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Summon In Thunder

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HIMSA gehören zu den Bands, die live immer überzeugten, aber deren Alben nie so richtgen kickig waren. Positiv gesprochen sind sie ein Live-Band; wer lästern will würde ihren Alben langweilig nennen. "Summon In Thunder" reiht sich nahtlos in die Historie der Combo ein: an und für sich guter Metalcore, den man so aber schon tausendmal gehört hat und der mit genau Null Überraschungen auftrumpfen kann. Die Gitarren sind mal melodisch, mal ordentlich fett, der Gesang ist Genre-Standard, das Songwriting klappert altbekannte Schauplätze ab, kann aber keinen Ohrwurm zustanden bringen, sondern nur eine Handvoll guter Songs. Songs, die so auch von jeder x-beliebigen Metalcore-Band geschrieben werden könnten. Sie machen zwar ordentlich Druck und sind passabel, aber eben ohne eigene Note, ohne HIMSA-speizfisches. Aber solange sie Live ordentlich Arschtreten werden, haben HIMSA immerhin eine Daseinsberechtigung.

Summon In Thunder


Cover - Summon In Thunder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:44 ()
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Live Polish Assault 2007

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Jetzt hat der Live-Overkill auch den Osten Europas entdeckt - ein Hoch auf Metal Mind: Denn trotz einer überzeugenden spielerischen Performance ONSLAUGHTs bilden sich vor der Bühne Lücken - nur eine ein paar Nimmersatten moshen (dieses eigentlich antiquierte Wort sei bei Retro-Thrashern mal erlaubt) um die Wette. Schade nur, dass ausgerechnet bei dieser DVD immer wieder das Publikum eingeblendet wird - und dass die Band eine derartige Inaktivität eigentlich eher nicht verdient hat. Denn musikalisch, soundtechnisch und auch aufnahmemäßig geht hier einiges. Lediglich die Songauswahl weist ein paar Lücken auf: "Death Metal" fehlt unglaublicherweise.. Und irgendwie transportieren die Engländer (wenig überraschend) nicht mehr den unverbraucht-coolen Spirit des Erstbestehens. Solange aber die Songs so geil sind wie das "Exodus in den Schatten stellende" "Fight With The Beast", das geile "Metal Forces", "Power From Hell" - eigentlich alle älteren sowieso - da ist es doch egal. Man kann ja nicht immer 18 sein… (Wie es sich damals zumindest anhörte, daran erinnern die zweieinhalb Audio-Tracks). Wie es sich richtig gehört, bewiesen übrigens die japanischen Zuschauer im Bonus-Video und rocken mal richtig. Ansonsten gibt’s ordentlich Zusatzmaterial auf der DVD (in DD5.1. Surround Sound) : Interview mit Nige Rockett und Sy Keeler, Fotos, Bio, Discography und Kram wie Desktop Images sowie Internetlinks.


1. Intro

2. Let There Be Death

3. Angels of Death

4. Thermonuclear Devastation Of The Planet Earth

5. Killing Peace

6. Fight With The Beast

7. Metal Forces

8. Twisted Jesus

9. Intro

10. Flame Of The Antichrist

11. Shellshock

12. Demoniac

13. Burn

14. Power From Hell



Boni


Video: Live In Japan, September 2006

1. Let There Be Death

2. Angels Of Death

3. Demoniac

4. Power From Hell


Audio:


Live at Bristol, England, 1987

1. Metal Forces

2. Let There Be Rock/ Let There Be Death


Live Polish Assault 2007


Cover - Live Polish Assault 2007 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 115:0 ()
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Dead Rock

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Böse ist dieser Wolf nicht, einsam auch nicht. Traurig sicherlich, weil 2005 Band-Mitglied Billy verstorben ist und so dem rock’n’rolligen Lebensstil Tribut zollte. Die Musik hat nur wurzelhaft etwas mit eben jener Musikrichtung zu tun. Ich verstehe die oftmals gezogenen Vergleiche mit den Ramones allerhöchstens auf den mortalen Aderlass an Musikern. Die seit 1987 aktiven Japaner widmen sich dem Trash Rock (ja, Trash, ohne zweites "h"), zitieren schwächlich und (kaum erträglich) Frühwerke der Beatles - wer tut das letztlich nicht irgendwie? - und verschlimmbessern das Ganze mit ein wenig Punk-Attitüde. Diese Jungs haben aber weder die Sonne aufgehen sehen, noch den Schuss gehört (vielleicht aber gesetzt?), mit ihren Garagen-Geschrammel schrecken sie eher Eier ab. Hier ist schlechter Sound Programm, hier sind die Songs holprig. Daran ändern auch recht komische Songtitel wie "Sex Napoleon" oder "Wild Bikini Girl", das merkwürdige Springsteen-Cover "Fire" oder die oberkuhlen Rockstar-Posen im wirklich professionellen Booklet nichts. Es ist sicherlich ein ehrbares Unterfangen, auf jegliche studiotechnische Unterstützung zu verzichten, aber dann sollte man sich die Kapelle eben auch lieber live anschauen. Mag sein, dass ihre Bühneshow legendär sind (Kotzen auf der Bühne und Instrument kleinholzen - retro aber immerhin), musikalisch muss man entweder eine absolute Schwäche (vielleicht im Kopf, wie die Musiker selbst? Oder nur für diese drei Voll-Chaoten) haben - oder sie einfach nicht haben/hören.

Dead Rock


Cover - Dead Rock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:11 ()
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High

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Mal wieder was neues aus dem Hause NEW MODEL ARMY steht ins Haus: "High". Das 10’te reguläre Album in 27 Jahren Bandgeschichte seit 1980 bietet nach wie vor alle Trademarks dieser, von manchen Kritikern zwischen durch gerne mal etwas zu stark, in die reine Folk-Ecke gedrängten Band: Schnörkellosen, leicht pathetischen Indie-Songwriter Rock mit nur noch leichten Folkvibes und noch viel weniger Punkroots wie in den Anfangstagen. Der Sound ist immer noch typisch rumpelig (Schlagzeug), klingt leicht garagig, etwas zu dumpf gehalten aber so muß diese Musik einfach auch klingen. Das hat wohl auch Produzent Chris Kimsey (u.a. KILLING JOKE, ROLLING STONES) so empfunden und hat der Band einen etwas altmodischen Touch verliehen der aber bestens zu der immer noch mal wütend-anklagend extrovertiert, dann wieder schmachten fast qualvoll tönenden Stimme von Frontmann Justin Sullivan mit seinen lyrischen Texten paßt. Ich hatte die Band zuletzt eher nicht so dolle in Erinnerung, der auftritt beim 2002 TAUBERTAL Festival ging es eher langweilig bzw. fad zu, der Funke sprang bei neurem Material leider nie so recht auf das Publikum über, na ja jeder kann mal einen schlechten Tag erwischen. In den 80’ern bis Ende der 90’er Jahre hatten NEW MODEL ARMY ihre ganz großen Hochzeiten und tatsächlich einige richtige Hits die auf keinem Partysampler dieser Pahse fehlen "51st State", "Vagabonds" oder "Purity" hießen die Songs. Diese Kapelle hat inhaltlich immer noch etwas zusagen, textlich nach wie vor sehr sozialkritisch und sogar mitunter recht düster geht es zu mit vielen Streicherarrangements und reichlich mollige Klangmuster zu aber stets mit einem pulsierenden Rhythmushintergrund und betontem Bass. Gleich der Opener "Wired" geht tempomäßig super gut ab und rockt gerade aus wie in besten Zeiten. "One Of The Chosen" ist eher nicht so überzeugend, der Song wirkt sehr hektisch, es fehlt mir die klare Struktur, der Sprechgesang ist irgendwie deplaziert und der Refrain ist auch nicht so der Reißer. Bei "High" klappt es dann wieder viel besser, ein dramatischer Song mit epischer Tiefe, ja dass können diese Briten nach wie vor bestens: Stimmungen mit ehrlicher Intensität erzeugen, auch wenn sie manchmal beklemmend erscheinen trotzdem insgesamt dabei nicht zu depressiv rüberkommen. Auch das schwungvolle "Nothing dies Easy" ist ein klasse Song, der bestens an alte Zeiten anknüpfen kann. "All Consuming Fire" ist etwas atypisch, erinnert mich mit diesen dunklen Sprechparts irgendwie an einen FISH-Song, ist aber mit dem schönen Geigenmotiv einer der besseren Songs des Albums. Und dann werden auch die Folkfreunde noch besten bedient, "Into The Wind" ist so ein Prachtexemplar dieser Gattung, wenn auch der letzte extatische oder gar wilde Schwung zu früheren Tagen fehlt. Mitunter mangelt es so manchem der Tracks vielleicht etwas an dem letzten Funken (ähnlich wie bei dem geschilderten Konzert von vor Jahren), manche Längen sind nicht zu überhören, teilweise wurde mir etwas zu stark experimentiert - trotzdem schlechte Musik ist etwas anderes. Eines kann man bei aller Kritik dieser Band niemals absprechen: Herzblut, Engagement und auch ganz viel Seele stecken sie in ihre Songs, da fehlt es an nichts, die Musik klingt authentisch, ehrlich und auch die Musiker können Sympathiepunkte einfahren. Einzig die ein oder andere Umsetzung hätte etwas "greifender" ausfallen können so wie die absolut überzeugenden Schlussnummer "Bloodsports", da paßt alles wieder bestens.

