgänger "Gospel Of The Sick” erschöpfend auf den Stil der Band eingegangen, so dass man zu "Slaying The Life" (cooles Wortspiel übrigens) nicht mehr viel sagen muss. Wer es also gerne roh und abgefuckt mag, ist hier an der richtigen Adresse, zumal Songs wie "Storm Of The Beast" oder das geile "Infantry Storm" schön authentisch tönen und sogar unerwartet fett produziert wurden. Sonderlich viel Abwechselung oder technische Höchstleistungen darf man natürlich nicht erwarten, aber das wird Fans von alten SODOM, VENOM NIFELHEIM oder DESASTER natürlich nicht abschrecken, ganz im Gegenteil. Freunde der guten alten 33 Umdrehungen pro Minute bekommen sogar noch einen Vinyl-Bonustrack mit dem Namen "Return Of The God With Napalm Eyes" obendrauf, der allerdings nicht großartig aus dem Rahmen fällt. Auch wenn "Slaying The Life" nicht ganz an etwa NIFELHEIM´s "Servants Of Darkness" oder die letzten DESASTER-Oberhämmer heranreicht, macht das Ding höllisch Spaß und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Slaying The Life


Cover - Slaying The Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Reality On A Finer Scale

()

Für schwache Nerven ist die New Yorker Heavy Rock/Metal- Kombo KHZ nicht unbedingt geeignet. Auf "Reality On A Finer Scale" geht es mitunter ordentlich heftig zur Sache, daran lässt bereits der Opener "It's Yours" keinen Zweifel aufkommen. Sängerin Raiana steht ihren männlichen Genre-Kollegen was Schreien und Röhren angeht in nichts nach, was sie auch auf "Let It Go" unter Beweis stellt. Andererseits kann sie aber auch sehr wohl ruhigere und melodiösere Töne anschlagen, wie zum Beispiel auf der Fast-Ballade "Broken (What Could've Been)". "Envy" kommt ruhig, aber gleichzeitig heavy und verrucht daher, bei "Inside" hat der Gesang schon fast etwas Säuselndes, bevor dann mit "Rubberhead" wieder härter gerockt wird. "Empty" zeichnet sich durch ruhige Melodieführung unterlegt mit fetten Gitarren aus. Etwas merkwürdig geraten ist "Find Your Way Pt.3", das von den zugehörigen Teilen eins und zwei durch ein anderes Lied getrennt ist und ein wenig wie ein nicht enden wollendes Intro wirkt, das dann fast nahtlos in den letzten und die erste Hälfte über extrem ruhigen Track "Stay All Night" übergeht, der gegen Ende dann aber noch einmal etwas Tempo aufnimmt und einen stimmungsvollen Ausklang bildet. Nicht jedermanns Sache, aber auf jeden Fall gut gemacht.

Reality On A Finer Scale


Cover - Reality On A Finer Scale Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 59:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Face In The Mirror

()

Jordan Macarus, bekannt als Gitarrist von WINTERHAWK, liefert mit "Face In The Mirror" sein jüngstes Werk ab. Das Album startet vielversprechend mit "Yesterday In The Cold", das sich vielleicht am besten als kraftvoller, vorwärtstreibender Akustikrocksong beschreiben lässt. Das sich daran anschließende "Sacrifice" lässt es ruhiger angehen und ist ebenfalls akustikgitarrenlastig, lässt jedoch im Laufe des Songs etwas Abwechslung vermissen, was auch auf für einige weitere Stücke gilt. "Nostradamus" kommt im Vergleich zum Rest der Platte etwas düsterer daher und hebt sich dadurch stilistisch ab. Den neben "Yesterday In The Cold" stärksten Song stellt jedoch das bluesige "Nowhere Man" dar, das stellenweise sehr an Gary Moore erinnert. "Hole In The Sky" präsentiert sich bittersüß mit ausgedehntem (E-)Gitarren-Solo, bevor Macarus bei "Coyote" wieder ein klein wenig mehr Gas gibt. Dem den Abschluss bildenden "Ancient Radio" haftet, was vielleicht exemplarisch für große Teile des gesamten Albums gesagt werden kann, ein gewisses Lagerfeuer-Flair an. Alles in allem kann man sich "Face In The Mirror" problemlos anhören, doch ein Album, das einen wirklich mitreißt, ist es nicht geworden.

Face In The Mirror


Cover - Face In The Mirror Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mothernight

()

Wer an düsteren Klängen mit kraftvoller Frauenstimme Gefallen findet, könnte bei MOTHERNIGHT frohlocken. Die vierköpfige Band aus Polen liefert mit ihrem gleichnamigen Album ein Werk ab, das sich irgendwo im Gothic Metal- Bereich mit gelegentlichen Industrial-Anleihen bewegt und auf ganzer Länge eine recht finstere Stimmung aufrechterhält. Bereits der Opener "My Pain" kommt ordentlich heavy daher, ist dabei aber gleichzeitig sehr eingängig. "Another Chance" beginnt ruhiger mit kurzen, eingesprengten fetten Gitarrenriffs, was eine gewisse musikalische Spannung erzeugt, zumal die Stimme von Sängerin Freya auch durchaus ohne die Unterstützung verzerrter Gitarren auskommt. Das mit einem leicht orientalisch inspirierten Intro beginnende "Resurrect Me" ist eine großartige, ruhige, deswegen aber nicht weniger düstere Gothic Metal- Nummer, die so stimmungsvoll ist, dass sie den besten Track des Albums darstellt. Auf "Don't Wanna Listen" geht es ebenso wie bei "Infect Your Soul" wieder deutlich härter zur Sache, wobei diesmal etwas mehr charakteristische Melodie wünschenswert gewesen wäre, da sich die beiden Songs in ihrem Gesamtklang doch recht ähnlich sind. Das Album schließt mit dem ruhigen Instrumentalstück "The Dawn", auf das nach geraumer Wartezeit noch eine Coverversion des Shakespeare's Sister-Titels "Hello (Turn Your Radio On)" als Bonustrack folgt, die stilistisch zwar völlig aus dem restlichen Gesamtwerk herausfällt, aber dennoch gelungen ist. Als klassisches Party-Album taugt MOTHERNIGHT aus offensichtlichen Gründen nicht, aber wer Musik mit eher depressiver bis destruktiver Grundstimmung schätzt, dürfte an diesem Album Gefallen finden.

Mothernight


Cover - Mothernight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:6 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD