Review:

Never Heaven

()

Bei den Italienern FEAR OF FOURS handelt es sich unter Anderem um Musiker von ELDRITCH, POWER QUEST, ARTHEMIS und WHITE SKULL, die sich nach einem Album der Band LAMB benannt haben und laut eigener Aussage einer Mischung aus 70´s English Prog Rock, radikalem Metal, arabischer Percussion und Flamenco frönen. Sie meinen auch, dass sie diese schwierige Mixtur hinbekommen haben, was ich persönlich allerdings anders sehe. "Never Heaven" besitzt viele gute Ideen, aber insgesamt wirkt das Album auf mich zu konstruiert und stellenweise arg wirr. Wenn Sänger Terrence Holler im Stück "Edge Of Insanity" erst wie Burton C. Bell von FEAR FACTORY shoutet und dann wie James Hetfield singt, nur um im nächsten Song "Blind" erst finster zu grunzen und dann wieder im besten DEFTONES-Stil vor sich hin zu flüstern, mag das ja für Abwechselungsreichtum sprechen - oder für "Gute Idee, bauen wir das mal ein!". Auch musikalisch wirken auf mich die Bienenschwarm-artig verzerrten Gitarren und das Bestreben, möglichst modern und gleichzeitig originell zu klingen, leicht aufgesetzt, obwohl man der Band grundsätzlich ein paar gute Ansätze im durchaus hymnischen Songwriting unterstellen muss. Aber wenn bei "The Days Of Betrayal" erst die Aggro-Keule ausgepackt wird, nur um gleich wieder gotisch-schmachtend wie DEPECHE MODE zu klingen und am Ende das Piano ertönen zu lassen, dann ist man entweder aus dem Häuschen ob der großen Innovation oder mit dem Durchblick am Ende. FEAR OF FOURS sind wahrlich keine schlechte Band, aber meiner Meinung nach noch nicht völlig in der Lage, die vielen guten Ansätze zu sortieren. Interessenten erleben aber je nach Blickwinkel vielleicht eine positive Überraschung.

Never Heaven


Cover - Never Heaven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Guided By Fire

()

Irgendwie macht der Opener sofort klar, dass es sich hier um Finnen handeln muss: Melancholie pur lässt an ein weiteres Katatonia-gegossenes Pflänzchen denken. Doch in der Folgezeit machen die Soumis klar, dass hier viel mehr im Spiel ist. Das Riffing in "Horns" lässt an Rammstein denken, vieles andere an eine traurige Version diverser schwedischer Melodic-Death-Metal-Bands. Opeth ohne zu viel Frickelei, Anathema, Entwine, Swallow The Sun und die üblichen Verdächtigen lassen ebenfalls grüßen. Aber über allem wabert allgegenwärtig die Stimmung der finnischen Metal-Musiker an einem verregneten Herbstnachmittag auf Helsinkis Straßen - nüchtern wohlgemerkt. Die Songs wirken trotz vieler Einflüsse ausgereift und niemals wirr, verschachtelt oder zusammengeschustert und eigenständig. Auch, wenn die Band in ihrer Gesamtheit vielleicht noch ihren Weg sucht - diese Scheibe hat vieles, was Berufsmelancholiker, Finnen-Fans oder Dauer-Trauerer brauchen; Professionalität in Unmengen, Groove inklusive. Übrigens: Dozers Frederik Nordin hat Backing Vocals eingesungen und Aleski Munter von Swallow The Sun ist für die Leys auf dieser Scheibe zuständig.

Guided By Fire


Cover - Guided By Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Simple Mind Condition

()

Ganze elf Jahre haben sich die Chicagoer Doom/Stoner-Götter TROUBLE für ihr neues Werk Zeit gelassen, nachdem die Band seit Ende der 90er von der Bildfläche verschwunden war. Seit dem famosen "Plastic Green Head"-Werk aus dem Jahr 1996 erschien zumindest im letzten Jahr eine DVD, die einen Gig aus Stockholm enthält und die Band nach so langer Zeit erstaunlich spielstark präsentiert. Und so geht es auch auf "Simple Mind Condition" weiter, auf dem die Band Stoner Rock in höchster Qualität zelebriert, nur leider wird fast durchgehend gestoned und nur sehr wenig gedoomed. Eric Wagner ist für viele Fans der ausdrucksstärkste Sänger des gesamten Genres, aber auf dem neuen Werk bleibt sein weinerlicher, hoher, emotionsgeladener Gesang fast völlig außen vor, stattdessen bewegt er sich in mittleren, verrauchten Regionen. Ebenfalls präsent, wenn auch nicht ganz so intensiv wie in der Vergangenheit, sind die hochklassigen Gitarrenduelle der Herren Franklin und Wartell, die ja seinerzeit als einer der maßgeblichen Einflüsse bei METALLICA eingingen. Lediglich das überragende und leider viel zu kurze "Ride The Sky" lässt Erinnerungen an früher aufleben, aber auch Songs wie "Mindbender", "Pictures Of Life" oder das geile, kultige "Arthur Brown´s Whiskey Bar" überzeugen allesamt durch tolle Melodien, satten Groove und durchdachtes Songwriting. TROUBLE gehören also noch lange nicht zum alten Eisen, und ihre Reunion geht im Gegensatz zu vielen anderen keineswegs als überflüssig durch, doch den ganz großen Zauber der Anfangstage können auch sie nicht zurückholen. Trotzdem eine saustarke Scheibe!

Simple Mind Condition


Cover - Simple Mind Condition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Voice In The Light

()

Einer der Gründe warum die Proggemeinde nun schon seit zig Jahren auf ein neues Album der US-Kult Band SHADOW GALLERY Album warten muß, ist wohl u.a. in diesem hier vorliegenden sehr ambitionierten Projekt Namens AMARAN’S PLIGHT zu sehen: Denn der hier federführende Gary Wehrkamp (Gitarrist, Keyboarder & Produzent) von eben diesen, leider völlig unterbewerteten Shadow Gallery, hat sich außer dem anderen Hauptprotagonisten Sänger DC Cooper (SILENT FORCE, ex-ROXAL HUNT) noch mit Nick D’Virgilio (u.a. SPOCK’S BEARD) sowie Kurt Barabas (UNDER THE SUN) einige prominente Mitstreiter aus der Progressiven Szene ins Boot geholt.

Das beachtliche Ergebnis "Voices In The Night" bietet eine fiktive Konzeptstory in epischer Breite auf knappen 78-Minuten Gesamtspielzeit detailreich erzählt. Stilistisch liegt die Betonung trotz ähnlich opulenter angelegter Mammutstücke (hier sind ein 12 sowie zwei 13-Minuter zu finden) wie bei SG, geht es bei dieser Mucke in ihrer Gesamtheit etwas weniger symphonisch bzw. soundtrackartig zu. Auch die Melodielinien kommen bereits auf den ersten Hub meist sehr eingängig daher, die verbindenden Shorttracks dazwischen, sind sehr melodisch fast schon teilweise mit AOR-Flair versehen. Die Zugänglichkeit für das Mainstreampublikum ist somit bereits beim ersten Durchhören wahrscheinlich gewollt so gewährleistet. Ansonsten bieten diese vier Herren natürlich (sehr abwechslungsreichen) Progrock pur, dabei wird je nach der verlangen Dramaturgie gekonnt mal etwas in die Bombast Prog Metal Ecke und dann auch wieder in die Melodic Rock abgedriftet - hat aber insgesamt alles Hand und Fuß. Ein stimmiges Gesamtwerk (mit ebenso gelungenem Artwork) prasselt da auf den Hörer nieder, da gibt’s gar kein wenn und aber. Der zuletzt nicht selten gescheiterte Versuch Anspruch, Eingängigkeit sowie vielschichtige Atmosphäre miteinander zu verbinden gelingt hier mit Bravur.

Die dabei vertonte Geschichte basiert auf einer Novelle von John W. Crawford (war auf der CD auch als "Executive Producer" aktiv) und handelt von der Titelfigur John O'Conner, der bereits als Jugendlicher eigentlich ihn einem eisigen See ertrunken war, dabei eine Art Nahtod-Erlebnis durchmachte sowie eine mysteriöse Botschaft von der "anderen Seite" empfing, die sein weiteres Leben nachhaltig beeinflussen wird. Eine weitere wichtige Rolle spielt dabei auch seine Frau und Jugendliebe Rachel Smith als die weibliche Hauptfigur, die beiden kennen sich seit Kindertagen, ihre Liebe entwickelt sich erst langsam aber danach um so intensiver mit vielen konqueren entscheidungsprozessen dieser Figur bis hin zum melodramatischen Schluss, als John einem Krebsleiden erliegt.

Die vielschichtige Musik wird durch zusätzlich gesprochen Parts der einzelnen Charakter ergänzt. Insbesondere die spitzenmäßige Gesangsperformance von DC COOPER sorgt immer wieder für stark lyrische bzw. gefühlvolle Momente wobei die mitunter sehr üppigen Chorarrangements teilweise an typische AYREON-Bombastparts ("Betrayed By Love") erinnern. Dies beweist auch welche großartiger Sänger hier am Werke ist und Cooper sich locker auf einem sehr hohen Niveau eines Everybody’s Darling JON LANDE bewegt. Die Geschichte startet mit einem kurzen Intro per ganz kurzen Riffgewitter, um dann mit der locker-perligen Pianohymne "Friends Forever" (könnte auch von JOURNEY oder STYX stammen) hinüber zu dem schnellen mit epischen Metalbombast ausgestatteten "Coming Of Age" überzuleiten. Mit dem in drei Teile gegliederten "Incident At Haldeman's Lake" folgt dann der erste richtige Proghammer. Zunächst etwas dunkel fast unheilvoll mit sehr vielen Stimmungswechseln beginnend, folgen instrumentalen Versatzstücken, treibenden Bassparts, virtuosen Gitarrenläufen, Breaks. Laut/Leise Dynamiken und zum Schluss wieder der hypnotische fast freudigen Gesänge als hypnotisches Finale. Eine der gesanglichen Highlights ist das rein akustisch gehaltene "Reflections Pt.1", es folgt "I Promise You", der Song beginnt zunächst wie eine typische Billy Joel Popnummer und beinhaltet ein wunderbares Duett mit Sängerin Trisha O’Keefe. "Consummation Opus" ist ein sich langsam aufbauendes recht experimentelles wunderbar bassgrooviges Instrumental (könnte so auch von SG stammen!) und zusammen mit dem Vorspiel "Truth And Tragedy" zum nächsten Longtrack "Shattered Dreams" hinführt. Zu diesem Song kommt mein einziger Kritikpunkt dieses Albums, denn im Mittelteil verzettelt sich die Band etwas verliert mit zu vielen Frickeleien etwas den Roten Faden aber DC Cooper fängt die Jungs mit seinen majestätischen Vocals sich gegen Ende wieder ein. Für die Progmetalfraktion dürfte dann das schnelle "Viper" wohl allerbestes Nackenschüttel-Hörfutter darstellen. Das unheimlich schnittige "Turning Point" mit diesen mitreisenden Vocals und den atemberaubenden Gitarrensoli ist dann quasi die Hitsingle von "Voice In The Light". Das abschließende "Revelation" setzt dem Ganzen in satten 13 Minuten noch die Krone auf, neben packenden Gitarren sowie üppigen Keyboardarrangements (mit u.a. wummernden Hammondsounds) hat auch SAGA Sänger Michael Sadler u.a. bei den recht klasse gemachten Choruspassagen einen wertvollen Beitrag zum Ganzen geleistet. Das im Booklet erwähnte "Reflections Pt. 2" (ebenfalls mit Meister Sadler) ist leider nur auf der Japanpressung zu haben. Es wird zum Ende nochmal einen richtig episch-opulenten Bombassong (QUEEN Fans merkt auf) mit allen seinen Höhen und Tiefen ausdrucksstarker Rockmusik aus den Boxen zu zaubern .

Gary Wehrkamp zeigt auf dieser Scheibe hier einmal mehr welche begnadeter Songschreiber/Arrangeur er ist und sollte endlich einmal die gebührende Anerkennung auf breiter Front bekommen, die ihm schon lange zu steht.

Ansonsten steht AMARAN’S PLIGHT wahrlich für großes Melodic Progrock-Kino mit vielen melodramatischen Facetten, für manchen Die-Hard-Progie vielleicht etwas auf zu eingängig bzw. leicht oberflächlich getrimmt aber trotzdem mit viel Herz und Emotionen. So bleibt letztlich nur zu hoffen, dass diese Konstellation mit ihren Machern kein Einzelwerk bleiben wird.

Voice In The Light


Cover - Voice In The Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 78:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Crack Whore Society

()

Die Crack-Nutten spielen auch in Elektrokapellen und scheinen in dieser Gesellschaft hier ihre üblen Angewohnheiten auszuleben: Billig-Bier saufen, Autos klauen, Dope verticken. Also all das tun, was so ein Punk’n’Roller so macht. Und natürlich Punk Rock. Von der Straße versteht sich wie von selbst. Die Berliner verkloppen ihre gute halbe Stunde Mucke dann auch kurzerhand auf ihrem eigenen Label - was der Street-Credibilitiy förderlich sein sollte. Das stört es weit weniger, dass die selbstbetitelte Scheibe mit ihren 14 Songs zwar recht kurzweilig daherkommt, aber irgendwie auch keine auffallenden Erinnerungen hinterlässt. Ihr sucht den Soundtrack zum lecker Bierchen, öffentlichen Popofick oder stimmungsvollen Spritztour im geklauten Auto? Hier habt ihr! Alleine hören aber macht blöd.

The Crack Whore Society


Cover - The Crack Whore Society Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 34:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rise To Dominate

()

DEFACED CREATION haben sich mit nur einem Album einen sehr guten Ruf unter Totmetallern erworben, sind danach aber leider in der Versenkung verschwunden. Unter AEON machen sie weiter, auch wenn zwischen Album eins und zwei (welches immerhin schon bei Unique Leader Records erschien und für Aufsehen sorgte) vier Jahre lagen. Nummer drei ließ danach nur zwei Jahre auf sich warten, erscheint auf Metal Blade (noch mehr Aufmerksamkeit) und brachte den Abgang des Schlagwerkers zu DARK FUNERAL mit sich. Aber irgendwas ist ja immer. "Rise To Dominate" hat er noch eingeprügelt und einen verdammt guten Job gemacht, allein sein Spiel ist Grund genug für den Erwerb der Scheibe. Addiert man die ebenso guten Leistungen der anderen Beteiligten hinzu, dazu das gelungene Songwriting und die Tatsache, dass die zwölf Songs bei aller Brutalität zu keiner Sekunde langweilen (schwedischer Groove eben), ergibt sich am Ende eine saugute Death Metal-Scheibe, die in keiner Sammlung fehlen darf. Abzüge in der B-Note gibt es nur für die kindischen satanischen Texte, aber wie gesagt: irgendwas ist ja immer.