Klar, die Mucke ist natürlich Retro pur und dürfte in heutigen Zeiten wohl eher die älteren Fans ansprechen aber NEW MODEL ARMY klingen niemals peinlich wie die Kollegen von den STONES und sind mit ihrem Sound auch irgendwie zeitlos. Auch eine Leistung, die es zu achten gilt.

High


Cover - High Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:21 ()
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Blood Runs Cold

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Viertes Album, viertes Label (jetzt Metal Heaven) - auch eine Art von Konstanz. Ansonsten ist auf die Berliner Band SOUL DOCTOR aber auch Verlass. Die Band um Sänger Tommy Heart (FAIR WARNING) bietet auf "Blood Runs Cold" wieder 10 Songs lang traditionellen, dem Blues entwachsenen Hard Rock. Zusammen mit Gitarrist Chris Lyne, Bassist Jogy Rautenberg und Schlagzeuger Michael Wolpers setzt man die Linie des guten Vorgängers "For A Fistful Of Dollars" fort - Anno 2007 vielleicht einen Tick songdienlicher und melodischer. Als Referenz seien durchaus mal die Schweizer Brüder im Geiste GOTTHARD (musikalische Grundausrichtung) und BON JOVI (Arrangement und manche Gesanglinie) angeführt. Bei Stücken wie dem Titeltrack "Blood Runs Cold", "Temptation", das stampfende "F.A.F.O.D." oder das von Joe Lynn Turner, Glenn Hughes und Stuart Smith stammende "Touch Of Love" (mit seinem an WHITESNAKE erinnernden atmosphärisch ruhigen Zwischenpart) zeigen SOUL DOCTOR, dass ihre Stärke bei kraftvollen Midtemposongs und vor allem bei der Ausnahmestimme von Sänger Tommy Heart liegen. Die Akustik-Ballade "The Ocean" irritiert ein wenig, das ebenfalls als balladesk einzustufende "Justine" bietet auch nichts Neues; der flottere Kashmir-Gedächtnissong "Revolution" überzeugt dafür sofort und lässt die Vorliebe für LED ZEPPELING deutlich erkennen. Apropos LED ZEPPELIN: Der limitierte Digi-Pack enthält ein knapp 10-minütiges Medley eben jener Genregröße vergangener Tage. Fazit: "Blood Runs Cold" bedient den geneigten "hard rockenden" und obige Bands schätzenden Fan bestens.

Blood Runs Cold


Cover - Blood Runs Cold Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:45 ()
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Best Of Estampie (1986 - 2006)

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20 Jahre betreiben Popp und Co. jetzt dieses Mittelalter/Klassik/Weltmusik-Projekt. Und 18 Songs haben sie aus ihrem Schaffen ausgewählt, um sie als Zeugnis ihrer Karriere als Best-Of-Album im schicken und aufwändigem Digi-Pak-Design zu veröffentlichen. Für Mittelalter-Fans mit Metal im Geschmack, echte Metaller oder kompromisslose Härtner ist wohl eher nichts aus beiden Dekaden von essentieller Wichtigkeit. Hier liegt de Kraft in der Ruhe, hier ist Schwelgen gefragt und auch Tiefgang. Hier Dudeln nicht die Säcke oder tröten die Blasinstrumente oder bollern die Pauken, nur weil es sich für Mittelaltermusik eben so gehört. Hier musizieren Liebhaber für Liebhaber, ernsthaft und mit viel Herz. Hier gibt es mächtige Chöre, Elfensingsang, Mittelöalterliche Klänge, orientalisches aus der Weltmusik und unendlich viel mehr zu entdecken, die nötige Offenheit vorausgesetzt. Der Stimmungsbogen reicht von latenter Trauer bis hin zu tanzbarem Frohsinn - wobei in der Gänze Ersteres deutlich überwiegt. ESTAMPIE liefern mit dieser Zusammenstellung sicherlich noch mal eine Erinnerung an ihren außergewöhnlichen Status als "Die Stimme des Mittelalters" - fehlende Bonusstücke oder anderweitige Kaufanreize fehlen allerdings völlig. SO bleibt die Zielgruppe wohl eher die der potentiellen Neu-Fans. Alle andern können sich ja mal die untenstehende Tracklist zu Gemüte führen.





01 Disse Mi


02 Chanterai Por Mon Corage


03 Imperator Rex Graecorum


04 Quantos Me Creveren


05 Palästinalied


06 Bluomenrot


07 Gol (Live)


08 Estampie V


09 Voi Ch'amate


10 Al Jorn


11 A Voi Gente


12 Qui Sunt Hi /O Antiqui Sancti /Aer Enim Volat


13 O Fortuna


14 Fin Amor


15 Reis Glorios


16 Numquid Dari


17 Heu Heu Heu


18 Summerwunne



Best Of Estampie (1986 - 2006)


Cover - Best Of Estampie (1986 - 2006) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 79:24 ()
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The Atavistic Triad

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Neenee... CORVUS CORAX machen nicht auf einmal neue Musik... oder doch? Also hier mal der Hintergrund: Die CORVUS CORAX um die es hier geht, kommen aus den USA, haben sicher keine Ahnung, dass es bei uns schon eine Band dieses Namens gibt und machen definitiv keine Mittelaltermucke! Black Metal aus Amerika gehört sicher nicht zu den am häufigsten anzutreffenden Dingen im Musikgeschäft und es gibt auch kaum Bands ausserhalb Europas, die sich in diesem Genre einen Namen gemacht haben. Und ich bezweifle auch, dass es CORVUS CORAX schaffen werden. Die Band ist keineswegs schlecht: Ein sauberes Songwriting und atmosphärisch dichte (und lange!) Tracks schaffen es durchaus Aufmerksamkeit zu erhaschen und beim Hören wird einem auch nicht langweilig, aber obwohl es mir schwerfällt, eine Band zu nennen, die ähnlich klingt, wirken die Ideen nicht neu. Meistens recht stampfende Rhythmen und ziemlich melodiöse Gitarren, ein sehr variabler Sänger, der von ruhigen Goth Vocals, Growlen, Schreien oder Flüstern die gesamte Bandbreite Düstermetallischer Sangeskunst verbreitet. Die Produktion ist etwas dumpf, geht aber noch als hörbar durch. Nur ob es die Band wert ist, Geld für einen Import zu berappen, der nix wirklich innovatives bietet, weiss ich nicht so sicher. Warum sollte man dann also nicht bei den (Nord-)europäern bleiben?

The Atavistic Triad


Cover - The Atavistic Triad  Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 44:18 ()
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Kaltenberg Anno MMVII

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Auch, wenn es beí manch einem vielleicht den Anschein erweckt: CORVUS CORAX tauschen hier kein Live-Album gegen Eure Taler, sondern eine Best-Of-CD (dafür aber remastert) mit den angeblich beliebtesten Song, die sie auf Ihrer Rabenbühne beim Kaltenberger Ritterturnier spielen. Dazu servieren die Spielleute die Offizielle Hymne "Hymnus Cantica" von eben jener Veranstaltung sowie "Is Nomine Vacans", den vielleicht tollsten Song der CD aus dem Soundtrack zum PC-Spiel "Gothic". Und, live wird’s trotzdem noch: Es gibt drei Songs als Videos aus Mexico City (2007), die einen guten Eindruck von nackten, öligen und gut gebauten Körpern, der Live-Präsenz und der reinen Musik der Berliner liefert. Schön an CORVUS CORAX bleibt, dass sie sich niemals den gängigen Trends angepasst haben und in ihrer Nische mit echter Mittelalter-Musik ohne Strom, Gitarren und Drums die unumschränkte Herrschaft behalten haben. Echte MMler wissen das natürlich und haben die meisten enthaltenen Songs ehedem - ein tpische Problem dieser Compilations. Aber für Anfänger eignet sich die Scheibe allemal prima, zumal sie im schmucken Digi-Pack daherkommt. (Und für CC-Profis sollten die Boni allemal interessant genug sein). Vorsicht aber müssen Metaller oder Fans von Bands wie In Extremo oder STS walten lassen. Denn die könnten beim übermäßigen Hören des dauerhaften Einsatzes von Dudelsack und Pauke schon mal leichte Nervenprobleme bekommen.


Songs:


1. Bibit Aleum

2. Tuska

3. Venus vina musica

4. Skudrinka ("Matze")

5. Nominalto

6. Ballade de mercy

7. Suam elle ires

8. Filii neidhardi

9. Cheiron

10. Titenka

11. In taberna

12. Platerspiel

13. Saltarello/Ductia/Trotto

14. Hymnus Cantica

15. Is nomine vacans


Kaltenberg Anno MMVII


Cover - Kaltenberg Anno MMVII Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 60:56 ()
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Aus alter Zeit

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Die Magdeburger überraschen - und nicht, wie die Handballer mit Negativ-Schlagzeilen, nein - sie entzücken. Denn was als weitere Pagan- oder Viking-Band erscheint, passt so richtig in keine Schublade. Die Gitarren orientieren sich durchaus an den NWOBHM-Helden von einst, Iron Maiden. Sie halten aber nicht fest an verkrusteten Strukturen, sondern kommen dann über melodischen Death Metal bis hin zu nicht wirklich extremen Black Metal. Was sich zunächst als wilde Mischung anhören mag, wandelt sich zur stimmigen Melange. Heisere Vocals, melodiöse Leads , passende Breaks, übertriebene Texte aus eben alter Zeit - alles nicht neu, aber eben doch frisch zusammen gestellt. Manches hört sich noch ein wenig ungelenk an, entfaltet aber in seiner Gesamtheit - Frische, Spaß, Freude und viel Wirkung. "Aus alter Zeit" macht wirklich Bock, ohne das Rad des Black-, Death- Pagan- Viking-Metals neu zu drehen. Dazu gesellt sich prima Sound, nicht perfektioniert und glatt, aber eben auch keinesfalls als Gram für die Ohren zu empfinden. Irgendwo war zu lesen, die Band klänge wie unterproduzierte Amon Amarth - das mag sogar stimmen, denn auch die Sachsen-Anhaltiner verstehen sich auf mitzugrölende Riffs und Refrains - aber das konnten ja auch schon Running Wild. Auf jeden Fall widerlegen TARABAS die Genre-Kritiker und beweisen, dass nicht alles aus dem Pagan- und Viking-Metal-Bereich überflüssig oder zumindest gehypt ist -auch, wenn die Scheibe "Aus alter Zeit" nicht wirklich dahin geht, wo es richtig weh tut.

Aus alter Zeit


Cover - Aus alter Zeit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:20 ()
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Gloria Burgundia

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"Astaarth plays Burgundian Folklore Black Metal, exclusively” - und das wird wohl auch so bleiben, weil die Franzosen hier angesichts katastrophaler Rahmenbedingungen keinen Trend setzen können. Mit "Banjo, Irish Pipes, Tambourin, Hurdy Gurdy, Bagpipes, Flutes, Mouthharp, Violin” (immerhin nicht wie Truck Stop mit Banjo; Geige, Steel-Guitar) bemühen sich die beiden Stamm-Musiker Lord L Moloch und Lord Goudeboud um jede Menge Folk-Credibility - und setzen in der Tat einen folkloristischen Schwerpunkt. Der ist allerdings - wie auch der Sound des Schlagzeug-Rechners - wenn nicht unterirdisch - zumindest humoristisch angehaucht. Die Black-Metal-Attacken sind sehr, sehr flott, wirken aber aufgrund des dünnen, hohen Sounds wenig durchschlagskräftig. Und die Folk-Parts hören sich so billig an, so gewollt und unharmonisch im Übergang, dass es ein Graus ist. Mal abgesehen davon, dass Intros aus Flora und Fauna auch schon mal weniger lächerlich klangen. ASTAARTH klinge wie eine Mischung aus Cradle of Filth mit mandelentzündetem Dani und Korpiklaani im Komplett-Delirium. Außerdem: Da "singen" die jungen Herrschaften von ihrer großartigen Heimat (allerdings aus ihrer eigenen Sicht völlig unverständlicherweise auf Englisch!) und wie schwer sie es doch hatten und bla und blubb - Vorzüge sind aber die üblichen: Wein und Natur - fehlt eigentlich nur der Senf aus ihrer Heimatstadt Dijon… Und meinen sie eigentlich das Burgunder Reich oder eben das heutige Burgund? Wohl beides… Schließlich fehlen am Ende auch die üblichen Verdächtigen nicht: Böse Franzosen, übertriebene Heimatliebe junger Männer, Nibelungen, Drachen, Zauberer, Germanen und Thor… Insgesamt eine krude Mischung, musikalisch, textlich und eben auch inhaltlich - und dazu muss man hier Heimatliebe oder Unabhängigkeitsdrang nicht einmal dämonisieren. Oder um es andersherum zu sagen: Wenn das hier stellvertretend für die Musikszene des Burgunds ist, dann scheiß ich drauf und drücke Frankreich gegen die kleine, aufmüpfige Vier-Departement-Region alle Daumen.

Gloria Burgundia


Cover - Gloria Burgundia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 52:6 ()
Label:
Vertrieb:

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