Rise To Dominate


Cover - Rise To Dominate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

X

()

PROGRESSIVE EXPERIENCE aus Florenz eifern auf ihrem ersten abendfüllenden Rundling laut eigener Aussage illustren Größen wie RUSH, KING CRIMSON, PINK FLOYD, DREAM THEATER, QUEEN, etc. nach, welche als Einflussgeber sicher alles andere als übel sind. Doch von diesen Sphären ist das Sextett um Drummer und Produzent Paolo Lastrucci noch meilenweit entfernt, obwohl die Jungs einen so üblen Job nicht machen. Lediglich die schwache, dröge Produktion von "X" zieht das Album merklich nach unten, jedoch das Songwriting geht als wirklich gelungen durch. Sänger Giovanni Lavente gehört eindeutig zu den fähigeren Barden und überzeugt mit glasklarer, kräftiger Stimme, und auch das Keyboard von Claudio Bianchi dudelt nicht Amok, sondern integriert sich stets songdienlich in die anspruchsvollen Kompositionen. Ansonsten ist "X" kein sonderlich spektakuläres Album, sondern einfach nur eine sehr hörenswerte Progressive Metal-Scheibe, die geneigte Fans durchaus mal antesten können. Lediglich in Sachen Sound hätte man noch ein paar Schippen drauflegen müssen, aber auch so dürfte hier niemand ernsthaft enttäuscht sein und eine positive "Progressive Erfahrung" machen.

X


Cover - X Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 56:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Water Fields

()

Die Melancholiker jagen einem am Anfang einen tüchtigen Schrecken ein, denn der Opener "Start The Fire" klingt nach Melodic Death Metal, fast so belanglos wie In Flames oder andere Plastik-Metaller. Doch schon mit dem zweiten Song zieht ein gerüttelt Maß an Traurigkeit ein, an Anspruch, an latenter Progressivität, Gedanken an Opeth oder Anathema kommen zurück. Letztlich ist das Material der Franzosen eben nicht alt und leblos, aber eben zumindest bewährt. Erneut bringen sie den Hörer mit Gothic, Doom, Death, Dark und anderen Einflüssen zum Träumen und Trauern - jedenfalls den Hörer der bereit ist, zuzuhören. Dieser wird sich an einem Song wie "What’s Done Is Done" gnadelos erfreuen. Ebenfalls positiv zu vermerken: Auf elfenhaften Klargesang verzichtet THE OLD DEAD TREE gänzlich, diese Aufgabe übernimmt Sänger und Gitarrist Manuel Munoz in überzeugender Manier - genauso wie das böse Grunzen überzeugt. Selten schaffen es Band, derart gefühlvolle Musik in an sich schwer verdauliche Songs zu verarbeiten. Letztlich aber gelingt Ihnen auf "The Water Fields", was nicht viele avantgardistischen Metaller: Anspruchsvolle und gleichzeitig eingängige Musik zu machen. Abzüge allerdings gibt es - mindestens in der B-Note: Das kurze "Hey" klingt anbiedernd und für die Band viel zu banal.

The Water Fields


Cover - The Water Fields Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hidden From Daylight

()

Nee ORCSHOP ist kein neues Verwaltungsprogramm für den heimischen PC sondern es handelt sich vielmehr um eine fünfköpfige Band aus "Hamburch" die sich lt. eigenem Bekunden dem "Violin Rock" verschrieben hat. Besonders spannend klingt dies zunächst nicht, ebenso wie die Rückseite des Booklets ein Gruppenbild mit zwei Damen, drei Herren etwas steif wirkend, rausgeputzt wie beim Abi-Abschlussball aber die Musik klingt bei weitem nicht so "naiv" bzw. unbedarft wie dieses mittelmäßige Foto. ORCSHOP bieten auf ihrer 6-Track EP "Hideen From Daylight" Folkrock mit der Betonung schon eher auf Rock, wenn auch oftmals die einprägsamen sowie fast schon zu süßen Melodien ins popige abdriften. Insbesondere der etwas (zu) glatte Opener "Minefild" könnte im Radio laufen klingt etwas in diese Richtung, obwohl hier deutlich mehr gerockt wird als etwa bei den CORRS. Die Geige von Annettte ist da insgesamt schon prägnant und im Vordergrund des Gesamtsound, nervige Frickeleinlagen läßt sie dankenswerter Weise bleiben. Weiterhin dominant ist die wunderbare Stimme von Leadsängerin Stefanie, die nicht nur gefühlvoll langsam sondern genauso gut temperamentvoll abrocken kann. Bestes Beispiel ist das schwungvolle "Ladies & Gentleman" das geht live sicher ganz gut ab. Wie überhaupt die ganze Musik sofort sehr treffend in die Gehörgänge gräbt und auch die Bein nicht still stehen läßt. das etwas schleppen-düstere "My Contradiction" ist sicher einer der besten Tracks der EP hier wirken die Gitarren endlich mal etwas stärker beton, vielleicht das einzige Manko was die manchmal etwas zu undynamisch-flach wirkende Produktion angeht, die Gitarre wünscht man sich mehr nach vorne, es würde dann noch wesentlich fetziger klingen. Aber vielleicht macht dies auch den speziellen Klang dieser Band wiederum auch aus. Mit eher dem Metal zugetanen Kapellen wie SUBWAY TO SALLY, IN EXTREMO oder eher etwas weniger hart agierende Bands LETZTE INSTANZ, SCHANDMAUL sind die Fünf talentierten Musiker sowieso nicht zu vergleichen, es geht viele eher in die Schiene PADDY GOES TO HOLYHEAD (wobei OS deutlich rockiger sind) oder auch ein wenig FIDDLER’S GREEN (ohne deren Tempo zu erreichen) aber letztlich schaffen es ORCSHOP doch schon mit ihrer zweiten EP einen relativ eigenständigen Sound zu kreieren und das ist doch schon viel wert. Mit dem klasse episch-balladesken "What You See / What You Say" und Gänsehautfeeling pur endet eine recht gelungene Darbietung leider schon nach knappen 22 Minuten. Schade, etwas mehr hätte schon sein können, die beinahe schon lässige Leichtigkeit stimmige Hooks aus dem Hut zu zaubern, abwechslungsreiche Stimmungsbögen zu verarbeiten und mit den Restinstrumenten zu einem Ganzen zu verbinden verdient gehörigen Respekt. Seit 2000 sind ORCSHOP bereits zusammen, und "Hideen From Daylight" mit diesem gelungenen Mix aus Klassik, Rock, Pop sowie (keltischen) Folk funktioniert tatsächlich so genreübergreifend ohne sich zu verzetteln - weiter so!

Hidden From Daylight


Cover - Hidden From Daylight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 21:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Calling The Earth To Witness

()

"If you like melodic metal and progressive metal bands like SYMPHONY X, DREAM THEATER, you will most definitely highly appreciate "Calling The Earth To Witness"”, heißt es in der offiziellen Biografie (siehe Homepage) der 2003 gegründeten schwedischen Band. Und diese Aussage ist absolut nicht unbegründet, denn DARKWATER erinnern zumindest stilistisch tatsächlich an die beiden großen Wegweiser und an Alben wie "The Divine Wings Of Tragedy", "Images And Words" oder "Awake", erreichen aber qualitativ erwartungsgemäß weder die eine noch die andere Band. Mit einigen Durchläufen auf dem Buckel kristallisieren sich ein paar sehr gelungene Hymnen heraus, wie etwa das mit einem eingängigen Refrain versehene "Again" oder das mit einem Gänsehaut-Chor endende, überlange "Tallest Tree". Dabei sind die Stücke zwar atmosphärisch, aber gerade jene Songwriting-Kunst, Metal und Bombast (das Keyboard ist sehr präsent, aber nicht nervig!) so geschickt zu kombinieren, dass man auch nur in Sichtweite eines "Pull Me Under" oder "Pharao" gelangt, geht dieser ansonsten guten Band noch ab. "Calling The Earth To Witness" dürfte dem einen oder anderen Genre-Fan, der etwa auch CIRCUS MAXIMUS mag, gefallen, einen echten Hammer haben DARKWATER aber (hoffentlich) noch vor sich.

Calling The Earth To Witness


Cover - Calling The Earth To Witness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 68:23 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD